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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2021

Spannender Psycho-Thriller mit einer faszinierenden Grundidee, die zudem überzeugend umgesetzt wird

Der Lethe-Code
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Was wäre, wenn es eine Möglichkeit geben würde, seine gesamten Erinnerungen komplett löschen zu lassen, um dann völlig unvorbelastet ein neues Leben beginnen zu können ? Wäre diese Möglichkeit ein Segen ...

Was wäre, wenn es eine Möglichkeit geben würde, seine gesamten Erinnerungen komplett löschen zu lassen, um dann völlig unvorbelastet ein neues Leben beginnen zu können ? Wäre diese Möglichkeit ein Segen oder doch eher ein Fluch ?

Aus dieser interessanten Fragestellung entwickelt der Autor Markus Ridder einen spannenden und atmosphärisch dichten Psycho-Thriller, der sich vor allem mit den Schattenseiten einer solchen Möglichkeit auseinandersetzt und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Zwischen den beiden Handlungsorten Bangkok und München spinnt er ein zunächst ziemlich undurchsichtiges Beziehungsgeflecht, das sich dann aber nach und nach lichtet und den Blick auf eine perfide Intrige mit gewaltigem Ausmaß freigibt. Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie so auf einen fulminanten Showdown mit einer überraschenden Auflösung zu, die aber dennoch absolut schlüssig ausfällt und auch keine wesentlichen Fragen offenlässt. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, die in ihren Kapiteln auch jeweils als Ich-Erzähler fungieren. In einem Fall wählt der Autor dabei eine etwas ungewöhnliche und ziemlich gewöhnungsbedürftige Erzählform, die sich aber später aus der Geschichte heraus erklärt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die es einem aber zuweilen doch ziemlich schwer machen, sie zu mögen. Man muss hier schon ein wenig hinter die Fassade schauen, um auf den wahren Kern der Figuren zu stoßen.

Wer auf spannende und undurchsichtige Psycho-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Packender Mystery-Thriller um ein seltsames Erbe und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit

Die Saat des Hasses
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Mit diesem Buch legt der Autor Markus K. Korb einen spannenden Mystery-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Geschichte gleicht dabei einem Puzzle, bei dem jedes Stück bzw. Kapitel ...

Mit diesem Buch legt der Autor Markus K. Korb einen spannenden Mystery-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Geschichte gleicht dabei einem Puzzle, bei dem jedes Stück bzw. Kapitel zwar einen wichtigen Teil zum großen Ganzen beisteuert, das Gesamtbild aber erst ganz am Ende vollständig sichtbar wird.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Ich-Erzähler Akoni, der von seinem Vater auf dem Sterbebett einen Schlüssel bekommen hat, der zu einem Bankschließfach in Genf gehört. Dort erwarten ihn aber nicht etwa große Vermögenswerte, sondern ein Ordner mit alten Unterlagen, die das Geheimnis um eine Bedrohung aus tiefster Vergangenheit enthüllen, die auch heute noch präsent ist und Akonis Leben für immer verändern wird.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung und eine unterschwellige Bedrohungslage auf, die sich dann in einem furiosen Showdown entlädt. Die Berichte und Informationen, die Akoni im Ordner vorfindet, transportiert er über Kurzgeschichten, die sowohl in sich funktionieren, zugleich aber auch mit dem roten Faden, der sich durch das Buch zieht, verknüpft sind. So erkennt man nach und nach die Verbindungspunkte und nähert sich dabei der überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Das der Autor seine Geschichte(n) mit kleinen Anspielungen auf bekannte Werke aus Film und Literatur spickt, steigert das Lesevergnügen noch einmal deutlich. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende und actionreiche Mystery-Thriller steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Und auch wenn das Buch grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, lässt das Ende durchaus noch Raum für eine mögliche Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Spannender Thriller, der die Themen Glaube und Wissenschaft auf gelungene Art und Weise miteinander verknüpft

Die Gottesmaschine
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In diesem Thriller beschäftigt sich der Autor Reinhard Kleindl mit der Frage, ob es eine wissenschaftlich basierte Möglichkeit gibt, die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen. Die Themen Glaube ...

In diesem Thriller beschäftigt sich der Autor Reinhard Kleindl mit der Frage, ob es eine wissenschaftlich basierte Möglichkeit gibt, die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen. Die Themen Glaube und Wissenschaft werden dabei auf gelungene Art und Weise miteinander verknüpft und so bietet das Buch neben reichlich Spannung auch viel Stoff zum Nachdenken.

Auf Bitten seines alten Freundes Alessandro Badalamenti reist der Weihbischof Stefano Lombardi in ein abgelegenes Kloster im Montblanc-Gebiet, um nach dessen Ziehsohn Sebastien zu schauen, der dort mit einigen Wissenschaftlern und einem Supercomputer den Geheimnissen der Schöpfung auf den Grund gehen will. Doch bevor Lombardi mit dem Pater sprechen kann, wird dieser brutal ermordet. Steht sein Tod im Zusammenhang mit einer mysteriösen Entdeckung, die er im Zuge seiner Forschungen offenbar gemacht hat ? Da das Kloster durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnitten ist, versucht Lombardi zusammen mit der Physikerin Samira Amirpour dem Rätsel auf den Grund zu gehen und merkt schnell, dass das Kloster und seine Bewohner so einige Geheimnisse verbergen. Wem kann er hier noch trauen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt mit kurzen Kapiteln und ständigen Perspektivwechseln für ein ziemlich hohes Erzähltempo. Dass er dabei fast jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger abschließt, nutzt sich dann aber doch ziemlich schnell ab. Denn ausreichend Spannung entwickelt die Geschichte auch ohne dieses Stilmittel. Besonders in der zweiten Hälfte des Buches, wenn der Vatikan als zweiter Handlungsort dazukommt, wird ordentlich an der Spannungsschraube gedreht, bis ein furioser Showdown für eine überraschende, aber dennoch schlüssige Auflösung sorgt, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Trotz kleinerer Kritikpunkte, die auch den Plot betreffen, hier aber zu sehr spoilern würden, überwiegen am Ende dann doch die positiven Leseeindrücke bei weitem. Wer auf packende Thriller steht und einer Mischung aus Glauben und Wissenschaft aufgeschlossen gegenübersteht, wird mit diesem Buch somit insgesamt gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Packender Thriller um zwei junge Streifenpolizistinnen, die ins Visier der Mafia geraten

Tränenrot
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In diesem Thriller schickt der Autor Ralf Gebhardt nach drei Bänden seiner Reihe um Kriminalhauptkommissar Richard Störmer aus Halle nun zwei neue Hauptfiguren ins Rennen. Fans von Richard Störmer müssen ...

In diesem Thriller schickt der Autor Ralf Gebhardt nach drei Bänden seiner Reihe um Kriminalhauptkommissar Richard Störmer aus Halle nun zwei neue Hauptfiguren ins Rennen. Fans von Richard Störmer müssen dabei aber keine Entzugserscheinungen befürchten, der eigenwillige Ermittler wirkt hier in einer durchaus tragenden Nebenrolle mit.

Gleich bei ihrer ersten Schicht werden die frischgebackenen Streifenpolizistinnen Sophie Schellenberg und Nicole Wolff mit einer Leiche im Kofferraum eines abgestellten Wagens konfrontiert und erhalten so erste Einblicke in die Methoden des Mafia-Ablegers, der in Halle sein Unwesen treibt und seinen Einfluss noch ausbauen will. Kurz darauf werden sie in eine perfide Romeo-Falle gelockt und erhalten ein mehr als unmoralisches Angebot, das auch direkt mit unmissverständlichen Drohungen untermauert wird. Sollen sie sich wirklich in den Dienst der Familie Pavone stellen und dadurch ihre Karriere fördern oder gibt es für die beiden Polizistinnen doch noch einen Ausweg aus dieser verzweifelten Situation ? Die Suche nach einer Lösung führt die beiden Frauen mitten durch die Hölle.

Der Autor legt hier von Beginn an ein hohes Tempo vor und konnte mich mit seinem packenden Schreibstil auch schnell in den Bann der insgesamt gut aufgebauten Geschichte ziehen. In Sachen Gewalt und Brutalität lässt der Autor dabei wenig bis nichts aus, insbesondere seinen beiden Hauptfiguren verlangt er hier schon einiges ab. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Neben den beiden Polizistinnen stehen hier vor allem Luca Pavone, der Sohn des örtlichen Mafiapaten, und sein Freund Rajko im Vordergrund und sie bekommen zwischendurch sogar den größeren Part in der Geschichte zugewiesen, bevor im krachenden Showdown auch Sophie und Nicole wieder ordentlich mitmischen. An einigen Stellen wirkt der Plot aber doch ein wenig überfrachtet. So werden in der ersten Hälfte einige Nebenstränge entwickelt, die dann im späteren Verlauf keine große Rolle mehr spielen. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, sich stärker auf den wesentlich überzeugender geratenen Hauptstrang zu konzentrieren.

In Sachen Spannung und Dramatik bleiben hier keine Wünsche offen, die leichten Schwächen im Plot konnten mein Lesevergnügen insgesamt auch nur wenig trüben, so das am Ende doch die positiven Eindrücke bei weitem überwiegen.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Packender Auftakt einer zweiteiligen Dystopie mit einem Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt

Ohne Strom / Ohne Strom - Wo sind deine Grenzen? - Band 1
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In diesem Auftaktband einer zweiteiligen Dystopie entwirft der Autor Markus Mattzick das erschreckende Szenario einer Welt, die vom einen auf den anderen Moment ohne Strom auskommen muss. Von diesem landesweiten ...

In diesem Auftaktband einer zweiteiligen Dystopie entwirft der Autor Markus Mattzick das erschreckende Szenario einer Welt, die vom einen auf den anderen Moment ohne Strom auskommen muss. Von diesem landesweiten Ausfall sind auch Batterien und Akkus betroffen, so dass die Menschheit hier quasi 150 Jahre in die Vergangenheit zurückgeworfen wird und sich einer für sie völlig neuen Situation stellen muss.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Malte Kinzig, seine Kinder Laura und Lukas, seine Schwester Jutta und deren Mann Florian, die den Stromausfall direkt in oder im direkten Umfeld der fiktiven hessischen Gemeinde Umbach erleben. Maltes Frau Simone befindet sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Geschäftstermin in Hamburg und begibt sich zusammen mit ihrem Kollegen Arne auf den gefährlichen Heimweg.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie abwechselnd aus der Perspektive seiner sechs Hauptfiguren, die, wie auch die weiteren Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind. So ergibt sich ein umfassender und schonungsloser Blick auf das komplexe Geschehen, das erschreckend realitätsnah rüberkommt und sich dann auch immer weiter zuspitzt. Die Figuren durchlaufen dabei im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung, die nicht immer nur positiv verläuft. Immer wieder stellt man sich beim Lesen die Frage, wie man sich selbst hier verhalten bzw. wie weit man selbst in einer solchen Situation gehen würde.

Auch wenn hier für den zweiten Teil noch ein wenig Luft nach oben bleibt, konnte mich der Auftaktband gleich gut und spannend unterhalten. Auf die Fortsetzung bin ich nun schon mehr als gespannt.

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