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Veröffentlicht am 14.03.2023

Packender Thriller um ein ehrenwertes Haus voller dunkler Geheimnisse

Overkill
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In ihrem neuesten Werk, dem ersten Band der Reihe Overkill, gelingt der Autorin Astrid Korten erneut ein spannender und ziemlich komplexer Thriller, der in ein scheinbar ehrenwertes Haus führt, in dem ...

In ihrem neuesten Werk, dem ersten Band der Reihe Overkill, gelingt der Autorin Astrid Korten erneut ein spannender und ziemlich komplexer Thriller, der in ein scheinbar ehrenwertes Haus führt, in dem aber reichlich Abgründe auf uns und die Ermittler warten. Eine vielschichtige und ungemein packende Geschichte, die gnadenlos aufzeigt, was Lügen und Geheimnisse anrichten können.

Der brutale Mord an Andreas Tauber erschüttert die Kleinstadt Berg am Starnberger See und besonders die Bewohner des Mehrfamilienhauses, in dem das Opfer mit seiner Frau und seiner Tochter gelebt hat. Julia Hagen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in der Wohnung unter den Taubers wohnt, gerät dabei in einen besonderen Zwiespalt, da sie eine geheime Affäre mit dem Opfer hatte. Soll sie sich der Ermittlerin Mo Celta anvertrauen oder aber mit allen Mitteln versuchen, ihr Geheimnis zu bewahren ? Dabei hat der Mörder längst auch sie ins Visier genommen, um sie für ihren Sündenfall zu bestrafen.

Obwohl das Buch als erster Fall der Ermittlerin Mo Celta angepriesen wird, nimmt die Ermittlerin hier über weite Strecken eher eine Nebenrolle ein, die aber durchaus tragend ausfällt. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Ich-Erzählerin Julia, die uns hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben lässt. Immer wieder eingestreute Kapitel aus der Perspektive des mutmaßlichen Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei zu viel über dessen Identität zu verraten. Der packende Schreibstil, ein perfekt funktionierender Spannungsbogen und die äußerst vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen tragen auch einen gehörigen Teil dazu bei, das man das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen will, bis man endlich eine überzeugende Auflösung präsentiert bekommt, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Doch als man gerade glaubt, alle Geheimnisse der Bewohner zu kennen, sorgen gleich zwei böse Schlusspointen für kalte Schauer, die einem den Rücken herunterlaufen.

Ich kann dieses Werk jedem Liebhaber von spannenden und abgründigen Trillern nur wärmstens empfehlen, mich konnte die Autorin auf jeden Fall ein weiteres Mal bestens unterhalten. Auf weitere Auftritte von Mo Celta, bei denen man dann hoffentlich auch mehr über die Hintergründe der Ermittlerin erfährt, bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Hochprozentige Kurzgeschichten, die garantiert keine Kopfschmerzen verursachen

The ‰-Files
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In dieser Anthologie bieten 11 Autorinnen und Autoren hochprozentige Geschichten rund um das Thema Alkohol, die auch garantiert keine Kopfschmerzen oder andere üble Nachwirkungen erzeugen. Gänsehaut vom ...

In dieser Anthologie bieten 11 Autorinnen und Autoren hochprozentige Geschichten rund um das Thema Alkohol, die auch garantiert keine Kopfschmerzen oder andere üble Nachwirkungen erzeugen. Gänsehaut vom Gruseln und Bauchschmerzen vom Lachen sind allerdings nicht so ganz auszuschließen.

Die einzelnen Beiträge sind sehr abwechslungsreich und nähern sich dem Grundthema mit unterschiedlichen Stilmitteln. So finden sich hier Geschichten, die entweder dem Horror-, Mystery- oder Fantasy-Genre zuzuordnen sind, oftmals handelt es sich aber auch um einen Mix aus diesen Genres. Dabei geht es zuweilen schon recht heftig zur Sache, auch an Blut wird nicht unbedingt gespart. Die Geschichten zeichnen sich aber auch durch Humor, der zuweilen auch ziemlich schwarz ausfällt, und böse Schlusspointen aus.

Wie immer kann in einer solchen Sammlung nicht jeder Beitrag den persönlichen Lesegeschmack zu 100 Prozent treffen. Meine persönlichen Favoriten sind hier die Geschichten „Drunken Dragon Tattoo“ von Hanna Nolden, „Prager Absinth“ von Tina Skupin, „Dinner for Six“ von Mark G. Rummel und die ziemlich abgedrehte Superhelden-Story „Die letzte Schlacht der Alkohelden“ von Jörg Fuchs Alameda, die der Anthologie einen krönenden Abschluss beschert. Aber auch die übrigen Geschichten haben ihren ganz eigenen Reiz und bieten durchgehend einen sehr hohen Unterhaltungswert.

Wer auf spannende und abwechslungsreiche Geschichten steht und dem Thema Alkohol durchaus etwas abgewinnen kann, sollte in dieser Anthologie auf jeden Fall den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Kleiner, aber feiner Krimi aus Hamburg

Eddies Coup
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Bei seinem Debüt legt der Autor J. H. Willem gleich einen kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg vor, der mich gut und spannend unterhalten konnte. Die Idee zu diesem Buch, das zugleich den Auftakt ...

Bei seinem Debüt legt der Autor J. H. Willem gleich einen kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg vor, der mich gut und spannend unterhalten konnte. Die Idee zu diesem Buch, das zugleich den Auftakt einer Reihe bildet, entstand während sich der Autor mit Heftromanen beschäftigt hat. Dies erklärt auch den mit 132 Seiten eher geringen Umfang, der durchaus an einen Heftroman erinnert. Zudem begeistert sich der Autor nach eigenen Angaben für gut gemachte Fernsehserien mit horizontaler Erzählweise, auch dies ist in dieses Buch durchaus mit eingeflossen.

Im Mittelpunkt steht der ehemalige Kriminalhauptkommissar Adam Starck, der nach einem tragischen Vorfall, bei dem seine Partnerin ums Leben gekommen ist, in den Vorruhestand versetzt wurde. Als sein Nachbar Eddie ermordet wird und seine früheren Kollegen den Fall allzu schnell als Einbruchversuch eines Junkies, der dann aus dem Ruder gelaufen ist, einstufen, nimmt sich Adam der Sache an und wird dabei von der Computerexpertin Lizzie, einer Freundin des Toten, unterstützt. Schnell merken die beiden, dass Eddie nicht der harmlose Student war, für den ihn alle gehalten haben.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die beim aktuellen Fall keine wesentlichen Fragen offenlässt. Darüber hinaus werden aber doch ein paar Erzählfäden gesponnen, die dann in den nachfolgenden Bänden fortgesetzt werden sollen bzw. müssen. Dass wir hier den Täter von Beginn an kennen, sorgt in Sachen Spannung für keinerlei Probleme, die Aufdeckung der Hintergründe liefern dennoch reichlich Nervenkitzel und sorgen für einen gut funktionierenden Spannungsbogen, der bis zum Ende hält. Während die beiden Hauptfiguren Adam und Lizzie, die die Reihe auch im Wesentlichen tragen sollen, insgesamt gut gezeichnet und durchaus vielschichtig angelegt sind, fällt die Charakterisierung bei den Nebenrollen doch wesentlich oberflächlicher aus und bietet auch das eine oder andere genretypische Klischee. Dies konnte meinen Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, am Ende überwiegen die positiven Eindrücke doch bei weitem.

Wer auf spannende und temporeiche Krimis steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Packender Steampunk-Krimi mit einem faszinierenden Setting

Knochen & Dampf
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Mit diesem Buch legt die Autorin Jasmin Jülicher einen sehr gelungenen Steampunk-Krimi vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Dabei entführt sie uns in das Deutsche Autonome Kaiserreich, ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jasmin Jülicher einen sehr gelungenen Steampunk-Krimi vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Dabei entführt sie uns in das Deutsche Autonome Kaiserreich, dass von einer allumfassenden Mauer umgeben ist, die offenbar nicht nur Schutz vor äußeren Feinden bieten soll. Zeitlich ist die Geschichte dabei im 19. Jahrhundert angesiedelt.

Mary Parker wurde als Generalin im Dienst der kaiserlichen Armee bei einem Anschlag, den sie im letzten Moment verhindert hat, so schwer verletzt, dass sie nach ihrer Genesung den Dienst quittieren musste. Nun versucht sie, als Privatdetektivin über die Runden zu kommen. Als im Ossarium des kaiserlichen Palastes ein überzähliges Skelett gefunden wird, beauftragt der Kaiser persönlich Mary, die Identität der Leiche und die Umstände des Todes zu klären. Mit dem jungen Forensiker Max Jung an ihrer Seite stürzt sich Mary in die Ermittlungen und stößt auf dunkle Geheimnisse, die den Frieden im Kaiserreich in größte Gefahr bringen könnten.

Mit viel Einfallsreichtum präsentiert uns die Autorin ihr außergewöhnliches Setting und bestückt es mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der packende Schreibstil hat mich mit jeder Seite tiefer in die gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte hineingezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. So bekommen wir am Ende auch eine überzeugende und schlüssige Auflösung präsentiert, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende Krimis mit einer ordentlichen Portion Steampunk steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Das faszienierende Setting bietet auch durchaus noch ausreichend Stoff für weitere Geschichten mit dem ungleichen Ermittlerpaar Mary Parker und Max Jung.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Packender Thriller mit einem sympathischen Ermittler-Team

Das Flüstern der Mütter (Thriller)
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In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz seine Ermittler Lena Freyenberg und Henning Gerlach in ihren zweiten Fall. Das für mich erste Buch der Reihe konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, ...

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz seine Ermittler Lena Freyenberg und Henning Gerlach in ihren zweiten Fall. Das für mich erste Buch der Reihe konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als am Ufer eines Sees die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, übernehmen Lena Freyenberg und ihr Partner Henning Gerlach die Ermittlungen. Zusammen mit ihrem Team suchen die beiden Ermittler zunächst nach einem Motiv für den Mord. Als eine mysteriöse Botschaft des Mörders an die beiden Kinder des Opfers auftaucht, wird klar, dass sie es hier mit einem besonders perfiden Täter zu tun haben, der es nicht bei einem Mord belassen wird.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, legt dabei geschickt ein paar falsche Fährten und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, neben Lena und Henning bekommen dabei auch die übrigen Mitglieder des Ermittlungsteams ausreichend Raum zur Entfaltung. Die Geschichte wird aber im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Hauptermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten. Für meinen Geschmack stehen hier aber über weite Strecken die persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler etwas zu sehr im Vordergrund, dadurch wird die Spannung immer wieder so ein wenig ausgebremst. Im furiosen Showdown ziehen Tempo und Spannung dann aber deutlich an, dabei wird reichlich Entschädigung für ein klein wenig Leerlauf im Vorfeld geboten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten.

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