Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
offline

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2023

Rasanter und humorvoller Krimi mit reichlich Ruhrgebietsflair

Abgetaucht!
0

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor André Storm den dritten Band seiner Reihe um den Zauberer und Privatdetektiv Ben Pruss vor und konnte mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für ...

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor André Storm den dritten Band seiner Reihe um den Zauberer und Privatdetektiv Ben Pruss vor und konnte mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für mich war es die erste Begegnung mit Ben Pruss und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den beiden Vorgängerbänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Der Brauereibesitzer Paul Althoeffer kommt ums Leben, als sein Auto im Dortmunder Phönix-See versinkt. Sein Chauffeur Henry, der während der Fahrt das Bewusstsein verloren hat, landet im Krankenhaus, während die Ehefrau Lina Althoeffer und Ben Pruss, die mit im Auto gesessen haben, der Todesfalle knapp entkommen konnten. Da Lina im Gegensatz zur Polizei nicht an einen Unfall glauben will, beauftragt sie Ben, die Hintergründe aufzuklären. Und der stößt auch schnell auf einige Ungereimtheiten im Umfeld der Brauereifamilie.

Mit einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil, reichlich Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet im allgemeinen bzw. Dortmund im speziellen und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Da der Autor selbst als Profizauberkünstler unterwegs ist, spielen Bens Zauberkünste und -auftritte im Rahmen der Geschichte eine große Rolle und man merkt den Beschreibungen auch jederzeit an, dass der Autor hier sehr genau weiß, worüber er dabei schreibt. Getragen wird das turbulente Geschehen von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel von Ben und seinem Freund und Mitbewohner Kai Siebert sorgt hier für eine ordentliche Portion Humor. Die Mischung aus Krimispannung, Humor und Lokalkolorit ist dabei gut aufeinander abgestimmt und sorgt beim Lesen für jede Menge Spaß.

Wer auf spannende und humorvolle Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2023

Packender Katzen-Thriller mit einer ordentlichen Prise Science-Fiction

SitterCats 2.0
0

In diesem Thriller mit einer ordentlichen Prise Science-Fiction entführt uns der Autor Dieter Aurass in die Jahre 2027 bis 2029 und entwirft dort eine interessante Zukunftsvision, die aber doch recht schnell ...

In diesem Thriller mit einer ordentlichen Prise Science-Fiction entführt uns der Autor Dieter Aurass in die Jahre 2027 bis 2029 und entwirft dort eine interessante Zukunftsvision, die aber doch recht schnell ihre Tücken offenbart.

Als ein genetisches Entwicklungslabor quasi als Abfallprodukt einer anderen Forschung ein Mittel entwickelt, mit dem sich die Intelligenz von Katzen auf das Niveau von Menschen steigern lässt, entsteht daraus schnell ein neues Geschäftsmodell. Dabei werden sogenannte SitterCats an Familien verliehen, um sie bei der Kinderbetreuung zu unterstützen bzw. zu entlasten. Doch dann fassen dunkle Kreise innerhalb der Anbieterfirma den Plan, diese Idee für ihre finsteren Absichten zu nutzen. Aber Katzen haben ja bekanntlich ihren eigenen Kopf und lassen sich nicht so gerne vor den Karren anderer spannen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei schnurstracks auf einen krachenden Showdown zu, der keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel sorgen dabei für ein hohes Erzähltempo, so dass einem vor allem in der zweiten Hälfte des Buches kaum Zeit zum Luftholen bleibt. Dabei lässt sich der Autor zu Beginn ausreichend Zeit und Raum, das Setting und die Figuren sorgfältig einzuführen. Auch wenn es dadurch ein wenig dauert, bis echte Thrillerspannung aufkommt, konnte mich der Autor mit seinem Einfallsreichtum und den kleinen Details, mit denen er diese Passagen spickt, schnell in den Bann der Geschichte ziehen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch bei den Katzen gelingt es Dieter Aurass, sie zu eigenständigen Protagonisten zu machen, mit denen man gerne mitfiebert.

Es handelt es sich hier um die überarbeitete Neuausgabe eines Buches, das bereits im Jahr 2016 unter dem Pseudonym Francis Fein erschienen ist. Und auch wenn der Autor dabei meiner Meinung nach nicht ganz die Klasse seiner anderen Werke erreicht, konnte er mich dennoch auch diesmal wieder gut und spannend unterhalten.

Wer auf spannende Thriller mit ungewöhnlichen Protagonisten und einer ordentlichen Portion Science Fiction steht, wird hier unter dem Strich gut bedient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2023

20 spannende und abwechslungsreiche Kurzkrimis aus Ahrensburg

AHRENSMORD
0

In dieser Kurzkrimisammlung verwandeln 22 Autorinnen und Autoren in insgesamt 20 spannenden und abwechslungsreichen Geschichten den eigentlich so beschaulichen Ort Ahrensburg in das blutrünstige Ahrensmord, ...

In dieser Kurzkrimisammlung verwandeln 22 Autorinnen und Autoren in insgesamt 20 spannenden und abwechslungsreichen Geschichten den eigentlich so beschaulichen Ort Ahrensburg in das blutrünstige Ahrensmord, in dem Mord und Todschlag scheinbar an der Tagesordnung sind.

Die beteiligten Autorinnen und Autoren im Alter von 9 bis 96 Jahren stammen alle aus Ahrensburg oder dem umliegenden Kreis Stormarn und wissen daher, worüber sie hier schreiben. Dies merkt man den Beiträgen auch durchgehend an, sie bieten so nicht nur spannende Unterhaltung, sondern laden durchaus auch zu einem Besuch des Ortes und seiner Umgebung ein, um sich selbst ein Bild von den dortigen Zuständen zu machen.

Die überzeugende Auftaktgeschichte von Bernhard Behrendsen, eine Hommage an den berühmten Detektiv Philip Marlowe, legt die Messlatte gleich mächtig hoch und macht es den nachfolgenden Beiträgen ziemlich schwer, hier noch eine Schippe draufzulegen. Diese Story ist dann auch bis zum Schluss im Kreis meiner Favoriten geblieben, die weiteren Beiträge bewegen sich aber überwiegend durchaus auf einem ähnlich hohen Niveau, einen echten Ausreißer nach unten gab es für mich nicht. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Beiträge von Karin Schattmann, Magda Sorour und Christian Kraus, die ebenfalls zu meinen persönlichen Favoriten gehören. Als Liebhaber von bösen Schlusspointen bin ich zudem in einigen der Beiträge bestens bedient worden.

Hier sollte jeder Liebhaber von spannenden Kurzkrimis den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden. Mich konnte das Buch auf jeden Fall gut und spannend unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2023

Packender Polit-Thriller mit einem erschreckenden Szenario

Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich.
0

Mit diesem Buch legt der Autor Leon Sachs (das Pseudonym des Journalisten Marc Leon Merten) einen atmosphärisch dichten Polit-Thriller vor, der ein beängstigendes Szenario entwickelt, dass aber doch erschreckend ...

Mit diesem Buch legt der Autor Leon Sachs (das Pseudonym des Journalisten Marc Leon Merten) einen atmosphärisch dichten Polit-Thriller vor, der ein beängstigendes Szenario entwickelt, dass aber doch erschreckend realitätsnah rüberkommt.

Johanna Böhm versucht als frischgebackene Studentin an der Polizeiakademie ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Doch drei Morde in Italien, Frankreich und Deutschland, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, lassen die Schrecken der Vergangenheit wieder auferstehen, denn sie erkennt sofort die Verbindung zwischen den Opfern. Doch um ihr Wissen an die Ermittler weiterzugeben, müsste sie zugleich das Geheimnis ihrer Herkunft offenbaren. Plötzlich steht der Ex-Geheimdienstler Rasmus Falk, der von ihrem Geheimnis weiß, vor ihrer Tür und zwingt sie zur Zusammenarbeit. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Partner wider Willen auf eine großangelegte Verschwörung mit weitreichenden Folgen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Kurze Kapitel und immer wieder wechselnde Erzählperspektiven sorgen dabei für ein ziemlich hohes Tempo, das einem insbesondere im letzten Drittel des Buches kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die aber doch nicht ganz frei von den genretypischen Klischees sind. Und obwohl die Grenzen zwischen Gut und Böse hier eigentlich schon frühzeitig gezogen werden, hält die Auflösung am Ende doch noch einige verblüffende Enthüllungen bereit.

Wer auf packende und atmosphärisch dichte Polit-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2023

Spannender Thriller aus dem hohen Norden und gelungener Auftakt einer neuen Reihe

Der Nordseeritzer
0

In diesem Thriller schickt die Autorin Drea Summer die beiden Ermittler Stefanie Teufel und Jan Graf in ihren ersten Fall, der auf die Insel Sylt und dem angrenzenden Festland spielt und mich nicht nur ...

In diesem Thriller schickt die Autorin Drea Summer die beiden Ermittler Stefanie Teufel und Jan Graf in ihren ersten Fall, der auf die Insel Sylt und dem angrenzenden Festland spielt und mich nicht nur gut und spannend unterhalten konnte, sondern auch gleich Lust auf mehr macht. 

Vor den Augen von Jan Graf springt ein Mann von den Klippen des Roten Kliffs auf Sylt in den Tod. Doch an dem vermeintlichen Selbstmord scheint einiges faul zu sein. Mit wem hat der Mann währenddessen telefoniert ? Auch scheint es kein Motiv für einen Freitod zu geben. So nimmt Jan zusammen mit seiner Kollegin Stefanie die Ermittlungen auf und stößt schnell auf weitere Ungereimtheiten. Gibt es eine Verbindung zum Fall des Nordseeritzers, der vor einigen Jahren sein Unwesen auf der Insel getrieben hat ? 

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und legt dabei geschickt einige falsche Fährten. Ein Nebenstrang rund um die Ausreißerin Leyla und immer wieder eingestreute Passagen aus den Perspektiven von zwei mysteriösen Ich-Erzählern sorgen für zusätzliche Verwirrung, werden dann aber nach und nach in die Hauptgeschichte eingebunden. Am Ende erhalten wir eine überzeugende Auflösung, die eine ordentliche Portion Tragik beinhaltet und bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben . Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende Thriller aus dem hohen Norden steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf weitere Fälle mit diesem überzeugenden Team bin ich schon sehr gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere