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Veröffentlicht am 05.06.2019

Spannender Küsten-Krimi mit einer außergewöhnlichen Ermittlerin

Der stille Koog
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Nachdem mich Ilka Dick bereits mit ihrem Debüt "Endstation Nordsee" auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob ihr zweiter Kriminalrioman aus dem hohen Norden dieses Niveau würde ...

Nachdem mich Ilka Dick bereits mit ihrem Debüt "Endstation Nordsee" auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob ihr zweiter Kriminalrioman aus dem hohen Norden dieses Niveau würde halten können. Nach der Lektüre dieses Buches kann ich diese Frage voller Überzeugung mit ja beantworten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Kriminalkommissarin Marlene Louven, die durch tragische Umstände ihr Gehör verloren hat und nun mit Hilfe vom Implantaten mühsam wieder zurück ins Leben finden muss. Als sie eigentlich nur ein paar Tage bei ihrer Schwester und deren Familie ausspannen will, wird sie unversehens in einen rätselhaften Morfall hineingezogen. Ihre eigenen Ermittlungen, die sie auf Bitten ihrer Schwester unternimmt, bringen sie nicht nur an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, sondern sogar in große Gefahr ...

Die Autorin ist selber schon seit Jahren als Hörgeschädigtenpädagogin tätig und konnte so ihre eigenen beruflichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen. Dies trägt wesentlich zu den realitätsnahen Beschreibungen von Marlene sowie ihren Nöten und Befindlichkeiten bei.
Aber auch der Kriminalfall weiß zu überzeugen, die gut aufgebaute Geschichte wartet mit reichlich Spannung auf und bietet am Ende auch eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung, die keine Wünsche und vor allem keine wesentlichen Fragen offen lässt.
Getragen wird die Geschichte vor allem von seinen überzeugend charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten, mit denen man gerne mitfiebert. Ein packender Schreibstil sorgt zudem dafür, das man das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Toller Küsten-Krimi mit einer ungewöhnlichen Hauptfigur, die durchaus das Potential für weitere Auftritte aufweist.
Nach Auskunft der Autorin ist auch schon ein weiterer Fall mit Marlene Louven in Vorbereitung, auf den ich schon sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Spannender Berlin-Krimi mit gelungenen Anspielungen auf aktuelle politische Entwicklungen

Schöneberger Steinigung
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Bei seinem Krimi-Debüt legt der Autor Peter Fuchs gleich einen absolut gelungenen Kriminalroman vor, der nicht nur mit einer spannenden Geschichte zu überzeugen weiß, sondern auch zahlreiche Anpielungen ...

Bei seinem Krimi-Debüt legt der Autor Peter Fuchs gleich einen absolut gelungenen Kriminalroman vor, der nicht nur mit einer spannenden Geschichte zu überzeugen weiß, sondern auch zahlreiche Anpielungen auf aktuelle politische Entwicklungen aufweist.

Die Arztgattin Viktoria "Vicky" Meier findet beim Joggen im Park am Schöneberger Rathaus und unweit einer Flüchtlingsunterkunft die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Dieser entpuppt sich als homosexueller Ex-Priester, der im Internet mit Vorliebe gegen den Islam gehetzt hat.
An möglichen Motiven und Verdächtigen mangelt es also nicht, als Kriminaloberkommissar Max Kühn und sein Team die Ermittlungen aufnehmen. Das zudem diverse Gruppierungen versuchen, den Mord für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und der politische Druck auf die Ermittler entsprechend hoch ist, macht die Suche nach dem Mörder nicht wirklich einfacher.
Und auch Vicky wird mehr oder weniger unfreiwillig immer tiefer in die Ermittlungen hineingezogen.

Mit einem flotten Schreibstil und einer feinen Beobachtungsgabe treibt der Autor seine Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung.
Zahlreiche Orts- und Perspektivwechsel sorgen nicht nur für ein hohes Erzähltempo, sondern erlauben auch einen umfassenden Blick auf das komplexe Geschehen.
Die durchgehend gut charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten sind dabei immer wieder für Überraschungen gut, besonders hervorzuheben ist dabei Vickys Putzfrau Ingeborg, der hier einige großartige Auftritte gelingen, die das insgesamt eher düstere Geschehen zudem immer wieder ein wenig auflockern.

Gelungenes Krimi-Debüt mit sympathischen Ermittlern, die durchaus das Potential für weitere Auftritte haben.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Spannender Kurz-Thriller um eine Mutter und ihre Tochter inmitten einer Zombie-Apokalypse

Zombiecity
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In diesem spannenden Kurz-Thriller bietet die Autorin Rebecca van Deyk eine packende Geschichte mit hohem Gruselfaktor und einigen gelungenen Schockmomenten.

Im Mittelpunkt steht die junge Mutter Jennifer, ...

In diesem spannenden Kurz-Thriller bietet die Autorin Rebecca van Deyk eine packende Geschichte mit hohem Gruselfaktor und einigen gelungenen Schockmomenten.

Im Mittelpunkt steht die junge Mutter Jennifer, die sich mit ihrer Tochter Maggie urplötzlich inmitten einer Zombie-Apokalypse wiederfindet. Während unzählige Zombies ihr Haus belagern, scheint sich im Keller des Hause auch ihr Mann längst verwandelt zu haben. Gibt es noch Rettung für die beiden Eingeschlossenen ?

Auf 74 Seiten bietet die Autorin eine packende Geschichte, die schnell zur Sache kommt und dann auch kompromisslos vorangetrieben wird. Darüber hinaus bleibt aber auch ausreichend Zeit und Raum für eine gelungene Charakterisierung der Figuren, mit denem man dann im weiteren Verlauf auch gerne mitfiebert.

Wer den kleinen Grusel für zwischendurch sucht, wird hier bestens bedient.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Sammelband mit den ersten drei Einzelbänden der Prequel-Reihe zur postapokalyptischen Erzählung "Z"

Z: Der Anfang vom Ende / Z: Die verlorene Stadt (Sammelband 1)
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In diesem Sammelband sind die ersten drei Einzelbände der Prequel-Reihe "Der Anfang vom Ende" zur postapkalyptischen Erzählung "Z" und eine zusätzliche Bonus-Kurzgeschichte versammelt, in denen der Autor ...

In diesem Sammelband sind die ersten drei Einzelbände der Prequel-Reihe "Der Anfang vom Ende" zur postapkalyptischen Erzählung "Z" und eine zusätzliche Bonus-Kurzgeschichte versammelt, in denen der Autor Michael Haag die Vorgeschichte zur Hauptserie, von der bisher ein Band erschienen ist, erzählt, so das man die Prequel-Reihe auch durchaus unabhängig von dieser Hauptserie lesen und verstehen kann.
Ingesamt ist die Prequel-Reihe auf insgesamt 12 Bände ausgelegt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Ich-Erzähler, der uns vom Beginn der Zombie-Seuche, den sogenanten Bluttagen, berichtet. Zunächst beobachtet er die Geschehnisse nur von seiner Wohnung aus, bis er sich dann dazu entschließt, einen Weg aus der verlorenen Stadt heraus zu finden. Schnell findet er ein paar Mitstreiter, mit denen er sich schließlich auf einen beschwerlichen und vor allem gefährlichen Weg macht.

Mit seinem packenden Schreibstil schafft es der Autor auch auf den jeweils 88 bis 126 Seiten je Einzelband schnell Spannung zu erzeugen. Insgesamt ist die Geschichte gegenüber der Hauptserie doch ein wenig actionlastiger und auch blutiger, lässt dabei aber auch den Protagonisten noch ausreichend Raum zur Entfaltung.
Die durchweg namenlosen Protagonisten werden insgesamt gut gezeichnet, tragen aber auch noch das eine oder andere Geheimnis in sich, das noch für so manche Überraschung gut sein dürfte.

Gelungener Auftakt einer Reihe, die zum einen eine gute Erzänzung zur Hauptserie darstellt, aber auch als eigenständige Geschichte zu überzeugen weiß und auch für die Folgebände noch einiges erhoffen lässt.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Packender Polit-Thriller aus der Zeit des kalten Krieges

Die Conrad Verschwörung
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Mit diesem Polit-Thriller entführt uns der Autor Kai Bliesener über einen Zwischenstop bei der Konferenz von Jalta in das Jahr 1966 und damit mitten hinein in die Teit des kalten Krieges.
Die Geschichte ...

Mit diesem Polit-Thriller entführt uns der Autor Kai Bliesener über einen Zwischenstop bei der Konferenz von Jalta in das Jahr 1966 und damit mitten hinein in die Teit des kalten Krieges.
Die Geschichte spielt 2 Jahre nach dem Buch "Die Watson-Legende" und führt die Geschichte um den ehemaligen Agenten Carl Janson und seine Freundin Martha Conrad fort. Dabei kann man das Buch zwar grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Buch lesen und nachvolziehen, wegen dem doch recht großen Personenaufgebot und dem undurchsichtigen Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Protagonisten empfieht es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich hatte zu Beginn schon die eine oder andere kleinere Schwierigkeit, bis ich mich komplett auf die Geschichte einlassen konnte.

Nach dem Ende von Carls Agententätigkeit haben sich Martha und er nach Norwegen zurückgezogen. Das Martha seinerzeit ihre Tochter Brigitte in der DDR zurücklassen musste, liegt aber immer noch wie ein Schatten über ihrer Beziehung.
Als sein ehemaliger Chef James Morrisson versucht, Carl für einen Auftrag zu reaktivieren und als Belohnung Informationen über Brigittes Aufenthaltsort liefern will, lässt sich Carl auf die Sache ein, obwohl er allen Grund hat, Morrisson zu mißtrauen. Zu recht, wie sich schnell herausstellt. Carl sticht in ein wahres Wespennest und ruft dabei einige alte Widersacher auf den Plan, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben.

Geschickt bindet der Autor historische Geschehnisse, wie z.B. die Konferenz von Jalta im Jahre 1945, in seine fiktive Geschichte ein und erzählt dabei eine atmosphärisch dichte und ungemein spannende Geschichte, die den Zeitgeist des Jahres 1966 gut transportiert. Besonders die immer wieder eingestreuten kleinen Details, die mit der eigentlichen Handlung oftmals gar nicht so viel zu tun haben, tragen hierzu jede Menge bei.
Zudem überzeugt die gut aufgebaute Geschichte mit überzeugend gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren und einem packenden Schreibstil. Mit einem hohen Erzähltempo treibt der Autor das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem fulminaten Showdown enden, der neben reichlich Action und einigen überraschenden Wendungen auch noch den einen oder anderen dramatischen Moment zu bieten hat.

Wer auf historische Polit-Thriller mit reichlich Spannung und Action steht, wird mit diesem Buch bestens bedient und unterhalten.