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Veröffentlicht am 11.07.2019

Klassischer und gelungener Abenteuerroman im Stil der Indiana-Jones -Filmreihe

Salomons Geheimnis
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Nach zwei Romanen und einer Kurzgeschichte, die eher dem Genre Science-Fiction zuzuordnen sind, legt der Autor David Reimer hier nun einen Abenteuerroman im klassischen Stil vor, der, wie eine Bemerkung ...

Nach zwei Romanen und einer Kurzgeschichte, die eher dem Genre Science-Fiction zuzuordnen sind, legt der Autor David Reimer hier nun einen Abenteuerroman im klassischen Stil vor, der, wie eine Bemerkung im 1. Kapitel auch schnell deutlich macht, ganz bewusst an die bekannte Filmreihe mit Indiana Jones erinnern soll.
Mich konnte dieses Buch trotz leichter Schwächen am Ende gut unterhalten, zudem wurde mein Interesse an weiteren Abenteuern von und mit Henry Voigt geweckt.

Ein spektakulärer Fund im polnischen Eulengebirge führt Henry Voigt und seinen Begleiter Isaac auf die Spur eines großen Geheimnisses, dem schon Henrys Großvater Wilhelm auf der Spur war, bevor er spurlos verschwand. Kann Henry nun endlich das Vermächtnis seines Großvaters erfüllen und das Geheimnis von König Salomon enthüllen?
Es beginnt eine spannende Hetzjagd rund um die Welt, bei der Henry und Isaac von dem skrupellosen Multimillionär Norman Landa und Henrys Erzfeind Nickolas Jankuhn verfolgt werden.

Der Autor schlägt mit seinem packenden Schreibstil gleich ein ziemlich hohes Erzähltempo an, bei dem Geheimnisse um das Bernsteinzimmer und das Zarengold mal so eben im Vorbeigehen gelöst werden. Dies sorgt dann auch für reichlich Spannungs- und Actionmomente, so das beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen bleibt, während das Kopfkino permanent auf Hochtouren läuft.
Ein wenig auf der Strecke bleibt dabei allerdings die Figurenzeichnung, insbesondere bei den beiden Hauptfiguren Henry und Isaac habe ich, trotz aller Sympathiepunkte, die sie bei mir sammeln konnten, doch ein wenig gebraucht, um ein klares Bild von ihnen zu entwickeln.
Mit einigen überraschenden Wendungen, bei denen allerdings auch der Zufall des öfteren eine (zu) große Rolle spielt, treibt der Autor das Geschehen voran und bietet am Ende eine unerwartete, aber dennoch schlüssige und überzeugende Auflösung.
Abgerundet wird das Buch am Ende durch ein Nachwort, das noch einige interessante Zusatzinformationen zu den Handlungsorten und den Hintergründen der Geschichte liefert und zudem nochmals zeigt, wie sorgfältig der Autor für diesen Roman recherchiert hat. Ein Umstand, dem man auch der eigentlichen Geschichte durchgehend anmerkt.

Unter dem Strich bleibt so, trotz kleinerer Kritikpunkte, ein mehr als unterhaltsamer Abenteuerroman, dessen positive Aspekte bei weitem überwiegen.

Mein erster Roman von David Reimer wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Packender Ostsee-Thriller der etwas härteren Art

Küstenstill
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Mit diesem Thriller schickt der Autor Elias Haller ein neues Ermittlerpaar ins Rennen, das mich bei ihrem ersten Fall gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte und durchaus auch das Potential für weitere ...

Mit diesem Thriller schickt der Autor Elias Haller ein neues Ermittlerpaar ins Rennen, das mich bei ihrem ersten Fall gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte und durchaus auch das Potential für weitere Auftritte hat.

Hardy Finkel hat sich der Liebe wegen nach 20 Jahren beim BKA in Wiesbaden zurück in die Ostseeregion versetzen lassen, wo er auch aufgewachsen ist.
Direkt am ersten Arbeitstag übernimmt er mit seiner neuen Partnerin Greta Silber die Ermittlungen in einem grausamen Mordfall, dem schnell ein weiterer Mord nach ähnlichem Muster folgt. Das erste Mordopfer entpuppt sich als Hardys erste große Liebe, die er dann aber aus den Augen verloren hat.
Einige seltsame Vorkommnisse in seinem direkten Umfeld lassen in Hardy zudem den Verdacht aufkommen, das mit seiner Rückkehr auch die bislang gut gehüteten Dämonen aus der Vergangenheit wieder zum Leben erwacht sind.
Für Hardy entwickeln sich die Ermittlungen schnell zu einem persönlichen Alptraum.

Elias Haller steht für Thriller der etwas härteren Art, bei denen er seine Figuren gerne in die finstersten Abgründe schickt. Dieser Linie bleibt er auch hier treu.
Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt er die gut aufgebaute Geschichte voran und weiß dabei immer wieder mit überraschenden Wendungen zu überzeugen. Der fulminante Showdown liefert dann eine überzeugende und konsequente Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offen lässt und darüber hinaus auch noch länger nachhallt.
Getragen wird die Geschichte von gut charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch wenn Hardy Finkel hier dann doch schnell eine ziemlich dominierende Rolle einnimmt, bleibt auch für die zweite Ermittlerin Greta Silber ausreichend Zeit und Raum, um der Geschichte einige eigene Facetten hinzuzufügen.

Wer auf Thriller der etwas härteren Art steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.
Mein erstes Buch aus der Feder von Elias Haller wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Klassischer Abenteuerroman mit einem gelungenen Mix aus Action, Verschwörungen und Rätseln

Geheimakte / Geheimakte Babylon
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Mit diesem Buch legt der Autor Andre Milewski den inzwischen schon 8. Band seiner Geheimakte-Reihe um den Archäologen Max Falkenburg vor. Die Geschichte spielt diesmal im Jahr 1960 und ist somit in der ...

Mit diesem Buch legt der Autor Andre Milewski den inzwischen schon 8. Band seiner Geheimakte-Reihe um den Archäologen Max Falkenburg vor. Die Geschichte spielt diesmal im Jahr 1960 und ist somit in der chronologischen Reihenfolge eigentlich an Rang 5 der Reihe einzuordnen.
Man braucht hier allerdings zum Verständnis der Geschichte keine großen Vorkenntnisse aus den früheren Bänden. Die nötigen Informationen zur Vorgeschichte und zu den Protagonisten werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluß zu stören.

Eigentlich hatte Max nur eine Überraschungsparty inklusive Heiratsantrag für seine Freundin Jody Wellesley geplant, doch dann wird er zusammen mir Professor Crichton entführt und findet sich urplötzlich in einem Flugzeug Richtung Berlin wieder, um von dort aus den Gerüchten um eine geheimnisvolle Waffe auf den Grund zu gehen, die in den Überresten der Stadt Babylon verborgen sein soll.
Jody nimmt mit Max Freunden Joe und Pat sofort die Verfolgung auf und ahnt dabei nicht, das auch ihr Bruder Eddie in geheimem Auftrag auf dem Weg nach Babylon ist.

Der Autor legt auch hier wieder einen klassischen Abenteuerroman im Stile der Indiana-Jones-Filme vor und sorgt dabei für einen gelungenen Mix aus prickelnder Action, geheimnisvollen Verschwörungen und kniffligen Rätseln.
Mit seinem packenden Schreibstil, gut charakterisierten Protagonisten und einem hohen Erzähltempo hält er dabei die Spannung über die gesamte Länge auf einem konstant hohen Niveau und wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen und am Ende auch mit einer gelungenen Auflösung auf.
Die gut recherchierte Geschichte orientiert sich dabei an tatsächlichen Ereignissen und bekannten Mythen (wie man im Anhang nachlesen kann), verknüpft diese geschickt miteinander und füllt die vorhandenen Zwischenräume auf gelungene Art und Weise und mit großen Einfallsreichtum auf.

Diese überzeugende Mischung ergibt unter dem Strich einen absolut gelungenen Abenteuerroman, der einfach nur Spaß macht und mich vorzüglich unterhalten konnte.
Für mich ist dieses Buch nach den Geheimakten Inkarri, Excalibur und Cibola das bisher vierte Buch der Reihe und ich habe dabei das Gefühl, das der Autor mit jedem Band der Reihe besser wird.
Die Messlatte für den nächsten Band, der im Jahr 2020 erscheinen soll, wird somit nochmals ein Stückchen höher gelegt.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Gelungener Auftakt einer neuen Thriller-Reihe mit einem Ermittler mit ungewöhnlichem Hintergrund

Die Maske der Gewalt
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Mit diesem Thriller schickt die Autorin Jennifer B. Wind einen neuen Ermittler ins Rennen, der mit einem eher ungewöhnlichen Hintergrund aufwartet und mich bei seinem ersten Auftritt gleich auf ganzer ...

Mit diesem Thriller schickt die Autorin Jennifer B. Wind einen neuen Ermittler ins Rennen, der mit einem eher ungewöhnlichen Hintergrund aufwartet und mich bei seinem ersten Auftritt gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Richard Schwarz musste als Kind mitansehen, wie seine Mutter, eine Prostituierte brutal ermordet wurde. Dabei hat er sich zudem schwerste Verbrennungen zugezogen, deren Folgen in Form von Brandwunden auch heute noch deutlich sichtbar sind. Aufgewachsen ist Richard anschließend bei einer Zirkusfamilie, die seine Liebe für den Zirkus und das Leben dort geweckt hat. Dennoch musste er sich eines Tages auf die Suche nach einem anderen Job machen, da der Zirkus nicht mehr in der Lage war, sich allein durch den Zirkusbetrieb über Wasser zu halten. Sein Antrieb, zur Polizei zu gehen, kommt in erster Linie aus dem Mord an seiner Mutter, der bislang nicht aufgeklärt werden konnte.
In seinem ersten Fall bekonmmt es Richard mit einer grausamen Mordserie in Wien zu tun, während in München seine Ziehschwester Sarah und zuvor schon ihr Lebensgefährte spurlos verschwinden.
Beide Fälle entwickeln sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit ...

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und absolviert dabei zugleich den typischen Spagat eines Serienauftaktes, zum einen eine spannende Geschichte zu erzählen und zum anderen ihre Protagonisten sorgfältig einzuführen, so das sie die Handlung auch über weitere Bände tragen können. Mit den durchgehend vielschicht angelegten Charakteren in Haupt- und (vermeintlichen) Nebenrollen gelingt dieser Spagat sehr überzeigend.
Auch wenn die Geschichte dieses Buches grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, werden hier dennoch bereits ein paar Fäden gespannt, die dann in den weiteren Bänden weitergeführt werden sollen bzw. müssen.

Ein gelungener Auftakt einer neuen Serie, die Lust auf mehr macht, dabei aber zugleich die Messlatte für die weiteren Bände gleich mächtig hoch hängt.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Überzeugender Leipzig-Krimi der etwas härteren Art

Eisige Tage
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Nachdem ich schon einige Thriller des Autoren gelesen habe, die unter dem Pseudonym L.C. Frey veröffentlicht wurden, war ich schon sehr gespannt, ob er auch unter seinem Klarnamen weiterhin für Geschichten ...

Nachdem ich schon einige Thriller des Autoren gelesen habe, die unter dem Pseudonym L.C. Frey veröffentlicht wurden, war ich schon sehr gespannt, ob er auch unter seinem Klarnamen weiterhin für Geschichten der etwas härteren Art stehen würde oder nun doch deutlich weichgespülter daherkommen würde.
Nach der Lektüre des Buches konnte ich nun feststellen, das von weichgespült in diesem Kriminalroman nun wirklich nicht die Rede sein kann. Im Gegenteil, auch diesmal schickt Alex Pohl seine Ermittler und somit auch uns Leser in die dunkelsten Ecken der Stadt Leipzig, wo reichlich Abgründe und kaputte Typen lauern.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic, die im klirrend kalten Leipig die Ermittlungen im Mordfall eines ziemlich heruntergekommenden Anwaltes übernehmen. Da dieser nicht nur über beste Kontakte zur Unterwelt verfügte, sondern darüber hinaus auch noch im Besitz brisanter Unterlagen war, besteht kein Mangel an Motiven und Verdächtigen, so das sich die Ermittler durch ein wahres Dickicht an Schmutz und Dreck kämpfen müssen.

Alex Pohl schickt hier zwei Ermittler ins Rennen, die sich trotz oder eher wegen ihrer unterschiedlichen Hintergründe hervorragend ergänzen und das Zeug zu überzeugenden Serienfiguren haben, das entsprechende Potential dafür ist auf jeden Fall vorhanden.
Ihr erster Auftritt besticht durch eine gut aufgebaute Geschichte, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet und mit einem packenden Schreibstil konsequent vorangetrieben wird, bevor sie dann am Ende schlüssig aufgelöst wird.
Getragen wird die Geschichte von gut charakterisierten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und Nebenrollen, die in der Summe ein perfekt funktionierendes Ensemble bilden.

Wer auf Kriminalromane der etwas härteren Art steht, wird hier hervorragend bedient und unterhalten, mich konnte der erste Auftritt von Sailer und Novic jedenfalls auf ganzer Linie überzeugen.