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Veröffentlicht am 15.05.2019

Die Krähe und der Spatz ermitteln wieder in den dunkelsten Ecken von Frankfurt

Lautlose Schreie
6

Nachdem mich der Autor Leo Born bereits mit dem ersten Auftritt von Mara Billinsky, seiner außergewöhnlichen und ziemlich unkonventionellen Ermittlerin aus Frankfurt, restlos überzeugen konnte, habe ich ...

Nachdem mich der Autor Leo Born bereits mit dem ersten Auftritt von Mara Billinsky, seiner außergewöhnlichen und ziemlich unkonventionellen Ermittlerin aus Frankfurt, restlos überzeugen konnte, habe ich mich direkt gefragt, ob er beim zweiten Band der Reihe das hohe Niveau des Auftaktes würde halten können. Das vorliegene Buch beantwortet diese Frage nun zu meiner vollten Zufriedenheit und lässt mich voller Vorfreude und gespannter Erwartung auf die weiteren Bände blicken.
Grundsätzlich kann man dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und nachvollziehen, da hier eine in sich abgeschlossenen Geschichte erzählt wird und alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.
Da sich aber mit der Geschichte um den unaufgeklärten Mord an Maras Mutter doch ein gewisser roter Faden durch die ersten beiden Bände zieht und dieser mit Sicherheit auch im nächsten Band weitergesponnen werden wird, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der zweite Fall beginnt mit sieben toten Jugendlichen, die in einem Massengrab vor den Toren Frankfurtes gefunden werden.
Mara "Die Krähe" Billinsky will sich natürlich sofort in die Ermittlungen stürzen, wird dabei aber von ihrem Vorgesetzten Klimmt direkt ausgebremst und mit ihrem Partner Jan "Der Spatz" Rosen auf einen Mordfall in einem Frankfurter Hotel angesetzt. Doch so einfach lässt sich Mara nicht die Butter von Brot nehmen, sie beginnt parallel zu ermitteln und entdeckt dabei auch schnell Verbindungen zwischen den beiden Fällen.

Auch wenn sich ihre Situation im Kommissariat langsam aber sicher bessert und sie nicht mehr so sehr um ihren Stellenwert in den Reihen der Polizei kämpfen muss, ist und bleibt Mara Billinsky ein etwas sperriger Charakter, der es ihren Mitmenschen und auch uns Lesern nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Das unter ihrer harten Schale aber doch ein weicher und verletzlicher Kern steckt, wird auch im weiteren Verlauf dieser Geschichte immer dann besonders deutlich, wenn sie uns ein wenig hinter ihre Fassade blicken lässt.

Leo Born zeichnet mit seinem packenden Schreibstil und seinen bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, auch hier wieder ein düsteres und ungeschminktes Bild der Mainmetropole, bei dem er seine überzeugend gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten tief in die düsteren Ecken Frankfurts eintauchen lässt. Neben reichlich Spannung und Dramatik liefert er in seiner gut aufgebauten Geschichte darüber hinaus auch noch eine überzeugende und zugleich überraschende Auflösung, die zum aktuellen Fall keine wesentlichen Fragen offen lässt und auch ziemlich realitätsnah ausfällt.

Auf den nächsten Band der Reihe, der ebenfalls noch im Jahr 2019 erscheinen soll, (ein weiterer Band ist auch schon für das nächste Jahr angekündigt) bin ich nun auf jeden Fall schon mehr als gespannt.
Die Meßlatte hängt dabei weiterhin ziemlich hoch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 15.05.2019

Überzeugender Psycho-Thriller um zwei Schwestern im Visier einer gnadenlosen Rächerin

Ich - Im Dunkel der Angst
1

Auch in ihrem neuesten Psycho-Thriller erzählt die Autorin Astrid Korten nicht nur eine äußerst spannnende und atmosphärisch dichte Geschichte, sondern greift dabei auch ein aktuelles und wichtiges Thema ...

Auch in ihrem neuesten Psycho-Thriller erzählt die Autorin Astrid Korten nicht nur eine äußerst spannnende und atmosphärisch dichte Geschichte, sondern greift dabei auch ein aktuelles und wichtiges Thema auf. Diesmal spielt Mobbing eine wichtige Rolle, insbesondere das Mobbing an Schulen und unter KIndern mit all seinen schrecklichen Folgen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Hannah und Pia, die mit ihren Familien nach einigen einschneidenen Vorfällen in der Vergangenheit einen Neuanfang im eigentlich so beschaulichen Warnberg wagen wollen.
Die Architektin Hannah ist für den Unfalltod der kleinen Mia verantwortlich, während die Lehrerin Pia mit dem Selbstmord einer ihrer Schülerinnen zu kämpfen hat. Zudem versucht Pia schon sein einiger Zeit mit aller Macht schwanger zu werden und ist auch dadurch psychisch äußerst angespannt.
Als die beiden Schwestern ins Visier einer gnadenlosen Rächerin geraten, die ein perfides Spiel mit ihen treibt, ist es mit der Beschaulichkeit in Warnberg schnell vorbei. Urplötzlich stehen Hannah und Pia im Dunkel der Angst und wissen nicht mehr, wem sie noch trauen können, womöglich nicht einmal mehr sich selbst.

Die Autorin erzählt ihre gut aufgebaute Geschichte in kurzen und knackigen Kapiteln, die abwechselnd aus den Perspektiven von Hannah, Pia und der Rächerin, die hier zunächst nur unter dem Namen ICH auftaucht, geschrieben sind. Dabei treten sowohl Hannah als auch die Rächerin als Ich-Erzählerin auf. Da dies aber gut gekennzeichnet ist, gelingen die entsprechenden Übergänge nach kurzer Eingewöhnungszeit absolut reibungslos. Das so zudem die Täterin und ihre Motive von Beginn an bekannt sind, tut der Spannung absolut keinen Abbruch, da die wahre Identität der Frau bis zum Schluß offenbleibt und die Auflösung am Ende so doch noch ein paar faustdicke Überraschungen bieten kann.
Und auch die übrigen Charaktere sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so das auch sie immer wieder für Überraschungen gut sind.
Die permanenten Perspektiv- und Ortswechsel sorgen zudem für ein hohes Erzähltempo und lassen einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen. Der packende Schreibstil mit seinen bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino permanent auf Hochtouren laufen lassen, leisten einen weiteren Beitrag dazu, das mich das Buch und seine Geschichte mit jeder Seite tiefer in seinen Bann ziehen konnte.

Wieder einmal ein Psycho-Thriller der Extraklasse, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Auch bei seinem dritten Auftritt lässt es Mark Becker wieder ordentlich krachen

Falschspiel
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Auch mit dem dritten Auftritt von Mark Becker, dem inzwischen ehemaligen Feldjäger bei der Bundeswehr, legt die Autorin Silvia Stolzenburg wieder einen tempo- und actionreichen Thriller vor, der mich auf ...

Auch mit dem dritten Auftritt von Mark Becker, dem inzwischen ehemaligen Feldjäger bei der Bundeswehr, legt die Autorin Silvia Stolzenburg wieder einen tempo- und actionreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Auch wenn hier einige Protagonisten aus den ersten Bänden wieder mit dabei sind und die Handlung auch ziemlich direkt an die Geschehnisse des Vorgängers anschließt, kann man die Geschichte grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus diesen Büchern problemlos lesen und verstehen. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Dennoch empfiehlt es sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Geschichten um Mark Becker in Gänze genießen zu können.

Nach den Ereignissen den vorangegangenen Bandes ist Mark Becker gezwungen, seinen Abschied bei der Bundeswehr einzureichen. Da kommt ihm das Angebot eines ehemaligen Kameraden, in seine private Sicherheitsfirma einzusteigen, gerade recht.
Während er mit seinem neuen Partner Michael Kuhn das Sicherheitskonzept für die Cannstatter Wasen ausarbeitet, findet er eher zufällig eine Wanze in seinem Auto. Wer hat es hier auf Mark abgesehen ? Als er seinem mysteriösen Verfolger eine Falle stellt, überschlagen sich die Ereignisse urplötzlich.
Parallel ermittelt die Stuttgarter Kriminalkommissarin Lisa Schäfer in zwei brutalen Mordfällen, bei denen sich Überschneidungen zu den Vorkommnissen um Mark ergeben. So wird auch Lisa in die dramatischen Ereignisse verwicklelt.

Die Geschichte entwickelt schnell eine unheimliche Sogwirkung und hat mich mit jeder Seite tiefer in ihren Bann gezogen. Der packende Schreibstil und die gut gezeichneten Charaktere tragen zu diesem Effekt auch einiges bei.
Schnörkellos und mit hohem Erzähltempo treibt die Autorin ihre Geschichte auf einen großen Showdown mit einer überzeugenden Auflösung zu und weiß auf diesem Wege auch mit einigen unerwarteten Wendungen zu überraschen.
Wie schon in den ersten Bänden sorgen die immer wieder aufkeimenden Spannungen und die daraus resultierenden Wortgefechte zwischen Mark und Lisa für eine wohl dosiert eingesetzte Auflockerung zwischen den zahlreichen Spannungsmomenten. Dabei kommt es diesmal auch endlich zur fast schon lang ersehnten Annäherung zwischen den ungleichen Charakteren, die allerdings durch einige unbedachete Aktionen auch immer wieder in Frage gestellt wird.
Kleiner Kritikpunkt ist, das der Klappentext diesmal etwas zu viel von der Handlung verrät, so das man ihn vor dem Lesen am besten ignoriert, um sich die Überraschung nicht zu verderben.

Ein spannender Thriller mit einem interessanten Ermittlerpaar, von dem ich gerne noch mehr lesen würde. Nach Angaben der Autorin wird Mark nun aber erst einmal eine Pause einlegen. Ich hoffe mal, das sie nicht allzu lange ausfallen wird.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Spannender und actionreicher Thriller mit einem erschreckenden Szenario

Die Spur des Geldes
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Mit diesem Buch legt der Autor Peter Beck seinen inzwischen dritten Thriller aus der Reihe um Tom Winter, den ehemaligen Polizisten und jetzigen Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank, vor, bei dem ...

Mit diesem Buch legt der Autor Peter Beck seinen inzwischen dritten Thriller aus der Reihe um Tom Winter, den ehemaligen Polizisten und jetzigen Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank, vor, bei dem er ein erschreckendes und durchaus glaubwürdiges Szenario entwirft, das hoffentlich niemals Wirklichkeit wird.
Um den Thriller genießen zu können, sind keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden erforderlich, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Alles beginnt mit einem scheinbaren Routineuftrag für Tom Winter. Ein Kunde der Schweizer Privatbank ist in Berlin ermordet worden und Tom soll nun die Geldflüsse auf seinem Konto überprüfen. Die Spur des Geldes führt Tom zu einer mysteriösen Stiftung, hinter der ein skrupelloser russischer Oligarch steht. Warum sollte diese Stiftung Geld an einen Mitarbeiter der Berliner Wasserwerke zahlen ? Bei seinen Nachforschungen wird Tom schnell klar, da er hier in ein Wespennest gestochen hat und es dabei mit Gegnern zu tun bekommt, die einen perfiden Plan verfolgen und dabei vor nichts zurückschrecken.

Mit einem packenden Schreibstil und hohem Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und und liefert dabei neben einigen überraschenden Wendungen auch noch zahlreiche Spannungsmomente mit reichlich Action ab. Die bildhaften Beschreibungen lassen dabei das Kopfkino auf Hochtouren laufen.
Presse und Werbung bezeichnen Tom Winter ja gerne als den Schweizer James Bond, doch hat der Autor hier eine Figur geschaffen, die deutlich mehr ist als nur ein bloßes Abziehbild des berühmten britischen Geheimagenten, auch wenn gewisse Ähnlichkeiten vielleicht doch nicht so ganz von der Hand zu weisen sind. Allerdings kann der wortkarge und gradlinige Ermittler hier auch seine ganz eigenen Reizpunkte setzen und sich überzeugend als eigenständige Figur zeigen.
Aber auch die weiteren Figuren der Geschichte sind gut gezeichnet und durchgehend vielschichtig angelegt. Gerade die weiblichen Nebenfiguren Anika und Leonie sind alles andere als typische Bondgirls, sondern erweisen sich als ebenbürtig und fügen der Geschichte dabei ein paar zusätzliche und ganz eigene Facetten hinzu.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte Tom Winter auf jeden Fall auch hier wieder auf ganzer Linie begeistern.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Privatdetektiv Andreas Mücke ermittelt in den Untiefen die Profifußballs

Lidakis spielt falsch
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Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jürgen Schmidt den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Fällen problemlos lesen ...

Mit diesem Kriminalroman schickt der Autor Jürgen Schmidt den Privatdetektiv Andreas Mücke in seinen bereits dritten Fall, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Fällen problemlos lesen und nachvollziehen kann. Alle nötigen Informationen zu den Figuren und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Diesmal führen Mückes Ermittlungen in das Umfeld des fiktiven Fußballbundesligisten Blue Stars Bonn, der ein ziemliches Problem mit seinem griechischen Stürmerstar Spyros Lidakis hat, denn der trifft das Tor nicht mehr. Da Lidakis wie Mücke in Bad Münstereifel lebt, soll dieser nun herausfinden, ob die Ursache für die rätselhafte Formschwäche im Umfeld oder in der Vergangenheit des Spielers zu finden ist. Und tatsächlich stößt Mücke bei seinen Recherchen bald auf ein paar seltsame Vorgänge und die ersten Toten lassen auch nicht lange auf sich warten.

Dem Autoren gelingt hier ein eher ruhiger, aber dennoch jederzeit packender Kriminalroman, der mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere aufwartet. Mit einem lockeren Schreibtil, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt, und viel Liebe zum Detail treibt er seine Geschichte voran und wartet am Ende mit einer schlüssigen und zugleich überraschenden Auflösung auf, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Das Erzähltempo ist mit persönlich an einigen Stellen etwas zu gemächlich, erst im Schlussakt wird das Tempo dann deutlich angezogen.
Die Vorgänge rund um den Fußballverein werden insgesamt sehr überzeugend und glaubwürdig beschrieben, hier zeigt sich eine feine Beobachtungsgabe und eine gute Recherchearbeit. Auch wenn der Verein selber und auch seine Akteure auf und neben dem Platz fiktiv sind, stößt man beim Lesen dennoch auf den einen oder anderen bekannten Namen aus dem Bereich des Profifußballs.

Unter dem Strich konnte mich das Buch gut und spannend unterhalten
Mein erster Krimi mit Andreas Mücke wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.