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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2018

Spannender Wissenschafts-Thriller, der sich mit dem Wunsch nach ewigem Leben auseinandersetzt

Die Ewigen
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Mit diesem Buch legt der Autor V. S. Gerling einen spannenden und großangelegten Wissenschafts-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Der Millionär Maximilian Kirchner setzt nach ...

Mit diesem Buch legt der Autor V. S. Gerling einen spannenden und großangelegten Wissenschafts-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Der Millionär Maximilian Kirchner setzt nach dem Tod seiner Frau alles daran, ein Heilmittel gegen Krebs zu finden, um nicht auch noch seine Tochter an diese Krankheit zu verlieren.
Als dem Molekularbiologen Professor Krohn nach einigen Jahren tatsächlich ein Durchbruch auf diesem Gebiet gelingt, zeigt sich ein überraschender Nebeneffekt: seine Methode heilt nicht nur den Krebs, sondern stoppt auch den Alterungsprozeß und könnte dadurch sogar zu einem ewigen Leben führen.
Diese Ergebnis weckt natürlich sofort Begehrlichkeiten und ruft auch schnell lauten und heftigen Protest hervor. Und so setzt sich eine unheilvolle Entwicklung in Gang.

Im Gegensatz zu seinen bisherigen Thrillern rund um die Ermittler Nicolas Eichborn und Helen Wagner fährt der Autor hier den Actionanteil deutlich runter und lässt so der gut aufgebauten Geschichte und den vielschichtig angelegten Charakteren mehr Raum zur Entfaltung. In Sachen Spannung lässt das Buch dennoch keine Wünsche offen.
Mit hohem Erzähltempo und einem packenden Schreibstil entwirft der Autor ein atemberaubendes und zugleich erschreckendes Szenario und stellt dabei auch immer wieder die Frage nach der Moral und den Konsequenzen eines ewigen Lebens.

Perfekte Mischung aus Spannung und wissenschaftlicher Utopie, die nicht nur bestens unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Überzeugender Hamburg-Krimi vor dem Hintergrund des G20-Gipfels im Jahr 2017

Die Welt im Viertel
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Mit diesem Krimi führt uns der Autor Cord Buch nun bereits zum dritten Mal in das alles andere als beschauliche Viertel mitten in Hamburg. Man kann dieses Buch aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten ...

Mit diesem Krimi führt uns der Autor Cord Buch nun bereits zum dritten Mal in das alles andere als beschauliche Viertel mitten in Hamburg. Man kann dieses Buch aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden problemlos lesen und verstehen.

Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund des G20-Gipfels, der im Jahr 2017 in Hamburg stattgefunden hat und zahlreiche Demonstrationen und Protestaktionen hervorgerufen hat, die dann zum Teil deutlich aus dem Ruder gelaufen sind. Während die wahren Geschehnisse zum Glück kein Menschenleben gekostet haben, kommt es hier nun gleich zu zwei Todesfällen.
Doch was haben der Student, der im Rahmen einer Demonstration zu Tode getrampelt wurde, und die Polizistin, die einen Tag vor Beginn des Gipfels im Dienst erschossen wird, miteinander zu tun ?
Die bereits bekannten Kommissare Werner Jensen und Wiebke Maurer sind Bestandteil der Mordkommission, die den Mord an der Polizistin aufklären soll und dabei unter starkem politischen Druck steht.
Und auch die Journalistin Nele, ihr Sohn Cairo und ihre Kollegen von der Stadtrundschau werden schnell wieder in die Ermittlungen verwickelt.

Der Autor fängt mit seinem wieder einmal sehr packenden Schreibstil die Stimmung rund um den Gipfel gut ein und verknüpft diese geschickt mit seiner fiktiven Kriminalgeschichte.
So ergibt sich ein absolut stimmiges Gesamtbild, das neben einer gut aufgebauten Geschichte mit vielschichtig charakterisierten Protagonisten und einigen überraschenden Wendungen auch noch eine ordentliche Prise Kritik an den derzeitigen poltischen Verhältnissen im allgemeinen und den Schattenseiten der Globalisierung im speziellen beisteuert, ohne dabei allerdings zu sehr mit erhobenem Zeigefinger daherzukommen. Denn bei all diesen Bezügen und Anspielungen steht die Krimispannung immer deutlich im Vordergrund.

Liebhaber von Kriminalromanen, die vor dem Hintergrund tatsächlicher Ereignisse spielen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Zusammenschnitt aus den Anfangsjahren von Harald Schmidt mit hohem Nostalgiefaktor

Harald Schmidt on air
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Der SWR hat auf dieser CD insgesamt 19 Tracks mit Mitschnitten von und mit Harald Schmidt zusammengestellt, die allesamt aus den späten 80er- bzw. den frühen 90er-Jahren und somit aus den Anfangsjahren ...

Der SWR hat auf dieser CD insgesamt 19 Tracks mit Mitschnitten von und mit Harald Schmidt zusammengestellt, die allesamt aus den späten 80er- bzw. den frühen 90er-Jahren und somit aus den Anfangsjahren vor Beginn der großen Fernsehkarriere des genialen Künstlers stammen.

Mag der eine oder andere Beitrag zwar thematisch inzwischen ein wenig angestaubt rüberkommen (z. B. bei den beiden dennoch mehr als gelungenen Marcel Reich-Ranicki-Parodien) und an mancher Stelle auch noch der Biss späterer Jahre fehlen, so zeigt diese Zusammenstellung doch deutlich, über welche Bandbreite dieser Künstler schon zu dieser Zeit verfügt hat, bevor er sie dann später vor allem im Rahmen seiner Late-Night-Show perfektioniert hat.

Zudem zeigt sich hier eindrucksvoll, wie sehr uns ein Kabarettist dieser Güteklasse heute fehlt, und das er mit dem Ende seiner Karriere eine Lücke hinterlassen hat, die auch auf absehbare Zeit nicht zu schließen sein wird.
Um so schöner, das man mit dieser CD noch einmal in alten Zeiten schwelgen kann und dabei 77 Minuten voller intelligentem Humor mit hohem Nostagiefaktor genießen kann.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Überzeugendes Thrillerdebüt und Start einer Reihe um den Fallanlytiker Jan Grall

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Der Autor Lars Schütz liefert hier ein mehr als gelungenes Thrillerdebüt ab und legt so zugleich erfolgreich den Grundstein zu einer neuen Thriller-Reihe, auf deren weitere Bände ich schon ziemlich gespannt ...

Der Autor Lars Schütz liefert hier ein mehr als gelungenes Thrillerdebüt ab und legt so zugleich erfolgreich den Grundstein zu einer neuen Thriller-Reihe, auf deren weitere Bände ich schon ziemlich gespannt bin.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Fallanalytiker Jan Grall, dessen neuester Fall ihn zurück in seine alte Heimat im Westerwald führt. Hier warten nicht nur einige grausam verstümmelte Leichen, die der Mörder mit Buchstaben versehen hat, auf ihn und seine Kollegin Rabea Wyler, sondern auch noch eine alte Geschichte um den Unfalltod seines Bruders, den Jan noch lange nicht verarbeitet hat.
Als weitere mit Buchstaben versehene Leichen auftauchen und Jan den Buchstaben Z vor seiner Hotelzimmertür entdeckt, überschlagen sich die Ereignisse förmlich.

Der Autor konnte mich mit seinem packenden Schreibstil von der ersten Seite an in den Bann seiner Geschichte ziehen. Stringent und mit einem hohen Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schlußendlich in einem fulminanten Showdown mit einer überraschenden, aber dennoch absolut schlüssigen Auflösung gipfeln.
Zudem kann er dabei mit gut und vielschichtig charakterisierten Protagonisten in Haupt- und Nebenrollen und einigen überraschenden Wendungen überzeugen.

Ein Thriller, der das Genre sicherlich nicht neu erfindet, dem altbekannten Thema des unheimlichen Serienmörders aber dennoch ein paar neue und spannende Facetten abgewinnt.
Zudem können die sympathischen Hauptfiguren punkten und neugierig auf weitere Auftritte machen. Entsprechendes Potential ist dafür auf jeden Fall vorhanden.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Spannender und vielschichtiger Thriller um einen Autoren auf Abwegen

Bei Ablehnung Mord
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Was macht ein Autor, dessen Werke immer wieder von Lektoren aus ihm natürlich völlig unerfindlichen Gründen abgelehnt werden ? Warum dann nicht einfach seine kriminelle Energie an eben diesen doch so ignoranten ...

Was macht ein Autor, dessen Werke immer wieder von Lektoren aus ihm natürlich völlig unerfindlichen Gründen abgelehnt werden ? Warum dann nicht einfach seine kriminelle Energie an eben diesen doch so ignoranten Lektoren abarbeiten und die Ergebnisse dann auch sofort in die Bücher einfließen lassen ?

Mit diesen Überlegungen beschäftigt sich der Autor Nick Stein in diesem Buch und lässt sie seinen Autoren Gero von Witzleben auch direkt in die Tat umsetzen. Herausgekommen ist dabei ein spannender und gut aufgebauter Thriller, der mich bestens unterhalten konnte und neben gut charakterisierten Protagonisten auch mit einigen überraschenden Wendungen zu überzeugen weiß.

Neben dem Strang um den Autoren, der uns als Ich-Erzähler permanent an seinen teilweise schon etwas absonderlichen Gedankengängen teilhaben lässt, liefert das Buch auch immer wieder Leseproben aus dem Werk "Lektorkiller", die hier quasi als Buch im Buch fungieren und aus der Sicht der Ermittler Bein und Denizoglu erzählt werden.
Da Gero von Witzleben zudem die Angewohnheit hat, seine Werke an die Vorlieben der jeweiligen Lektoren, die er vorher natürlich genauestens ausspioniert hat, anzupassen, finden sich hier auch immer wieder einige kleinere Leseproben aus diesen Versuchen wieder.
Diese unterschiedlichen Elemente zeichnen sich dabei durch ihre deutlich erkennbaren Unterschiede in Sachen Schreibstil und Schriftbild aus, so das die entsprechenden Übergänge problemlos funktionieren.
Im Laufe der so doch ziemlich vielschichtigen Geschichte greifen die unterschiedlichen Elemente aber immer stärker ineinander über und setzen dabei nach und nach das erschreckende Gesamtbild zusammen.

Über den autobiographischen Anteil seiner Geschichte schweigt sich der Autor hier natürlich aus, seine klammheimliche Freude daran, die Lektoren auf besonders perfide Art und Weise ins Jenseits zu befördern, ist dem Buch aber durchaus anzumerken.
Aber nicht nur Autoren mit einschlägigen Erfahrungen auf dem Gebiet des Lektorates werden an diesem Buch ihre helle Freude haben.