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Veröffentlicht am 03.09.2019

Vergnüglicher und zugleich informativer Reiseführer der etwas anderen Art

Fettnäpfchenführer Vietnam
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Wer seinen Urlaub in fremden Ländern verbringt oder sogar komplett in ein anderes Land umsiedeln will, lernt schnell, das in den dortigen Sitten und Gebräuchen jede Menge Fettnäpfchen lauern, in die man ...

Wer seinen Urlaub in fremden Ländern verbringt oder sogar komplett in ein anderes Land umsiedeln will, lernt schnell, das in den dortigen Sitten und Gebräuchen jede Menge Fettnäpfchen lauern, in die man unverhofft hineintappt, wenn man etwas zu unbedarft an die Angelegenheit herangeht.
Bei Besonderheiten, die sich aus den dort geltenden Gesetzen ergeben, können die Auswirkungen sogar noch gravierender sein.

Die Autoren Anemi Wick und David Frogier de Ponlevoy weisen in diesem Buch nun auf die gängigen Fallstricke und Probleme hin, die in Vietnam auf Touristen und Aussiedler lauern.
Der Umstand, das die beiden Autoren selber mehrere Jahre in Vietnam gelebt haben bzw. immer noch dort leben, macht sie auf jeden Fall zu profunden Kennern der örtlichen Besonderheiten und dies merkt man ihrem Buch auch jederzeit an.

In insgesamt 39 Kapiteln begleiten wir Nina, die in Hanoi für eine deutsche Klimaschutzorganisation arbeitet, und den Touristen Florian, ihren besten Freund aus Kindertagen, bei ihren Erlebnissen in Vietnam, bei denen sie zielsicher die einzelnen Fallstricke und Fettnäpfchen finden, die das Land und ihre Bewohner für sie bereithalten.
So kann man als Leser zunächst mit deutlichem Vergnügen am mitunter hilflosen Treiben der beiden teilhaben, bevor man dann am Ende des jeweiligen Kapitels die nötigen Erklärungen geliefert bekommt, die aufzeigen, was hier denn gerade wieder mächtig schiefgelaufen ist. Garniert wird das Ganze noch mit zahlreichen Zusatzinformationen zum gerade behandelten Themenkomplex.

Ein vergnüglicher Reiseführer der etwas anderen Art, der neben vielen hilfreichen Informationen auch noch eine Menge Lesespaß bietet und zudem durch einen leichten und lockeren Schreibstil überzeugt.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Gelungener Auftaktband mit einem Mix aus Postapokalypse, Science-Fiction und Abenteuer

Die Erben Abaddons / Nimmerland
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Mit diesem Buch legen die Autoren Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg einen überzeugenden Auftaktband der neuen Reihe "Die Erben Abaddons" vor, der den typischen Spagat, zum einen die Figuren ...

Mit diesem Buch legen die Autoren Thomas Lohwasser, Vanessa Kaiser und Thomas Karg einen überzeugenden Auftaktband der neuen Reihe "Die Erben Abaddons" vor, der den typischen Spagat, zum einen die Figuren und das Setting einzuführen und zum anderen eine spannende und interessante Geschichte zu erzählen, die zum Weiterlesen der Reihe animiert, auf gelungene Art und Weise absolviert.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Wendy, die sich auf eine beschwerliche Suche nach ihrem Bruder Yori und seinem Freund Pit begibt, nachdem sie in einem Moment der Unachtsamkeit die Entführung der beiden Jungen nicht verhindern konnte. In einer für sie fremden Welt trifft sie dabei auf eine ganze Reihe seltsamer Gestalten und Kreaturen, die nicht immer nur Gutes im Sinn haben.

Die Autoren siedeln ihre Reihe im Jahre 2303 an und erschaffen dabei eine postapokalyptische Welt voller Gefahren und Mysterien. Die Figurenzeichnung kann man dabei nur als absolut gelungen bezeichnen, die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend vielschichtig angelegt und immer wieder für Überraschungen gut. Auch wenn einige dieser Charaktere hier nur kurze Auftritte haben, reicht dies schon, um ihr Potential für weitere Auftritte deutlich zu machen.
Mit einem packenden Schreibstil erzählen die Autoren hier eine gut aufgebaute Geschichte, die sich mehr oder weniger eng an die bekannte Geschichte um Peter Pan anlehnt, dem altbekannten Thema aber auch immer wieder neue Facetten abgewinnt.
Das hier drei Autoren am Werk waren, merkt man der Geschichte nicht an, das Ganze liest sich wie aus einem Guss.

Ein gelungener Genremix aus Postapokalypse, Science-Fiction und Abenteuer, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern auch neugierig auf die weiteren Bände der Reihe machen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2019

Ruhiger, aber dennoch spannender Ostfriesland-Krimi mit reichlich Lokalkolorit

Aller toten Dinge sind drei
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Mit diesem Buch legt der Autor Bent Ohle seinen ersten Landfrauen-Krimi vor, der zwar auf den ersten Blick eher ruhig daherkommt, sich dann aber doch noch als ziemlich doppelbödig erweist.

Im Mittelpunkt ...

Mit diesem Buch legt der Autor Bent Ohle seinen ersten Landfrauen-Krimi vor, der zwar auf den ersten Blick eher ruhig daherkommt, sich dann aber doch noch als ziemlich doppelbödig erweist.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Elsa van Graaf, die erst vor kurzem ihren Job als persönliche Assistentin der Präsidentin des Landfrauen-Verbandes angetreten hat und ihre Chefin Astrid Stegmeier nun zum ersten Mal auf einer Dienstreise begleiten darf. Diese führt zum Herbstmarkt in der Gemeinde Uplengen, wo die Präsidentin die Eröffnungsrede halten soll.
Als am Vortag der Eröffnung drei männliche Bewohner des Ortes vor ihrer Haustür ein sogenanntes Totenheck, auf dem ihr Todestag auf den nächsten Tag datiert wurde, vorfinden, finden sich Elsa und Astrid plötzlich mitten in einem Kriminalfall wieder, bei dem sie dem Täter gefährlich nah kommen.

Mit viel Liebe zum Detail und einem feinen Humor führt uns der Autor in die nur auf den ersten Blick beschauliche Landschaft Ostfrieslands und beweist dabei, das man auch ohne viel Blut und Action ordentlich Spannung erzeugen kann.
Mir persönlich war die Geschichte allerdings ab und an etwas zu ruhig und hätte durchaus auch etwas mehr Tempo vertragen. Das ist aber wohl eher Geschmackssache.
Getragen wird die gut aufgebaute Geschichte in erster Linie von seinen gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die einem im Laufe der Geschichte immer stärker ans Herz wachsen, so das man gar nicht glauben kann und will, das sich unter ihnen auch der Täter befinden könnte.
Zudem stattet der Autor seine Hauptfigur Elsa van Graaf mit einer interessanten Hintergrundgeschichte aus, die reichlich Potential für weitere Auftritte bietet.

Wer auf eher ruhige Kriminalromane mit starken Charakteren steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf weitere Landfrauen-Krimis.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Packender Agenten-Thriller um eine Verschwörung gegen den internationalen Energiemarkt

Stromausfall
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Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den zweiten Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den zweiten Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen Geheimdienstes vor.
Man kann diesen Band grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in Berlin ein hochrangiger Beamter der internationalen Atomaufsichtsbehörde ermordet wird, übernimmt Karen zusammen mit ihrem deutschen Kollegen Martin Weilmann die Ermittlungen in diesem brisanten Fall. Die Ermittlungen führen zu einer groß angelegten Verschwörung , die den internationalen Energiemarkt im Visier hat. Karen und Martin treffen dabei auf absolut skrupellose Gegner, die vor nichts zurückschrecken und sich zudem einer längst vergessenen und höchst gefährlichen Technologie bemächtigt haben.

Obwohl dieser Thriller mit seinen knapp 200 Seiten einen für das Genre doch eher ungewöhnlich geringen Umfang hat, gelingt es dem Autoren dennoch, hier eine komplexe und atmosphärisch dichte Geschichte zu erzählen.
Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem furiosen Showdown münden, der zwar die wesentlichen offenen Fragen der Geschichte schlüssig beantwortet, am Ende aber auch noch ein paar Fäden offen lässt, die dann in den nachfolgenden Bänden weitergesponnen werden.
In Sachen Figurenzeichnung hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Tiefe gewünscht, am Ende überwiegen dann aber doch die positiven Leseeindrücke bei weitem.

Wer auf spannende Agenten-Thriller mit Verschwörungen und überraschenden Wendungen steht, wird hier gut bedient und bestens unterhalten.
Auf die weiteren Bände der Reihe bin ich auf jeden Fall schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Gelungene Umsetzung eines Bandes der Heftromanreihe als Hörspiel

John Sinclair - Folge 132
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Die Heftromanserie "John Sinclair" gehört zu den langlebigsten und erfolgsreichsten Gruselserien auf dem deutschen Markt.
Nachdem bereits seit 1973 ca. 50 Hefte mit dem Geisterjäger von Scotland Yard in ...

Die Heftromanserie "John Sinclair" gehört zu den langlebigsten und erfolgsreichsten Gruselserien auf dem deutschen Markt.
Nachdem bereits seit 1973 ca. 50 Hefte mit dem Geisterjäger von Scotland Yard in der Reihe "Gespenster-Krimi" veröffentlicht wurden, erscheint seit 1978 wöchentlich (bzw. anfangs noch 14-tägig) ein neues Abenteuer in einer eigenen Serie, die ursprünglich komplett von Helmut Rellergerd alias Jason Dark geschrieben wurde, bevor vor ein paar Jahren dann einige weitere Autoren hinzugekommen sind und die Serie dadurch deutlich belebt haben. Bis heute lässt es sich der Altmeister aber nicht nehmen, immer noch regelmäßig Beiträge zu seinem "Baby" beizusteuern.
Aktuell erscheint in diesen Tagen (Ende Juli 2019) bereits Band 2142 der Serie.
Mich begleitet diese Serie nun auch schon etliche Jahre, wobei ich allerdings nicht zu den Stammlesern gehöre, sondern nur auf einige wenige Hefte im Jahr komme.

Ergänzend zu den Heftromanen werden nun seit einigen Jahren Hörspiele zu einzelnen Folgen der Serie produziert.
Als Folge 132 der Hörspielreihe erscheint jetzt die Folge "Der Ghoul, der meinen Tod bestellte", der am 22.10.1984 als Band 329 der Heftromanserie erschienen ist.

Die Umsetzung als Hörspiel mit einer Gesamtlänge von ca. 52 Minuten fand ich grundsätzlich sehr gelungen.
Gesprochen wird John Sinclair, der ja auch als Ich-Erzähler der Serie fungiert, von Dietmar Wunder, der unter anderem als Synchronstimme von Daniel Craig bekannt ist. Dadurch entsteht beim Hören natürlich unweigerlich ein entsprechendes Bild von John Sinclair vor dem geistigen Auge.
Aber auch die weiteren Sprecher tragen mit ihren angenehmen Stimmen dazu bei, das das Kopfkino beim Hören ordentlich angetrieben wird.
Wie weit dabei die Geschichte des Heftromans abgeändert bzw. angepasst wurde, kann ich nicht beurteilen, da mir der entsprechende Vergleich zum entsprechenden Heft fehlt. Da das Lesen eines Heftromanes aber bei mir persönlich in der Regel 90 bis 120 Minuten in Anspruch nimmt, werden gewisse Anpassungen hier wohl unumgänglich gewesen sein.

In der nun vorliegenden Form bietet das Hörspiel aber auf jeden Fall spannende und kurzweilige Unterhaltung.
Das man beim Hören nicht jede Anspielung auf vergangene Fälle des Geisterjäger versteht, konnte meinen Hörgenuss nicht wirklich trüben, da die Geschichte grundsätzlich als Einzelabenteuer angelegt ist und auch so funktioniert.

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  • Cover
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