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Veröffentlicht am 31.08.2021

Packender Abschluss einer zweiteiligen Dystopie mit einem beängstigenden Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt

Ohne Strom / Ohne Strom - Wo sind deine Grenzen? - Band 2
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In dieser zweiteiligen Dystopie entwirft der Autor Markus Mattzick das erschreckende Szenario einer Welt, die vom einen auf den anderen Moment ohne Strom auskommen muss. Von diesem landesweiten Ausfall ...

In dieser zweiteiligen Dystopie entwirft der Autor Markus Mattzick das erschreckende Szenario einer Welt, die vom einen auf den anderen Moment ohne Strom auskommen muss. Von diesem landesweiten Ausfall sind auch Batterien und Akkus betroffen, so dass die Menschheit hier quasi 150 Jahre in die Vergangenheit zurückgeworfen wird und sich einer für sie völlig neuen Situation stellen muss. Nach dem bereits mehr als gelungenen Auftaktband, legt der Autor hier noch einmal eine ordentliche Schippe an Spannung und Dramatik oben drauf und konnte mich damit diesmal auf ganzer Linie überzeugen.

Da dieser Band direkt an die Geschehnisse des Auftaktbandes anknüpft, empfiehlt es sich auf jeden Fall, die beiden Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Eine kurze Zusammenfassung zu Beginn erleichtert zwar den Einstieg, um die Entwicklung der Figuren in Gänze nachvollziehen zu können, sollte man den Auftaktband aber gelesen haben, bevor man mit Band 2 beginnt.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Malte Kinzig, seine Kinder Laura und Lukas, seine Schwester Jutta und deren Mann Florian, die den Stromausfall direkt in oder im direkten Umfeld der fiktiven hessischen Gemeinde Umbach erleben. Dort müssen sie sich den immer stärker aufkommenden Gefahren von außen und auch von innen stellen. Maltes Frau Simone befand sich zum Zeitpunkt der Katastrophe auf einem Geschäftstermin in Hamburg und ist weiterhin zusammen mit ihrem Kollegen Arne auf dem gefährlichen Heimweg zu ihrer Familie.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte weiter voran und erzählt sie abwechselnd aus der Perspektive seiner sechs Hauptfiguren, die, wie auch die weiteren Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind. So ergibt sich ein umfassender und schonungsloser Blick auf das komplexe Geschehen, das erschreckend realitätsnah rüberkommt und sich dann auch immer weiter zuspitzt. Die Figuren durchlaufen dabei im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung, die nicht immer nur positiv verläuft. Immer wieder stellt man sich beim Lesen die Frage, wie man sich selbst hier verhalten bzw. wie weit man selbst in einer solchen Situation gehen würde.

Am Ende ist die Geschichte der sechs Hauptfiguren zwar weitestgehend auserzählt, das Setting bietet aber noch ausreichend Potential für weitere Geschichten, die auch schon angekündigt sind. Die ersten beiden Bände bieten aber auf jeden Fall eine in sich geschlossenen Geschichte, die ich jedem Liebhaber von spannenden Dystopien nur ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Packender Abschluss einer zweiteiligen Fantasy-Reihe mit viel Spannung und einer ordentlichen Portion Humor

Flammen des Sommers
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In dieser High-Fantasy-Reihe schickt die Autorin Madeleine Puljic zwei eher ungewöhnliche Helden ins Rennen, die mit ihrem gekonnten Zusammenspiel die ansonsten recht düstere Grundstimmung immer wieder ...

In dieser High-Fantasy-Reihe schickt die Autorin Madeleine Puljic zwei eher ungewöhnliche Helden ins Rennen, die mit ihrem gekonnten Zusammenspiel die ansonsten recht düstere Grundstimmung immer wieder auflockern. Nach dem absolut gelungenen Auftaktband konnte mich auch die Fortsetzung auf ganzer Linie überzeugen.

Die Kämpferin Daena und der ehemals mächtige Magier Berekh sind nach der siegreichen Schlacht gegen die Echsenwesen der Morochai tatsächlich sesshaft geworden und leben auf einem kleinen Hof. Für den größten Trubel in ihren Leben sorgt derzeit ein kleiner Drache, den sie aufgenommen haben. Doch die Schatten der Vergangenheit lassen die beiden immer noch nicht so ganz los, Besonders Berekh ist im Geheimen weiterhin auf der Suche nach den Nekromanten um Kraja, um sich für deren Verrat zu rächen. Doch als er eine Spur zu ihnen findet, stecken die beiden urplötzlich wieder tief in einer finsteren Verschwörung und müssen um ihr Leben kämpfen.

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, erschafft die Autorin hier mit viel Liebe zum Detail eine phantastische Welt voller Überraschungen und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Obwohl das Buch mit seinen knapp 240 Seiten für einen Fantasyroman einen eher geringen Umfang aufweist, entwickelt sich hier dennoch ein atmosphärisch dichtes Geschehen, in dem die Figuren ausreichend Raum und Zeit zur Entfaltung bekommen. Die gut aufgebaute Geschichte bietet zudem reichlich Spannung und Action, durch den Schlagabtausch zwischen Daena und Berekh kommt aber auch eine ordentliche Portion Humor hinzu, die den eher düsteren Grundton immer wieder auflockert. Und wie hier das Thema Fremdenfeindlichkeit in die Geschichte eingebunden wird, verleiht dem Ganzen noch einmal einen ganz besonderen Anstrich.

Wer auf satte und atmosphärisch dichte Fantasy-Geschichten mit ungewöhnlichen Figuren steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Packende und mehr als gelungene Fortsetzung der Thriller-Reihe mit reichlich Action und einer ordentlichen Portion Mystery

Red Eagle : Ava Canary
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Nachdem mich "Red Bird", der erste Band dieser Reihe des Autoren Roland Hebesberger, bereits auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob sich das hohe Niveau auch bei der Fortsetzung ...

Nachdem mich "Red Bird", der erste Band dieser Reihe des Autoren Roland Hebesberger, bereits auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob sich das hohe Niveau auch bei der Fortsetzung würde halten können. Diese Frage kann ich nun voller Überzeugung mit ja beantworten.

Man kann das Buch dabei grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und nachvollziehen, alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Protagonisten in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal auch der erste Band bereits überzeugende Thriller-Unterhaltung bietet.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ava Canary, eine ehemalige CIA-Agentin, die nach den dramatischen Verwicklungen im Zuge ihres ersten Außeneinsatzes, nun an der Seite ihres Onkels Jonathan Mitglied der geheimen Organisation „Eagles“ ist. Aufgabe der Gruppe ist der Schutz und die Geheimhaltung der fortschrittlichen Technologie aus den Händen der außerirdischen Abbas. Doch deren Gegenspieler, die Insurgents, haben mit ihren menschlichen Verbündeten längst zum großen Gegenschlag ausgeholt. Und so steht Ava erneut im Zentrum einer mörderischen Bedrohung und trifft auf neue und alte Feinde, die ihr auch diesmal wieder alles abverlangen.

Mit einem packenden Schreibstil, vielen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte, die er komplett aus der Perspektive von Ava erzählt, voran. So müssen wir uns an ihrer Seite durch ein dichtes Gestrüpp aus Lügen und Verrat kämpfen und dabei versuchen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Auch diesmal lässt der Autor neben reichlich Spannung und Action auch noch eine ordentliche Portion Mystery in das Geschehen einfließen und bietet so einen gut aufeinander abgestimmten Genremix, der zudem eine ganze Riege von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen aufbietet.

Ein rundherum gelungener Thriller nach dem Motto "Mission Impossible" meets "Akte X", der mich von der ersten bis zur letzten Seite hervorragend unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Gelungene Mischung aus Krimi und historischem Roman, der den Zeitgeist der Jahre 1966 und 1967 gut transportiert

Fantom
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In diesem historischen Kriminalroman entführt uns der Autor Jürgen Ehlers in das Hamburg der Jahre 1966 und 1967 und verknüpft den Kriminalfall dabei eng mit den tatsächlichen Ereignissen der damaligen ...

In diesem historischen Kriminalroman entführt uns der Autor Jürgen Ehlers in das Hamburg der Jahre 1966 und 1967 und verknüpft den Kriminalfall dabei eng mit den tatsächlichen Ereignissen der damaligen Zeit.

Zugleich ist dieses Buch der bereits achte Band aus der Reihe um Kommissar Wilhelm Berger und seinen Sohn Horst, der hier zum zweiten Mal als Ermittler in die Fußstapfen seines inzwischen pensionierten Vaters tritt. Da die einzelnen Bände der Reihe in sich abgeschlossen und auch nicht in einer chronologischen Reihenfolge erschienen sind, kann man dieses Buch aber auch problemlos lesen, wenn man die ersten Bände noch nicht kennt. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Die Explosion eines Schließfaches im Hamburger Hauptbahnhof bringt die Polizei auf die Spur eines Erpressers, der sich selbst nach dem Titelhelden aus einem Fortsetzungsroman den Namen „Roy Clark“ gegeben hat, und schon seit längerem versucht, die Bundesbahndirektion zu erpressen. Nach einigen kleineren Aktionen greift er nun zu wesentlich härteren Methoden und erhöht auch seine Forderungen immer mehr. Können Horst Berger und sein Team den Erpresser stoppen, bevor die Anschläge endgültig Menschenleben kosten ?

Der Autor erzählt in diesem eher ruhigen, aber dennoch jederzeit packenden und atmosphärisch dichten Kriminalroman nicht nur die Geschichte einer spannenden Ermittlung, die sich über ein knappes Jahr erstreckt und auf einem wahren Fall beruht, sondern bietet darüber hinaus auch noch tiefe und stimmungsvolle Einblicke in das Hamburg der späten 60er-Jahre und das Aufkommen der Studentenproteste, die ein Jahr später endgültig eskalieren werden. Hier merkt man jederzeit, wie intensiv der Autor recherchiert hat, um ein genaues Bild dieser Zeit abbilden zu können. Die gut aufgebaute Geschichte besticht zudem durch seine überzeugend gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten, die die Geschichte über die gesamte Länge tragen und immer wieder für überraschende Wendungen gut sind.

Wer auf historische Kriminalromane vor realem Hintergrund steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein zweites Buch aus dieser Reihe hat mein Interesse, auch die übrigen Bände zu lesen, noch einmal deutlich verstärkt.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Abgedrehter Genre-Mix aus Western und Fantasy, angereichert mit einer Prise Horror und ganz viel Humor

Gungo Large - Spiel mir das Lied vom Troll
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In diesem Buch bietet der Autor Thomas Niggenaber einen ziemlich wilden und abgedrehten Genre-Mix aus Fantasy und Western, den er noch mit einer Prise Horror und ganz viel Humor anreichert. Dabei schafft ...

In diesem Buch bietet der Autor Thomas Niggenaber einen ziemlich wilden und abgedrehten Genre-Mix aus Fantasy und Western, den er noch mit einer Prise Horror und ganz viel Humor anreichert. Dabei schafft er es, die unterschiedlichen Genres gleichermaßen gut und auch mit der nötigen Sorgfalt zu bedienen, so das hier jeder Western- oder Fantasy-Liebhaber voll auf seine Kosten kommt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der abgehalfterte Revolver-Zwerg Gungo Large, dessen Tagelablauf zunächst aus reichlich Alkohol und Saloonschlägereien besteht, bis ihn ein neuer Auftrag aus seiner Lethargie reißt. Doch als er die Tochter eines Ranchers aus der Hand ihres angeblichen Entführers entreißen soll, stößt er dabei auf eine finstere Verschwörung und bekommt es mit kiffenden Elfen, arroganten Yankee-Magiern, Sombrero tragenden Orks und vielen anderen wunderlichen Gestalten zu tun.

Mit einem packenden Schreibstil und vielen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei Gungo als ziemlich lakonischen Ich-Erzähler auftreten. Zudem ist das Ganze noch mit zahlreichen Anspielungen auf diverse Genre-Klassiker und weitere Bereiche der Popkultur gespickt, die man beim ersten Lesen wahrscheinlich gar nicht alle entdeckt. Der Spaßfaktor ist von der ersten Seite an ziemlich hoch und hält dieses Niveau dann auch mühelos bis zum Ende. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind.

Ein mehr als gelungener Genre-Mix, der mich nicht nur gut und spannend unterhalten konnte, sondern auch noch jede Menge Spaß macht.

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