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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2018

Spannender Abenteuer-Thriller der Survival-Legende Bear Grylls

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel
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Bear Grylls ist ein ehemaliger Soldat der britischen Armee, bevor er sich danach als Abenteurer, Dokumentarfilmer und Survival-Experte einen Namen gemacht hat und dabei auch Auftritte in diversen TV-Formaten ...

Bear Grylls ist ein ehemaliger Soldat der britischen Armee, bevor er sich danach als Abenteurer, Dokumentarfilmer und Survival-Experte einen Namen gemacht hat und dabei auch Auftritte in diversen TV-Formaten hatte. Mir war der Autor vor der Lektüre zwar noch nicht bekannt, dennoch konnte er mich hier bei seinem Thriller-Debüt mit leichten Abstrichen überzeugen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Ex-Soldat Will Jaeger, der sich nach einem persönlichen Schickalsschlag auf die Insel Bioko vor der Küste Afrikas zurückgezogen hat, bis er dort ins Visier der örtlichen Machthaber gerät. Sein alter Kumpel Raff erweist sich dann zwar als Retter in höchster Not, aber nur, um ihn direkt in einen haarsträubenden Auftrag zu verstricken, eine Expedition zu einem Flugzeugwrack mitten im brasilianischen Dschungel, die zudem noch von einem TV-Team begleitet werden soll. Das vermeintliche Abenteuer entpuppt sich schnell als wahrer Höllentrip.

Der Autor spielt hier seine Kenntnisse und persönlichen Erfahrungen auf ganzer Linie überzeugend aus und liefert einen ungemein spannenden und actionreichen Abenteuer-Thriller, der alle Elemente enthält, die man in diesem Genre so erwartet: zahlreiche Geheimnisse, eine umfassende und großanlegte Verschwörung, zwielichtige Gestalten und ein Dschungel, in dem quasi hinter jedem Baum Gefahren und geheimnisvolle Ureinwohner lauern. Auch die berühmte einstürzende Brücke über einer tiefen Schlucht darf hier natürlich nicht fehlen.
Mit einem packenden Schreibstil, hohem Erzähltempo und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor das Geschehen voran. Auch die Charakterisierung der Protagonisten kann nur als durchgehend gelungen bezeichnet werden. Das typische Klischee der bösen Nazis, die sich als Drahtzieher und Gegenspieler der Expedition entpuppen, verzeiht man dabei dann auch gerne.
Einziger Kritikpunkt bleibt, das der Autor am Ende vielleicht doch ein wenig zu dick aufträgt. Hier wäre etwas weniger vielleicht sogar mehr gewesen.
Auch wenn am Ende das Rätsel um das Flugzeugwrack gelöst werden kann, bleiben doch noch ein paar wichtige Fragen offen, die eine Fortsetzung dringend erforderlich machen. So hoffe ich mal, das es möglichst schnell mit Will Jaeger und seinen Mitstreitern weitergeht.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Gelungenes Thriller-Debüt zum aktuellen Thema Waffenexporte

Hilboss – ein tödliches Geschäft
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Bei ihrem Thrillerdebüt packt die Autorin Anouk Kaan direkt ein heißes Eisen an und behandelt das aktuelle Thema Waffenexporte in Form einer spannenden Geschichte, die mich insgesamt überzeugen konnte.

Im ...

Bei ihrem Thrillerdebüt packt die Autorin Anouk Kaan direkt ein heißes Eisen an und behandelt das aktuelle Thema Waffenexporte in Form einer spannenden Geschichte, die mich insgesamt überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Traditionsunternehmen Hilboss, das unter der Führung des Firmenerben Marek Hilboss in eine ziemliche Schieflage geraten ist. Der Politer Jens Naumann bietet ihm nun einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma, die Umstellung der Produktion auf Schußwaffen, die auf illegalem Wege ins Ausland exportiert werden sollen. Doch diese Geschäfte setzen eine unheilvolle Entwicklung in Gang, die schließlich in einer großen Katastrophe endet ...

Mit einem packenden Schreibstil konnte mich die Autorin schnell in ihren Bann bzw. den ihrer Geschichte ziehen. Konsequent treibt sie das Geschehen voran und so steuern wir schnurstraclke und ohne große Schnörkel auf das schonungslose Ende zu.
Die Protagonisten sich überwiegend überzeugend und vielschichtig gezeichnet, echte Sympathieträger muss man hier aber doch eher mit der Lupe suchen.
Unter dem Strich hätte das Ganze vielleicht an der einen oder anderen Stelle ein wenig mehr Tiefe vertragen, dafür hätte man dann ein paar Klischees und Zufällle weglassen können.
Diese kleineren Kritikpunkte konnten mein Lesevergnügen aber insgesamt nur wenig trüben, die positiven Eindrücke überwiegen bei dieser geschickt aufgebauten Geschichte bei weitem, so das ich mich am Ende dann auch bestens unterhalten gefühlt habe und das Buch guten Gewissens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Überzeugendes Thriller-Debüt um eine Datenanalystin in einem Gestrüpp aus Täuschung und Wahrheit

Wahrheit gegen Wahrheit
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Die amerikanische Autorin Karen Cleveland konnte mich bei ihrem Thriller-Debüt trotz leichter Schwächen insgesamt doch überzeugen.

Das Leben von Vivian Miller ist eigentlich perfekt. Als Datenanalystin ...

Die amerikanische Autorin Karen Cleveland konnte mich bei ihrem Thriller-Debüt trotz leichter Schwächen insgesamt doch überzeugen.

Das Leben von Vivian Miller ist eigentlich perfekt. Als Datenanalystin bei der CIA hat sie einen Job, der ihr großen Spaß macht und auch ihr Privatleben ist ausgesprochen harmonisch. Mit ihrem Ehemann Matt und ihren 4 Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington D.C., einzige Sorge ist die Krankheit ihres jüngsten Sohnes.
Als sie eines guten Tages den Computer eines russischen Agentenbetreuers knackt und dort ein Foto von Matt entdeckt, liegt ihr Leben von einem auf dem anderen Moment plötzlich in Trümmern. Ist Matt wirklich ein russischer Schläfer oder ist das Ganze nur eine perfide Intrige ? Vivian versucht auf eigene Faust, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch wem kann sie eigentlich noch trauen ?

Die Autorin erzählt ihre Geschichte konsequent aus der Sicht von Vivian und lässt uns Leser so hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben. Matt bleibt über die gesamte Strecke der Geschichte doch ziemlich undurchsichtig, bis zum Schluß bleiben nicht nur bei Vivian die Zweifel, ob man ihm wirklich noch trauen kann.
Zudem streut die Autorin immer wieder Rückblenden ein, in denen viele unbeschwerte Momente und Lebenssituationen nun plötzlich in einem ganz anderen Licht stehen.
Was ist hier die Wahrheit ? Ist Vivians bisheriges Leben mit Matt wirklich eine einzige Lüge ?
Mit einem ungemein packenden Schreibstil zieht uns die Autorin mit jeder Seite immer tiefer hinein in dieses dichte Gestrüpp aus Täuschung und Wahrheit. Das Vivian hier in einigen Momenten doch ein wenig naiv und zu vertrauensselig rüberkommt, ist der einzige kleine Schwachpunkt dieser durchweg spannenden Geschichte, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet und am Ende auch eine überzeugende Auflösung bietet. Auch die weiteren Charaktere sich gut gezeichnet und hervorragend aufeinander abgestimmt.
Das Hollywood sich bereits die Rechte für eine Verfilmung des Stoffes gesichert hat, ist hier nur folgerichtig.

Wer auf spannende Verschwörungsthriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.
Auf die weiteren Werke dieser Autorin bin ich schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Spannender Hamburg-Thriller um eine junge Frau im Visier eines brutalen Stalkers

Das Dienstverhältnis
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Alles beginnt mit einer unscheinbaren Rose hinter dem Scheibenwischer ihres Autos. Doch dabei bleibt es nicht und so entwickelt sich für Mia langsam aber sicher ein persönlicher Albtraum, der ihr Leben ...

Alles beginnt mit einer unscheinbaren Rose hinter dem Scheibenwischer ihres Autos. Doch dabei bleibt es nicht und so entwickelt sich für Mia langsam aber sicher ein persönlicher Albtraum, der ihr Leben immer mehr bestimmt. Und scheinbar gibt es absolut kein Mittel gegen den unheimlichen Stalker, der im Hintergrund seine Fäden zieht und vor nichts zurückschreckt, um in Mias Nähe zu kommen.

Kim Rylee erzählt ihre Geschichte fast komplett aus der Sicht des Stalkingpopfers Mia und lässt die Leser so auf ziemlich direkte Art und Weise am Leid und an der wachsenden Verzweiflung der jungen Frau teilhaben.
Immer wieder eingestreute kurze Kapitel aus der Sicht des Täters unterstreichen zudem die Gefährlichkeit des Mannes und treiben so die Spannungskurve immer weiter in die Höhe.
Neben einer spannendenden Geschichte bietet das Buch aber auch noch interessante Einblicke in den Geschäftsbetrieb eine Theaters, hier kann die Autorin aus einem eigenen reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen und spielt diesen Umstand auch überzeugend aus.
Mit einem flüssigen, aber zugleich auch eindringlichen Schreibstil treibt die Autorin ihre Geschichte voran, weiß dabei mit der einen oder anderen überraschenden Wendung zu überzeugen und liefert nach einem spannenden Showdown auch noch eine Schlusspointe, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht.
Leichtere Schwächen weist das Buch eigentlich nur bei der Charakterisierung seiner Protagonisten auf. Während die Hauptfigur Mia in dieser Hinsicht als absolut gelungen bezeichnet werden kann und dabei auch absolut vielschichtig rüberkommt, können einige der Nebenfiguren hier nicht mehr mithalten. Es fehlt so ein wenig die Tiefe, zumal man bei vielen Personen nur ihr direktes Handeln erlebt und (zu) wenig über ihre Hintergründe erfährt. Dies macht einige dieser Figuren auch ein Stück weit austauschbar.

Den guten Gesamteindruck des Buches kann dieser Punkt aber nur wenig trüben, unter dem Strich bleibt ein spannender Thriller, der mich bestens unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Unterhaltsame und vielfältige Kurzgeschichten, die zum Nachdenken anregen

Siebzehn
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Der Autor Lyl Boyd veröffentlicht schon seit einiger Zeit seine "Kurzgeschichten to go" als E-Books. In diesem kleinen und liebevoll gestaltetem Büchlein erscheinen nun 6 dieser Geschichten zum ersten ...

Der Autor Lyl Boyd veröffentlicht schon seit einiger Zeit seine "Kurzgeschichten to go" als E-Books. In diesem kleinen und liebevoll gestaltetem Büchlein erscheinen nun 6 dieser Geschichten zum ersten Mal auch in gedruckter Form und bieten so einen gelungenen Querschnitt durch das gesamte Spektrum an Geschichten und Themen.

Justitia
Ein Richter wird kurz vor der Urteilsverkündung in einem spektakulären Mordprozeß unter Druck gesetzt und trifft daraufhin eine drastische Entscheidung.

Entenfütterung
Lena besucht ihren Bruder in Berlin. Nach einem Streitgespräch über ihre unterschiedlichen Lebenseinstellungen hat Lena eine Begegnung, die ihr eine völlig neue Sichtweise verschafft.

Geliebter Garten
Der erste Arbeitstag in seiner Ausbildung zum Gärtner stellt das Leben eines jungen Taugenichts komplett auf den Kopf.

Kriegsveteran
Felix erhält von seinem Urgroßvater Nachhilfe in Sachen Liebe.

Ein Zeitproblem
Ein abgehalfteter Journalist bekommt von seinem Neffen eine brisante Geschichte aufgetischt, die unvorhergesehene Gefahren birgt.

Jazz trifft Beat
Ein Jazzfestival bringt einen jungen Mann auf eine Idee, die ihm ein unvergessliches Erlebnis mit seinem dementen Vater beschert.


Der Autor pflegt in seinen Geschichten einen eher lockeren Plauderton und beweist bei der Auswahl der Themen erstaunlichen Einfallsreichtum. Die Storys passen in kein vorgefertigtes Raster, sondern weisen eine große Vielfalt auf, die immer wieder zu überraschen weiß.
Wer auf intelligente Unterhaltung steht, die zugleich auch zum Nachdenken anregt, wird hier bestens bedient.