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Veröffentlicht am 25.05.2024

Ein wunderbares Familienepos über zwei verschiedene Schwestern

Das Lilienschloss
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Joanna findet als Kind beim Spielen auf dem Dachboden eine rätselhafte Fotografie. Darauf abgebildet ist eine junge Frau in einem Hochzeitskleid, die große Ähnlichkeit mit ihr selbst hat. Als sie daraufhin ...

Joanna findet als Kind beim Spielen auf dem Dachboden eine rätselhafte Fotografie. Darauf abgebildet ist eine junge Frau in einem Hochzeitskleid, die große Ähnlichkeit mit ihr selbst hat. Als sie daraufhin ihre Großmutter danach fragt, erhält sie nur ausweichende Antworten.
Die Schwestern Rosemary und Lily ziehen nach dem Krieg vom Land nach London um Arbeit zu finden. Während Rosemary sehr fleißig arbeitet und der Vermieterin hilft, sucht Lily einen anderen Weg aus ihrer Situation. Lily will groß hinaus und sich nicht mit dem mühsamen Leben, das sie bis jetzt führen mussten abfinden. Sie sieht die Chance dazu, als sie gemeinsam mit Rosemary einen jungen, adretten Soldaten und seine Geschwister kennen lernt. Was Lily nicht sieht ist, dass dieser mehr an Rosemary interessiert ist, als an Lily.
Nachdem Lilys Suche nach Glück nicht gefruchtet hat, verändert sich ihr Leben drastisch und sie verlässt Rosemary, um sie nicht zu behindern. Rosemary verkraftet es nur schwer, und sieht sich gezwungen, eine furchtbare Verbindung einzugehen, um den Ruf ihrer Schwester zu schützen.
Wird es Lily gelingen hoch hinaus zu kommen? Wird Rosemary ihre Schwester wieder finden? Wer ist die Frau, die Joanna so ähnlich sieht?

Das Buch ist liebevoll Illustriert, vor jedem Kapitel ist die entsprechende Hauptperson, über die erzählt wird abgebildet. Ich finde, das macht die Geschichte noch lebendiger. Zuerst habe ich befürchtet, die häufigen Perspektivenwechseln würden verwirrend werden, aber ich war begeistert. Damit wurde sehr gut Spannung erzeugt, Geheimnisse angedeutet und haben es erlaubt tiefer in die Gedanken der Figuren zu blicken. Auch der Wechseln zwischen dem Fokus auf Joanna und die Geschichte der Schwestern war genau richtig.
Der Schreibstil ist sehr ausgeschmückt und romantisch, dabei aber nicht kitschig. Die Stimmung ist sehr gefühlvoll gestaltet und man freut und leidet mit den Figuren mit, man kann gar nicht anders.

Ich habe eine nett-unterhaltende Familiensaga erwartet und bin von diesem wirklich fesselnden Roman überrascht worden. Der Roman ist entzückend, spannend, dramatisch und einfach ein herrlicher Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Besser als "Dir verziehen" - unterhaltsame Kurzgeschichte

Dir verpflichtet
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Imogen ist seit ihrer Geburt mit Stuart, dem Erben eines Earls, verlobt. Nun, wo es an der Zeit ist, das Eheversprechen zu schließen, will Imogen das nicht hinnehmen und flieht mit ihrem Zieh-Bruder Lupus. ...

Imogen ist seit ihrer Geburt mit Stuart, dem Erben eines Earls, verlobt. Nun, wo es an der Zeit ist, das Eheversprechen zu schließen, will Imogen das nicht hinnehmen und flieht mit ihrem Zieh-Bruder Lupus. Als sie in einem Gasthof Rast machen, verliert sie das Vertrauen in Lupus und findet sich in einer ausweglosen Situation wieder. Stuart, der ungewollte Verlobte, kann sie retten, bevor ihr Gewalt angetan wird. Zerknirscht kehrt sie mit ihm zurück und ihr wird erst jetzt klar, dass Stuart nicht mehr der verhasste Bursche von früher ist, der sie immer gehänselt hat. Trotzdem will sie ihn nicht heiraten, denn ihr Traum ist es, aus Liebe das Ja-Wort zu geben.

Mir hat dieser Band besser gefallen, als der erste Kurz-Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Wie auch dort entwickelt sich die Handlung sehr rasant. Die Figuren haben nicht viel Tiefe, was sicher der Kürze der Geschichte geschuldet ist. Auch hier finde ich, ist das Potential für einen längeren Roman groß.
Auch wenn Stuart anfangs wie ein Macho rüber kommt, ist er doch meine Lieblingsfigur in diesem Roman. Mit Imogen bin ich nicht wirklich warm geworden, ich konnte ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Schnelle, nette und leichte Unterhaltung für Zwischendurch

Dir verziehen
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Gwen arbeitet, obwohl sie Tochter eines Earls ist, in einem Hutgeschäft. Sie bewerkstelligt ihren Lebensunterhalt allein, seitdem sie vor der hohen Gesellschaft bloßgestellt worden ist. Doch die Vergangenheit ...

Gwen arbeitet, obwohl sie Tochter eines Earls ist, in einem Hutgeschäft. Sie bewerkstelligt ihren Lebensunterhalt allein, seitdem sie vor der hohen Gesellschaft bloßgestellt worden ist. Doch die Vergangenheit holt sie ein, als eine Kundin mit ihrem Verehrer den Laden betritt. Der junge Herr ist Blair, derjenige, dem sie den Skandal von damals zu verdanken hat.
Als Blair Gwen in dem Laden erblickt, ist er wie vom Donner gerührt, nie hat er erwartet sie hier, denn überhaupt wieder zu sehen. Einige Jahre nach dem Vorfall ist ihm nun bewusst, was er Gwen angetan hat und will zu seinem Fehler stehen, denn sie ist schon immer die Frau seines Herzens gewesen. Doch die Verlautbarung der Verlobung mit Lady Ivory steht ins Haus. Kann Blair es schaffen, sich aus dem ungewollten Verlöbnis zu ziehen und Gwen wieder für sich zu gewinnen?

Der Kurzroman ist sehr spannend, die Handlung entwickelt sich dementsprechend schnell. Es wäre auf jeden Fall Potential für einen größeren Roman da, denn das könnte den Figuren ein bisschen mehr Tiefe erlauben. Trotzdem war es eine nette leichte Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Zeitreise zum Beginn des Mythos Robin Hood

Laura
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Laura ist glücklich mit ihrem Verlobten und mit ihrer Berufung zur Ärztin. Als sie mit ihrem Verlobten Adam zu einem Picknick an Stonehenge verabredet ist, verspätet er sich und sie wartet dort allein ...

Laura ist glücklich mit ihrem Verlobten und mit ihrer Berufung zur Ärztin. Als sie mit ihrem Verlobten Adam zu einem Picknick an Stonehenge verabredet ist, verspätet er sich und sie wartet dort allein auf ihn, als eine heftige Windböe sie gegen einen Stein und damit in eine andere Zeit schleudert.
Sie wacht inmitten fremder Menschen auf, die sie als Hexe beschimpfen und sie wird in den Kerker des berüchtigten Sir Guy gesperrt. Eine Frau, die ihre Gefangennahme beobachtet, eilt zum Earl of Locksley, der später als Robin Hood bekannt werden wird, um ihn zu bitten, Laura vor den Gräueln Sir Guys zu retten.
Laura wird klar, dass sie in der Zeit des Mannes ist, der schon immer eine Faszination auf sie ausübte, Robin Hood. Doch da ist auch noch Lady Marian, die der Earl über alles liebt.. Und wie kommt sie wieder zurück zu Adam?

Die Geschichte war interessant zu lesen, wenngleich es mich mit dem Zeitreise-Setting etwas an "Outlander" erinnert hat. Aber es hat sich dann doch durch viele Dinge davon unterschieden.
Der Schreibstil war ungewohnt, aber nicht schlecht. Es hat mich ein bisschen an Theaterstücke erinnert, ich musste mich schon sehr beim Lesen konzentrieren, da viel Szenen nur durch Dialoge bestanden haben und ich nicht gleich gemerkt habe, welche Figuren sich gerade wo befinden.
Die Erzähl-Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir gut gefallen, weil man dadurch Adam besser kennengelernt hat und die Lauras Geschichte nicht einfach schwarz-weiß war.
Mir hat ein bisschen Tiefe bei Lauras Figur gefehlt, manchmal ist sie mir etwas unbeholfen vorgekommen. Sir Guy und Robin haben für mich mehr Tiefe gehabt, wenn auch beide sehr schnell von gut zu böse kippen konnten, was mir etwas gezwungen vorgekommen ist.

Mir hat die Idee sehr gut gefallen, aber die Umsetzung könnte noch überarbeitet werden.
Da das Ende eine Fortsetzung anklingen lässt, wäre das die Chance gleich dort anzusetzen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Was passiert, wenn dich jemand hört obwohl du nichts sagst? Island und Australien treffen sich in Montana

Meine Pferde, Montana und Du
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Thorunn ist unentspannt. Weit weg von Island, in Montana ist sie mit ihren beiden Island-Pferden unterwegs, die ihr verstorbener Großvater exportiert hat. Sie muss ihre Pferde unterbringen und ihr Erbe ...

Thorunn ist unentspannt. Weit weg von Island, in Montana ist sie mit ihren beiden Island-Pferden unterwegs, die ihr verstorbener Großvater exportiert hat. Sie muss ihre Pferde unterbringen und ihr Erbe über das Stück Land antreten. Und dann fährt so ein Idiot an ihr vorbei und meint ihr sagen zu müssen, dass ihr "Pony" lahmt. Tz!
Als sie endlich auf der Sweet Water Ranch ankommt, ist nichts mit entspannen, denn sie wird von Chrissie gleich zur Arbeit eingespannt. Thorunn ist bemüht und ist fleißig, doch die Anspannung löst sich erst, als sie den übrigen Mitarbeitern hilft, nachts eine dumme Challenge gegen eine Ranch aus Idaho zu gewinnen. Hier kommt Thorunn Cody zum ersten Mal näher, wenn auch ungewollt beim Versuch sich vor der Chefin in der Abstellkammer zu verstecken.
Cody löst bei Thorunn auf Anhieb etwas aus, doch sie weiß nicht so recht was, denn eigentlich kommt sie gerade aus einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Auch Cody hat sie gern um sich herum.
Nach einem Streit auf der Ranch bleibt Thorunn bei Nachbarn und am Rückweg sieht sie, dass ihr Stück Land gleich in der Nähe sein muss. Als sie sich sicher ist, dass sie es gefunden hat, gerät sie in Gefahr, und anschließend muss sie ihr Land vor Wilderern schützen, noch bevor sie endlich ihr Erbe antreten kann...

Da Thorunn schweigsam ist, wirkt sie auf andere unnahbar und vielleicht ein bisschen zynisch. Ich finde, das macht sie zu einer untypischen Frauenfigur, die aber ganz besonders interessant und als Isländerin einen mystischen Touch hat. Cody ist ihm Gegensatz ein singendes Vögelchen, doch hat er die Gabe ihre unausgesprochenen Worte zu hören.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist schwer, weit und herzzereißend schön. Die beiden ergänzen sich perfekt.

Auch hier war als auflockerndes Stilelement das Buchclub-Tagebuch, das tiefere Einblicke in die Gedanken der sonst so schweigsamen Thorunn erlaubt hat. Und das Pferde-Thema war wieder top ausgeführt.

Es war irre spannend zu lesen, da die Geschichte so vielschichtig ist und sehr interessante, überraschende Wege bestreitet. Ein wahres Lesevergnügen!

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