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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2018

Spannender und zugleich humorvoller Krimi mit skurrilen Typen und herrlich absurden Momenten

Sörensen fängt Feuer
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Mit diesem Buch liefert der Autor Sven Stricker wieder einen rundherum gelungenen Krimi ab, der neben reichlich Spannung auch wieder viel Humor bietet, der sich vor allem aus zahlreichen skurrilen Typen ...

Mit diesem Buch liefert der Autor Sven Stricker wieder einen rundherum gelungenen Krimi ab, der neben reichlich Spannung auch wieder viel Humor bietet, der sich vor allem aus zahlreichen skurrilen Typen und herrlich absurden Situationen ergibt.

Eigentlich hat sich Kriminalkommissar Sörensen, der unter einer generallisierten Angststörung leidet, von Hamburg ins scheinbar idyllische nordfriesische Katenbüll versetzen lassen, um dort einen Neuanfang zu wagen und endlich ein wenig zur Ruhe zu kommen. Gut für uns Leser, das ihm dies auch in seinem zweiten Fall einfach nicht gelingen will.
Der Musiker Ole Kellinghusen stößt mitten in der Nacht auf einer einsamen Landstraße auf eine junge, blinde Frau namens Jette, die jahrelang in einem Keller gefangen gehalten wurde, bis ihr jetzt endlich die Flucht gelang. Als Sörensen und seine Kollegen dieses Versteck finden, stolpern sie dort direkt über eine Leiche und geraten in ein verworrenes Geflecht aus religiösem Wahn und gefährlichen Geheimnissen.

Mit einer perfekt aufeinander abgestimmten Mischung aus Spannungsmomenten und Situationskomik macht dieses Buch einfach nur Spaß.
Mit seinem packenden Schreibstil und den gut gezeichneten Charakteren gelingt dem Autoren dabei scheinbar mühelos die Gratwanderung, auch das Krimigenre überzeugend zu bedienen, ohne völlig in den Klamauk abzurutschen. Mit einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte mit durchgehend funktionierendem Spannungsbogen voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine Fragen offenlässt.
Die bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen. Kein Wunder also, das der erste Fall mit Bjarne Mädel in der Hauptrolle verfilmt werden soll. Auch der zweite Fall wäre hierfür bestens geeignet.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Gelungenes Hörspiel zum gleichnamigen Kinofilm von Sönke Wortmann

Der Vorname
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Diese Doppel-CD liefert mit einer Gesamtspielzeit von knapp 107 Minuten das Hörspiel zum Kinofilm "Der Vorname" von Regisseur Sönke Wortmann. Die Original-Dialoge aus dem Film werden hier durch eine Erzählstimme ...

Diese Doppel-CD liefert mit einer Gesamtspielzeit von knapp 107 Minuten das Hörspiel zum Kinofilm "Der Vorname" von Regisseur Sönke Wortmann. Die Original-Dialoge aus dem Film werden hier durch eine Erzählstimme ergänzt und ergeben so ein insgesamt gelungenes Hörvergnügen, das mich sehr gut unterhalten konnte.

Das Ehepaar Elisabeth und Stephan hat ihren Bruder Thomas, seine schwangere Freundin Anna und den langjährigen Freund Rene zu einem gemütlichen Abendessen eingeladen. Als Thomas verkündet, das sein Sohn den Vornamen Adolf tragen soll, entwickelt sich daraus ein Disput, der sich immer stärker hochschaukelt und dabei so manches Geheimnis enthüllt bzw. einige Lebenlügen entlarvt.

Da der Film in erster Linie durch seine Dialoge und den darin enthaltenen Wortwitz bestimmt wird, funktioniert er auch als Hörspiel ganz wunderbar. Die Stimmen der einzelnen Figuren bzw. der entsprechenden Schauspieler sind ziemlich prägnant und somit gut auseinanderzuhalten, hier ist besonders der wunderbare Christoph Maria Herbst in der Rolle des Stephan hervorzuheben. Auch die Mischung zwischen der Erzählstimme von Katja Danowski und den Originaldialogen aus dem Film ist gut aufeinander abgestimmt, der ironische Text der Erzählstimme bringt neben den erforderlichen Informationen zum Geschehen noch zusätzlichen Humor in die Geschichte.
Diese Geschichte selbst überzeugt durch eine gut aufgebaute Handlung und eine überraschende Schlusspointe, hätte zwischendurch aber durchaus an der einen oder anderen Stelle ein wenig mehr Biss vertragen können.

Insgesamt konnte mich das Hörspiel aber doch überzeugen und bietet so eine gelungene Alternative zum Kinofilm.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Eindringlicher Insider-Bericht eines ehemaligen Paketsklaven, der betroffen macht

Das Hermes Fiasko
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Der Autor Kevin Trautner liefert mit diesem Buch einen packenden Insider-Bericht aus der Welt der Paketdienste und enthüllt dabei die unmenschlichen Methoden hinter diesem Geschäftsmodell.

Im Alter von ...

Der Autor Kevin Trautner liefert mit diesem Buch einen packenden Insider-Bericht aus der Welt der Paketdienste und enthüllt dabei die unmenschlichen Methoden hinter diesem Geschäftsmodell.

Im Alter von 23 Jahren wird Kevin Trautner der bis dahin jüngste Generalunternehmer im Dienste von Hermes Logistik und leitet zunächst einen sogenannten Botenstützpunkt (BSP) und später dann ein Satelliten-Depot (SAT), in denen er jeweils zahlreiche Zusteller im Haupt- und Nebenerwerb beschäftigt.
Formal tritt er dabei zwar als selbstständiger Unternehmer auf, der alleinig für seine Beschäftigten verantwortich ist, in der Realität besteht aber vom ersten Tag an eine totale Abhängigkeit von der Konzernzentrale und ihren Vertretern, die ihn in ständige Gewissenskonflikte zwischen der Erfüllung der knallharten Zustellquoten und dem Wohl seiner Mitarbeiter zwingt. Dieser Spagat führt ihn schnell an die Grenzen seiner persönlichen Belastbarkeit und sogar noch ein ganzes Stück darüber hinaus.

Dem Autoren gelingt hier ein eindringlicher Blick auf die Vorgänge rund um Hermes und die Firmen, die im Auftrag des Konzernes tätig sind. Bei den Beschreibungen werden zwar die Namen der handelnden Personen geändert, ansonsten orientiert sich das Ganze aber eng an den tatsächlichen Abläufen. Dabei erhebt der Autor keineswegs den Anspruch einen Gesamtblick auf die Branche zu werfen, sondern beschränkt sich ausschließlich auf seine persönlichen Erfahrungen im Zeitraum von 2005 bis 2009.
Im Epilog folgen dann aber noch einige ergänzende Betrachtungen mit entsprecheneden Quellenabgaben, bei denen der Autor dann über den eigenen Tellerrand hinausblickt.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist, das der Autor hier hinsichtlich seiner eigenen Rolle etwas zu wenig Selbstkritik an den Tag legt. Er beschränkt sich dabei auf die Einsicht, zu naiv an die ganze Sache herangegangen zu sein, ansonsten aber immer wieder zugunsten seiner Mitarbeiter auf Gewinne verzichtet zu haben und den Druck von oben nicht weitergegeben zu haben, sondern eher in sich hineingefressen zu haben. Damit macht er sich in Hinsicht auf seine Glaubwürdigkeit doch ein wenig zu angreifbar.

Dennoch bleibt das Buch unter dem Strich ein authentischer und offener Erfahrungsbericht, der betroffen macht und meinen Blick auf die Kurierdienste und ihre Mitarbeiter doch nachhaltig verändert hat.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Packender Kriminalroman aus der Reihe um Regina Flint und Bruno Cavalli

Alte Feinde
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Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Petra Ivanov den bereits achten Band ihrer Reihe um die Züricher Staatsanwältin Regina Flint und Bruno Cavalli, einem Polizisten mit indianischen Wurzeln, vor, ...

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Petra Ivanov den bereits achten Band ihrer Reihe um die Züricher Staatsanwältin Regina Flint und Bruno Cavalli, einem Polizisten mit indianischen Wurzeln, vor, den man aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten Bänden problemlos lesen und verstehen kann.

Während es Regina Flint in Zürich mit einem mysteriösen Mord, der mit einer Waffe aus dem amerikanischen Bürgerkrieg begangen wurde, zu tun bekommt, jagt Bruno in einem Cherokee-Reservat einen mysteriösen Mörder, der seine Opfer mit vergifteten Pfeilen tötet. Als Bruno dabei selber ins Visier des unheimlichen Mörders gerät, muss er untertauchen, da er nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann.
Auch in Reginas Fall führen die Spuren in die USA und so verbindet sie ihre Ermittlungen mit der Suche nach Bruno. Doch als die beiden wieder aufeinandertreffen, überschlagen sich die Ereignisse urplötzlich und die Schatten der Vergangenheit erheben sich und erwachen zu neuem Leben.

Die Autorin erzählt ihre gut aufgebaute Geschichte zunächst auf drei unterschiedlichen Zeitebenen, die erst nach und nach ineinandergreifen. Neben den aktuellen Ermittlungen in Zürich und dem ca. 3 Monate zurückliegenden Strang um Bruno Cavalli, wird in einem dritten Strang der Weg der Mordwaffe aus dem Bürgerkrieg bis in die Gegenwart erzählt. So muss man anfangs schon sehr aufmerksam lesen, um hier nicht den Überblick zu verlieren. Der packende Schreibstil, die gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Chraktere und die bildhaften Beschreibungen machen einem dieses aber sehr leicht.
Zu Beginn braucht die Geschichte dabei zwar ein wenig, um richtig in die Gänge zu kommen, steigert sich dann aber in Sachen Spannung und Dramatik kontinuierlich und wartet am Ende mit einer überzeugenden Auflösung auf, die keine wesentlichen Fragen offen lässt.

Für mich war es das erste und mit Sicherheit nicht letzte Buch der Autorin, das mich unter dem Strich sehr gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Die atmosphärisch dichte Saga um Robin Hood geht fulminant weiter

Das Blut des Löwen
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Nachdem mich schon die ersten beiden Bänden der Saga um Robin Hood überzeugen konnten, hat es der Autor Mac P. Lorne auch mit Band 3 wieder geschafft, mich bestens zu unterhalten.

In diesem Band stehen ...

Nachdem mich schon die ersten beiden Bänden der Saga um Robin Hood überzeugen konnten, hat es der Autor Mac P. Lorne auch mit Band 3 wieder geschafft, mich bestens zu unterhalten.

In diesem Band stehen nun die Ereignisse in den Jahren 1203 bis 1217 im Mittelpunkt, die uns von Frankreich über einen Abstecher nach Spanien schließlich zurück nach England führen.
Robin Hood und Marian haben sich nach dem Tod von König Richard Löwenherz in die Gascogne zurückgezogen, um dort Richards Sohn Fulke aufzuziehen und vor der Rache von Richards Bruder John, dem neuen König von England, zu schützen. Als sich die Ereignisse auf der Insel immer weiter zuspitzen und das ehemals so stolze Reich ins Chaos zu stürzen droht, zieht es Robin zum Mißfallen von Marian aber doch in die alte Heimat und zu den alten Gefährten zurück. Schlieößlich gibt es da auch noch eine alte Rechnung mit König John zu begleichen ...

Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Lücken aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.
Ein Personenregister, einige Karten und eine Zeittafel am Ende des Buches runden das Ganze noch überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen zurechtzufinden.

Auf die weiteren Bände der auf 5 Teile angelegten Saga bin ich schon mehr als gespannt.