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Veröffentlicht am 30.04.2019

Privatdetektiv Andreas Mücke ermittelt in den Untiefen die Profifußballs

Lidakis spielt falsch
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Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jürgen Schmidt den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Fällen problemlos lesen ...

Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jürgen Schmidt den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Fällen problemlos lesen und nachvollziehen kann. Alle nötigen Informationen zu den Figuren und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Diesmal führen Mückes Ermittlungen in das Umfeld des fiktiven Fußballbundesligisten Blue Stars Bonn, der ein ziemliches Problem mit seinem griechischen Stürmerstar Spyros Lidakis hat, denn der trifft das Tor nicht mehr. Da Lidakis wie Mücke in Bad Münstereifel lebt, soll dieser nun herausfinden, ob die Ursache für die rätselhafte Formschwäche im Umfeld oder in der Vergangenheit des Spielers zu finden ist. Und tatsächlich stößt Mücke bei seinen Recherchen bald auf ein paar seltsame Vorgänge und die ersten Toten lassen auch nicht lange auf sich warten.

Dem Autoren gelingt hier ein eher ruhiger, aber dennoch jederzeit packender Kriminalroman, der mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere aufwartet. Mit einem lockeren Schreibtil, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt, und viel Liebe zum Detail treibt er seine Geschichte voran und wartet am Ende mit einer schlüssigen und zugleich überraschenden Auflösung auf, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Das Erzähltempo ist mit persönlich an einigen Stellen etwas zu gemächlich, erst im Schlussakt wird das Tempo dann deutlich angezogen.
Die Vorgänge rund um den Fußballverein werden insgesamt sehr überzeugend und glaubwürdig beschrieben, hier zeigt sich eine feine Beobachtungsgabe und eine gute Recherchearbeit. Auch wenn der Verein selber und auch seine Akteure auf und neben dem Platz fiktiv sind, stößt man beim Lesen dennoch auf den einen oder anderen bekannten Namen aus dem Bereich des Profifußballs.

Unter dem Strich konnte mich das Buch gut und spannend unterhalten
Mein erster Krimi mit Andreas Mücke wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Kurzweilige und abwechselungsreiche Kurzkrimisammlung rund um 20 Münchener Stadtgeheimnisse

Mordsmäßig Münchnerisch 2
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In dieser Anthologie mit 20 spannenden und kurzweiligen Kriminalgeschichten beweisen die verschiedenen Autorinnen und Autoren, das München nicht nur eine schöne, sondern auch eine geheimnisvolle Stadt ...

In dieser Anthologie mit 20 spannenden und kurzweiligen Kriminalgeschichten beweisen die verschiedenen Autorinnen und Autoren, das München nicht nur eine schöne, sondern auch eine geheimnisvolle Stadt ist, die seinen Besuchern doch einige Überraschungen bietet.

Ausgangspunkt der einzelnen Geschichten ist dabei jeweils eine bestimmte Örtlichkeit oder ein Bauwerk, das in der zugehörigen Geschichte dann auch eine prägende Rolle spielt.
Abgerundet werden die Geschichten mit einem Foto und zusätzlichen Informationen zum jeweiligen Stadtgeheimnis, die man durchaus auch als Anregung für den nächsten Müchenbesuch nutzen kann.

So ergibt sich eine abwechselungsreiche Storysammlung, die die gesamte Bandbreite des Genres abbildet und neben Spannung auch zahlreiche überraschende Schlusspointen mit einer Prise von zuweilen auch ziemlich schwarzem Humor liefert.

Hier sollte jeder Liebhaber von Kurzkrimis die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden.
Meine persönlichen Favoriten sind hier die Geschichten von Nicole Markarewicz, Ursula Hahnenberg, Florian Scherzer, Beatrix Mannel und Fenna Williams.
Doch auch alle übrigen Geschichten hatten ihren ganz eigenen Reiz, echte Ausreißer nach unten gab es für mich hier nicht.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Grandioser und emotionaler Abschluss der fünfteiligen Saga um den legendären Robin Hood

Der Sohn des Löwen
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Mit diesem Buch legt der Autor Mac P. Lorne den grandiosen und emotionalen Abschlussband seiner fünfteiligen Saga um den legendären Robin Hood vor, der das hohe Niveau der ersten Bände mühelos hält und ...

Mit diesem Buch legt der Autor Mac P. Lorne den grandiosen und emotionalen Abschlussband seiner fünfteiligen Saga um den legendären Robin Hood vor, der das hohe Niveau der ersten Bände mühelos hält und mich wiederum bestens unterhalten konnte.
Auch wenn man die einzelnen Bücher der Reihe grundsätzlich auch einzeln lesen und nachvollziehen kann, empfiehlt es sich doch, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um das atmosphärisch dichte Geschehen in voller Pracht genießen zu können.

In diesem Band stehen nun die Ereignisse der Jahre 1226 bis 1247 im Mittelpunkt, in denen es dann auch gilt, von einigen der inzwischen doch ziemlich liebgewonnenen Charakteren Abschied zu nehmen.
Vor diesem emotionalen Abschluss stehen dem inzwischen über 60-jährigen Robin Hood aber noch einige spannende Abenteuer an der Seite seines Ziehsohnes Fulke bevor, die uns von Frankreich zunächst zurück nach England führen, bevor es dann nach Deutschland und sogar noch einmal auf einen Kreuzzug ins Heilige Land geht.

Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Lücken aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.

Ein Personenregister, Karten, abschließende historische Anmerkungen und eine Zeittafel am Ende des Buches runden das Ganze noch überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen und einem wieder sehr hohen Personenaufgebot zurechtzufinden.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Packender Polit-Thriller vor der Kulisse des ungarischen Volksaufstandes von 1956

Sojus
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Mit diesem Buch legt der Autor Martin von Arndt seinen bereits dritten Roman mit dem ehemaligen Polizisten Andreas Eckart vor und liefert dabei wieder eine gelungene Mischung aus Thriller und historischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Martin von Arndt seinen bereits dritten Roman mit dem ehemaligen Polizisten Andreas Eckart vor und liefert dabei wieder eine gelungene Mischung aus Thriller und historischen Roman ab, der diesmal vor dem Hintergrund des Ungarischen Volksaufstandes von 1956 spielt.
Man kann das Buch aber auch ohne Kenntnisse aus den ersten beiden Büchern mit Andreas Eckart problemlos lesen und nachvollziehen, da die erforderlichen Informationen zur Vergangeheit der Akteure gut in die laufende Handlung eingeflochten werden, ohne dabei den Lesefluß zu stören.

Sein letzter Einsatz an der Seite von Daniele "Dan" Vanuzzi hat Andreas Eckardt einige Jahre der Gefangenschaft in einer psychiatrischen Anstalt in Amerika eingebracht, von der er sich nur schwer erholt hat. Und so ist er zunächst wenig begeistert, als ihm Vanuzzi Jahre später erneut einen gemeinsamen Einsatz schmackhaft machen will. Doch sein ehemaliger Mitstreiter hat diesmal ein As im Ärmel, das es Eckart unmöglich macht, das Angebot abzulehnen. Und so steckt er schnell wieder in einer undurchsichtigen Geheimdienstoperation mitten im brodelnden Hexenkessel von Budapest.

Auch in diesem Buch gelingt es dem Autoren nicht nur, eine spannende und gut aufgebaute Geschichte zu erzählen, mit seinem packenden Schreibstil fängt er zudem die Atmosphäre der damaligen Zeit auch sehr gut ein. Mit einer bildhaften Sprache, die das Kopfkino beim Lesen mächtig ankurbelt, und der äußerst gelungenen Charakterisierung der Protagonisten, die durchgehend ausgesprochen vielschichtig angelegt sind, entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die mit jeder Seite eine immer größere Sogwirkung entwickelt.
Definitiv kein Buch für zwischendurch, hier muss man schon aufmerksam lesen, um den Überblick über das Geschehen mit seinen zahlreichen politischen Verwicklungen und Ränkelspielen im Hintergrund nicht zu verlieren.

Der Ungarische Volksaufstand von 1956 war mir vor der Lektüre nur wenig bekannt, so das mir das Buch neben spannender Unterhaltung auch noch einige interessante Informationen und Einblicke in dieses eher dunkle Kapitel der europäischen Geschichte bieten konnte, dessen Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar sind.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Gelungener und historisch genauer Auftakt einer Prequel-Reihe zur "Geheimakte"-Reihe

Die Falkenburg Chroniken / Die Falkenburg-Chroniken: Der Ägyptologe
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Nach inzwischen sieben Bänden der "Geheimakte"-Reihe rund um den Archäologen Max Falkenburg startet der Autor Andre Milewski mit diesem Buch eine neue Prequel-Reihe, in der die Geschichte von Carl Falkenburg, ...

Nach inzwischen sieben Bänden der "Geheimakte"-Reihe rund um den Archäologen Max Falkenburg startet der Autor Andre Milewski mit diesem Buch eine neue Prequel-Reihe, in der die Geschichte von Carl Falkenburg, dem Vater von Max, erzählt wird.
Im Gegensatz zu den doch ziemlich actionreichen "Geheimakte"-Geschichten wählt er hier aber einer deutlich ruhigeren Erzählansatz und hält sich zudem sehr eng an die tatsächlichen historischen Begebenheiten der Jahre 1922 bis 1924.

Der angehende Ägyptologe Carl Falkenburg erhält im Jahre 1922 die einmalige Chance Teil des Teams um Howard Carter zu werden und somit an den Ausgrabungen am Grab des Pharao Tutanchamun teilnehmen zu können.
Dabei gerät er auch schnell in die Machenschaften und Intrigen interessierter Kreise, die selber die Kontrolle über die Ausgrabungen erlangen wollen und vor nichts zurückschrecken, um dieses Ziel zu erreichen.

Neben einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil überzeugt das Buch vor allem durch seine historisch genauen Beschreibungen, die von einer sehr sorgfältigen Recherchearbeit zeugen. Zudem sind die Charaktere durchgehend überzeugend und vielschichtig gezeichnet. Seine Spannung bezieht die Geschichte dann auch in erster Linie aus diesen Figuren und ihrer Interaktion, auf große Actionmomente wird hier weitestgehend verzichtet.
Kenner der "Geheimakte"-Reihe werden darüber hinaus noch auf ein paar Anspielungen und Figuren stoßen, die auch in der Hauptserie eine wichtige Rolle spielen.
Die Erklärungen im Nachwort runden die Geschichte dann noch hervorragend ab und liefern zusätzliche Erklärungen darüber, was hier Dichtung und was Wahrheit ist.

Ein packender Abenteuerroman, der mich trotz der eher ruhigen Erzählform auf ganzer Linie überzeugen und bestens unterhalten konnte.
Auf die bereits angekündigte Fortsetzung bin ich schon mehr als gespannt.