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Veröffentlicht am 25.10.2020

Weiße Weihnachten mit Hindernissen

Wintermeer und Dünenzauber
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Auch der neue Roman von Tanja Janz spielt wieder im winterlichen St. Peter- Ording. Hierher in ihre Heimat kehrt Jana im November zurück. Das Kapitel Gran Canaria ist in ihrem Leben abgeschlossen. Eine ...

Auch der neue Roman von Tanja Janz spielt wieder im winterlichen St. Peter- Ording. Hierher in ihre Heimat kehrt Jana im November zurück. Das Kapitel Gran Canaria ist in ihrem Leben abgeschlossen. Eine schöne Zeit liegt hinter ihr – aber auch eine große Enttäuschung namens Vito.

Nun hat sie andere Zukunftspläne. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Pütti will sie ein kleines Geschäft in ihrer Heimat eröffnen. Pütti kann zauberhafte Kuchen backen und Jana wird auch hier, wie auf Gran Canaria, selbstgemachte Duftkerzen, Tees und wohltuende Öle und Elixiere verkaufen.

Die Geschichte, die Tanja Janz erzählt, liest sich, dank des flüssigen Schreibstils, sehr gut. Schnell lernt man die liebenswerten Familien von Jana und Pütti kennen, die ungemein hilfsbereit sind. Überhaupt läuft in diesem Buch alles ohne größere Probleme. Jana zieht in des alte Kapitänshaus ihrer verstorbenen Oma Hansa aus dem passenderweise gerade die Vormieter ausgezogen sind.

Bald wird das neue Geschäft erfolgreich eröffnet. Genau gegenüber liegt die Buchhandlung von Ayk, dem Bücherwurm, für den Jana schon in ihrer Schulzeit schwärmte. Ob die beiden sich näher kommen? Doch auch der gutaussehende Programmierer Tamme, ein Freund ihres Bruders, kümmert sich nicht nur um den Online-Shop, sondern auch um Jana.

Dann passiert es – ein Unglück – der neue Laden steht komplett unter Wasser und ist aufgrund des frostigen Wetters eine einzige Rutschpartie. Ist der Traum von Jana und Pütti am Ende bevor alles richtig begonnen hat?

Nein - in einem Winter-Wohlfühlbuch passiert so etwas nicht. Im Gegenteil - daraus erwächst für Janas Liebesglück vielleicht eine neue Chance. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten, denn Tanja Janz hat noch so einige Überraschungen für den Leser in petto. Auch der Bezug zum rätselhaften Prolog wird sehr gut hergestellt. Der Autorin gelingt es eine winterliche Atmosphäre zu zaubern, die den Leser in ihren Bann zieht, auch wenn die Story manchmal etwas banal wird.

Die Handlung hat etwas Romantisches, was sehr gut in die bevor stehende Weihnachtszeit passt. Das Versprechen des wunderschönen Covers wird hier nicht enttäuscht. Es ist eine stimmungsvolle Geschichte, die nicht nur in die Vorweihnachtszeit passt, sondern zu jeder Zeit von allen, die Romantik und eine heile Welt ohne Probleme mögen, gelesen werden kann.

Gefreut habe ich mich über das kurze Wiedersehen mit Femke und ihrem Antiquitätengeschäft, die ich aus dem Roman „Dünenwinter und Lichterglanz“ kenne.

Gern vergebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Spannend und rätselhaft bis zum Schluss

Tödliches Wattenmeer. Ostfrieslandkrimi
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Mit „Tödliches Wattenmeer“ als neuntem Ostfrieslandkrimi der Reihe „Faber und Waatstedt ermitteln“ ist der beliebten Autorin Elke Nansen ein sehr ungewöhnlicher Fall gelungen. Erschienen ist das Buch ...

Mit „Tödliches Wattenmeer“ als neuntem Ostfrieslandkrimi der Reihe „Faber und Waatstedt ermitteln“ ist der beliebten Autorin Elke Nansen ein sehr ungewöhnlicher Fall gelungen. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.

Ein Segelboot treibt einsam vor der dänischen Küste. Alles ist voller Blut. Eine Frau, die ihren Mann sucht, ist die einzige Person auf dem Schiff. Es ist Melanie Hauke, die mit dem Inhaber der Auricher Hauke-Werke verheiratet ist. Ihre kleine Tochter Maximilian ist bei einer Freundin. In ihrer Not schreibt Melanie einen Brief an ihre Tochter und bitte diese, das Schreiben ihrem früheren Geliebten, der bei der Polizei arbeitet, zu übergeben.

Melanies große Liebe von damals, der Gerichtsmediziner Philipp Schorlau, ist nicht nur ein sehr guter Kollege von Richard Faber und Rike Waatstedt, sondern auch ihr bester Freund. Deshalb versuchen auch beide ihm zu helfen. Sie können tatsächlich den Fall von den dänischen Behörden übernehmen.

Um aufzuklären, was auf dem Segelboot wirklich geschah, werden nicht nur Indizien untersucht, sondern auch die Vergangenheit der Beteiligten und ihres Umfeldes durchleuchtet. Dabei kommt Erstaunliches zu Tage und lässt den Fall immer wieder in einem anderen Licht erscheinen. Die Überraschungen scheinen kein Ende zu nehmen.

Schnell entwickelt der Fall eine Eigendynamik, die den Leser immer wieder staunen lässt und ihn mit völlig neuen Fakten und Fragen konfrontiert. Die Spannung, die die Autorin aufbaut, fesselt sofort.

Aufgelockert wird der Krimi durch die Begegnungen von Opa Knut mit der aufgeweckten Maxi, der es auch gelingt, den etwas steifen und hölzernen Philipp Schorlau aus der Reserve zu locken. Das ostfriesische Lokalkolorit stimmt, wenn Opa Knut Labskaus oder Griesbrei kocht und nebenbei den Ermittlern hilft.

Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Recherchen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und völlig unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Der Prolog ist nun selbsterklärend.

Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall mit interessanten Einblicken in die Privatsphäre von Beteiligten und Philipp Schorlau. Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Helles persönlichster Fall

Helle und der falsche Prophet
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„Helle und der falsche Prophet “ von Judith Arendt ist bereits der dritte Fall für die Kommissarin Helle Jespers aus dem dänischen Skagen.

Mitten in Dänemark existiert, von den Behörden unbehelligt, ...

„Helle und der falsche Prophet “ von Judith Arendt ist bereits der dritte Fall für die Kommissarin Helle Jespers aus dem dänischen Skagen.

Mitten in Dänemark existiert, von den Behörden unbehelligt, seit über 20 Jahren eine quasi religiöse Sekte. Die Anhänger, nicht alle sind freiwillig dabei, werden unterdrückt und geknechtet. Sie leben in einer pseudomittelalterlichen Welt.

Ein junges Paar, sie nennen sich Jemi und Nick, träumen von einem selbstbestimmten Leben und wagen den Ausbruch. Doch ihre Flucht läuft aus dem Ruder und hinterlässt Unglück und Chaos.

Helle, die mit ihrem Mann in Südfrankreich im Urlaub ist, erreicht ein Anruf. Eine junge Frau wurde tot am Strand aufgefunden. Es ist Merle, die mit Helles Sohn Leif befreundet war. Noch während der Recherchen zu den Umständen ihres Todes und der Frage, ob es sich um einen Unfall oder ein Verbrechen handelt, wird in einem Hostel in Kopenhagen einen toten Kanadier gefunden. Zufällig ist Helles Kollege Ole dort. Es scheint eine Verbindung zwischen den Toten zu bestehen. Merle fuhr per Anhalter mit einem jungen Paar, das an der Tankstelle, wo sie einstieg, einen seltsamen Eindruck hinterließ. Dieses Paar war durch sein merkwürdiges Verhalten im Hostel aufgefallen.

Die Geschichte, die Judith Arendt, auf verschiedenen Ebenen erzählt, erhält von Beginn an eine Komplexität, in die nur der Leser Einblick hat. Die Ermittlungen der Polizei spiegeln lediglich einzelne Puzzlestückchen wider. Die Spannung bleibt konstant auf einem hohen Niveau und lässt den Leser mitfiebern. Er kann einen Blick hinter die streng gehütete Fassade der Sekte werden und lernt Aussteiger kennen, die scheinbar den Sprung in ein bürgerliches Leben bar geschafft haben. Doch der Arm der Sekte ist lang.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich ausgezeichnet lesen. Die bereits angesprochenen Perspektivwechsel bringen weitere Höhepunkte und Dynamik in die Handlung.

Helle Jespers, die Hauptermittlerin dieser Geschichte, ist anders, als man das sonst von Ermittlern gewohnt ist. Sie ist eine leicht übergewichtige, glücklich verheiratete und bodenständige Frau und Mutter Anfang 50. Sie leitet die Polizeistation in Dänemarks nördlichstem Zipfel Skagen und führt diese wie einen Familienbetrieb. Sie hat ein Problem mit Hierarchien in der Polizeiarbeit und macht es ihrer neuen Vorgesetzten nicht leicht.

Doch auch in dieser Geschichte beweist sie wieder ihre untrügliche Intuition und kommt der Aufklärung der Morde sehr nahe. Fast zu nahe, denn in einem emotional aufgeladenen und hochdramatischen Finale scheint sie an ihre Grenzen als Polizistin und als Mutter zu stoßen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Fazit:
Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat dieser Dänemark-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Cherringhams unheimliche Seite

Cherringham - Das vergessene Haus
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Auch mit dem 37. Fall ist dem Autorenduo Matthew Costello und Neil Richards ein spannender und gut erzählter Cosy-Crime gelungen. Es ist eine unterhaltsame und leicht zu lesende Lektüre, die eine gute ...

Auch mit dem 37. Fall ist dem Autorenduo Matthew Costello und Neil Richards ein spannender und gut erzählter Cosy-Crime gelungen. Es ist eine unterhaltsame und leicht zu lesende Lektüre, die eine gute spannende Story bietet.

Im Mittelpunkt steht die Urbexer – Szene, die Urban Explorer. Das sind junge Leute, die vergessene und verlassene Orte aufsuchen und die Bilder ihrer Expeditionen im Internet hochladen. Doch vor einer Woche verschwand Zach, der in der Szene ein Star war und mit seinen Posts richtig Geld verdiente, spurlos. Sein letztes Ziel war Blackwood House in der Nähe von Cherringham. Dort suchen ihn seine Freude Meg und Luke. Es unheimlich und irgendwie gespenstisch, was sie dort vorfinden, aber sie machen noch eine viel schlimmere Entdeckung – einen Toten. Es ist Zach.

In Cherringham hat das erfolgreiche Ermittlerduo von Sarah und Jack Unterstützung bekommen. Sarahs Tochter Chloe arbeitet mit den Beiden. Bei Recherchen erweist sie sich durch ihre ausgezeichneten Computerkenntnisse als sehr nützlich. Sie ist es auch, die nicht an einen Unfall von Zach glaubt. Über ihre Freundin Meg weiß Chloe Einiges über die Urbexer und bittet ihre Mutter und Jack die Sache doch näher zu untersuchen.

Da Zach mit seinem YouTube Kanal viel Geld verdient hat, könnte hier ein Motiv für seinen Tod zu finden sein. Sarah und Jack wollen der Sache nachgehen und beginnen zu ermitteln. Scharfsinn und Kombinationsgabe bringen sie bald auf die richtige Spur und der Leser taucht tief in die verborgene Welt der Urbexer ein.

Im Verlauf der Erzählung steigt die Spannung stetig und das Ende, also die Auflösung, ist nicht vorhersehbar. Man trifft alte Bekannte in Cherringham und Jack weiß genau wie man schweigsame Zeitgenossen mit einer Vergangenheit zum reden bringt. Es macht einfach Freude Sarah und Jack bei den Ermittlungen zu folgen, auch an unheimliche Orte. Davon kann man sich aber zwischendurch in Sarahs gemütlichem Heim mit Garten oder bei Jack auf der „Goose“ erholen.

Mir hat es wieder gefallen Sarah und Jack bei ihren Recherchen zu begleiten. Die Personen sind sympathisch, authentisch und gut beschrieben und alle Handlungen sind gut nachvollziehbar.
Aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung für alle Fans der Krimireihe Cherringham und jene, die eine gut geschriebenen Krimi ohne grausame Einzelheiten oder zu viel Horror mögen.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Groupie oder Hobbydetektivin - Gretje ist immer am Ball

Inselwelle. Ostfrieslandkrimi
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Jedes Jahr findet auf Norderney im Sommer das beliebte Musikfestival Inselwelle statt. Bei einem Preisausschreiben hat Gretje Karten gewonnen. Sie gehört sogar zu den Fips, die Zutritt zu Backstagebereich ...

Jedes Jahr findet auf Norderney im Sommer das beliebte Musikfestival Inselwelle statt. Bei einem Preisausschreiben hat Gretje Karten gewonnen. Sie gehört sogar zu den Fips, die Zutritt zu Backstagebereich haben. Als Gretje den Sänger Jojo Longrock kurz kennenlernt, gerät sie ins Schwärmen. Die Fotos, die sie von sich und dem Sänger macht, werden die letzten sein, die Jojo als Lebenden zeigen.

Beim Konzert passiert Unglaubliches, denn der Sänger bricht nach einem Stromschlag auf der Bühne zusammen. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, weckt den kriminalistischen Spürsinn der ostfriesischen Miss Marple. Noch vor der Inselpolizei ist sie wieder einmal am Tatort und mischt bei den Ermittlungen kräftig mit.

Die Geschichte, die Ria Roth unterhaltsam und temporeich erzählt, fesselt den Leser schnell. Die bunte Musikszene, eine Exfreundin und der Manager, der Begünstigter einer Lebensversicherung des Sängers war - Verdächtige und Motive gibt es genug. Es macht Freude verschiedenen Hinweisen und Spuren zu folgen. Mal weiß die Polizei mehr, mal hat Gretje die Nase vorn.

Mit einem lockeren, humorvollen und spannenden Schreibstil kann die Autorin eine recht verwickelte Geschichte, die dem Leser Kurzweil bereitet und ihn schmunzeln lässt, gekonnt erzählen. Das ostfriesische Lokalkolorit stimmt und man fühlt sich gut unterhalten. Gelungen ist ein buntes Kaleidoskop von Inselbewohnern und Verdächtigen, die alle sehr bildhaft und abwechslungsreich beschrieben werden.

Doch ein Alleingang von Gretje bringt sie in große Gefahr, denn sie ahnt nicht welch heiße Spur sie entdeckt hat. Als von ihr mehrere Stunden nichts zu hören ist, läuft die von ihr gegründete Soko „Inselwelle“ in der Pension Friesenrose zu Höchstform auf. Ob Gretje rechtzeitig gefunden wird und wer hinter ihrem Verschwinden steckt – darüber soll hier nichts verraten werden. Das muss man einfach selbst lesen.

Fazit:
Wer einen leichten, lockeren und unterhaltsamen Krimi mit Augenzwinkern lesen möchte, dem kann ich „Inselwelle“ für eine kleine Auszeit vom Alltag empfehlen. Aus meiner Sicht gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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