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Veröffentlicht am 19.03.2024

Packender und ziemlich düsterer Thriller, der vor der stürmischen Küste von Schottland angesiedelt ist

Küstenwahn
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In diesem düsteren Thriller schickt der Autor Sebastian Dobitsch mit dem zwielichtigen Privatdetektiv Liam Hopkins und der Geldeintreiberin Sonya Alvarez zwei eher ungewöhnliche Ermittler ins Rennen, die ...

In diesem düsteren Thriller schickt der Autor Sebastian Dobitsch mit dem zwielichtigen Privatdetektiv Liam Hopkins und der Geldeintreiberin Sonya Alvarez zwei eher ungewöhnliche Ermittler ins Rennen, die mich bei ihrem ersten Auftritt gleich überzeugen konnten.

Als im Umfeld einer Psychiatrie, die sich auf der Insel Widow Peak vor der Küste Edinburghs befindet, gleich drei Mitarbeiter spurlos verschwinden, wird der Privatdetektiv Liam Hopkins mit der Suche nach ihnen beauftragt und sieht in dem lukrativen Job seine letzte Chance, seine hohen Schulden bei einem Gangsterboss doch noch zu begleichen. Doch sein Gläubiger traut ihm nicht und stellt ihm deshalb die Geldeintreiberin Sonya als Aufpasserin an die Seite. Getarnt als Patienten nehmen die beiden die Ermittlungen auf und werden schnell in die Abgründe der Insel hineingezogen. Als durch einen Sturm die Verbindung zum Festland abreißt, müssen sie sich bedingungslos aufeinander verlassen, um diesen Job zu überleben. Doch beide haben auch so ihre Geheimnisse, die sie unbedingt bewahren wollen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie aus den immer wieder wechselnden Perspektiven von Sonya und Liam. Dabei hält er die Spannung permanent auf einem hohen Niveau und lässt sie schlussendlich in einen fulminanten Showdown münden, in dem alle Geheimnisse aufgedeckt werden und so eine schlüssige Auflösung präsentiert wird, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die aber auch bis kurz vor Schluss ziemlich undurchschaubar bleiben. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber auch noch ein klein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Thriller steht, wird mit diesem Buch sehr gut bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt. Die Messlatte liegt dabei nach diesem überzeugenden Auftakt gleich mächtig hoch, etwas Luft nach oben ist aber durchaus noch vorhanden.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Im vierten Fall rückt erneut Isla Wright in den Mittelpunkt der spannenden Ermittlungen

Die Angst hinter den Worten: Ein Krimi aus London
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In diesem Kriminalroman schickt Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail Walker und ...

In diesem Kriminalroman schickt Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail Walker und Emma Ferguson aus London in ihren vierten Fall.

Man braucht dabei grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Nach einer längeren Auftragsflaute wartet ausgerechnet am Geburtstag von Isla Wright ein neuer Fall auf die drei Detektivinnen. Ihre Empfangsdame Miss Molly wird verdächtigt, die neue Ehefrau ihres Ex-Mannes getötet zu haben. Im Zuge der Ermittlungen gerät auch der Erfolgsautor Aryan E. Lamb, für den das Opfer als persönliche Assistentin gearbeitet hat, ins Blickfeld. Diente eines seiner Bücher als Vorlage für den Mord und werden diesem nun noch weitere folgen ? Und was hat es mit der von einer KI generierten Pressemitteilung auf sich, die am Tatort gefunden wurde ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die für diesen Band verantwortliche Autorin (Wer aus dem Trio hier am Werk war, bleibt auch diesmal offen.) ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit einer gelungenen und ziemlich verblüffenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die drei Hauptfiguren weisen zwar allesamt so ihre Ecken und Kanten auf, sind mir im Verlauf der Reihe aber inzwischen doch ziemlich ans Herz gewachsen. Die Rolle der Ich-Erzählerin übernimmt wie schon in Band 1 Isla Wright, die uns auch diesmal wieder am Chaos in ihrem Leben und in ihrer Gedankenwelt teilhaben lässt.

Wer auf spannende und wendungsreiche Kriminalromane steht, wird hier ein weiteres Mal sehr gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Spannender Kriminalroman aus dem Sauerland der 70er-Jahre

Himmelfahrt. Höllenfahrt.
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In diesem historischen Kriminalroman schickt der Autor Michael Wagner seine beiden Hobby-Ermittler Lieselotte Larisch und Theo Kettling in ihren vierten Fall, bei dem sie diesmal auch wieder von der jungen ...

In diesem historischen Kriminalroman schickt der Autor Michael Wagner seine beiden Hobby-Ermittler Lieselotte Larisch und Theo Kettling in ihren vierten Fall, bei dem sie diesmal auch wieder von der jungen Sängerin Sabine tatkräftig unterstützt werden. Die Geschichte ist im Lüdenscheid des Jahres 1976 angesiedelt und bietet neben spannender Unterhaltung auch jede Menge Lokalkolorit aus dem Sauerland.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit den eher ungewöhnlichen Ermittlern und auch wenn ich nicht alle Anspielungen auf vergangene Ereignisse komplett verstanden habe, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir hier wichtige Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Gerade erst kommt Theo Kettling von der Beerdigung eines alten Bekannten zurück, da trifft er vor seiner Haustür auf die aufgelöste Sabine. Die kleine Schwester ihrer besten Freundin ist bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen. Als Lieselotte Larisch von der Sache erfährt, spürt sie sofort, dass mehr hinter der Angelegenheit steckt und nimmt mit ihren beiden Mitstreitern die Ermittlungen auf. Die Spuren führen zu einem mysteriösen Vorfall, der 10 Jahre zurückliegt, und in den offenbar auch Theo verstrickt war.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und fängt dabei den Zeitgeist der 70er.-Jahre sehr gut ein. So bietet die Geschichte für Leser eines etwas älteren Jahrganges neben der Spannung auch eine ordentliche Portion Nostalgie. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Am Ende des atmosphärisch dichten Geschehens bietet der Autor eine gelungene Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben und die eine ordentliche Portion Tragik beinhaltet. Für meinen Geschmack geht es dabei allerdings über weite Strecken doch ein wenig zu betulich zu, ein wenig mehr Tempo hätte die Geschichte durchaus vertragen können, auch wenn das sicherlich eher Geschmackssache ist. Ein hoher Unterhaltungsfaktor ist aber durchgehend vorhanden.

Wer auf historische Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier insgesamt gut bedient und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem hohen Norden

Der andere Ausweg
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Manuel Martensen seinen Ermittler Walter Bork aus der fiktiven Kleinstadt Nordsum in seinen zweiten Fall, der ihn diesmal auf die vorgelagerte Nordseeinsel Prielsand ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Manuel Martensen seinen Ermittler Walter Bork aus der fiktiven Kleinstadt Nordsum in seinen zweiten Fall, der ihn diesmal auf die vorgelagerte Nordseeinsel Prielsand führt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nachdem auf Prielsand die Leiche einer Standesbeamtin gefunden wird, übernehmen Walter Bork und sein Team die Ermittlungen, die durch ein aufziehendes Orkantief erheblich erschwert werden, da die Insel dadurch von der Außenwelt abgeschnitten ist. Zeitgleich erreicht Jonas mit der letzten Fähre die Insel und freut sich auf ein paar entspannte Tage mit seiner schwangeren Freundin Lara, die eigentlich bereits im Hotel auf ihn warten sollte. Doch dann erhält er einen verstörenden Anruf und wird in ein perfides Spiel um Laras Leben getrieben. Als ein Fischer, der Jonas aus einer misslichen Lage befreit, ermordet wird, gerät er zudem ins Visier der Ermittler. Doch das ablaufende Ultimatum zwingt ihn zu einer riskanten Flucht.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen packenden Showdown mit einer verblüffenden, aber absolut schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch bei seinem zweiten Auftritt macht es einem der eigenwillige Ermittler Walter Bork ziemlich schwer, ihn zu mögen. Die Rolle der Sympathieträger übernehmen hier eher andere Protagonisten, mit denen man aber gerne mitfiebert und auf ein gutes Ende hofft.

Wer auf atmosphärisch dichte Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Packender und atmosphärisch dichter Thriller um ein mörderisches Katz- und Mausspiel

Zero Days
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In diesem Thriller schickt die Autorin Ruth Ware ihre Heldin in eine mörderische Intrige, die zum gefährlichen Katz- und Mausspiel wird, bei dem die Rollen zwischen Jäger und Gejagtem immer mehr verwischen.

Im ...

In diesem Thriller schickt die Autorin Ruth Ware ihre Heldin in eine mörderische Intrige, die zum gefährlichen Katz- und Mausspiel wird, bei dem die Rollen zwischen Jäger und Gejagtem immer mehr verwischen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jacintha „Jack“ Cross, die mit ihrem Mann Gabriel „Gabe“ Medway eine Firma betreibt, die von Firmen beauftragt wird, um ihre Sicherheitssysteme auf Schwachstellen zu überprüfen. Während Jack vor Ort versucht, in die Firmen einzudringen, übernimmt Gabe die Überwachung am Computer. Bei ihrem aktuellen Auftrag fliegt Jack aber auf und landet kurzzeitig in den Fängen der Polizei. Dies ist aber nur der Beginn eines Alptraumes, denn nach ihrer Freilassung findet sie die Leiche von Gabe und gerät in Visier der Polizei, als eine verdächtige Lebensversicherung zu ihren Gunsten auftaucht, von der sie bislang nichts wusste. Hat ihr jemand eine Falle gestellt ? Jack taucht unter und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder. Doch wem kann sie überhaupt noch trauen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran. Dabei erleben wir das Geschehen komplett aus der Perspektive von Jack, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch wenn ich schon vorzeitig geahnt habe, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln könnte, bietet die Geschichte und vor allem der fulminante Showdown am Ende ausreichend Spannung und eine schlüssige und erschreckende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Auch wenn ich am Ende irgendwie das Gefühl hatte, dass man aus der Grundidee noch etwas mehr hätte herausholen können, bietet dieser Thriller doch atemberaubende Spannung vom Feinsten, die mich mit leichten Abstrichen überzeugen und begeistern konnte.

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