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Veröffentlicht am 26.10.2022

Packender Krimi mit einer komplexen Geschichte und reichlich Lokalkolorit aus Hamburg

Alsternacht
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Bei seinem Debüt gelingt dem Autoren Leo Hansen gleich ein spannender Kriminalroman, der neben einer komplexen Geschichte auch jede Menge an Hamburger Lokalkolorit zu bieten hat. Das eher ungewöhnliche ...

Bei seinem Debüt gelingt dem Autoren Leo Hansen gleich ein spannender Kriminalroman, der neben einer komplexen Geschichte auch jede Menge an Hamburger Lokalkolorit zu bieten hat. Das eher ungewöhnliche Ermittler-Trio war zu Beginn zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, konnte mich im weiteren Verlauf aber immer mehr von sich überzeugen, so dass ich mich am Ende gut und spannend unterhalten gefühlt habe.

Als die Leichen von mehreren Hamburger Kaufleuten nackt und entstellt an bekannten Orten der Stadt gefunden werden, ist nicht nur die Polizei alarmiert. Auch der Privatdetektiv Dr. Elias Hopp nimmt sich zusammen mit seiner neuen Mitarbeiterin, der Ex-Soldatin Janne Bakken, der Sache an. Unterstützung erhalten sie dabei vom LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski, einem alten Freund von Elias. Die Spuren führen zu einer Kaufmannsgilde mit dubiosen Verbindungen ins Ausland und zu einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit, dass nun seine Schatten in die Gegenwart wirft.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die dann auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Personenaufgebot ist allerdings schon ziemlich groß, so dass man hier gerade zu Beginn aufmerksam lesen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Dies gibt sich im weiteren Verlauf aber schnell, wenn die Verbindungen zwischen den Protagonisten deutlicher werden. Ein Personenregister wäre aber vielleicht doch hilfreich gewesen.

Wer auf packende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Und auch wenn die Geschichte grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, lässt sich der Autor am Ende noch die Hintertür für eine mögliche Fortsetzung offen. Entsprechendes Potential ist auch durchaus vorhanden.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Packender Thriller um eine Mordserie in einem Duisburger Stahlwerk im Jahr 1942

Das Stahlwerk
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In diesem historischen Thriller entführt uns der Autor Christian Piskulla auf einen eher ungewöhnlichen Schauplatz. Die Geschichte spielt komplett auf einem Stahlwerk in Duisburg und ist im Jahr 1942 angesiedelt. ...

In diesem historischen Thriller entführt uns der Autor Christian Piskulla auf einen eher ungewöhnlichen Schauplatz. Die Geschichte spielt komplett auf einem Stahlwerk in Duisburg und ist im Jahr 1942 angesiedelt.

Als es in Deutschlands größtem Stahlwerk zu mehreren brutalen Morden an Arbeitern und Angestellten kommt, steht die Werksleitung vor einem großen Problem. Aus Druck der Nationalsozialisten soll die Produktion deutlich erhöht werden, um die Herstellung von Rüstungsgütern voranzutreiben. Störungen im Produktionsablauf müssen daher um jeden Preis verhindert werden. Da die örtliche Polizei und der Werkschutz mit der Suche nach dem Mörder heillos überfordert sind, erinnert man sich daran, dass sich unter den Zwangsarbeitern mit Jarek Kruppa ein ehemaliger Kriminalkommissar aus Warschau befindet, den man dann auch mit den Ermittlungen beauftragt und ihm im Gegenzug Vergünstigungen verspricht. Kruppa nimmt die Fährte des unheimlichen Mörders auf, sucht parallel dazu aber auch verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit, da er den Versprechungen nicht traut.

Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Thriller auch noch tiefe Einblicke in die Abläufe in einem Stahlwerk während der Kriegsjahre. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und steuert es so konsequent auf einen krachenden Showdown zu, der zudem eine schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende historische Thriller mit ungewöhnlichen Schauplätzen und Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Mich konnte der Debütroman des Autors gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern, auf weitere Bücher aus seiner Feder bin ich nun schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Die bewegende Geschichte des Wolfsmädchens Ursula deckt ein dunkles Kapitel der deutschen und der russischen Geschichte auf

Das Wolfsmädchen
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Nachdem der Autor und Historiker Christian Hardinghaus in den Büchern "Die verdammte Generation", „Die verratene Generation“ und „Die verlorene Generation“ den ehemaligen Wehrmachtssoldaten, sowie den ...

Nachdem der Autor und Historiker Christian Hardinghaus in den Büchern "Die verdammte Generation", „Die verratene Generation“ und „Die verlorene Generation“ den ehemaligen Wehrmachtssoldaten, sowie den Frauen und Kindern der letzten Kriegsgeneration eine Stimme gegeben hat, greift er in seinem neuesten Werk nun ein besonderes Schicksal heraus, dass es durchaus verdient hat, ein eigenes Buch zu bekommen.

Als die Russen im Jahr 1945 die Region Ostpreußen erobert und besetzt haben, musste die dort verbliebene Bevölkerung, die hauptsächlich aus Frauen, Kindern und alten Menschen bestand, unter teilweise entwürdigenden Bedingungen hausen und um ihr Überleben kämpfen. Vor allem in der Stadt Königsberg war die Not besonders groß. Unter den knapp 70000 dort noch lebenden Menschen waren auch ca. 20000 zum Teil verwaiste Kinder, die bettelnd durch Ostpreußen und das benachbarte Litauen gezogen sind, um ihr Überleben zu sichern. Diese Kinder nannte man auch die Wolfskinder und nur wenige von ihnen haben diese schweren Jahre überlebt. Eines dieser Kinder war Ursula Dorn, geborene Buttgereit, die uns hier nun ihre bewegende Geschichte erzählt, die doch ziemlich unter die Haut geht.

Nach einem Vorwort und einer Einleitung, die eine gute Einführung in das Thema bietet, darf Ursula ihre subjektiven Erinnerungen ungefiltert wiedergeben, der Autor sorgt aber immer wieder für eine historische Einordnung, die auch mit entsprechenden Fakten und Quellen untermauert wird. Herausgekommen ist dabei ein schonungsloses und jederzeit packendes Portrait eines weiteren Mitglieds der verlorenen Generation, dass es verdient hat, dass es von möglichst vielen Menschen gelesen wird und wir auch etwas daraus lernen.

Abgerundet wird das Ganze von zwei weiteren Berichten ehemaliger Wolfskinder und einem Bericht über Wolfgang von Stetten und den Verein Edelweiß, die sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Wolfskinder beschäftigen und versuchen, sich um die Überlebenden zu kümmern und die Erinnerung an ihr Schicksal hochzuhalten.

Mit viel Empathie und Sachverstand bietet dieses Buch eine hervorragende Ergänzung zur „Generationen-Trilogie“, die man aber natürlich auch alleine für sich lesen kann.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

In seinem letzten Fall läuft Georg Wilsberg noch einmal zu großer Form auf

Wilsberg - Sein erster und sein letzter Fall
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32 Jahre ist es her, dass der Privatdetektiv Georg Wilsberg aus Münster seinen ersten Auftritt in Buchform feiern konnte. Mit dem nunmehr 21. Band bringt der Autor Jürgen Kehrer die Reihe nun zu einem ...

32 Jahre ist es her, dass der Privatdetektiv Georg Wilsberg aus Münster seinen ersten Auftritt in Buchform feiern konnte. Mit dem nunmehr 21. Band bringt der Autor Jürgen Kehrer die Reihe nun zu einem würdigen Abschluss, der noch einmal einen großen Bogen schlägt und endlich erklärt, wie und warum Wilsberg seinerzeit die Zulassung als Rechtsanwalt verloren hat. Dabei ist schon nach wenigen Seiten das alte Wilsberg-Feeling wieder da und es kommt einem vor, als hätte man das erste Buch der Reihe erst gestern gelesen.

Wer Wilsberg bisher nur aus dem Fernsehen kennt, wird Figuren wie Ecki, Alex, Kommissarin Springer und auch ihren Assistenten Overbeck vermissen, diese sind aber reine Erfindung der TV-Autoren (zu denen u. a. auch Jürgen Kehrer gehört) und haben in den Büchern nie eine Rolle gespielt. Das der Autor dies bis zum Schluss konsequent beibehält, gefällt mir sehr gut und sorgt für eine klare Abgrenzung zum TV-Wilsberg.

Dieses Mal stolpert Georg Wilsberg in eine Geiselnahme in einem Münsteraner Kaufhaus und trifft dabei auf Frank Knierim, seinem Mandanten im ersten und zugleich letzten Mordfall während seiner kurzen Zeit als Rechtsanwalt. Und schnell wird klar, dass Knierim die damaligen Ereignisse noch nicht vergessen hat und endlich seine offene Rechnung mit Wilsberg begleichen will.

In bekannt lakonischer Schreibweise treibt der Autor seinen Helden von einer absurden und gefährlichen Situation in die Nächste und Wilsberg muss dabei natürlich auch wieder einiges einstecken. Doch auch der feine Humor, der für die Reihe so typisch ist, kommt dabei nicht zu kurz. Die Handlung wechselt ständig zwischen der Geiselnahme in der Gegenwart und dem Mordprozess im Jahr 1988. Obwohl Wilsberg in beiden Strängen als Ich-Erzähler fungiert, sind die Übergänge kein Problem, zumal die jeweilige Zeitebene in den Kapitelüberschriften eindeutig gekennzeichnet ist. Diese Erzählform ermöglicht es dem Autor, durch ständige Cliffhanger die Spannung immer weiter in die Höhe zu treiben, was er auch mit sichtlichem Vergnügen ausnutzt. So liefert jedes Kapitel ein kleines Puzzlestück zum Gesamtbild, dass erst ganz zum Schluss sichtbar wird.

Am Ende stellt sich dann doch eine gewisse Wehmut ein, wenn es heißt, Abschied zu nehmen von einer Figur, die mich durch die letzten 32 Jahre begleitet und dabei viele schöne Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Mit dem zweiten Band nimmt die Reihe nun richtig Fahrt auf

Die Wächter des Wissens
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Mit diesem Buch legt der Autor David Reimer den zweiten Band seiner Science-Fiction-Thriller-Reihe „Die Wächter des Wissens“ vor und bietet dabei erneut spannende Unterhaltung. Dass die Geschichte inzwischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor David Reimer den zweiten Band seiner Science-Fiction-Thriller-Reihe „Die Wächter des Wissens“ vor und bietet dabei erneut spannende Unterhaltung. Dass die Geschichte inzwischen im Jahr 2022 angekommen ist, gibt dem Autoren zudem die Gelegenheit, beim Erzählstrang, der auf der Erde spielt, einige reale und ziemlich aktuelle Ereignisse in die Handlung einfließen zu lassen.

Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band problemlos lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem gibt es hier einige Querverbindungen zur Reihe um den Archäologen Henry Voigt, dem Onkel von Leonard Braun, der sich an Bord der Destiny befindet. Doch auch hier sind für das Verständnis keine Vorkenntnisse erforderlich.

Als die Destiny nach einer langen Reise die Anomalie hinter der Umlaufbahn des Pluto erreicht, entpuppt sich diese als Wurmloch. Nun muss die Besatzung die Entscheidung treffen, ob sie zur Erde zurückkehren soll oder das Risiko eingeht, das Tor zu einer wahrscheinlich weit entfernten Galaxie zu durchstreiten. Doch wird von dort aus eine Rückkehr überhaupt noch möglich sein ? Währenddessen spitzt sich das Geschehen auf der Erde immer weiter zu. Welche Pläne verfolgt der geheimnisvolle Trust, der im Geheimen seine Fäden spinnt ? Und welches Geheimnis verbirgt die mysteriöse Steintafel, die Henry Voigt vor Jahren entdeckt hat ?

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und spinnt die unterschiedlichen Handlungsstränge, die er im Auftaktband entworfen hat, weiter. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Nachdem im Auftaktband das Setting und die Protagonisten sorgfältig eingeführt worden sind, kann sich der Autor diesmal komplett auf die Geschichte konzentrieren, was ihr ausgesprochen gut bekommt und für eine deutliche Steigerung in Sachen Spannung und Dramatik sorgt.

Eine insgesamt gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht und mich diesmal auch fast komplett überzeugen konnte. Die Messlatte für die nachfolgenden Bände wird hier auf jeden Fall mächtig hoch gehängt.

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