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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2023

Gelungene und gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Dramatik und Humor

Elbschatz
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Nicole Wollschlaeger das Team von der Polizeidienstelle in Kophusen in ihren bereits achten Fall und bietet dabei erneut eine sehr gut aufeinander abgestimmte ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Nicole Wollschlaeger das Team von der Polizeidienstelle in Kophusen in ihren bereits achten Fall und bietet dabei erneut eine sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Dramatik und feinem Humor. So macht das wilde Treiben in dem fiktiven Ort auch diesmal wieder jede Menge Spaß.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten sieben Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als ein Geocacher und seine Kinder auf einem leerstehenden Hof die Leiche eines jungen Mannes finden, ist es mit der Ruhe in Kophusen mal wieder vorbei. Gibt es einen Zusammenhang zu einer auf den ersten Blick harmlos wirkenden Reisegruppe aus Düsseldorf, die nach einem Motorschaden ihres Busses in Kophusen gestrandet ist ? Als Philip Goldberg, Hauke Thomsen und Peter Brandt die Mitglieder der Gruppe genauer unter die Lupe nehmen, zeigt sich aber schnell, dass sich hinter der Fassade so manches Geheimnis verbirgt. Und was hat es mit dem mysteriösen Geocacher „Cacheoftheday“ und den seltsamen Botschaften, die er hinterlässt, auf sich ?

Mit einem packenden Schreibstil, der aber immer auch mit einem gewissen Augenzwinkern versehen ist, treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege fein gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Zu den altbekannten Figuren gesellen sich auch diesmal wieder einige Neuzugänge, die sich hervorragend in das vorhandene Ensemble eingliedern und es dabei sogar bereichern. Und natürlich gibt es neben einer spannenden Krimihandlung auch wieder einige turbulente Verwicklungen aus dem Privatleben der drei Ermittler. Die sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung und Humor sorgt so für ein pralles Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite, bei der die einzelnen Fäden am Ende geschickt miteinander verknüpft werden und so eine überraschende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung präsentiert wird, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende Kriminalromane mit Humor steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auch bei meinem vierten Besuch in Kophusen konnte mich die Autorin auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Packender Kriminalroman mit einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus Spannung und Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet

Zechenhölle
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Hobby-Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren dritten Fall und bietet ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Hobby-Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren dritten Fall und bietet dabei erneut eine fein aufeinander abstimmte Mischung aus Spannung und Lokalkolorit, die mit einer ordentlichen Portion des für das Ruhgebiet so typischen trockenen Humors abgeschmeckt ist und so für ein großes Lesevergnügen sorgt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Auf einem Zechengelände in Herten wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, deren Tod von der Polizei allzu schnell als Selbstmord eingestuft wird. Liesa und Timo sind der Frau namens Alina kurz vor ihrem Tod in Bottrop begegnet, wo sie vor einem unheimlichen Verfolger geflohen ist, und können die offizielle Version nicht glauben. So beschließen sie, der Sache selbst auf den Grund zu gehen, und finden heraus, dass Alina Mitglied der RuhrPottDevils war, einer Gruppe von Urbexern, die Lost Places im Ruhrgebiet erkunden und sich dabei nicht unbedingt von Verboten oder Absperrungen aufhalten lassen. Haben die anderen Mitglieder dieser Gruppe vielleicht etwas mit Alinas Tod zu tun ? Liesa lässt sich auf eine gefährliche Undercover-Mission ein und wird dabei nicht nur an ihre Grenzen geführt, sondern sogar noch ein ganzes Stück darüber hinaus.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen krachenden Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders hervorzuheben sind dabei auch diesmal wieder Liesas Oma Gertrude Kwatkowiak und ihr Schwiegersohn Willi, die sich zu einer Wohngemeinschaft der ganz besonderen Art zusammengefunden haben und den rauen Charme des Ruhrgebietes auf besonders gelungene Art und Weise verkörpern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Darüber hinaus bietet das Buch tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in dieser Region und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Gelungener Kriminalroman mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung, Lokalkolorit und Humor

Mörder in der Grube
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Mit diesem Buch schickt der Autor Erwin Kohl seinen Ermittler Lukas Born, den ehemaligen Hauptkommissar und jetzigen Privatdetektiv, in seinen bereits fünften Fall. Dieser lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse ...

Mit diesem Buch schickt der Autor Erwin Kohl seinen Ermittler Lukas Born, den ehemaligen Hauptkommissar und jetzigen Privatdetektiv, in seinen bereits fünften Fall. Dieser lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden problemlos lesen und nachvollziehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Lukas Born steht kurz davor, zum Spießer zu verkommen, als ihn ein neuer Auftrag vor dieser fatalen Entwicklung rettet. Im Auftrag der Tochter untersucht Lukas den Tod des ehemaligen Bergmannes Mattes Buschmann, der scheinbar die Kellertreppe heruntergefallen ist. Die Polizei hat den Fall bereits als Unfall zu den Akten gelegt, doch Andrea Buschmann kann und will diese Version nicht glauben. Lukas taucht bei seinen Ermittlungen tief in die Geschichte des Bergbaus am Niederrhein ein und stößt auf den mysteriösen Tod eines Steigers in den 70er-Jahren. Zum Glück kann sich Lukas auch in diesem verzwickten Fall auf seine SoKo vom Campingplatz "Happy Eiland" verlassen, die ihm wie immer mit Rat und Tat zur Seite steht.

Mit Lukas Born hat Erwin Kohl einen klassischen Antihelden geschaffen, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt und sich dabei auch immer wieder selbst in Schwierigkeiten bringt, aus denen er sich anschließend mit List und Tücke befreien muss. Gerade der Campingplatz, auf dem Lukas nach seinem beruflichen und privaten Absturz untergekommen ist, bietet dabei eine hervorragende Kulisse für allerlei schräge Typen und komische Situationen. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind. Allerdings ist das Figurenaufgebot im Laufe der fünf Bände inzwischen so angewachsen, dass nicht mehr für jeden von ihnen ausreichend Raum zur Entfaltung bleibt. Den Spaß am turbulenten Geschehen kann dieser Umstand aber kaum trüben.

Eine klassische Krimikomödie mit reichlich Witz und Humor, die gekonnt mit den typischen Klischees des Genres spielt, dabei aber durchaus auch mit einer spannenden Krimihandlung aufwarten kann. Darüber hinaus bietet das Buch noch reichlich Lokalkolorit vom Niederrhein und bietet Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in dieser Region.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Spannender Kriminalroman mit viel Bezug zum Thema Fußball

Abseits Berlin
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Torsten Siekierka seine Ermittlerin Helene Eberle in ihren dritten Fall und konnte mich dabei zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Torsten Siekierka seine Ermittlerin Helene Eberle in ihren dritten Fall und konnte mich dabei zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit dieser eher eigenwilligen Ermittlerin und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in einer Scheune im niedersächsischen Abbenrode die Leiche von Thorben Hoffmann gefunden wird, wird Helene Eberle zu den Ermittlungen hinzugezogen, da der Tote aus Berlin stammt. Als sich herausstellt, dass der Mord bereits auf Berliner Stadtgebiet stattgefunden hat, übernehmen Helene und ihr Team die Ermittlungen komplett. Steht die Tat in Verbindung zu dem Pokalspiel, dass der Schiedsrichter kurz vor der Tat gepfiffen und aufgrund von tätlichen Angriffen beider Mannschaften auf ihn vorzeitig abgebrochen hat ? Und welche Rolle spielt die Mitglieder des Fanclubs Herthakingz, die sich zur fraglichen Zeit in unmittelbarer Nähe des Tatortes aufgehalten haben ? Als wäre der Fall nicht schon herausfordernd genug, muss sich Helene auch noch mit einigen zwielichtigen Kollegen, ihrem Noch-Ehemann und den Problemen ihrer Tochter Klarissa herumschlagen. Und so nebenbei ist da ja auch noch der bevorstehende Umzug in die erste gemeinsame Wohnung mit ihrem Freund und Kollegen Walter Paul zu organisieren.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Geschickt legt er dabei einige falsche Fährten und bietet am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit ständigen Perspektivwechseln sorgen dabei für ein hohes Erzähltempo. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Als deutlich zu klischeehaft habe ich allerdings die Darstellung der Herthakingz empfunden. Hier folgt der Autor den gängigen Vorurteilen, die Ultras mit Hooligans gleichsetzen und so als gewaltsuchende Horde, die nur auf Krawall aus ist, beschreiben. Wer sich ein wenig mit der Ultrabewegung auskennt, weiß, dass diese Gleichsetzung so nicht zutreffend ist, obwohl auch die Ultraszene besonders im Umgang mit Polizei und Sicherheitskräften nicht wirklich komplett gewaltfrei ist. Hier hätte ich mir daher eine etwas differenziertere Darstellung gewünscht. Meine Lesegenuss konnte dieser Umstand aber nur wenig trüben, unter dem Strich überwiegen die positiven Leseeindrücke dann doch.

Wer auf spannende Kriminalromane mit Bezug zum Thema Fußball steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Gelungener Horrorroman, dem es auch ohne große Effekte gelingt, Grauen zu erzeugen

Kassing 1996
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Bei seinem Debüt gelingt dem Autor Jan-Michael Rogalla gleich ein spannender Horrorroman in drei Akten. Dabei verzichtet er weitestgehend auf große Effekte, erzeugt aber dennoch eine ordentliche Portion ...

Bei seinem Debüt gelingt dem Autor Jan-Michael Rogalla gleich ein spannender Horrorroman in drei Akten. Dabei verzichtet er weitestgehend auf große Effekte, erzeugt aber dennoch eine ordentliche Portion Grusel. Komplett überzeugen konnte er mich dabei zwar nicht, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Im Jahr 1996 erschüttert ein grauenhafter Mordfall den US-Bundesstaat Minnesota. Eine Mutter tötet ihren Mann und ihre zwei Kinder auf brutale Art und Weise und lebt mit den Leichen weiter im Haus der Familie, bis die Taten eher zufällig entdeckt werden. Psychologische Untersuchungen führen bei der Frau zur Diagnose Schizophrenie in Verbindung mit einem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Doch einige Jahre später erscheinen die Vorgänge im Haus Kassing plötzlich in einem ganz anderen Licht.

Mit einem packenden Schreibstil und einer sehr bildhaften Sprache treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, baut schnell einen unterschwelligen Grusel auf und lässt uns erst ganz zum Schluss einen Blick auf das gesamte Grauen werfen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Im ersten Akt lernen wir zunächst Reverend Camden kennen, der einen tragischen Verlust erleidet und schwer daran trägt. Seine Verbindung zum Fall Kassing enthüllt sich dabei erst spät. Im zweiten Akt übernimmt dann Richard James Patrick das Ruder. Er untersucht den Mordfall und bekommt Zweifel an der offiziellen Version. Seine Nachforschungen ziehen ihn immer tiefer in das Grauen hinter den Morden hinein. Den Schlussakt bestreitet dann die Geisterjägerin Maxine alias Sheva, die einen zunächst harmlos klingenden Auftrag übernimmt, hinter dem aber doch deutlich mehr steckt.

Wer auf spannende Horrorgeschichten steht, die ohne große blutige Effekte auskommen, wird hier gut bedient und unterhalten.

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