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Veröffentlicht am 22.03.2024

Packende Dystopie mit einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik

Ghostnet – Die Letzte Stadt
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Bei seinem Debüt legt der Autor Fabian K. Roth gleich eine düstere Dystopie vor, die nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch unsere aktuelle Gesellschaft und Technologie durchaus kritisch ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Fabian K. Roth gleich eine düstere Dystopie vor, die nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch unsere aktuelle Gesellschaft und Technologie durchaus kritisch hinterfragt.

Glitch ist ein so genannter Scrapper, eine Art moderner Kopfgeldjäger. Auf seinem Roboterpferd zieht er durch die Reste der untergegangenen Zivilisation und macht Jagd auf Gesetzlose, denen er dann ihre elektronischen Körperimplantate entfernt und diese in der letzten Stadt auf der Erde verkauft. Unterstützt wird er dabei von der Hackerin Nikka und dem ehemaligen Kriegsroboter Zhu. Ihr neuestes Ziel ist ein wegen Mordes an seiner Frau gesuchter Programmierer, der offenbar mehr Angst vor dem Leben als vor dem Tod hat. Zugleich scheint die Welt um sie herum immer mehr aus den Fugen zu geraten und besonders in der letzten Stadt kommt es zu einigen unheimlichen Veränderungen, die urplötzlich alles in Frage stellen.

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen ordentlich ankurbeln, erschafft der Autor hier mit viel Liebe zum Detail eine phantastische, aber doch ziemlich düstere Welt voller Überraschungen und bestückt sie mit gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Wirkt das Ganze zu Beginn noch wie ein moderner Western, wandelt sich die Geschichte im weiteren Verlauf immer mehr in Richtung einer Dystopie. Dass es sich bei dem Autor um einen Naturwissenschaftler handelt, merkt man dem Buch auch durchaus an. Die Auflösung kommt dann mit einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik daher, bei der nach meinem Geschmack allerdings etwas zu sehr der erhobene Zeigefinger im Spiel ist. Etwas weniger wäre hier vielleicht doch mehr gewesen. Doch auch so wirkt das Buch noch über sein Ende hinaus nach und regt durchaus zum Nachdenken an.

Wer auf düstere und atmosphärisch dichte Dystopien steht, wird hier sehr gut bedient und zudem noch spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Packender und ziemlich düsterer Thriller, der vor der stürmischen Küste von Schottland angesiedelt ist

Küstenwahn
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In diesem düsteren Thriller schickt der Autor Sebastian Dobitsch mit dem zwielichtigen Privatdetektiv Liam Hopkins und der Geldeintreiberin Sonya Alvarez zwei eher ungewöhnliche Ermittler ins Rennen, die ...

In diesem düsteren Thriller schickt der Autor Sebastian Dobitsch mit dem zwielichtigen Privatdetektiv Liam Hopkins und der Geldeintreiberin Sonya Alvarez zwei eher ungewöhnliche Ermittler ins Rennen, die mich bei ihrem ersten Auftritt gleich überzeugen konnten.

Als im Umfeld einer Psychiatrie, die sich auf der Insel Widow Peak vor der Küste Edinburghs befindet, gleich drei Mitarbeiter spurlos verschwinden, wird der Privatdetektiv Liam Hopkins mit der Suche nach ihnen beauftragt und sieht in dem lukrativen Job seine letzte Chance, seine hohen Schulden bei einem Gangsterboss doch noch zu begleichen. Doch sein Gläubiger traut ihm nicht und stellt ihm deshalb die Geldeintreiberin Sonya als Aufpasserin an die Seite. Getarnt als Patienten nehmen die beiden die Ermittlungen auf und werden schnell in die Abgründe der Insel hineingezogen. Als durch einen Sturm die Verbindung zum Festland abreißt, müssen sie sich bedingungslos aufeinander verlassen, um diesen Job zu überleben. Doch beide haben auch so ihre Geheimnisse, die sie unbedingt bewahren wollen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie aus den immer wieder wechselnden Perspektiven von Sonya und Liam. Dabei hält er die Spannung permanent auf einem hohen Niveau und lässt sie schlussendlich in einen fulminanten Showdown münden, in dem alle Geheimnisse aufgedeckt werden und so eine schlüssige Auflösung präsentiert wird, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die aber auch bis kurz vor Schluss ziemlich undurchschaubar bleiben. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber auch noch ein klein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Thriller steht, wird mit diesem Buch sehr gut bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe bin ich nun schon sehr gespannt. Die Messlatte liegt dabei nach diesem überzeugenden Auftakt gleich mächtig hoch, etwas Luft nach oben ist aber durchaus noch vorhanden.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Wilder, aber doch recht unterhaltsamer Ritt durch die Weltgeschichte

Kurztrip Weltgeschichte
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In diesem Buch schickt der Autor Sebastian Steffens seine Leserinnen und Leser auf einen wilden, aber dennoch recht unterhaltsamen Kurztrip durch die Weltgeschichte. Der lockere und immer mit einem gewissen ...

In diesem Buch schickt der Autor Sebastian Steffens seine Leserinnen und Leser auf einen wilden, aber dennoch recht unterhaltsamen Kurztrip durch die Weltgeschichte. Der lockere und immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehene Schreibstil macht dabei viel Spaß und lässt einen beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen. Zudem ist der Autor kein ausgewiesener Historiker, sondern Physiker, und hat somit seinen ganz eigenen Blick auf das Geschehen der vergangenen knapp 14 Milliarden Jahre.

Auf knapp über 100 Seiten kann natürlich nur ein grober Überblick geboten werden, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird daher gar nicht erst erhoben und man erfährt hier auch nicht wirklich etwas Neues. Die komprimierte Form lässt aber doch so Einiges noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen. Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt dabei schon auf Europa, der Rest der Welt kommt aber dennoch nicht zu kurz.

Wer sein bereits vorhandenes Wissen noch einmal auf die Schnelle ein wenig auffrischen möchte oder einfach nur auf der nächsten Party mit eine Portion Geschichtswissen glänzen will, wird hier sehr gut bedient. Wer aber deutlich mehr Details braucht, muss sicherlich an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig nacharbeiten.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Packendes und sehr intensives Krimi-Drama, dass auf einem realen Fall beruht

Zeit der Schuldigen
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Mit diesem Buch legt der Autor und Jurist Markus Thiele eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wird und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und ...

Mit diesem Buch legt der Autor und Jurist Markus Thiele eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wird und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Als im November 1981 die 17-jährige Nina Markowski brutal ermordet wird, gerät der zwielichtige Volker März schnell ins Visier der Ermittler, schlussendlich reichen die Indizien und Beweise aber nicht für einen Schuldspruch aus. Doch der Vater des Mädchens und der für den Fall zuständige Ermittler Klaus Margraf geben nicht auf und versuchen über viele Jahre hinweg alles, um den Fall doch noch aufzuklären, bleiben dabei aber letztendlich erfolglos. 41 Jahre nach der Tat startet Kriminalkommissarin Anne Paulsen, deren Ausbilder Margraf war, einen verzweifelten und sehr riskanten Versuch, den inzwischen 72-jährigen Volker März doch noch zu einem Geständnis zu bewegen.

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, treibt der Autor seine gut aufgebaute und äußerst eindringliche Geschichte voran. Die Wechsel zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen sind sehr gut gekennzeichnet, erfordern aber ein aufmerksames Lesen, damit einem kein wichtiges Detail entgeht. Dass der Autor als Jurist weiß, worüber er hier schreibt, und zudem intensiv zu dem der Geschichte zugrundeliegenden realen Mordfall Frederike von Möhlmann recherchiert hat, merkt man dem Buch jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch wenn die Rahmenhandlung und die Figuren des Buches fiktiv sind, orientiert sich der Autor doch sehr eng an den tatsächlichen Abläufen des realen Falles, ein Nachwort am Ende gibt dann auch Auskunft über Dichtung und Wahrheit und rundet dieses bewegende Buch damit auf gelungene Art und Weise ab. So wirkt die Geschichte noch weit über ihr Ende hinaus nach und regt insbesondere zum Nachdenken über die hier auftretenden Widersprüche zwischen Recht und Gerechtigkeit an.

Wer auf spannende und dramatische Krimis mit realem Hintergrund steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Meine erste Begegnung mit dem Autor wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Fulminanter und facettenreicher Thriller aus zwei Erzählperspektiven

Gestehe
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Mit diesem Buch legt der Autor Henri Faber einen fulminanten und facettenreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Seit einem spektakulären Fall vor einigen Jahren ...

Mit diesem Buch legt der Autor Henri Faber einen fulminanten und facettenreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Seit einem spektakulären Fall vor einigen Jahren ist Johann „Jacket“ Winkler der Star-Ermittler der Wiener Kriminalpolizei. Sein Buch über die damaligen Ereignisse ist ein absoluter Bestseller und auch die nun anstehende Verfilmung des Stoffes verspricht, ein großer Erfolg zu werden. Mit echten Ermittlungen hat er eigentlich nichts mehr zu tun, sein Leben besteht nur noch aus repräsentativen Aufgaben und einer nahezu perfekten Selbstvermarktung. Als er eher zufällig zum Tatort eines brutalen Mordes kommt, erkennt er das dortige Szenario sofort wieder, denn der Täter hat eine Szene aus seinem noch unveröffentlichten Roman kopiert und dabei die Botschaft „Gestehe“ hinterlassen. Jacket reißt die Ermittlungen an sich und glaubt mit dem unerfahrenen Mohammad „Mo“ Moghaddam den richtigen Partner an seiner Seite zu haben, der für ihn die Drecksarbeit erledigen soll, ohne viele Fragen zu stellen. Doch der Außenseiter Mo will die unverhoffte Chance nutzen, um endlich voranzukommen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und erzählt diese abwechselnd aus den Perspektiven von Jacket und Mo, die dabei jeweils in die Rolle des Ich-Erzählers schlüpfen. Durch eine gute Kennzeichnung zu Beginn der einzelnen Kapitel sind die Übergänge aber kein Problem. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei schon zu viel über seine Identität zu verraten. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders der undurchsichtige Jacket macht es einem dabei aber nicht wirklich leicht, ihn zu mögen. Die dramatischen Ereignisse bringen das Lügengebilde um ihn herum doch ziemlich ins Wanken und lassen ihn dabei eine Wandlung durchlaufen. Am Ende eines fulminanten Showdowns steht dann eine verblüffende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Doch gerade, als man glaubt, das Verwirrspiel endlich durchschaut zu haben, nimmt die Geschichte noch eine letzte Wendung, die wie eine kalte Dusche wirkt.

Wer auf spannende und eher düstere Thriller mit vielen überraschenden Wendungen steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Meine erste Begegnung mit dem Autor wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

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