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Veröffentlicht am 04.07.2021

Lesenswert - Die Zeit des Nationalsozialismus und Hadamar

Als das Leben wieder schön wurde
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Greta Bergström aus Stockholm, Marieke, die aus Ostpreußen fliehen musste und Trixie, im feinen Blankenese lebend versuchen, die Wunden des Krieges zu verarbeiten.
In den 1950er Jahren bringen diese 3 ...

Greta Bergström aus Stockholm, Marieke, die aus Ostpreußen fliehen musste und Trixie, im feinen Blankenese lebend versuchen, die Wunden des Krieges zu verarbeiten.
In den 1950er Jahren bringen diese 3 jungen Frauen verschiedenster Herkunft und Finanzlage mit ihrem mobilen, roten LKW als Schönheitssalon etwas Luxus, Lebensmut und Freundschaft in das teilweise zerstörte Hamburg. Als Kosmetikerin, Friseuse und Modeberaterin agierend sollten ihre Kundinnen wieder ein gutes Lebensgefühl genießen.
Greta, bei ihrer Großmutter in Schweden aufgewachsen, findet nach deren Tod bei ihrem Vater mit neuer Familie im Hamburg Unterschlupf, wenn auch nicht wollkommen. Auf der Suche nach ihrer im Krieg verschollenen Mutter bis nach Hadamar begegnet sie einem ihr bisher unbekannten Familienmitglied und seinen dubiosen Offenbarungen.
Letztendlich finden alle 3 Frauen ihr persönliches Glück – mit einem ‚Happy End‘ für alle Beteiligten.
Neu für mich, jedoch bekannt ist Hadamar für die am Stadtrand gelegene Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar, in deren Nebengebäuden sich die Gedenkstätte Hadamar befindet. Dort wird an die Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der Zeit des Nationalsozialismus in der als Tötungsanstalt Hadamar benutzten Heil- und Pflegeanstalt Hadamar erinnert.
Neu für mich ist die Art des Umgangs mit psychisch Erkrankten wie Gretas Mutter, die Art der Vertuschung sogar der betroffenen Familien aus Angst vor weiteren Repressalien des Staates – auch in der dortigen Bevölkerung.
Nach solch schweren Jahren bitterer Erfahrungen im und nach dem 2. Weltkrieg hat jeder ein Stück vom Glück verdient.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Liebenswerte Charakteren und herrliche Kulissen Cornwalls einfühlsam beschrieben.

Neuanfang in Porthmellow
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Marinas Ehemann Nate verschwand vor fast 7 Jahren bei einem Seeunglück aus ihrem Leben. Weiterhin in Porthmellow ihren Beruf als Lehrerin ausübend trauert sie unsäglich um ihn, bis ein Schotte in ihrer ...

Marinas Ehemann Nate verschwand vor fast 7 Jahren bei einem Seeunglück aus ihrem Leben. Weiterhin in Porthmellow ihren Beruf als Lehrerin ausübend trauert sie unsäglich um ihn, bis ein Schotte in ihrer Nachbarschaft einzieht.
Außerdem sucht ihre Cousine Tiff aus London Zuflucht bei ihr, nachdem ihre Karriere als Journalistin bei einer Zeitung abrupt endet und ihr Freund sie übel hereinlegt. Doch auch hier bahnt sich eine neue Liebe an.
Beide Frauen verarbeiten tiefgreifende negative Eingriffe in ihrem Leben, sehr einfühlsam beschrieben. Doch auch die männlichen Charakteren wie der Schotte Lachlan und Dirk, der Boot-Mechaniker, scheinen emotional gestresst zu sein und suchen eine Ortsveränderung zwecks Bewältigung teils lebensbedrohlicher Ereignisse in deren Leben.

Alle Charakteren hier finden einen erfolgreichen, romantischen Neuanfang in dem malerischen Küstenort Cornwalls.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Ein lohnenswerter Blick auf Flucht und Nachkriegsjahre in Deutschland!

Die Geschichte einer unerhörten Frau
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Den Titel dieses Buches finde ich in Bezug auf das Adjektiv ‚unerhört‘ etwas irritierend: aus dem Spätmittelhochdeutschen stammend meint es eigentlich: nie gehört, beispiellos, zu: erhœren = hören. Der ...

Den Titel dieses Buches finde ich in Bezug auf das Adjektiv ‚unerhört‘ etwas irritierend: aus dem Spätmittelhochdeutschen stammend meint es eigentlich: nie gehört, beispiellos, zu: erhœren = hören. Der Duden merkt weiteres an: 'nicht erhört, nicht gebilligt, erstaunlich, empörend'. Frei interpretiert könnte es auch ‚nicht erfüllte‘ Frau meinen.
Wie die Autorin Hanne Hippe bin ich 1948 in Köln geboren, in dieser Zeit nach dem Krieg dort aufgewachsen, mit Eltern und Großeltern durch 1 bzw. 2 Weltkriege im Leben x-mal entwurzelt worden waren. Ich bewundere die Autorin für die vielen eingeflochtenen, auch autobiografischen Informationen zu ihrer Familiengeschichte. Leider wurde in unserer Familie nicht viel über Flucht, Verlust, ursprünglicher Heimat im Detail gesprochen. Wahrscheinlich waren Erinnerungen daran zu schlimm, um weitergegeben zu werden als Mahnung.
In diesem Stück Zeitgeschichte bis in die 60er Jahre mit Blick auf die Emanzipation der Frau wechseln die Kapitel nicht nur zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch zwischen den erzählenden Hauptpersonen, was den Spannungsbogen insgesamt zu oft unterbricht und lähmt.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Eine tragische Familiengeschichte sehr atmosphärisch präsentiert.

Mauersegler
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Juliane, privat wie beruflich in einer Krise steckend, findet im Haus ihres ältlichen Großcousins Johann an der Ostsee Nähe Greifswald den Schlüssel zu sich selbst, zu der tragischen Geschichte der Großeltern ...

Juliane, privat wie beruflich in einer Krise steckend, findet im Haus ihres ältlichen Großcousins Johann an der Ostsee Nähe Greifswald den Schlüssel zu sich selbst, zu der tragischen Geschichte der Großeltern und Eltern, in dem Zeitraum von den 1920er Jahren bis in die heutige Zeit. Johann lebt in diesem Sommerhaus, das seiner Mutter Marianne gehörte, nahezu autark in zeitweiliger Gesellschaft von Mattes, einem engagierten Insektenforscher. Marianne und ihre französische Freundin Roseanne sind als Pilotinnen mit ihrem Flugzeug ‚Mauersegler‘ bis nach Afrika an den Senegal Fluss geflogen. Deren bewegtes Leben verfolgt Juliane bis zum Friedhof in Saint-Louis und macht dort eine unerwartete Entdeckung.
Basierend auf geschichtlichen Daten über Pilotinnen der 1920er und 1930er Jahre weltweit werden ihre beruflichen und privaten Schwierigkeiten auch für die Folgezeit bis nach Kriegsende geschildert.

Selbst wenn die Freiheit über den Wolken grenzenlos zu sein scheint, kann der Preis für die Liebe und für Familie sehr hoch sein.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Die Insel Föhr mit nordischem Charme

Das kleine Friesencafé
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Julia aus Gelsenkirchen – Buer, im Blumenladen ihrer Großmutter Anita arbeitend, verbringt mehrere Wochen auf der Insel Föhr auf der Suche nach Antworten auf Aufzeichnungen ihrer früh verstorbenen Mutter. ...

Julia aus Gelsenkirchen – Buer, im Blumenladen ihrer Großmutter Anita arbeitend, verbringt mehrere Wochen auf der Insel Föhr auf der Suche nach Antworten auf Aufzeichnungen ihrer früh verstorbenen Mutter. Die Scheune von Kapitän Hark Paulsen eignet sich ideal als Atelier, um ihren Hobbies - Malerei und Backen - zu frönen. Nach Landschaftsbildern folgen Porträts von Touristen und Insulanern, bewirtet mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Oma Anita liefert Caféhaus-Mobiliar und Pflanzen im Gärtnerei-LKW und schon scheint es sich um ein Friesencafé zu handeln.
Der verwitwete Kapitän Hark Paulsen – nun Rentner - verliebt sich in die drahtige Anita, während der junge Bürgermeister Finn-Ole sein Glück im Atelier von Julia gefunden zu haben scheint.
Der nordische einsilbige Charme besonders des Kapitäns wird gut geschildert, in malerischen Bildern erstehen flache, farbige Landschaften mit Strand, Marsch und Dünen. Sehr einladend wird diese Insel als Ferienparadies geschildert mit ‚Happy-End‘.

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