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Veröffentlicht am 13.03.2019

Spannender Psycho-Thriller um eine junge Frau ohne Erinnerung

Auf Null gesetzt
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Mit diesem Buch liefert die Autorin Sylvia Kaml einen spannenden Psycho-Thriller ab, der mich bestens unterhalten konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine junge Frau, die völlig ohne Erinnerung ...

Mit diesem Buch liefert die Autorin Sylvia Kaml einen spannenden Psycho-Thriller ab, der mich bestens unterhalten konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine junge Frau, die völlig ohne Erinnerung an ihre Identität und ihre Vergangenheit in einer Frankfurter Privatklinik erwacht.
Der behandelne Arzt, ihre Eltern und ihr Verlobter versuchen zwar, ihre Erinnerungen zurückzuholen, verstricken sich dabei aber schnell in Widersprüche und wecken so das Mißtrauen der jungen Frau.
Und so beschließt sie, zu fliehen und sich selbst auf die Spuren ihrer Identität zu begeben.
Doch wem kann sie in ihrem Zustand noch trauen ?

Die Autorin erzählt die Geschichte fast ausschließlich aus der Perspektive der jungen Frau und so kann man beim Lesen wunderbar miträtseln, wer oder was für ihren Zustand verantwortlich ist, und muss ebenfalls in mühsamer Kleinarbeit herausfinden, was hier Wahrheit und was Lüge ist.
Der packende Schreibstil lässt einen nur so durch die gut aufgebaute Geschichte fliegen, die einige überraschende Wendungen liefert und am Ende auch mit einer schlüssigen Auflösung und einem spannenden Showdown aufwarten kann.
Leichte Schwächen gibt es nur bei der Figurenzeichnung, die neben einigen vielschichtig angelegten Charakteren auch ein paar Protagonisten liefert, denen es etwas an Tiefe mangelt und die dadurch doch sehr schnell zu durchschauen sind.
Dies kann den insgesamt positiven Gesamteindruck aber nur wenig schmälern.

Wer auf spannende Psycho-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Unterhaltsame Kolumnen aus den Niederungen der Kreisliga

Falscher Einwurf
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Dieses Buch stellt einige der besten Beiträge zusammen, die der Autor Christoph Rehm in seiner seit einigen Jahren erscheinenen wöchentlichen Kolumne in der Zeitung "Rheinfalz" veröffentlicht hat.

Die ...

Dieses Buch stellt einige der besten Beiträge zusammen, die der Autor Christoph Rehm in seiner seit einigen Jahren erscheinenen wöchentlichen Kolumne in der Zeitung "Rheinfalz" veröffentlicht hat.

Die angenehm kurzen Kapitel führen uns hinab in die Niederungen der Kreisliga und damit in den Bereich des Fußballs, in dem gemäß Herbert Grönemeyer "das Herz noch zählt und nicht das große Geld".
Und so begegnen wir hier auch den typischen Protagonisten, die jeder kennt, der regelmäßig auf den Asche-, Rasen- oder neuerdings Kunstrasenplätzen dieser Republik unterwegs ist.
Neben Spielern, Trainern und Schiedsrichtern sind hier natürlich auch der Platzwart, der Vereinswirt und der typische Fußball-Rentner vertreten.
Der Autor versieht seine Beiträge dabei immer mit einem gewissen Augenzwinkern, ohne dabei die ganze Angelegenheit komplett ins Lächerliche zu ziehen.
Denn jeder, der selber mal dort aktiv war, weiß: Die Kreisliga ist alles, aber ganz sicher kein Spaß.

Wer also mal wieder vom grenzenlosen Kommerz des Profifußballs genervt ist, kann problemlos zu diesem Buch greifen und weiß schon nach wenigen Seiten wieder, was im Fußball wirklich wichtig ist und was diesen wunderbaren Sport doch so ausmacht.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Überzeugender und humorvoller Roman um einen Rechtsanwalt in der bayrischen Provinz

Jagdtrieb
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Mit seinem Debüt gelingt dem Autoren Hendrik Esch gleich ein mehr als unterhaltsamer Roman. Die Bezeichnung Kriminalroman ist hier allerdings ein wenig irreführend, echte Krimispannung kommt erst relativ ...

Mit seinem Debüt gelingt dem Autoren Hendrik Esch gleich ein mehr als unterhaltsamer Roman. Die Bezeichnung Kriminalroman ist hier allerdings ein wenig irreführend, echte Krimispannung kommt erst relativ spät auf. Bis dahin lebt die Geschichte in erster Linie von seinen skurrilen Protagonisten und Momenten, die sehr viel Spaß machen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Münchener Rechtsanwalt Paul Colossa, der nach dem Selbstmord seines Onkels Oscar dessen Kanzlei im beschaulichen Neustadt, mitten in der bayrischen Provinz, übernimmt. Zum Erbe gehören auch die Angestellten und die Klienten der Kanzlei, die Paul doch einige Rätsel aufgeben.
Unter diesen Klienten ist auch die junge Maja, Tochter des etwas zwielichtigen russischen Unternehmers Victor Rivinius, die von einem unheimlichen Stalker verfolgt wird. Als Pauls Interesse an Maja weit über die beruflichen Interessen hinausgeht, bringt ihn dies schnell in ziemliche Schwierigkeiten.

Mit seinem lakonischen und immer mit einem Augenzwinkern versehenen Schreibstil konnte mich der Autor schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen. Da Hendrik Esch selber als Strafverteidiger tätig ist, weiß er natürlich aus erster Hand, worüber er hier schreibt und lässt so auch einige persönliche Erfahrungen in die Geschichte einfließen, ohne dabei im Detail zu verraten, was hier Dichtung und was Wahrheit ist.
Mit viel Liebe zum Detail lässt der Autor seine Hauptfigur immer wieder in herrlich absurde Situationen stolpern, aus denen er sich dann, zum Vergnügen der Leser, mit einer Mischung aus viel Glück und ein wenig Geschick befreien muss.

Der Auftakt einer geplanten Reihe mit Paul Colossa gerät insgesamt überzeugend, lässt aber gerade in Sachen Spannung auch noch ein wenig Luft nach oben. Die gut gezeichneten Figuren verfügen aber auf jeden Fall über ausreichend Potential für weitere Auftritte, auf die ich auch schon sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Vergnüglicher Reiseführer der etwas anderen Art

Fettnäpfchenführer USA
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Wer seinen Urlaub in fremden Ländern verbringt oder sogar komplett in ein anderes Land umsiedeln will, lernt schnell, das in den dortigen Sitten und Gebräuchen jede Menge Fettnäpfchen lauern, in die man ...

Wer seinen Urlaub in fremden Ländern verbringt oder sogar komplett in ein anderes Land umsiedeln will, lernt schnell, das in den dortigen Sitten und Gebräuchen jede Menge Fettnäpfchen lauern, in die man unverhofft hineintappt, wenn man etwas zu unbedarft an die Angelegenheit herangeht.
Bei Besonderheiten, die sich aus den geltenden Gesetzen ergeben, können die Auswirkungen sogar noch gravierender sein.

Der Autor Kai Blum weist in diesem Buch nun auf die gängigen Fallstricke hin, die in den USA auf Touristen und Aussiedler lauern. Das die Fettnäphchen in diesem riesigen Land zum Teil auch noch von Bundesstaat zu Bundesstaat anders ausfallen, macht die ganze Sache hier sogar noch deutlich komplizierter.
Der Umstand, das der Autor selber seit 23 Jahren in den USA lebt, macht ihn jedoch zu einem profunden Kenner der örtlichen Besonderheiten und dies merkt man seinem Buch auch jederzeit an.

Aufgebaut ist das Buch in Form eines fiktiven Reisetagebuches des deutschen Paares Susanne und Torsten, die bei ihrem Aufenthalt in den USA konsequent die jeweiligen Fettnäpfchen aufspüren und zielsicher hineintappen.
So kann man als Leser zunächst mit deutlichem Vergnügen am Treiben der beiden Urlauber teilhaben, bevor man dann am Ende des jeweiligen Kapitels die nötigen Erklärungen geliefert bekommt, die aufzeigen, was hier denn gerade wieder mächtig schiefgelaufen ist. Garniert wird das Ganze noch mit zahlreichen Zusatzinformationen zum gerade behandelten Themenkomplex.

Ein vergnüglicher Reiseführer der etwas anderen Art, der neben vielen hilfreichen Informationen auch noch eine Menge Lesespaß bietet und zudem durch einen leichten und lockeren Schreibstil überzeugt.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Spannender Roman, der sich auf intelligente Art und Weise mit dem Thema Extremismus auseinandersetzt

Im Maulwurfstunnel
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Der Autor Thomas Kastning setzt sich in seinem Romandebüt auf intelligente Art und Weise mit dem Thema Extremismus auseinander und konnte mich dabei nicht nur gut unterhalten, sondern auch zum Nachdenken ...

Der Autor Thomas Kastning setzt sich in seinem Romandebüt auf intelligente Art und Weise mit dem Thema Extremismus auseinander und konnte mich dabei nicht nur gut unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.

Konstantin, der Ich-Erzähler der Geschichte, führt eigentlich ein ziemlich ereignisloses Leben, bis er über seine Nachbarin Leyla, in die er heimlich verliebt ist, in Kontakt zur linksextremen Szene kommt und dabei sogar ein wenig Gefallen an deren Ansichten findet.
Als das Land wenig später durch einige Anschläge erschüttert wird und Konstantin mehr unfreiwillig in die Angelegenheit verwickelt wird, gerät er ins Visier des ermittelnden Hauptkommissars Dr. Priester, der unter starkem Druck der Öffentlichkeit und auch der Politik ermittelt.
Kann Konstantin seinen Kopf noch aus der Schlinge ziehen oder wird er hier zum Bauernopfer ?

Mit einem packenden Schreibstil konnte mich der Autor schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen. Dabei lässt er uns Leser auch immer wieder tief in die Gedankengänge und Entscheidungsfindungsprozesse der gut gezeichneten Protagonisten eindringen. So baut er auch ohne große Actioneinlagen schnell Spannung auf und hält sie über die gesamte Länge des Buches.
Das Ende war für mich persönlich etwas unbefriedigend (ohne hier etwas vorwegnehmen zu wollen), auch wenn es vom Grundsatz her durchaus schlüssig und nachvollziehbar ausfällt. Nach meinem Geschmack hat hier aber für ein rundes Ende einfach etwas gefehlt.

Aber auch so fällt das Gesamtfazit insgesamt absolut positiv aus.
Wer sich für das Thema Extremismus interessiert, wird hier bestens bedient und unterhalten, zudem erhält er reichlich Stoff zum Nachdenken.