Düsterer Kriminalroman mit einem sperrigen Ermittlerduo, das reichlich Ecken und Kanten aufweist
Bruch: Ein dunkler OrtIn diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Goldammer mit Felix Bruch und seiner neuen Kollegin Nicole Schauer von der Dresdener Kriminalpolizei ein ziemlich ungewöhnliches und teilweise sogar bizarres ...
In diesem Kriminalroman schickt der Autor Frank Goldammer mit Felix Bruch und seiner neuen Kollegin Nicole Schauer von der Dresdener Kriminalpolizei ein ziemlich ungewöhnliches und teilweise sogar bizarres Ermittlerduo mit Ecken und Kanten ins Rennen, dass mich bei seinem ersten Auftritt zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber dennoch gut und spannend unterhalten konnte.
Nicole Schauer wollte sich eigentlich der Liebe wegen von Hamburg nach Dresden versetzen lassen, doch als ihr Gesuch genehmigt wird, ist die Beziehung bereits beendet. So sieht sie dem Neustart mit etwas gemischten Gefühlen entgegen. Daran ändert sich auch nichts, als sie ihren neuen Partner Felix Bruch kennenlernt, einen ziemlich eigensinnigen Ermittler, an dem sie schnell einige mehr als seltsame Verhaltensweisen bemerkt. Viel Zeit, sich aneinander zu gewöhnen haben die beiden aber nicht, denn als in einem Dresdener Vorort ein Mädchen verschwindet, werden sie mit dem Fall betraut. Doch soll sich Nicole wirklich auf Bruchs seltsame Ermittlungsmethoden einlassen ?
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und ziemlich düstere Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erzählt er die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Nicole, in deren Vergangenheit auch noch das eine oder andere Geheimnis lauert. So kommen beide Ermittler einigermaßen sperrig rüber und machen es einem bis zum Schluss auch nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Bei Felix Bruch trägt der Autor meiner Meinung nach zudem auch etwas zu dick auf, dass jemand mit solchen Verhaltensweisen tatsächlich im Polizeidienst verbleiben kann, ist schon einigermaßen unglaubwürdig. Am Ende des Buches wird zwar der aktuelle Fall gut und überzeugend aufgelöst, in Sachen Bruch bleiben aber doch noch viele Fragezeichen, die für die nachfolgenden Bände noch einige Überraschungen versprechen.
Wer auf spannende Kriminalromane mit unkonventionellen Ermittlern steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten. Allerdings bleibt für die weiteren Auftritte dieses außergewöhnlichen Teams auch durchaus noch Luft nach oben.