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Veröffentlicht am 04.09.2023

Die Geschichte von Jan und seinen beiden Müttern

Wellenkinder
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Das farblich sommerliche Cover soll wohl die Ostsee zeigen, was zum Buchinhalt passen würde. Um die Mütter Oda und Margit, die Im DDR-Regime um das Kind Jan kämpfen und sich auch unerbittlich darum kümmern, ...

Das farblich sommerliche Cover soll wohl die Ostsee zeigen, was zum Buchinhalt passen würde. Um die Mütter Oda und Margit, die Im DDR-Regime um das Kind Jan kämpfen und sich auch unerbittlich darum kümmern, davon handeln diese doch tragischen Lebenswege, auch von Jan selbst. Aus der Perspektive dieser drei Hauptfiguren wird das Gesamtgeschehen über verschiedene Zeitebenen sehr detailliert aufgerollt. Vergangenheitsbewältigung mit lebensverändernden Ereignissen über viele Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte hinweg, angefangen mit der geglückten Flucht von Margit, Ronald, Hans und Horst über die Ostsee vor den Russen nach Berlin 1945, gefolgt von Odas missglückter Flucht über das Meer weg aus der DDR im Jahre 1970, endend mit einem Anruf der Polizei in Sassnitz in der Gegenwart. Starke Frauen und eher sensible Männer sind hier bildlich und authentisch beschrieben, der Plot wird schließlich schlüssig, positiv beendet. Die Zusammenführung der drei Handlungsstränge hätte vielleicht etwas früher gestartet werden können, dafür weniger unerwartete, radikale Wendungen in der Endphase. Ansonsten überzeugt der Schreibstil rund um Elternliebe.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Angelica und das »verdammte Patriarchat«

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
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Emotionale Gegensätze prägen diesen tiefgehenden Roman: Schmerz, Angst, Trauerbewältigung und Verlust gegenüber Freundschaft, Geschwisterliebe und tiefprägende Verbundenheit.
In der Funktion als Lebenshandwerkerin, ...

Emotionale Gegensätze prägen diesen tiefgehenden Roman: Schmerz, Angst, Trauerbewältigung und Verlust gegenüber Freundschaft, Geschwisterliebe und tiefprägende Verbundenheit.
In der Funktion als Lebenshandwerkerin, auch als dritter Elternteil besonders gegenüber der jüngeren Schwester Nadine, erfährt die Hauptfigur Kathi die Belastung des Sich-Kümmerns nach der Scheidung der Eltern. Der damit verbundene Verlust des bisherigen, vertrauten Zuhauses wird beschrieben, ebenso das Teenagerleben der Damenbande im neuen Schulhof-Setting, in passender, flotter Sprechweise. Die direkten Dialoge, teils mit tief gehender Sichtweise, aber auch spätere philosophische Gedanken nicht nur über das verdammte Patriarchat wirken authentisch. Im Zentrum steht jedoch Angelica und ihr Fenster, denn dort war es für Kathi oft so, als nähme man sich frei von Sorgen und Verpflichtungen und Schrecklichkeiten, die das Leben eben auch so mit sich brachte. Diese Vertraute und quasi Ersatz-Mutter verhalf Kathi zum Mut für eine neue Persönlichkeit mit gewissen Bewältigungsstrategien, dass sie sich selbst sah. Die bildhafte Sprache setzt viele gut gewählte, verständliche Metapher ein wie z.B.: Der Wolf, der die Sonne vertilgt oder die sonnengelben Vorhänge an Angelikas Fenster. Im zweiten von drei Teilen geht es vorwiegend um die schmerzliche Trauerbewältigung und das Selbstmitleid Kathis mit 14 Jahren, die wie die Mutter im tiefen Krater mit einem großen, belastenden Felsen steckt – vielleicht etwas zu langatmig gehalten. Insgesamt ein interessant beschriebener Lebens- auch Leidensweg mit Tiefgang.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Whitney Houston, das brave Mädchen mit der Bombenstimme

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10)
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In dieser biographischen Fiktion über diese erstaunliche Sängerin und Schauspielerin geht es hauptsächlich um glückliche Momente in der Karriere von Whitney Houston über den Zeitraum von 1974 bis 1974, ...

In dieser biographischen Fiktion über diese erstaunliche Sängerin und Schauspielerin geht es hauptsächlich um glückliche Momente in der Karriere von Whitney Houston über den Zeitraum von 1974 bis 1974, dem Höhepunkt ihrer Karriere. Natürlich darf ihre gute, langjährige Beziehung zu Robyn als persönliche Assistentin und eng Vertraute nicht fehlen als stabilisierende Kraft. Vor allem der intensive Missbrauch verschiedener Rauschmittel nicht nur im Zusammenleben mit Bobby Brown fällt auf. Die Schilderung verschiedener Stationen während ihrer Karriere mit Anklängen von Rassismus enthält mehrere Zeitsprünge, die etwas stören. Etwas amerikanische Historie z.B. mit Nancy Reagan als Schirmherrin dieser Anti-Drogen-Kampagne ist eingebaut. Der Schreibstil ist sehr emotional gefärbt, auch in seiner Wortwahl. Die Beschreibungen von ihrer Familie bis zum Höhepunkt ihrer Gesangskarriere kommen authentisch rüber, ihre eigentliche Einsamkeit berührend eingeschlossen. Ihr bekanntester Hit als Buchtitel ist gut gewählt. Auch das Cover passt zum Buchinhalt. Ein schönes Buch für Fans dieser Soul-Diva!

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein unbequemes Problem mit ehrlicher Analyse skizziert

Henriette lächelt
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Das Cover wirkt durch die großflächige Abbildung von Margeriten auf schwarzem Grund ansprechend. Ernste Themenbereiche im Leben der 50-jährigen Henriette werden aufgegriffen: Ihr zu hohes Körpergewicht ...

Das Cover wirkt durch die großflächige Abbildung von Margeriten auf schwarzem Grund ansprechend. Ernste Themenbereiche im Leben der 50-jährigen Henriette werden aufgegriffen: Ihr zu hohes Körpergewicht von 190 Kilogramm und den damit verbundenen Beeinträchtigungen für Leib und Seele und ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer übergriffigen, sie stark bevormundenden Mutter. Die unsympathische Mutter bildet charakterlich den Gegenpol zur todunglücklichen, gestressten Tochter, der man gerne Mut zusprechen wollte. Mit dem Tod der Mutter enden auch deren erniedrigenden Beleidigungen. In deren Wohnung ziehen neue Leute ein, die den Kontakt zu ihr suchen ebenso wie die junge Mutter ein Stockwerk tiefer mit ihrem Baby. Über den Arbeitskollegen Martin ergeben sich ebenfalls neue berufliche Perspektiven, so dass sich das persönliche und berufliche Umfeld stark verändern und einen Wandel in Henriette bewirken. Das anfangs dominante Problem mit der morbiden Adipositas tritt inhaltlich nach und nach in den Hintergrund. Der Schreibstil ist ungewohnt, passt aber zum bizarren Mutter-Tochter-Verhältnis, wehmütig verzerrt durch. viele Wunschträume beiderseits. Der Prozess von Henriettes Emanzipation ist nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein interessantes Jugendbuch

Irgendwo wartet das Leben
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Dieses tief gehende, ruhige Jugendbuch mit amerikanischem Schulambiente schildert über einen Zeitraum von drei Wochen das Leben in einer Kleinstadt in Louisiana. Der schwierige Weg zum Finden der eigenen ...

Dieses tief gehende, ruhige Jugendbuch mit amerikanischem Schulambiente schildert über einen Zeitraum von drei Wochen das Leben in einer Kleinstadt in Louisiana. Der schwierige Weg zum Finden der eigenen Identität von dreizehn jungen Schüler*innen wird in berührenden Szenen beschrieben. Die Zahl Dreizehn gilt in vielen Kulturen als Unglückszahl, ist hier vielleicht bewusst gewählt. Themenbereiche wie Toleranz, Freundschaft, Mut und Akzeptanz vom Anderssein werden einfühlsam behandelt. Das ansprechende Cover passt zum Buchinhalt. Der verschiedene, facettenreiche Charakter aller jungen Akteure wird in angenehmem Schreibstil angeboten. Stets wirken die Dialoge, der Schul- und Familienalltag authentisch. Die Gruppendynamik innerhalb der Schulklasse ist interessant zu verfolgen. Viele Wünsche, Träume und Ängste von Jugendlichen sind gut eingefangen.

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