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Veröffentlicht am 04.06.2019

Spannender Berlin-Krimi mit gelungenen Anspielungen auf aktuelle politische Entwicklungen

Schöneberger Steinigung
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Bei seinem Krimi-Debüt legt der Autor Peter Fuchs gleich einen absolut gelungenen Kriminalroman vor, der nicht nur mit einer spannenden Geschichte zu überzeugen weiß, sondern auch zahlreiche Anpielungen ...

Bei seinem Krimi-Debüt legt der Autor Peter Fuchs gleich einen absolut gelungenen Kriminalroman vor, der nicht nur mit einer spannenden Geschichte zu überzeugen weiß, sondern auch zahlreiche Anpielungen auf aktuelle politische Entwicklungen aufweist.

Die Arztgattin Viktoria "Vicky" Meier findet beim Joggen im Park am Schöneberger Rathaus und unweit einer Flüchtlingsunterkunft die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Dieser entpuppt sich als homosexueller Ex-Priester, der im Internet mit Vorliebe gegen den Islam gehetzt hat.
An möglichen Motiven und Verdächtigen mangelt es also nicht, als Kriminaloberkommissar Max Kühn und sein Team die Ermittlungen aufnehmen. Das zudem diverse Gruppierungen versuchen, den Mord für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und der politische Druck auf die Ermittler entsprechend hoch ist, macht die Suche nach dem Mörder nicht wirklich einfacher.
Und auch Vicky wird mehr oder weniger unfreiwillig immer tiefer in die Ermittlungen hineingezogen.

Mit einem flotten Schreibstil und einer feinen Beobachtungsgabe treibt der Autor seine Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung.
Zahlreiche Orts- und Perspektivwechsel sorgen nicht nur für ein hohes Erzähltempo, sondern erlauben auch einen umfassenden Blick auf das komplexe Geschehen.
Die durchgehend gut charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten sind dabei immer wieder für Überraschungen gut, besonders hervorzuheben ist dabei Vickys Putzfrau Ingeborg, der hier einige großartige Auftritte gelingen, die das insgesamt eher düstere Geschehen zudem immer wieder ein wenig auflockern.

Gelungenes Krimi-Debüt mit sympathischen Ermittlern, die durchaus das Potential für weitere Auftritte haben.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Spannender Kurz-Thriller um eine Mutter und ihre Tochter inmitten einer Zombie-Apokalypse

Zombiecity
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In diesem spannenden Kurz-Thriller bietet die Autorin Rebecca van Deyk eine packende Geschichte mit hohem Gruselfaktor und einigen gelungenen Schockmomenten.

Im Mittelpunkt steht die junge Mutter Jennifer, ...

In diesem spannenden Kurz-Thriller bietet die Autorin Rebecca van Deyk eine packende Geschichte mit hohem Gruselfaktor und einigen gelungenen Schockmomenten.

Im Mittelpunkt steht die junge Mutter Jennifer, die sich mit ihrer Tochter Maggie urplötzlich inmitten einer Zombie-Apokalypse wiederfindet. Während unzählige Zombies ihr Haus belagern, scheint sich im Keller des Hause auch ihr Mann längst verwandelt zu haben. Gibt es noch Rettung für die beiden Eingeschlossenen ?

Auf 74 Seiten bietet die Autorin eine packende Geschichte, die schnell zur Sache kommt und dann auch kompromisslos vorangetrieben wird. Darüber hinaus bleibt aber auch ausreichend Zeit und Raum für eine gelungene Charakterisierung der Figuren, mit denem man dann im weiteren Verlauf auch gerne mitfiebert.

Wer den kleinen Grusel für zwischendurch sucht, wird hier bestens bedient.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Sammelband mit den ersten drei Einzelbänden der Prequel-Reihe zur postapokalyptischen Erzählung "Z"

Z: Der Anfang vom Ende / Z: Die verlorene Stadt (Sammelband 1)
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In diesem Sammelband sind die ersten drei Einzelbände der Prequel-Reihe "Der Anfang vom Ende" zur postapkalyptischen Erzählung "Z" und eine zusätzliche Bonus-Kurzgeschichte versammelt, in denen der Autor ...

In diesem Sammelband sind die ersten drei Einzelbände der Prequel-Reihe "Der Anfang vom Ende" zur postapkalyptischen Erzählung "Z" und eine zusätzliche Bonus-Kurzgeschichte versammelt, in denen der Autor Michael Haag die Vorgeschichte zur Hauptserie, von der bisher ein Band erschienen ist, erzählt, so das man die Prequel-Reihe auch durchaus unabhängig von dieser Hauptserie lesen und verstehen kann.
Ingesamt ist die Prequel-Reihe auf insgesamt 12 Bände ausgelegt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Ich-Erzähler, der uns vom Beginn der Zombie-Seuche, den sogenanten Bluttagen, berichtet. Zunächst beobachtet er die Geschehnisse nur von seiner Wohnung aus, bis er sich dann dazu entschließt, einen Weg aus der verlorenen Stadt heraus zu finden. Schnell findet er ein paar Mitstreiter, mit denen er sich schließlich auf einen beschwerlichen und vor allem gefährlichen Weg macht.

Mit seinem packenden Schreibstil schafft es der Autor auch auf den jeweils 88 bis 126 Seiten je Einzelband schnell Spannung zu erzeugen. Insgesamt ist die Geschichte gegenüber der Hauptserie doch ein wenig actionlastiger und auch blutiger, lässt dabei aber auch den Protagonisten noch ausreichend Raum zur Entfaltung.
Die durchweg namenlosen Protagonisten werden insgesamt gut gezeichnet, tragen aber auch noch das eine oder andere Geheimnis in sich, das noch für so manche Überraschung gut sein dürfte.

Gelungener Auftakt einer Reihe, die zum einen eine gute Erzänzung zur Hauptserie darstellt, aber auch als eigenständige Geschichte zu überzeugen weiß und auch für die Folgebände noch einiges erhoffen lässt.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Packender Polit-Thriller aus der Zeit des kalten Krieges

Die Conrad Verschwörung
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Mit diesem Polit-Thriller entführt uns der Autor Kai Bliesener über einen Zwischenstop bei der Konferenz von Jalta in das Jahr 1966 und damit mitten hinein in die Teit des kalten Krieges.
Die Geschichte ...

Mit diesem Polit-Thriller entführt uns der Autor Kai Bliesener über einen Zwischenstop bei der Konferenz von Jalta in das Jahr 1966 und damit mitten hinein in die Teit des kalten Krieges.
Die Geschichte spielt 2 Jahre nach dem Buch "Die Watson-Legende" und führt die Geschichte um den ehemaligen Agenten Carl Janson und seine Freundin Martha Conrad fort. Dabei kann man das Buch zwar grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Buch lesen und nachvolziehen, wegen dem doch recht großen Personenaufgebot und dem undurchsichtigen Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Protagonisten empfieht es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich hatte zu Beginn schon die eine oder andere kleinere Schwierigkeit, bis ich mich komplett auf die Geschichte einlassen konnte.

Nach dem Ende von Carls Agententätigkeit haben sich Martha und er nach Norwegen zurückgezogen. Das Martha seinerzeit ihre Tochter Brigitte in der DDR zurücklassen musste, liegt aber immer noch wie ein Schatten über ihrer Beziehung.
Als sein ehemaliger Chef James Morrisson versucht, Carl für einen Auftrag zu reaktivieren und als Belohnung Informationen über Brigittes Aufenthaltsort liefern will, lässt sich Carl auf die Sache ein, obwohl er allen Grund hat, Morrisson zu mißtrauen. Zu recht, wie sich schnell herausstellt. Carl sticht in ein wahres Wespennest und ruft dabei einige alte Widersacher auf den Plan, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben.

Geschickt bindet der Autor historische Geschehnisse, wie z.B. die Konferenz von Jalta im Jahre 1945, in seine fiktive Geschichte ein und erzählt dabei eine atmosphärisch dichte und ungemein spannende Geschichte, die den Zeitgeist des Jahres 1966 gut transportiert. Besonders die immer wieder eingestreuten kleinen Details, die mit der eigentlichen Handlung oftmals gar nicht so viel zu tun haben, tragen hierzu jede Menge bei.
Zudem überzeugt die gut aufgebaute Geschichte mit überzeugend gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren und einem packenden Schreibstil. Mit einem hohen Erzähltempo treibt der Autor das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem fulminaten Showdown enden, der neben reichlich Action und einigen überraschenden Wendungen auch noch den einen oder anderen dramatischen Moment zu bieten hat.

Wer auf historische Polit-Thriller mit reichlich Spannung und Action steht, wird mit diesem Buch bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Hartmann und der Traumjob mit Tücken

Blondes Gift
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Auch in seinem inzwischen siebten Kriminalroman mit Christian Hartmann, dem ehemaligen Fußballprofi und jetzigem Privatdetektiv aus Düsseldorf, bietet der Autor Klaus Stickelbroeck wieder die gewohnte ...

Auch in seinem inzwischen siebten Kriminalroman mit Christian Hartmann, dem ehemaligen Fußballprofi und jetzigem Privatdetektiv aus Düsseldorf, bietet der Autor Klaus Stickelbroeck wieder die gewohnte und gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung und Humor, die seine Romane als Einzelautor oder im Team mit seinen Kollegen von den Krimi-Cops so auszeichnet.
Wer es noch abgedrehter mag wie hier, der sollte zu seinen Kurzgeschichten greifen, bei denen er in dieser Hinsicht gerne noch ein paar Gänge höher schaltet.

Christian Hartmann erhält von seinem alten Schulkollegen Lenny einen wahren Traumjob. Als Alibi für dessen Frau soll er Lenny bei einem Schäferstündchen im Nachexpress von Münster nach Paderborn würdig vertreten. Das er sich dabei gleich in das blonde Gift Jenny verliebt, war so zwar nicht vorgesehen, steigert das Vergnügen am scheinbar so simplen Auftrag noch um einiges.
Doch das böse Erwachen aus diesem Traum lässt nicht lange auf sich warten. Plötzlich ist Jenny tot und Hartmann steckt mitten in einer unübersichtlichen Geschichte, die ihm alles abverlangt.

Mit viel Liebe zum Detail schickt der Autor seinen Helden immer wieder in die absurdesten Situationen, bei denen dieser dann sehen kann, wie er da wieder herauskommt. Zum Glück kann sich Hartmann dabei jederzeit auf seine Freunde wie z.B. Regenrinnen-Rita, Krake, Huren-Heinz und einige andere illustere Gestalten verlassen. Mit Alina betritt zudem eine neue Protagonistin die Bühne, die viel Potential für weitere Auftritte aufweist.
Der lockere, immer mit einem Augenzwinkern versehene Schreibstil sorgt dafür, das wir Leser dem Ganzen mit größtem Vergnügen verfolgen.
Der Kriminalfall ist dabei allerdings alles andere als bloße Staffage für die komischen Momente, sondern liefert eine gut aufgebaute Geschichte, die einige überraschende Wendungen liefert und am Ende auch überzeugend aufgelöst wird. Im großen Showdown muss dann der Humor auch mal kurzzeitig hinter die Spannung zurücktreten und darf nur noch die zweite Geige spielen.

Wer auf Kriminalromane mit viel Humor steht und dabei auch nicht auf eine spannende Geschichte verzichten will, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Hartmanns nächsten Auftritt.