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Veröffentlicht am 25.05.2024

Roman über die christliche Missionierung der Alemannen und deren Gegenwehr. Interessante Reise in die Vergangenheit

Das Lied der Alemannen
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Folkmar ist der zweite Sohn auf dem Reimarhof und wie es bei den Alemannen Sitte ist, erbt er den Hof. Sein älterer Bruder heiratet und verlässt den Elternhof um mit seiner Frau einen anderen Hof zu bewirtschaften. ...

Folkmar ist der zweite Sohn auf dem Reimarhof und wie es bei den Alemannen Sitte ist, erbt er den Hof. Sein älterer Bruder heiratet und verlässt den Elternhof um mit seiner Frau einen anderen Hof zu bewirtschaften. Folkmar interessiert sich weniger für das Bauern-Dasein und würde lieber mit seinem Onkel Folkwart fortreisen und fremde Länder und Städte sehen. Onkel Folkwarts Talent zum Singen und Musizieren hat Folkmar auch übernommen. Einzig das Kämpferische liegt Folkmar nur in Gedanken.
Harte Zeiten kommen über die Alemannen im Grenzgebiet, immer mehr Franken und mit ihnen der christliche Glaube überschwemmen ihr Land. Die Alemannen dürfen nicht mehr nach ihrer Sitte leben, sie müssen sich an fränkisches Recht halten und es drohen hohe Strafen bei Missachtung.
Das wollen sich Folkmar und seine Sippe nicht gefallen lassen und Folkmar sucht nach einem Weg sich an der Kirche und den Franken zu rächen. Vor allem muss er sich in Geduld üben.

Der Roman konnte mich leider nicht so richtig fesseln. Es war sehr interessant zu lesen, streckenweise jedoch langatmig, wenn viele Namen von Personen aufgezählt wurden, die für die Handlung unerheblich waren. Das Glossar war sehr hilfreich, ohne hätte ich viele Begriffe nachschlagen müssen um so mancher Handlung folgen zu können.
Es war interessant, einige Ursprünge heutiger Redewendungen zu erfahren und wie die Alemannen gelebt und ihre Rituale gestaltet haben.

Der Stil und die Sprache waren sehr anspruchsvoll, haben mir jedoch sehr gut gefallen, weil es gut zum Roman gepasst hat. Damit hat es sehr stimmig gewirkt. Erst gegen Ende war ein guter Spannungsbogen aufgebaut und hat mich mit den Hauptfiguren mitfiebern lassen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

eindrucksvoller Roman, der tiefe Einblicke in das Leben von Gehörlosen gibt

Stille Verdrängung
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Maik ist gehörlos, trotz allen Vorurteilen schafft er sein Abitur an einer normalen Schule. Als er mit seinen Freunden bei einer Abi-Party feiert, wird er unter Gewaltandrohung gezwungen, ein wehrloses ...

Maik ist gehörlos, trotz allen Vorurteilen schafft er sein Abitur an einer normalen Schule. Als er mit seinen Freunden bei einer Abi-Party feiert, wird er unter Gewaltandrohung gezwungen, ein wehrloses Mädchen zu vergewaltigen. Da er sich niemandem anvertrauen kann, wendet er sich von seiner Familie ab und zieht in die Hauptstadt. Dort beginnt er sein Psychologie-Studium und lernt seine Freundin Kate kennen. Er hat sein Leben im Griff und ist glücklich, bis sein Bruder unerwartet in die Stadt kommt.

Der Roman gibt viele Einblicke in das Leben von Gehörlosen, was ich sehr interessant finde. Ich habe mich am Beginn des Romans gefragt, ob Maik mit seinen Mitmenschen wirklich redet oder ob er Gebärdensprache nutzt. Da ihm seine Gegenüber aber immer redend geantwortet haben, habe ich daraus geschlossen, dass er auch spricht. Dass Gehörlose gut Lippenlesen können, habe ich schon öfters gehört. Ich finde es beeindruckend, wie Maik sein Leben mit seinem Handicap meistert.
Die Beschreibungen waren sehr auf das innere Auge ausgelegt, was sehr stimmig war.
Es gab mehrere Fokus-Wechsel und auch Zeitsprünge, die die Handlung und auch Spannung gut vorangetrieben haben.

Maik war auf Anhieb sympathisch und auch sein fataler Fehler in Jugendjahren hat ihn zu keinem Monster gemacht. Mich hat es allerdings gewundert, dass ihn seine Vergangenheit erst im letzen Drittel des Buches einholt.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Mysteriös-Romantische Story - ein toller Lesegenuss mit ein paar Rästeln

Das Geheimnis von Claydon Manor
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Sophia kann sich an ihr früheres Leben nicht erinnern. Miss Brown, eine nette ältere Dame, verhilft ihr zu einer Stelle als Gouvernante auf Claydon Manor. Dort angekommen, wird sie vom Personal und ihrem ...

Sophia kann sich an ihr früheres Leben nicht erinnern. Miss Brown, eine nette ältere Dame, verhilft ihr zu einer Stelle als Gouvernante auf Claydon Manor. Dort angekommen, wird sie vom Personal und ihrem Schützling, Emilia herzlich empfangen. Einzig Adrian Moore, der Earl und Vater von Emilia, macht sich rar. Er verhält sich vor allem seiner Tochter gegenüber sehr distanziert und das bricht Sophia das Herz, denn sie merkt, dass der Earl seine Tochter durchaus liebt. So versucht sie, Vater und Tochter wieder einander näher zu bringen und dahinter zu kommen, was die seltsamen Träume bedeuten, die auch Emilia zu haben scheint.

Der Roman lässt einen in eine ganz eigene Stimmung tauchen. Es ist mysteriös aber doch romantisch und spannend. Es wird abwechselnd in der Gegenwart erzählt, von Sophia auf Claydon Manor, und in der Vergangenheit, von Adrian und Emilias Mutter. Das hat eine eigene Spannung, da oft nur wenig aufgeklärt wird, aber genug um die Spannung weiter zu halten. Das Mit-Rätseln um Sophias Vergangenheit hat Spaß gemacht, und von mir aus hätte die Geschichte noch ein wenig weiter gehen können.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Ein wunderbares Familienepos über zwei verschiedene Schwestern

Das Lilienschloss
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Joanna findet als Kind beim Spielen auf dem Dachboden eine rätselhafte Fotografie. Darauf abgebildet ist eine junge Frau in einem Hochzeitskleid, die große Ähnlichkeit mit ihr selbst hat. Als sie daraufhin ...

Joanna findet als Kind beim Spielen auf dem Dachboden eine rätselhafte Fotografie. Darauf abgebildet ist eine junge Frau in einem Hochzeitskleid, die große Ähnlichkeit mit ihr selbst hat. Als sie daraufhin ihre Großmutter danach fragt, erhält sie nur ausweichende Antworten.
Die Schwestern Rosemary und Lily ziehen nach dem Krieg vom Land nach London um Arbeit zu finden. Während Rosemary sehr fleißig arbeitet und der Vermieterin hilft, sucht Lily einen anderen Weg aus ihrer Situation. Lily will groß hinaus und sich nicht mit dem mühsamen Leben, das sie bis jetzt führen mussten abfinden. Sie sieht die Chance dazu, als sie gemeinsam mit Rosemary einen jungen, adretten Soldaten und seine Geschwister kennen lernt. Was Lily nicht sieht ist, dass dieser mehr an Rosemary interessiert ist, als an Lily.
Nachdem Lilys Suche nach Glück nicht gefruchtet hat, verändert sich ihr Leben drastisch und sie verlässt Rosemary, um sie nicht zu behindern. Rosemary verkraftet es nur schwer, und sieht sich gezwungen, eine furchtbare Verbindung einzugehen, um den Ruf ihrer Schwester zu schützen.
Wird es Lily gelingen hoch hinaus zu kommen? Wird Rosemary ihre Schwester wieder finden? Wer ist die Frau, die Joanna so ähnlich sieht?

Das Buch ist liebevoll Illustriert, vor jedem Kapitel ist die entsprechende Hauptperson, über die erzählt wird abgebildet. Ich finde, das macht die Geschichte noch lebendiger. Zuerst habe ich befürchtet, die häufigen Perspektivenwechseln würden verwirrend werden, aber ich war begeistert. Damit wurde sehr gut Spannung erzeugt, Geheimnisse angedeutet und haben es erlaubt tiefer in die Gedanken der Figuren zu blicken. Auch der Wechseln zwischen dem Fokus auf Joanna und die Geschichte der Schwestern war genau richtig.
Der Schreibstil ist sehr ausgeschmückt und romantisch, dabei aber nicht kitschig. Die Stimmung ist sehr gefühlvoll gestaltet und man freut und leidet mit den Figuren mit, man kann gar nicht anders.

Ich habe eine nett-unterhaltende Familiensaga erwartet und bin von diesem wirklich fesselnden Roman überrascht worden. Der Roman ist entzückend, spannend, dramatisch und einfach ein herrlicher Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Besser als "Dir verziehen" - unterhaltsame Kurzgeschichte

Dir verpflichtet
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Imogen ist seit ihrer Geburt mit Stuart, dem Erben eines Earls, verlobt. Nun, wo es an der Zeit ist, das Eheversprechen zu schließen, will Imogen das nicht hinnehmen und flieht mit ihrem Zieh-Bruder Lupus. ...

Imogen ist seit ihrer Geburt mit Stuart, dem Erben eines Earls, verlobt. Nun, wo es an der Zeit ist, das Eheversprechen zu schließen, will Imogen das nicht hinnehmen und flieht mit ihrem Zieh-Bruder Lupus. Als sie in einem Gasthof Rast machen, verliert sie das Vertrauen in Lupus und findet sich in einer ausweglosen Situation wieder. Stuart, der ungewollte Verlobte, kann sie retten, bevor ihr Gewalt angetan wird. Zerknirscht kehrt sie mit ihm zurück und ihr wird erst jetzt klar, dass Stuart nicht mehr der verhasste Bursche von früher ist, der sie immer gehänselt hat. Trotzdem will sie ihn nicht heiraten, denn ihr Traum ist es, aus Liebe das Ja-Wort zu geben.

Mir hat dieser Band besser gefallen, als der erste Kurz-Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Wie auch dort entwickelt sich die Handlung sehr rasant. Die Figuren haben nicht viel Tiefe, was sicher der Kürze der Geschichte geschuldet ist. Auch hier finde ich, ist das Potential für einen längeren Roman groß.
Auch wenn Stuart anfangs wie ein Macho rüber kommt, ist er doch meine Lieblingsfigur in diesem Roman. Mit Imogen bin ich nicht wirklich warm geworden, ich konnte ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehen.

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