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Veröffentlicht am 10.10.2023

Abgedrehter Mix aus Science Fiction, Fantasy, Horror und einem Krimi im klassischen Noir-Style

Ein ko(s)mischer Auftrag
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Mit diesem Buch legt der Autor Patrick von Wantoch einen wilden und teilweise auch ziemlich abgedrehten Mix aus Science Fiction, Fantasy, Horror und einem Krimi im klassischen Noir-Style vor und konnte ...

Mit diesem Buch legt der Autor Patrick von Wantoch einen wilden und teilweise auch ziemlich abgedrehten Mix aus Science Fiction, Fantasy, Horror und einem Krimi im klassischen Noir-Style vor und konnte mich dabei mit seinem Einfallsreichtum auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Gerade als der abgehalfterte Privatdetektiv Thomas Lohbeck seinem Leben ein Ende setzen will, winkt ihm scheinbar wie aus dem Nichts ein neuer Auftrag. Dass es ausgerechnet ein Teddybär mit Namen Bo ist, der ihm diese Botschaft überbringt und zu seinem Auftraggeber bringen soll, ist nur der Auftakt dieses ko(s)mischen Auftrages, bei dem es um nicht weniger als die Rettung des gesamten Universums geht.

Mit einem packenden Schreibstil und viel Sinn für Details und abgefahrene Momente treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und schickt seine Hauptfiguren dabei von einer absurden Situation in die Nächste, die er dann auch noch gekonnt auf die Spitze treibt. Die vielschichtig angelegten, teilweise aber doch ziemlich skurrilen Typen, mit denen er die Geschichte bestückt, sorgen zudem immer wieder für Überraschungen und machen einfach nur jede Menge Spaß. Dies trifft besonders auf das mehr als gelungene Zusammenspiel von Thomas und Bo zu, die sich im Laufe der Geschichte als echtes Dreamteam entpuppen, auch wenn sie bei der Frage, wer denn nun der wahre King ist, wohl nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden.

Wer auf abgedrehte Romane mit skurrilen Typen und herrlich absurden Momenten steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Eifelkrimi mit viel Humor und skurrilen Figuren

Blaues Blut
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Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Ralf Kramp den inzwischen bereits elften Band seiner Reihe um Herbie Feldmann und seinen imaginären Freund Julius vor.

Für mich war es die erste Begegnung mit den ...

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Ralf Kramp den inzwischen bereits elften Band seiner Reihe um Herbie Feldmann und seinen imaginären Freund Julius vor.

Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden ungewöhnlichen Ermittlern und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den zehn Vorgängerbänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als Herbie bei einer obskuren Aktion auf dem Hillesheimer Flohmarkt, die ihm sein Kumpel Köbes eingebrockt hat, das Ehepaar Moll kennenlernt, hat der Lebenskünstler kurz darauf auch schon seinen nächsten Job am Start. Bereits am nächsten Tag entrümpelt er zusammen mit Bronto, dem Mitarbeiter des Ehepaares, die mittelalterliche Burg des Grafen Vico von Fahrenfels, der allerdings noch unter den Lebenden weilt, durch den Tod seiner zukünftigen Frau aber in eine tiefe Trauer gefallen ist. Im Gegensatz zur Polizei glaubt der Graf allerdings nicht an einen Unfall und so werden Herbie und Julius mal wieder zu Ermittlern wider Willen und bekommen es mit dubiosen Antikhändlern, sonderbaren Heimatkundlern und fiesen Erbschleichern zu tun.

Ich kannte Ralf Kramp bislang hauptsächlich über seine Kurz-Krimis, in denen er das Geschehen in Sachen Humor und absurder Momente noch viel mehr auf die Spitze treibt. In Romanform muss er sich da natürlich ein wenig zurücknehmen, sein Einfallsreichtum und sein Sinn für Situationskomik sind aber auch hier deutlich zu erkennen. Mit einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil, reichlich Lokalkolorit aus der Eifel und einigen überraschenden Wendungen treibt er seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine ziemlich verblüffende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Die Nebenhandlung um die Luxus-Küchenmaschinen aus zweifelhafter Herkunft, die Herbie im Auftrag von Köbes verkaufen soll, sorgen am Ende auch noch für einen echten Knalleffekt. Getragen wird das turbulente Geschehen von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die größtenteils doch ziemlich skurril daherkommen. Besonders das gelungene Zusammenspiel von Herbie und seinem imaginären Freund Julius sorgt hier mit viel Wortwitz für ordentlich Lacher oder zumindest Schmunzler. Die Mischung aus Krimispannung, Humor und Lokalkolorit ist dabei gut aufeinander abgestimmt und macht beim Lesen einfach jede Menge Spaß.

Wer auf spannende und humorvolle Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Packender Wissenschafts-Thriller, der mich vor allem durch seine gelungene Figurenzeichnung überzeugen konnte

Projekt 22
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Bei ihrem Romandebüt gelingt der Autorin Alexa Linell gleich ein spannender Wissenschafts-Thriller, der mich vor allem durch seine gelungene Figurenzeichnung überzeugen konnte.

Die junge Alice flieht ...

Bei ihrem Romandebüt gelingt der Autorin Alexa Linell gleich ein spannender Wissenschafts-Thriller, der mich vor allem durch seine gelungene Figurenzeichnung überzeugen konnte.

Die junge Alice flieht aus der elterlichen Villa im bayrischen Grünwald, als sie die Befürchtung hat, dauerhaft in eine mysteriöse Anstalt abgeschoben zu werden, die unter der Kontrolle eines zwielichtigen und skrupellosen Pharmakonzerns steht. Doch Alice ist für den Konzern von enormer Wichtigkeit und so wird schnell die Jagd auf sie eröffnet. Einer der Jäger ist der charismatische Viktor, mit dem Alice bereits einige unangenehme Erfahrungen gemacht hat. Verzweifelt versucht Alice, in Hamburg unterzutauchen, weiß aber nicht, wem sie dabei überhaupt noch trauen kann.

Nachdem ich die Autorin bislang nur durch einige ihrer Kurzkrimis kannte, die in diversen Anthologien erschienen sind, beweist sie mit ihrem ersten Roman nun, dass sie auch die Langstrecke beherrscht. Mit einem packenden Schreibstil treibt sie ihre gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Am Ende des überzeugenden Spannungsbogens wartet dann ein krachender Showdown mit einer überraschenden, aber dennoch schlüssigen Auflösung. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen die Grenzen zwischen Gut und Böse alles andere als eindeutig sind und die daher immer wieder für Überraschungen gut sind. Das Ende kam für meinen Geschmack dann zwar etwas zu abrupt und lässt auch ein paar kleinere Fragen offen. Meinen Lesegenuss konnte dieser Umstand aber nur unwesentlich trüben.

Wer auf packende Wissenschafts-Thriller mit facettenreichen Protagonisten steht, wird hier unter dem Strich gut bedient und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Gelungene Einblicke in das Innenleben eines Fußballtrainers der etwas anderen Art

Unkaputtbar
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Seit 2007 ist Frank Schmidt Trainer beim 1. FC Heidenheim 1846, der aus dem Heidenheimer SB hervorgegangen ist, dem Verein, bei dem er zuvor 4 Jahre als Spieler tätig war, bevor er dann seine aktive Laufbahn ...

Seit 2007 ist Frank Schmidt Trainer beim 1. FC Heidenheim 1846, der aus dem Heidenheimer SB hervorgegangen ist, dem Verein, bei dem er zuvor 4 Jahre als Spieler tätig war, bevor er dann seine aktive Laufbahn beendet hat. Übernommen hat er den Verein in der Oberliga Baden-Württemberg und er sollte das Amt zunächst auch nur übergangsweise ausüben. Doch es entwickelte sich eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die im Sommer 2023 mit dem Aufstieg in die Bundesliga seinen (vorläufigen ?) Höhepunkt gefunden hat.

In diesem Buch blickt Frank Schmidt nun auf seine bisherige Laufbahn als Trainer und Spieler zurück, bietet dabei tiefe Einblicke in sein Innenleben und nimmt bei seinen Ausführungen, wie man es von ihm kennt, kein Blatt vor dem Mund. Auf persönliche Angriffe oder gar Abrechnungen verzichtet er dabei allerdings, sondern zeigt sich jederzeit als fairer Sportsmann. Während solche Biographien in der Regel mit Unterstützung von Journalisten oder professionellen Autoren verfasst werden, stammt dieses Buch komplett aus der Feder von Frank Schmidt und bietet so einen ungefilterten Blick auf den Menschen und seine Ansichten über Fußball. Nur seine Frau und Holger Sanwald, der „Macher“ beim 1. FC Heidenheim, dürfen in kurzen Einschüben einen Blick von außen auf Frank Schmidt werfen.

Während die Zeit bis Ende 2022 in Form eines Life-Tickers aufbereitet wird, der die wichtigsten Wegmarken aufnimmt, zwischen denen auch durchaus einmal größere Zeitsprünge liegen können, beleuchtet er die Rückrunde der Aufstiegssaison zwischen Januar und Ende Mai 2023 in Form eines echten Live-Tickers, der überzeigend das Gefühl vermittelt, dass man als Leser hier direkt dabei ist und Frank Schmidt bei seiner Arbeit über die Schulter bzw. in den Kopf schauen kann.

Eine mitreißende Sport-Biographie über einen Trainer der etwas anderen Art, der sich im durchkommerzialisierten Fußball doch deutlich von vielen anderen Protagonisten des Sports abhebt.

Auch wenn mir persönlich an der einen oder anderen Stelle dann doch so ein wenig der neutrale und einordnende Blick auf das Geschehen gefehlt hat, kann ich dieses Buch jedem Fußballinteressierten nur wärmstens ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Düsterer Fantasy-Roman mit einer charismatischen Hauptfigur, die es mir aber lange Zeit ziemlich schwer gemacht hat, sie zu mögen

Werde sichtbar
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Mit diesem Buch legt die Autorin Celeste Ealain einen eher düsteren Fantasy-Roman vor, der in erster Linie durch seine charismatische Hauptfigur besticht, die es mir allerdings lange Zeit nicht wirklich ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Celeste Ealain einen eher düsteren Fantasy-Roman vor, der in erster Linie durch seine charismatische Hauptfigur besticht, die es mir allerdings lange Zeit nicht wirklich leicht gemacht hat, sie zu mögen.

Kilian Burrow verfügt über eine besondere Gabe, die es ihm ermöglicht, die Menschen in seiner Umgebung zu manipulieren, und er nutzt diesen Umstand auch gerne und ziemlich rücksichtslos aus. Dass er dadurch in seinem direkten Umfeld reichlich verbrannte Erde hinterlässt, stört ihn nicht besonders. Doch dann stellt eine unheilvolle Begegnung sein bisheriges Leben auf den Kopf und er wird gezwungen, sich den Folgen seiner Manipulationen zu stellen und über sein Handeln nachzudenken.

Mit einem packenden Schreibstil und immer wieder wechselnden Erzählperspektiven treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei entwickelt sie zunächst mehrere unterschiedlich Erzählstränge, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben, im weiteren Verlauf aber immer mehr ineinandergreifen. Dieses Stilmittel sorgt zu Beginn noch für jede Menge Fragezeichen, der Nebel lichtet sich dann aber nach und nach und legt das komplexe Beziehungsgeflecht rund um Kilian frei. Am Ende ergibt sich eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt und darüber hinaus auch noch eine böse Schlusspointe auf Lager hat. Kilians Läuterung wird insgesamt gut und glaubwürdig beschrieben, am Ende rutscht das Ganze aber meiner Meinung nach etwas zu sehr ins Märchenhafte ab, dies ist aber wohl eher Geschmackssache. Unter dem Strich überwiegen eh die positiven Leseeindrücke, mein erstes Buch der Autorin konnte mich gleich gut und spannend unterhalten. Zudem hat mich die Geschichte zum Nachdenken darüber angeregt, welche Fußabdrücke man im Leben hinterlässt und welche Konsequenzen eigene Entscheidungen für andere Menschen haben können.

Wer auf düstere und atmosphärisch dichte Fantasy-Geschichten mit eher ungewöhnlichen Figuren steht, wird hier insgesamt gut bedient und unterhalten.

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