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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2023

Ein spannendes, kreatives Lesevergnügen!

30 Tage Dunkelheit
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Die übereifrige Wette um einen neuen Krimi – so hätte ich mir den Titel dieses Thrillers auch vorstellen können. In nächtlichem, winterlichem Ambiente eines abgelegenen Dorfes in Island mit vielen dunklen ...

Die übereifrige Wette um einen neuen Krimi – so hätte ich mir den Titel dieses Thrillers auch vorstellen können. In nächtlichem, winterlichem Ambiente eines abgelegenen Dorfes in Island mit vielen dunklen Geheimnissen lässt sich die Spannung um mysteriöse Tote gut aufbauen, geschrieben in einem passenden, angenehmen Schreibstil, wenn auch bisweilen in manch isländischem Dialog. Dies macht die ganze Szenerie aber authentischer, nicht störend im allgemeinen Verständnis und Lesefluss. Mit kreativen Wendungen kommt es zu ständig neuen interessanten Entwicklungen, die den roten Spannungsfaden straff halten. Die Hauptperson, die dänische Krimiautorin Hannah, entwickelt sich von einer missmutigen, einsamen und ideenlosen Schriftstellerin zu einer mutigen, offenen und auch verliebten Persönlichkeit inmitten von liebenswürdigen, aber auch sehr schwierigen Charakteren – insgesamt eine bunte Mischung an Figuren eingepackt in einen recht spannenden Plot. Das mit Irrlichtern in winterlicher Berglandschaft kreierte Cover passt zur Gesamtszenerie der Story.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Die erfolgreiche Suche nach dem erträumten Leben – gelungen!

Die Perfektionen
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Zwei junge Leute suchen Freiheit und Genuss. Eigentlich handelt es sich um eine Gesellschaftsanalyse, die Beschreibung einer Leere, einer Tristesse nicht nur inmitten von Überfluss an diversen europäischen ...

Zwei junge Leute suchen Freiheit und Genuss. Eigentlich handelt es sich um eine Gesellschaftsanalyse, die Beschreibung einer Leere, einer Tristesse nicht nur inmitten von Überfluss an diversen europäischen Standorten, zunächst am Heimatort, dann Berlin, Lissabon, Sizilien. In Berlin müssen sie erkennen, wie diese Stadt sich mit der Zeit verändert, sich aber nicht mit dem gewünschten gesellschaftlichen Leben über ihren Freundeskreis aus seelenverwandten Expats weiterhin füllt. Ihre innere Unzufriedenheit und Verlorenheit trotz Freiheit und genüsslichem wie materiellem Überfluss in Berlin veranlasst sie, auf die Suche nach neuen beglückenden Lebensinhalten zu gehen. Die Hoffnung auf ein erneutes Gefühl von ‚Zu Hause‘ während ihrer Entdeckungsreisen erfüllt sich tatsächlich, dokumentiert auf Bildern in Sozialen Medien, in tadelloser Gastlichkeit. Authentisch beschrieben ist auch das Berufsleben von zwei jungen Freelancern - Graphikdesigner - mit mobilen Arbeitsplätzen. Das Cover ist lieblos ausgefallen.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Unterschätze nie diese vier agilen Senioren mit Biss!

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Der freundschaftliche, nette, teils humorvolle Schreibstil gefällt ohne Zweifel. Die Wehwehchen im Alter und trotz all der vielen diversen Zipperlein kommt eine lebensbejahende, immer noch neugierige Einstellung ...

Der freundschaftliche, nette, teils humorvolle Schreibstil gefällt ohne Zweifel. Die Wehwehchen im Alter und trotz all der vielen diversen Zipperlein kommt eine lebensbejahende, immer noch neugierige Einstellung voller Initiative rüber von dem über 70+-Quartett und ihren weiteren Bekannten und Freunden. Diese vier munteren Charaktere tauchen wieder in ihrer Verschiedenheit in weiteren feinen Facetten in diesem Band 3 auf. Besonders die Darstellung der fortschreitenden Demenz bei Stephan liefert berührende, einfühlsame Lesemomente. Erstaunlich viele Nebenschauplätze mit unerwarteten Wendungen sorgen fast für mehr Spannung als der eigentlich angepeilte, ungeklärte Fall der verschwundenen Journalistin Bethany Waites vor zehn Jahren. Doch auch dieser Cold Case ohne Leiche findet eine absolut überraschende Wendung mit genau genommen offenem Ende nach zahlreichen Verlaufssträngen. Insgesamt sehr unterhaltsam und spannend!

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Keine der Figuren hat mich wirklich berührt.

Siegfried
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Die Figur Siegfried steht sinnbildlich wohl für unsere immer noch stark patriarchal geprägte Gesellschaft. Um ihn kreisen drei Generationen von Frauen: seine Mutter Hilde, die ihn vergöttert, seine Ehefrau, ...

Die Figur Siegfried steht sinnbildlich wohl für unsere immer noch stark patriarchal geprägte Gesellschaft. Um ihn kreisen drei Generationen von Frauen: seine Mutter Hilde, die ihn vergöttert, seine Ehefrau, die er betrügt und kleinmacht, und seine Tochter, die Erzählerin, deren Selbstbild er bis weit in ihr Erwachsenenalter prägt, obwohl er physisch kaum anwesend ist. Warum er jedoch eine solch große Bedeutung haben soll, bleibt trotz der vielen Rückblenden rätselhaft. Insgesamt zeichnet dieser Roman eine Frau im Chaos der täglichen, zu hohen Ansprüche, mit Emotionen und gedanklichen Verirrungen, mit starker Sehnsucht nach Ruhe und Ordnung, Entlastung, Orientierung. Ihr Lebenskonstrukt mit all dem Druck scheint einzustürzen. Der Erzählstil passt sehr gut zum Inneren der Protagonistin. Insgesamt passiert in dem Buch nicht viel, angeschnittene Themen werden nicht ausgearbeitet, sodass ich ratlos zurück bleibe trotz inhaltlich interessantem Plot um ein Frauenleben, mit zwischenmenschlichen Beziehungen, auch zwischen den Generationen.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein Lesevergnügen!

Die Bibliothek der Hoffnung
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Das Cover mit Holzregalen im Hintergrund, gefüllt mit Büchern, und einer jungen Frau mit seitlichem, zeitlosem Blick in die Ferne, lädt zum Zugreifen ein. Sehr einladend! Die auf wahren Begebenheiten beruhende ...

Das Cover mit Holzregalen im Hintergrund, gefüllt mit Büchern, und einer jungen Frau mit seitlichem, zeitlosem Blick in die Ferne, lädt zum Zugreifen ein. Sehr einladend! Die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte gibt einen anschaulichen Einblick des Londoner East End Lebens während der Bombenangriffe der Deutschen im zweiten Weltkrieg wieder. Im Nachtrag findet man die verblüffende Geschichte um die Bethnal Green Bücherei mit Originalfotos. Diese im Hinterkopf behaltend finde ich die schriftstellerische Umsetzung des Kriegsthemas voll gelungen, herzerwärmend, abgerundet und schlüssig in der Handlungsweise ihrer Hauptfiguren. Die Traumata, Ängste, Bedrohungen und die alltägliche Mangelwirtschaft kommen greifbar nahe beim Lesen. Die Mitmenschlichkeit, der Mut, der Zusammenhalt untereinander und die ehrliche Freundschaft dominieren, aber auch die Klischees der Gesellschaft werden bedient – insgesamt ein umfassender geschichtlicher Einblick über die Jahre 1944 bis weit nach Kriegsende über das lebhafte, enge, dunkle Leben in einem U-Bahn Tunnel mit Bücherei.

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