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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2016

Durchaus spannender Psycho-Thriller, der mich leider nicht gepackt hat

DIE WAHRHEIT
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7 Jahre sind vergangen, seit der Hamburger Geschäftsmann Philipp Petersen auf einer Südamerikareise spurlos verschwunden ist. Mühsam hat sich seine Frau Sarah mit dem gemeinsamen Sohn Leo in das normale ...

7 Jahre sind vergangen, seit der Hamburger Geschäftsmann Philipp Petersen auf einer Südamerikareise spurlos verschwunden ist. Mühsam hat sich seine Frau Sarah mit dem gemeinsamen Sohn Leo in das normale Leben zurückgekämpft und gerade wieder Fuß gefaßt, als ein Anruf ihr Leben erneut auf den Kopf stellt: Philipp ist wieder da. Doch auf die Freude folgt der Schock, denn der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht Philipp. Und niemand will ihr das glauben. Wie soll sie ihr Umfeld von der Wahrheit überzeugen, wenn ihr Gegner scheinbar alles über sie weiß ...

Bei diesem Buch bin ich wohl in die typische Erwartungsfalle getappt. Nach dem hochgelobten Erstling "Die Falle", den ich bisher allerdings noch nicht gelesen habe, bin ich mit (vielleicht zu) hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und hatte auf einen spannenden Psycho-Thriller mit überraschender Auflösung gehofft. Spannung ist hier durchaus vorhanden, die Auflösung bietet auch einen echten Überraschungseffekt, dennoch konnte mich das Buch zu keinem Zeitpunkt richtig packen und schlußendlich auch nicht überzeugen. Das Buch ist in großen Teilen aus der Perspektive von Sarah geschrieben, zu der ich beim Lesen aber nie einen richtigen Zugang gefunden habe, da ihr Handeln doch zu oft für mich nicht nachvollziehbar war und ihre oftmals abschweifenden bzw. sprunghaften Gedankengänge den Lesefluß trotz eines insgesamt guten Schreibstiles immer wieder unterbrochen haben. Auch hat mich die Auflösung nicht wirklich überzeugt und weist zudem das eine oder andere kleinere Logikloch auf. Aus der wirklich überzeugenden Grundidee des Buches hätte man meiner Meinung deutlich mehr machen können.

Ich werde der Autorin aber mit dem Buch "Die Falle" dennoch eine weitere Chance geben, mich doch noch zu überzeugen, da mir ihr Schreibstil bei aller Kritik durchaus gefallen hat.

Veröffentlicht am 18.10.2016

Spannender und hochaktueller Thriller zum Thema Flüchtlinge und Schlepperbanden

Als der Teufel erwachte
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In einer Wiener Autowerkstatt werden im Kofferraum eines Wagens die Leichen von 2 Männern gefunden. Die Ermittler um Georg Kunze und Thomas "Tom" Neumann machen sich auf die Suche nach den Hintergründen ...

In einer Wiener Autowerkstatt werden im Kofferraum eines Wagens die Leichen von 2 Männern gefunden. Die Ermittler um Georg Kunze und Thomas "Tom" Neumann machen sich auf die Suche nach den Hintergründen der Tat, müssen dabei aber zunächst ohne ihre Kollegin Jutta Stark auskommen, die sich noch in Nepal auf der Suche nach ihrem Vater befindet. Die Spuren führen die Ermittler zu einer skrupellosen Schlepperbande, die auch vor Mord nicht zurückschreckt.

Dieser Thriller setzt direkt an seinen Vorgänger "Als Gott schlief" an und führt die dort begonnenen Erzählstränge um die Ermittler fort. Man kann dieses Buch allerdings auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus diesem Buch lesen, da die erforderlichen Informationen zu den Protagonisten gut in die Haupthandlung eingebaut sind, ohne den Lesefluß zu stören.

Die Krimihandlung kommt am Anfang etwas schleppend in Gang, da zunächst die persönlichen Probleme der Ermittler einen etwas größeren Raum einnehmen, nimmt dann im zweiten Teil des Buches aber deutlich Fahrt auf und führt die Handlung konsequent auf einen dramatischen Showdown zu.
Dabei gelingt es der Autorin auf überzeugende Art und Weise, einen durchgehenden Spannungsbogen aufzubauen, der zu keinem Zeitpunkt für Leerlauf sorgt. Die einzelnen Kapitel werden aus immer wieder wechselnden Erzählperspektiven geschrieben und sorgen so für reichlich Abwechselung. Der gute, flüssige Schreibstil und die clever konstruierte Geschichte tun ein Übriges, den Leser mit jeder Seite tiefer in das Geschehen hineinzuziehen und ihn mit den einzelnen Figuren mitfiebern zu lassen.

Die Thematik des Buches ist an Aktualität kaum zu überbieten und zeichnet zudem den gefährlichen Weg der Flüchtlinge über das Mittelmeer und auch über die sogenannte Balkanroute mit großer Dramatik nach. Die gut gezeichneten Figuren sorgen gerade in diesen Passagen für eine Vielzahl an emotionalen Momenten, die auch nach dem Ende des Buches noch lange nachhallen.

Kurzum: Ein Thriller, der mich auf ganzer Linie überzeugt hat.

Veröffentlicht am 05.10.2016

Ein unheimlicher Mörder auf dem Rachfeldzug - überzeugender Thriller aus Osnabrück

Schlemihls Schatten
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Von dem Aufdruck "Osnabrück Krimi" auf dem Cover sollte man sich bei diesem Buch nicht täuschen lassen, da es sich hier eher um einen waschechten Thriller handelt.

Ein unheimlicher Mörder, der sich selber ...

Von dem Aufdruck "Osnabrück Krimi" auf dem Cover sollte man sich bei diesem Buch nicht täuschen lassen, da es sich hier eher um einen waschechten Thriller handelt.

Ein unheimlicher Mörder, der sich selber den Namen Inspektor Schlemihl gibt, startet im sonst so beschaulichen Osnabrück einen Rachefeldzug, bei dem er seine Morde aber als Taten eines Serienmörders tarnt. Der ermittelnde Oberkommissar Hollmann holt zur Unterstützung seinen alten Weggefährten Kommissar Echtner, der wegen psychischer Probleme in den Innendienst versetzt wurde, in das Ermittlerteam. Echtner hat scheinbar nichts von seinen Fähigkeiten verloren, das seine Power aber in erster Linie auf die Einnahme von Crystal Meth zurückzuführen ist, ahnt niemand seiner Kollegen ...

Das es hier um ein Romandebüt handelt, merkt man diesem Buch zu keinem Zeitpunkt an. Im Gegenteil, dieser Thriller überzeugt duch eine gut konstruierte Geschichte mit überzeugender und zugleich überraschender Auflösung, einen mitreißendem Schreibstil, der den Leser mit jeder Seite immer tiefer in seinen Bann zieht, und gut charakterisierte Protagonisten in Haupt- und Nebenrollen.

Das man hier über weite Strecken des Buches eher mit dem Täter als mit den Ermittlern mitfiebert, ist ein weiterer dicker Pluspunkt dieses Buches. Auch wenn sich im Verlauf der Story die anfängliche Sympathie mit dem Mörder eher in Verständnis wandelt, bleibt doch unter dem Strich eine Geschichte mit einer eher ungewöhnlichen Konstellation, die aber gleichwohl zu überzeugen weiß.

Ein äußerst vielschichtiger Thriller, das einem auch nach Beendigung des Buches lange im Gedächtnis haften bleibt.

Veröffentlicht am 05.10.2016

Überzeugender Thriller um ein ungleiches Ermittlerpaar auf der Jagd nach einem unheimlichen Mörder

Die Stunde der Flammen
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Eher widerwillig leistet Carsten Sanders vom LKA Niedersachsen seinen Kollegen aus Hildesheim im Fall der verschwundenen Jacqueline Lehnert Amtshilfe. Auch als später die verbrannte Leiche der Frau gefunden ...

Eher widerwillig leistet Carsten Sanders vom LKA Niedersachsen seinen Kollegen aus Hildesheim im Fall der verschwundenen Jacqueline Lehnert Amtshilfe. Auch als später die verbrannte Leiche der Frau gefunden wird, weckt der Fall bei ihm noch wenig Interesse. Erst als im benachbarten Sachsen-Anhalt eine weitere verbrannte Frauenleiche gefunden wird und sich ein vermeintlicher Unfall auf dem Brocken als erste Tat des unheimlichen Mörders entpuppt, nimmt er die Fährte auf. Die Zusammenarbeit mit der ostdeutschen Kollegin Mandy Kolwicz gestaltet sich dabei aber alles andere als einfach. Die beiden ungleichen Ermittler müssen sich aber schnellstens zusammenraufen, denn der Mörder hat längst weitere Opfer ins Visier genommen ...

Dieser Thriller überzeugt durch seine gut konstruierte Geschichte mit einem interessanten Thema, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Protagonisten. Nach einem eher ruhigeren Beginn treibt der Autor dann aber seine Geschichte mit hohem Tempo voran und steuert schnurstracks auf einen fulminanten Showdown und eine überzeugende Auflösung zu.

Ein insgesamt überzeugender Thriller, bei dem nur die immer wieder eingestreuten üblichen Ost-West-Klischees ein wenig stören, ohne jedoch den Lesegenuß im Ganzen trüben zu können.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Auch Teil 2 der Thriller-Reihe um den Leibwächter Stefan Trapp konnte mich überzeugen

Abschaum
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Mit diesem Buch legt Marcus Hünnebeck den 2. Teil der Thriller-Reihe um den Leibwächter Stefan Trapp vor. Und wie schon der Vorgänger konnte mich auch dieses Buch wieder überzeugen.

Stand im ersten Buch ...

Mit diesem Buch legt Marcus Hünnebeck den 2. Teil der Thriller-Reihe um den Leibwächter Stefan Trapp vor. Und wie schon der Vorgänger konnte mich auch dieses Buch wieder überzeugen.

Stand im ersten Buch noch Eva Haller, die Journalistin und jetzige Lebensgefährtin des Leibwächters ein wenig mehr im Vordergrund der Geschichte, liegt hier der Fokus mehr auf Stefan Trapp.
Christoph Engelhardt, sein neuester Klient, trifft in einem Kölner Cafe auf den bekannten Schauspieler Hubert Scherer. Als es in dem Cafe zu einer Geiselnahme kommt, kann Engelhardt den Täter überwältigen und wird dadurch zum neuen Star der Medien. Doch hinter der Geiselnahme steckte ein größerer Plan und so gerät Engelhard schnell ins Visier der Hintermänner. Stefan Trapp bekommt eine Menge zu tun, um seinen Klienten zu schützen ...

Der Thriller überzeugt durch hohes Tempo und überraschende Wendungen, die die Geschichte immer wieder in eine völlig andere Richtung treiben. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Spannung, Überraschungen, symphatische Charaktere und eine ausgeklügelte Story: Dieses Buch hat alles, was ein guter Thriller braucht.