Der erste Fall für die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt
Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard„Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard“ ist der erste Fall für die französische Untersuchungsrichterin. Schauplatz dieser Erzählung ist Südfrankreich mit seinen bezaubernden Orten und viel historischem ...
„Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard“ ist der erste Fall für die französische Untersuchungsrichterin. Schauplatz dieser Erzählung ist Südfrankreich mit seinen bezaubernden Orten und viel historischem Flair. Mathildes Familie lebt in einem alten Chateau auf einem Weingut und dort beginnt auch dieser Krimi.
„ Vor dem Palais de Justice in Nîmes wird auf die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt nach einem Strafprozess ein Attentat verübt. Mathilde überlebt schwerverletzt und ist sich sicher, dass hinter diesem Anschlag ein Pädophilen-Zirkel steckt, dessen Mitglieder aus den höchsten Kreisen der Gesellschaft stammen. Um sich von ihren Verletzungen zu erholen, zieht sich Mathilde auf das Weingut ihres Großvaters im Languedoc zurück.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)
Kaum genesen beginnt sie dort mit Ermittlungen, wer die Hintermänner sind. Gemeinsam mit Rachid Bouraada, Commandant der Police judicaire, unterstützt von Leutnant Toulon versuchen sie mehr zu erfahren. Als sie eines Tages ihre Vornamen, Mathilde, Rachid und Felix, hinterfragen stellen sie fest die Gemeinschaft einer leidenschaftlichen Kämpferin, eines Vernünftigen und eines Glücklichen zu sein. So hoffen auf einen gemeinsamen Erfolg.
Ein zweiter Handlungsstrang ist dem Bonner Reiseschriftsteller Martin gewidmet, der das Languedoc auf kulturhistorischen Pfaden bereist und mehr über seine französischen Wurzeln mütterlicherseits herausfinden will.
Eines Tages kreuzen sich die Wege von Mathilde und Martin. Beide empfinden Sympathie für einander, doch bald gerät Martin bei einer Jagd, organisiert von Mathildes Großvater, unter einen schlimmen Verdacht.
Es sind viele interessante Geschichten und ein tiefes Eintauchen in die Vergangenheit, was die Autorin manchmal ein wenig zu überfordern scheint. Martins Familiengeschichte wäre in einem eigenen Buch besser aufgehoben. Hier überlagert sie teilweise die Fälle, die Mathilde und Rachid untersuchen und der Leser wird mit vielen abrupten Szenenwechseln sehr gefordert.
Dennoch ist es ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit und vielen Informationen zu Kultur und Geschichte Südfrankreichs. Manchmal glaubt man den Reiseführer bereits zu lesen, den Martin schreiben will.
Liliane Fontaine hat einen recht spannenenden Krimi mit überraschenden Fakten, authentischen Charakteren und viel savoir-vivre verfasst. Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Dennoch konnte mich das Ende nicht völlig überzeugen.
Trotzdem ist es für alle Frankreich-Freunde ein interessanter Krimi, wenn auch mit leichten Schwächen, den ich aber gern empfehle. Von mir gibt es dafür 4 Sterne.
Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.