Packender Krimi mit einer komplexen Geschichte und reichlich Lokalkolorit aus Hamburg
AlsternachtBei seinem Debüt gelingt dem Autoren Leo Hansen gleich ein spannender Kriminalroman, der neben einer komplexen Geschichte auch jede Menge an Hamburger Lokalkolorit zu bieten hat. Das eher ungewöhnliche ...
Bei seinem Debüt gelingt dem Autoren Leo Hansen gleich ein spannender Kriminalroman, der neben einer komplexen Geschichte auch jede Menge an Hamburger Lokalkolorit zu bieten hat. Das eher ungewöhnliche Ermittler-Trio war zu Beginn zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, konnte mich im weiteren Verlauf aber immer mehr von sich überzeugen, so dass ich mich am Ende gut und spannend unterhalten gefühlt habe.
Als die Leichen von mehreren Hamburger Kaufleuten nackt und entstellt an bekannten Orten der Stadt gefunden werden, ist nicht nur die Polizei alarmiert. Auch der Privatdetektiv Dr. Elias Hopp nimmt sich zusammen mit seiner neuen Mitarbeiterin, der Ex-Soldatin Janne Bakken, der Sache an. Unterstützung erhalten sie dabei vom LKA-Profiler Heiner „Zille“ Zillinski, einem alten Freund von Elias. Die Spuren führen zu einer Kaufmannsgilde mit dubiosen Verbindungen ins Ausland und zu einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit, dass nun seine Schatten in die Gegenwart wirft.
Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die dann auch bis zum Schluss hält. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Personenaufgebot ist allerdings schon ziemlich groß, so dass man hier gerade zu Beginn aufmerksam lesen muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Dies gibt sich im weiteren Verlauf aber schnell, wenn die Verbindungen zwischen den Protagonisten deutlicher werden. Ein Personenregister wäre aber vielleicht doch hilfreich gewesen.
Wer auf packende Kriminalromane mit viel Lokalkolorit steht wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Und auch wenn die Geschichte grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, lässt sich der Autor am Ende noch die Hintertür für eine mögliche Fortsetzung offen. Entsprechendes Potential ist auch durchaus vorhanden.