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Veröffentlicht am 11.02.2024

Geschichten über ein Land, das es nicht mehr gibt.

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Heinz Labensky, alias Einstein, jetzt 78 Jahre alt, beleuchtet sein Leben ab 8 Jahren als Außenseiter in dem kleinen Ort Briesen in Brandenburg während einer langen Reise im Flixbus von Erfurt über Leipzig ...

Heinz Labensky, alias Einstein, jetzt 78 Jahre alt, beleuchtet sein Leben ab 8 Jahren als Außenseiter in dem kleinen Ort Briesen in Brandenburg während einer langen Reise im Flixbus von Erfurt über Leipzig und Berlin auf nach Rostock-Warnemünde. Unter diesem interessanten Spannungsbogen entfalten sich nicht nur sein abenteuerliches Leben in der DDR und sein besonderer Charakter in originellen Wortwendungen und humorvollem Schreibstil. Auffällig bildlich beschrieben ist sein Charakter wie z.B.so:
Manchmal landete er mit seinen Gedanken ja in Sackgassen, die zu schmal waren, um darin zu wenden.
Er saß eher unbeteiligt da wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
Er kam sich lebensphilosophisch vor wie am Katzentisch ohne Besteck.
Auch das Leben seiner besten, hoch intelligenten Freundin Rita aus Kindheitstagen entpuppt sich als Matrjoschka-Puppe, schält sich schließlich überraschend aus mehreren Zwiebelschalen. Ein Brief von Ritas Tochter bildet Anstoß und Endpunkt dieses teils philosophischen Romans mit tiefschürfenden Überlegungen von Heinz z.B. zu Wunschdenken oder was wirklich wichtig im Leben sei. Das Leben in der DDR, besonders in Ostberlin wird informativ klar beschrieben. Auch zeitgeschichtliche, politische Ereignisse die BRD und die DDR betreffend sind geschickt plaziert. Die Parolen, Werbesprüche und Flüsterwitze der DDR tragen zur Aufheiterung der an sich beklemmenden Gesamtsituation bei. Insgesamt ein menschlich berührendes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Der Geschäftserfolg einer Frau rund um den Maler Vincent van Gogh

Die Entflammten
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Bei genauer Betrachtung erkennt man im Cover eine verblühende Sonnenblume in der typischen Pinselstrichführung von Vincent van Gogh – passend zum Buchinhalt. Die Szenerien spielen in Frankreich mit Paris, ...

Bei genauer Betrachtung erkennt man im Cover eine verblühende Sonnenblume in der typischen Pinselstrichführung von Vincent van Gogh – passend zum Buchinhalt. Die Szenerien spielen in Frankreich mit Paris, Arles und Auvers-sur-Oise, aber auch in den Niederlanden mit Amsterdam, Laren und Bussum. Über die tragische Lebensgeschichte der jungen Jo van Gogh-Bonger – verheiratet mit Theo van Gogh - erfährt man, wie der bisher unbekannte Vincent van Gogh weltweit berühmt wurde mit all ihrem Geschäftssinn ab 1888. Theos älterer Bruder Vincent van Gogh erschießt sich, Theos früher Tod durch Syphilis lässt sie schließlich mit Baby und hunderten Bildern zurück. Bis 1925 ist sie in ihrem erfolgreichen Vermarkten dieser Kunst das Immergrün, das die beiden Brüder zudeckt. Erzählt wird diese ungewöhnliche Erfolgsgeschichte von der jungen Kunsthistorikerin Gina, verwoben im Text mit ihrer eigenen, gegenwärtigen Familiengeschichte, mit ihrem als Schriftsteller erfolglosen Vater als Mensch und Künstler. Der Schreibstil überzeugt nicht in den rauschhaften, geisterhaften Passagen im Zwiegespräch mit Jo, der Spannungsbogen ist flach, Wortwahl und Wendungen sind leider nicht packend, wenn auch anfangs sehr informativ. Das Zeitgeschehen rund um die Weltausstellung mit dem Eiffelturm und den vier, kleinen javanischen Tänzerinnen in Paris, den tragischen Geschichten unschuldiger Kinder, Musen und Prostituierten hinter den Gemälden zeitgenössischer Maler wie Degas, Isaac Israëls, Gauguin etc. ist gut eingefangen. Insgesamt informativ, etwas langatmig.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Man weiß nie so genau, wo es hingeht im Leben, aber doch immer, wo man herkommt.

Mühlensommer
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Das Cover zeigt ein sommerliches Weizenfeld, bereit zum Abernten. Als Hingucker und farblicher Akzent flattert mittig ein Pfauenauge einen Zweig entlang – alles sehr wonnig warm und friedlich gestaltet. ...

Das Cover zeigt ein sommerliches Weizenfeld, bereit zum Abernten. Als Hingucker und farblicher Akzent flattert mittig ein Pfauenauge einen Zweig entlang – alles sehr wonnig warm und friedlich gestaltet. In zwei Zeitsträngen erzählt die Autorin von ihrem erfolgreichen Stadtleben im Jetzt und von ihrer schönen, aber auch arbeitsamen Kindheit und Jugend auf einem Einödhof in Mittelfranken. Besonders die Einflechtungen über die demente Großmutter sind humorvoll beschrieben in all ihrer Tragik. Der Ritt von Oma auf der Sau oder der anscheinend abgeschnittene Wurstfinger gefallen besonders. Die detaillierten, sehr realistischen Beschreibungen z.B. der Hausschlachtung, Hopfenernte oder der Besamung der Kühe sind nachvollziehbar. Durch den positiven Schreibstil erscheint das Landleben trotz aller Mühsal mit Vieh und Land lebenswert, trotz den mittlerweile kargen Erträgen. Die einzelnen Familienmitglieder sind in ihren diversen Charaktereigenschaften liebevoll und treffend, speziell in dieser fränkischen Landschaft, dargestellt. Ein Lesevergnügen voll schöner humorvoller Erinnerungen mit neuer Heimatbindung!

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Wie wichtig ist Kommunikation zur Problembewältigung?

Leuchtfeuer
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Das Cover zeigt zarte, verschiedenfarbige Blumen – vielleicht die Wildblumen unter der sehr alten Eiche? Ein Sternbild hätte vielleicht besser als Cover gepasst. Der Begriff Leuchtfeuer wird häufig für ...

Das Cover zeigt zarte, verschiedenfarbige Blumen – vielleicht die Wildblumen unter der sehr alten Eiche? Ein Sternbild hätte vielleicht besser als Cover gepasst. Der Begriff Leuchtfeuer wird häufig für die Befeuerung in der Seefahrt gebraucht, hier passend zur Beleuchtung zweier Familien mit all ihren Herausforderungen und tiefgreifenden Schicksalsschlägen. Für Waldo scheinen die Sterne nicht mehr fern und unnachgiebig, sondern wirken eher wie Leuchtfeuer in der Dunkelheit, geheimnisvolle Reisegefährten, die einen Weg erhellen. Deren berührende Geschichte folgt keinem chronologischen Ablauf, sondern erzählt über einen Zeitraum von 50 Jahren sogar unter Einbeziehung der Pandemie. Im Wechsel kommen Familienmitglieder als Puzzlestück zu Wort, um schließlich ein Gesamtbild voller psychischer Traumata, Alkoholismus, Scham, Trauer, Einsamkeit, Schuld und Verantwortung zu erstellen. Die Figuren Ben Wilf, der unfassbar gütige, liebevolle und freundliche Mann und Waldo, der introvertierte, hoch intelligente Nachbarsjunge, vernarrt in Astronomie, werden in einem besonders rührenden Freundschaftsverhältnis beschrieben. Das Abdriften ins Metaphysische und Übersinnliche ist etwas schwer nach zu vollziehen. Die Eiche, der fast fünfhundert Jahre alte Zauberbaum, von hoher, auch religiöser Symbolkraft ist sicher bewusst in die Handlung eingebaut. Insgesamt ein interessantes Buch zum Reflektieren über die Wichtigkeit von rechtzeitiger, offener Kommunikation in Problemsituationen.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Besonders für jugendliche Leser geeignet.

Klarkommen
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Die Erzählerin reflektiert über ihre Kindheit und Jugend im wohl unharmonischen Elternhaus, die sie zusammen mit zwei Schulfreunden in einer langweiligen, unspektakulären Kleinstadt verbringt. Auch ihre ...

Die Erzählerin reflektiert über ihre Kindheit und Jugend im wohl unharmonischen Elternhaus, die sie zusammen mit zwei Schulfreunden in einer langweiligen, unspektakulären Kleinstadt verbringt. Auch ihre großen Hoffnungen auf die so sehr ersehnten Höhepunkte in ihrem doch leeren Leben während ihres ersten Studienjahres in der großen Stadt bleiben unerfüllt. Ihr Selbstfindungsweg aus der Leere heraus bleibt vage beschrieben und das Erwachsenwerden ist noch ziellos und frustrierend, mit viel Angst vor den nächsten eigenen Schritten belegt. Die aus Medien wie Film und Fernsehen entstandenen Erwartungen hinsichtlich Sex, Freundschaft in diesem jungen Leben klaffen zu sehr von ihrer jetzigen Realität ab. Der Schreibstil ist jugendlich frisch in geschickten Wortwendungen, jedoch bleiben die drei Figuren blass, wenn auch charakterlich von introvertiert und angepasst bis extrovertiert und oberflächlich ansatzweise karikiert. Es bleibt inhaltlich nur Tristesse. Schade! Das Cover erschließt sich mir bildlich nicht.
Insgesamt wirkt der Roman noch unfertig, ohne Spannung und positiver Energie.

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