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Veröffentlicht am 27.04.2023

Spannender Rache-Thriller vor einer allerdings wenig idyllischen Urlaubskulisse

AUSweglos
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In diesem Thriller schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Jenny Huwer und Sven Wagner, besser bekannt als „Team Gran Canaria“, in ihren vierten Fall, dazu kommt noch ein Kurz-Thriller, der ...

In diesem Thriller schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Jenny Huwer und Sven Wagner, besser bekannt als „Team Gran Canaria“, in ihren vierten Fall, dazu kommt noch ein Kurz-Thriller, der innerhalb der Reihe „Last Minute in den Tod“ erschienen ist. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden der Reihe, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Jenny und Sven haben gerade erst ihre doch recht anstrengende Kreuzfahrt beendet und sehnen sich eigentlich nach etwas Ruhe, als ein Anruf all ihre Pläne durchkreuzt. Der Besitzer einer Schlagerkneipe in Playa del Inglés bittet sie um Hilfe, da sich sein Stargast Basti Röhre nach mehreren bizarren Drohungen weigert, sein Hotelzimmer zu verlassen. Jenny und Sven ahnen nicht, in welches perfides Rachespiel sie geraten, als sie den Auftrag annehmen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und streut dabei immer wieder einige Rückblenden in das turbulente Geschehen ein, die nach und nach etwas Licht ins Dunkel bringen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Am Ende bietet die Autorin eine verblüffende Auflösung, die ziemlich überraschend, aber dennoch recht schlüssig daherkommt. Meiner Meinung nach trägt sie dabei allerdings an der einen oder anderen Stelle etwas zu dick auf, dadurch wirkt das Ganze auch ein wenig überkonstruiert. Dies konnte meinen Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, unter dem Strich überwiegen die positiven Leseeindrücke eindeutig.

Wer auf spannende und wendungsreiche Thriller vor einer allerdings wenig idyllischen Urlaubskulisse steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Meine zweite Begegnung mit dem „Team Gran Canaria“ wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2023

Gelungener Auftakt einer neuen Reihe mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Team

MK4 Berlin - Im Auge des Killers
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Mit diesem Kriminalroman startet der Autor Ben Bauhaus eine neue Krimireihe, in der das Team der Mordkommission 4 beim LKA Berlin im Mittelpunkt steht. Der Auftakt bietet gleich spannende Unterhaltung ...

Mit diesem Kriminalroman startet der Autor Ben Bauhaus eine neue Krimireihe, in der das Team der Mordkommission 4 beim LKA Berlin im Mittelpunkt steht. Der Auftakt bietet gleich spannende Unterhaltung und macht Lust auf mehr. Ein klein wenig Luft nach oben bleibt für die weiteren Bände aber dennoch.

Als im Volkspark Hasenheide die Leichen eines jungen Paares aufgefunden werden, die brutal ermordet wurden und deren Köpfe fehlen, hat die neugegründete MK4 gleich ihren ersten Fall. Während sich der Leiter Craig Bishop seine Mitarbeiterin Marika Kleebaum selbst aussuchen konnte, wird ihm David Brenner von oben aufs Auge gedrückt. Lange Zeit, sich zu beschnuppern, haben die drei Ermittler aber nicht, der verzwickte Fall erfordert gleich ihre ganze Aufmerksamkeit, da bizarre Drohnenvideos vom vermeintlichen Täter auftauchen und die Polizei unter erheblichen öffentlichen Druck setzen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, besonders das Zusammenspiel des Ermittler-Teams, dass durchaus reichlich Konfliktpotential bietet, funktioniert gut und lässt für die Zukunft noch einiges erhoffen. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Akteure lockern das Geschehen immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht hier aber immer im Mittelpunkt der Geschichte.

Wer auf spannende Kriminalromane mit interessanten und eher ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Auf weitere Auftritte dieses gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Teams bin ich auf jeden Fall schon ziemlich gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
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  • Spannung
Veröffentlicht am 18.04.2023

Packender Krimi um ein deutsch-niederländisches Ermittler-Duo mit Potential

Die Toten von Friesland
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Fynn Jacob, der bereits unter seinem Realnamen Christian Kuhn zwei Kriminalromane veröffentlicht hat, sein deutsch-niederländisches Ermittler-Duo Marten Jaspari ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Fynn Jacob, der bereits unter seinem Realnamen Christian Kuhn zwei Kriminalromane veröffentlicht hat, sein deutsch-niederländisches Ermittler-Duo Marten Jaspari und Iska van Loon in ihren ersten Fall, der mich gleich überzeugen konnte.

Als in Aurich die Leiche eines Mannes gefunden wird, dem eine seltsame Botschaft in die Brust geritzt wurde, steht Marten Jaspari, der seine erste Mordermittlung leitet, vor einem großen Rätsel, dass auch nicht einfacher wird, als auf Sylt eine weitere Leiche mit den gleichen Tatumständen auftaucht. Erst als sich herausstellt, dass seine niederländische Kollegin Iska van Loon in einem ähnlichen Fall ermittelt, kommt Bewegung in die Sache und die beiden Ermittler kommen auf die Spur eines alten Geheimnisses, dass in der Gegenwart neu aufleben soll.

Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Kriminalroman auch noch reichlich Lokalkolorit aus Friesland und lässt so beim Lesen sofort ein gewisses Urlaubsfeeling aufkommen. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und legt dabei auch einige falsche Fährten, bevor er dann am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders die beiden Hauptermittler deuten hier gleich reichlich Potential für weitere Auftritte an. Dies liegt auch an ihrem privaten Umfeld, dass immer wieder in die Geschichte eingebunden wird, ohne dadurch den Spannungsbogen abbrechen zu lassen. Und den Kennern der früheren Bücher des Autoren wird am Ende noch ein ganz besonderer Gastauftritt geboten.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 16.03.2023

Eindringlicher Roman mit einem beängstigenden Szenario zur Klimaentwicklung, dass erschreckend realitätsnah rüberkommt

Taupunkt
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Mit diesem Buch legt der Autor Thore D. Hansen einen eindringlichen Roman vor, der sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigt und dabei ein beängstigendes Szenario entwirft, das zudem erschreckend realitätsnah ...

Mit diesem Buch legt der Autor Thore D. Hansen einen eindringlichen Roman vor, der sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigt und dabei ein beängstigendes Szenario entwirft, das zudem erschreckend realitätsnah rüberkommt. Angesiedelt ist das Geschehen in der Gegenwart bzw. einer näheren Zukunft, bei der offenbleibt, ob sie schon im nächsten Sommer einsetzt oder doch erst in einigen Jahren.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Brüder Tom und Robert Bayer, sowie ihre Töchter Janne und Mareike. Der Wissenschaftler Tom hat das auch im Weltklimarat umstrittene Phoenix-Programm entwickelt, das radikale Maßnahmen vorsieht, um die Auswirkungen des Klimawandels im Rahmen zu halten und das Überleben der Menschheit zu sichern. Der Landwirt Robert leidet unterdessen extrem an den Folgen der Dürre, fühlt sich von der Welt und besonders von seinem Bruder im Stich gelassen und flüchtet in die Welt der Leugner ds Klimawandels und in den Alkohol, während seine Tochter Janne immer mehr zur engagierten Klimaaktivistin wird. Während Janne von Toms Kompromisslosigkeit begeistert ist und in ihm ein Vorbild sieht, ist dessen Tochter Mareike vom Engagement ihres Vaters genervt und auch überfordert, sie will lieber das Leben genießen und die Gefahren des Klimawandels am liebsten komplett ausblenden.

Diese doch ziemlich extremen Charaktere lässt der Autor in seiner gut aufgebauten Geschichte aufeinanderprallen und wirft sie dabei in ein Geschehen, bei denen die Probleme der Zukunft immer mehr zu einem Problem der Gegenwart werden, das den Zusammenhalt der Menschen und insbesondere auch der Familie Bayer unbedingt erforderlich macht. Während die vier Hauptprotagonisten insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, hätte die eine oder andere Nebenfigur vielleicht doch etwas mehr Tiefe vertragen können. Dass die Geschichte zudem an der einen oder anderen Stelle ein wenig überfrachtet wirkt und der Autor auch manchmal etwas zu dick aufträgt, ändert nichts daran, dass er mich mit seinem packenden Schreibstil und den bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, schnell in seinen Bann ziehen konnte. So bietet das Buch neben einer spannenden und atmosphärisch dichten Geschichte auch viel Stoff zum Nachdenken und wirkt dadurch auch über sein Ende hinweg noch länger nach.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Kleiner, aber feiner Krimi aus Hamburg

Eddies Coup
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Bei seinem Debüt legt der Autor J. H. Willem gleich einen kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg vor, der mich gut und spannend unterhalten konnte. Die Idee zu diesem Buch, das zugleich den Auftakt ...

Bei seinem Debüt legt der Autor J. H. Willem gleich einen kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg vor, der mich gut und spannend unterhalten konnte. Die Idee zu diesem Buch, das zugleich den Auftakt einer Reihe bildet, entstand während sich der Autor mit Heftromanen beschäftigt hat. Dies erklärt auch den mit 132 Seiten eher geringen Umfang, der durchaus an einen Heftroman erinnert. Zudem begeistert sich der Autor nach eigenen Angaben für gut gemachte Fernsehserien mit horizontaler Erzählweise, auch dies ist in dieses Buch durchaus mit eingeflossen.

Im Mittelpunkt steht der ehemalige Kriminalhauptkommissar Adam Starck, der nach einem tragischen Vorfall, bei dem seine Partnerin ums Leben gekommen ist, in den Vorruhestand versetzt wurde. Als sein Nachbar Eddie ermordet wird und seine früheren Kollegen den Fall allzu schnell als Einbruchversuch eines Junkies, der dann aus dem Ruder gelaufen ist, einstufen, nimmt sich Adam der Sache an und wird dabei von der Computerexpertin Lizzie, einer Freundin des Toten, unterstützt. Schnell merken die beiden, dass Eddie nicht der harmlose Student war, für den ihn alle gehalten haben.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die beim aktuellen Fall keine wesentlichen Fragen offenlässt. Darüber hinaus werden aber doch ein paar Erzählfäden gesponnen, die dann in den nachfolgenden Bänden fortgesetzt werden sollen bzw. müssen. Dass wir hier den Täter von Beginn an kennen, sorgt in Sachen Spannung für keinerlei Probleme, die Aufdeckung der Hintergründe liefern dennoch reichlich Nervenkitzel und sorgen für einen gut funktionierenden Spannungsbogen, der bis zum Ende hält. Während die beiden Hauptfiguren Adam und Lizzie, die die Reihe auch im Wesentlichen tragen sollen, insgesamt gut gezeichnet und durchaus vielschichtig angelegt sind, fällt die Charakterisierung bei den Nebenrollen doch wesentlich oberflächlicher aus und bietet auch das eine oder andere genretypische Klischee. Dies konnte meinen Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, am Ende überwiegen die positiven Eindrücke doch bei weitem.

Wer auf spannende und temporeiche Krimis steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt.

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