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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2017

Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, in deren Mittelpunkt eine dunkelhäutige Kommissarin steht

Das Ende aller Geheimnisse
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Heidi Kamemba tritt als erste dunkelhäutige Kommissarin ihren Dienst beim KK 12 der Düsseldorfer Kriminalpolzei an und wird direkt mit einem rätselhaften Mordfall konfrontiert. Auf einer Fichtenschonung ...

Heidi Kamemba tritt als erste dunkelhäutige Kommissarin ihren Dienst beim KK 12 der Düsseldorfer Kriminalpolzei an und wird direkt mit einem rätselhaften Mordfall konfrontiert. Auf einer Fichtenschonung wird die Leiche eines Mannes gefunden, der zunächst erschossen und anschließen verstümmelt und verbrannt wurde, um eine Identifizierung zu verhindern.
Doch auch ihre neuen Kollegen geben der jungen Kommissarin Rätsel auf. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Tod ihres Vorgängers ? Hat er wirklich Selbstmord begangen ?
Als Heidi auch diesen Fragen auf den Grund gehen will, gerät sie schnell zwischen alle Fronten.

Stefan Keller legt hier einen insgesamt überzeugenden Serien-Auftakt mit einer symphatischen Kommissarin, von der man gerne mehr lesen würde, vor. Aber nicht nur die Hauptfigur, auch die Nebenfiguren werden gut charakterisiert und bieten einiges an Potential für weitere Fälle.
Daneben weiß das Buch auch durch seine gut konstruierte Geschichte, die mit einem äußerst aktuellen Thema und einigen überraschenden Wendungen aufwartet, und einem flotten und flüssigen Schreibstil zu überzeugen.
Mit hohem Tempo treibt der Autor die beiden Stränge konsequent auf eine insgesamt glaubwürdige und nachvollziehbare Auflösung zu, bei der aber nicht alle offenen Fragen abschließend geklärt werden können. Dies wird dann hoffentlich in einem weiteren Buch noch nachgeholt.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Spannender Nachkriegsthriller vor historischem Hintergrund

Rattenlinien
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Der ehemalige Polizist Andreas Eckart hat den 2. Weltkrieg bei einem alten Freund in den USA verbracht, nachdem er schon vor Kriegsausbruch ins Visier der Gestapo geraten war und aus Deutschland fliehen ...

Der ehemalige Polizist Andreas Eckart hat den 2. Weltkrieg bei einem alten Freund in den USA verbracht, nachdem er schon vor Kriegsausbruch ins Visier der Gestapo geraten war und aus Deutschland fliehen musste. Im Dezember 1946 erhält er vom amerikanischen Nachrichtendienst CIC das Angebot, an einem Kommandounternehmen teilzunehmen, das Jagd auf flüchtige Kriegsverbrecher macht, die über die sogenannten Rattenlinien von Deutschland nach Italien gelangen, um von dort mit Schiffen ihre Flucht fortzusetzen. Als er erfährt, das dabei auch sein alter Kollege und Widersacher Gerhard Wagner, der "Schlächter von Baranawitschy", ins Visier genommen werden soll, wirft er alle Bedenken über Bord und schließt sich dem Kommando an.

Martin von Arndt liefert hier einen absolut überzeugenden Nachkriegsthriller ab, der vor einem historischen Hintergrund spielt und die Atmosphäre der damaligen Zeit auch sehr gut einfängt. Mit einer bildhaften Sprache, die das Kopfkino beim Lesen mächtig ankurbelt, und der äußerst gelungenen Charakterisierung der Protagonisten, die durchgehend ausgesprochen vielschichtig angelegt sind, entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die mit jeder Seite eine immer größere Sogwirkung entwickelt.
Definitiv kein Buch für zwischendurch, hier muss man schon aufmerksam lesen, um den Überblick über das Geschehen mit seinen zahlreichen politischen Verwicklungen und Ränkelspielen im Hintergrund nicht zu verlieren.
Dennoch kann man das Buch auch problemlos ohne Kenntnisse aus dem ersten Buch mit Andreas Eckart lesen, da die erforderlichen Informationen zur Vergangeheit der Akteure gut in die Handlung eingeflochten werden, ohne den Lesefluß zu stören.

Der Begriff Rattenlinien und seine Bedeutung waren mir zwar schon vor der Lektüre des Buches bekannt, dennoch konnte das Buch auch mir noch einige neue Aspekte vermitteln, da es dem Autoren auf überzeugende Art und Weise gelingt, dem Thema neue Seiten abzugewinnen und die historischen Hintergründe gut auszuleuchten.

Gelungene Mischung aus Thriller und historischen Roman.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Spannende Mörderjagd vor historischem Hintergrund

Der Vampir vom Niederrhein - Peter Kürten
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Der Fall Peter Kürten, dem Vampir von Düsseldorf, gehört zu den spektakulärsten Kriminalfällen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Von Februar 1929 bis Mai 1930 hat er mehrere brutale Morde in der Stadt ...

Der Fall Peter Kürten, dem Vampir von Düsseldorf, gehört zu den spektakulärsten Kriminalfällen des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Von Februar 1929 bis Mai 1930 hat er mehrere brutale Morde in der Stadt am Rhein begangen und dabei die örtliche Polizei über lange Zeit nicht gut aussehen lassen.

In diesem Buch zeichnet die Autorin Susann Brennero die spannende Jagd auf den unheimlichen Mörder nach und stellt dabei den Journalisten Egon Kron in den Mittelpunkt der Geschichte. Das erste Opfer von Kürten war die Tochter seiner Vermieter, und so ist Kron vom ersten Tag an in die Suche nach dem Mörder eingebunden und bleibt auch bis zur Festnahme an dem Fall dran, geht dabei auch immer wieder weit über seine eigentliche Arbeit als Zeitungsreporter hinaus. Mehrmals bringt er sich in große Gefahr und setzt neben seiner Gesundheit auch sein Privatleben, insbesondere die Liebe zur Schauspielerin Marlene, aufs Spiel.

Neben einer spannenden Mörderjagd bietet das Buch zudem noch Interessante und tiefe Einblicke in das Deutschland der Jahre 1929 bis 1931 und zeigt eine Stadt und eine Bevölkerung, die immer noch unter den Folgen des 1. Weltkrieges leidet. Auch die Weltwirtschaftskrise und der damals bereits aufkommende Nationalsozialismus werden thematisiert und gut in die Handlung eingebunden.
Zudem wird auch die Angst der Düsseldorfer Bevölkerung vor dem unheimlichen Mörder gut eingefangen, so das sich ein überzeugendes und stimmiges Gesamtbild ergibt, das mich auf ganzer Linie überzeugt hat.

Wer Krimis mag, die vor historischem Hintergrund spielen und auf Tatsachen beruhen, wird hier bestens bedient.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Stimmiges Portrait eines großen Fußballers und zugleich wunderbaren Menschen

Horst Hrubesch. Die Biografie
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Als HSV-Fan gehörte der Spieler Horst Hrubesch natürlich zu den absoluten Helden meiner Kindheit, er steht bis heute stellvertretend für eine der erfolgreichten Zeitspannen der Vereinsgeschichte. Auch ...

Als HSV-Fan gehörte der Spieler Horst Hrubesch natürlich zu den absoluten Helden meiner Kindheit, er steht bis heute stellvertretend für eine der erfolgreichten Zeitspannen der Vereinsgeschichte. Auch seinen weiteren Weg verfolge ich seitdem mit viel Interesse und Symphatie.

Der Autor Andreas Schier zeichnet nun unter tätiger Mithilfe von Horst Hrubesch selbst und auch einigen Weggefährten den Weg dieses großartigen Fußballers und wunderbaren Menschen nach und bringt einem dabei nicht nur den Spieler und Trainer, sondern eben auch den Menschen näher. Dabei merkt man dem Autoren seine Fachkenntnisse an und man erkennt jederzeit, das der Autor weiß, worüber er schreibt. Auch in Sachen Schreibstil kann das Buch überzeugen. Es liest sich durchgängig leicht und locker, besticht aber dennoch durch Tiefe und präzise Beschreibungen.

Bei dem Buch handelt es sich nicht nur um eine stimmungsvolle Biographie, sondern hier wird auch der Wandel des Fußballs und seiner Bedeutung in den letzten knapp 40 Jahren auf anschauliche Art und Weise aufgezeigt. Das die Beschreibungen dabei aus dem Blickwinkel eines Mannes erfolgen, der sich und sein Wirken nie in den Vordergrund gestellt hat, macht das Ganze noch um einiges anschaulicher. Die vorherrschende Selbstverliebtheit der heutigen Spielergeneration sucht man hier zum Glück vergebens.

Da das Buch bereits Ende 2015 erschienen ist, konnte seine Trainertätigkeit bei den olympischen Spielen 2016 in Rio de Jainero natürlich nicht mehr Einzug in das Buch finden, vielleicht erfolgt hier ja im Rahmen einer Neuauflage eine entsprechende Ergänzung.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Auch der neue Fitzek hält, was er verspricht

Das Paket
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Seit die junge Psychiaterin Emma Stein das dritte Opfer eines Psychopaten wurde, dem die Öffentlichkeit und die Presse den Namen "Der Friseur" verpasst hat, leitet sie unter Angststörungen, die es ihr ...

Seit die junge Psychiaterin Emma Stein das dritte Opfer eines Psychopaten wurde, dem die Öffentlichkeit und die Presse den Namen "Der Friseur" verpasst hat, leitet sie unter Angststörungen, die es ihr fast unmöglich machen, das Haus zu verlassen. Obwohl sie den Täter nie zu Gesicht bekommen hat, glaubt sie ihn in jedem Mann, der ihr begegnet, wieder zu erkennen. Als sie eher widerwillig ein Paket für ihren Nachbarn annimmt, zieht das Grauen auch in die eigenen vier Wände ein. Sie bemerkt, das sie den Namen des Empfängers noch nie gehört hat, obwohl sie doch schon länger hier wohnt und eigentlich auch alle ihre Nachbarn kennt. Ist "Der Friseur" wieder da, um zu beenden, was er begonnen hat ?

Sebastian Fitzek liefert hier fast schon wie selbstverständlich einen Psychothriller vom Feinsten ab. Geschickt führt er seine Leser immer wieder auf falsche Fährten, Doch sobald man glaubt, die Geschichte durchschaut zu haben, bringt eine neue Wendung das Kartenhaus direkt wieder zum Einsturz und man muss mit seinen Überlegungen von neuem beginnen. Und wenn man dann voller Erstaunen die Lösung erfährt, schaut man doch verdutzt auf das Buch und denkt sich: Eigentlich klar, da hätte ich aber auch drauf kommen können. Und doch ist es mir bei seinen Büchern bisher nur sehr, sehr selten gelungen.

Neben einer clever konstruierten Geschichte überzeugt auch dieses Buch durch bis in die letzte Nebenrolle gut charakterisierte Protagonisten, ein hohes Erzähltempo und einen äußerst flüssigen Schreibstil, der einen nur so durch die Geschichte fliegen lässt.

Nach dem etwas schwächeren Passagier 23 zeigt sich Sebastian Fitzek hier wieder in Topform.