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Veröffentlicht am 17.03.2020

Mörderisches Mallorca

Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge
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Dieser Mallorca-Krimi „Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Krimi-Debut der Autorin, die auch auf der Insel lebt und arbeitet, ...

Dieser Mallorca-Krimi „Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Krimi-Debut der Autorin, die auch auf der Insel lebt und arbeitet, hat mich begeistert und gefesselt.

Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen – eine deutsche und eine spanische Kommissarin, deren Wege sich im Verlauf der Handlung auf dramatische Weise kreuzen.
Der Krimi verknüpft geschickt verschiedene Handlungsstränge, die zunächst parallel verlaufen und den Leser im Unklaren lassen, wie am Ende alles schlüssig aufgelöst wird.

Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel verraten. Marie, die in Hamburg als Kommissarin arbeitete, ist nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr arbeitsfähig und nimmt den Vorschlag ihres Mannes, eine Finca auf Mallorca in ein Landhotel zu verwandeln an. Gemeinsam wagen sie einen Neubeginn.
Silvia Fiol ist eine clevere Ermittlerin, die im Moment nach einer neuen Wohnung sucht. Sie ist temperamentvoll und etwas chaotisch veranlagt. Sie ist sehr ehrgeizig und kann schon einige Erfolge bei komplizierten Fällen vorweisen.
Ihr Kollege Ramón Colom ist ein typischer Mallorquiner. So schnell lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen.

Bald werden bei mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert.
„Das Meer hat die Leiche einer jungen Mutter angespült. Die Tote erweist sich als schwedische Touristin. Kurz darauf wird eine weitere Touristin als vermisst gemeldet. Doch auch diese Frau ist noch nicht die Richtige für den Täter – das weiß er, seit er Marie gesehen hat …“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages
Immer wieder wird die Geschichte auch aus der Sicht des Täters erzählt, was zusätzliche Spannung bringt. Aber man kann ihn und seine psychischen Probleme als Leser nicht durchschauen.
Als Marie verschwunden ist nimmt die Krimi-Handlung an Tempo zu.

Der Fall fordert viel von Silvia und Ramon, denn die Sommersaison steht bevor. Eine Verunsicherung und ausbleibende Touristen erhöhen den Zeitdruck. Akribische Recherchen bringen erste Hinweise auf einen Tatort im Tramuntana-Gebirge. Die Autorin erweist auch als ausgezeichnete Kennerin der örtlichen Gegebenheit und kann das dem Leser auch sehr gut vermitteln. Die Suche führt Silvia in das unterirdische Höhlen- und Grottensystem rund um Sa Calobra und Puerto de Sóller.

Der Krimi lebt vom Kontrast der Idylle und der harten Realität der Kriminalfälle. Die Protagonisten zeichnet die Autorin liebevoll mit vielen Details. Sie sind trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd.
Besonders gefallen hat mir die persönliche Begegnung von Marie und Silvia, die sich gut verstehen, privat und beruflich, was neue Fälle erwarten lässt.

FAZIT:
„Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge“ ist ein gelungenes Krimi-Debut, das Spannung mit viel Lokalkolorit und liebenswerten Protagonisten gelungen verbindet. Mich konnte vor allem das in sich stimmige dramatische Finale überzeugen. Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen neuen packenden Mallorca-Krimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Mörderische Provence

Die Mirabeau-Morde
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Eine bizarre Mordserie erschüttert Aix-en-Provence. Die Opfer sind rätselhaft inszeniert. Dabei liegen kleine Zettel mit Anmerkungen in provenzalisch.
Stefan Eltjen, der perfekt französisch spricht, wurde ...

Eine bizarre Mordserie erschüttert Aix-en-Provence. Die Opfer sind rätselhaft inszeniert. Dabei liegen kleine Zettel mit Anmerkungen in provenzalisch.
Stefan Eltjen, der perfekt französisch spricht, wurde aus München nach Frankreich gesandt, um seine französischen Kollegen bei der der Aufklärung des Mordes an einer deutschen Studentin zu unterstützen. Plötzlich ist er mitten drin in diesem ungewöhnlichen Kriminalfall, der bald weitere Opfer fordert. Nichts verbindet die getöteten Menschen.

Doch bald wird klar – der Täter hat eine Botschaft. Die Ermittlungen geraten unter Zeitdruck, als man Zeichen und Hinweise für den nächsten Mord erkennt.
Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Provence-Krimis um Stefan Eltjen. Dieser Ermittler macht es dem Leser nicht leicht sich mit ihm zu identifizieren. Er fällt im Krimi immer wieder durch Belehrungen und eine gewisse Besserwisserei auf. Wie es zu einer Beziehung mit seiner sympathischen französischen Kollegin Alis kommen konnte, blieb mir ein Rätsel.

Der Autor erzählt eine recht spannende Geschichte, in der auch viel Wissen zu Geschichte und Besonderheiten der Provence vermittelt wird. Häufig trifft sich Eltjen mit seinem französischen Kollegen Dubarry in typisch südfranzösischen Restaurants, was den Krimi mit Lokalkolorit und provenzalischem Flair bereichert. Die Spannung wird erhöht durch Perspektivwechsel, aus denen die Geschichte erzählt wird.

Der Krimi fesselt, aber er ist nicht unbedingt mit leichter Hand geschrieben. Mir fiel es manchmal etwas schwer dabei zu bleiben. Ein Pluspunkt ist die schlüssige und absolut überraschende Auflösung der Fälle mit einem hochdramatischen Finale.

Ich bin gespannt auf die neuen Fälle und hoffe, dass Stefan Eltjen mehr an französischer Lebensart gewinnt.
Aus meiner Sicht gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne, da hier noch Potential vorhanden ist.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Ein geheimnisvoller Täter auf Borkum

Friesenwürger. Ostfrieslandkrimi
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Seit geraumer Zeit lösen die Kommissarin Mona Sander und ihr Kollege Enno Moll knifflige Mordfälle auf der schönen Insel Borkum. Doch ihr neuer, mittlerweile 15. Fall, ist ganz anders. Sie werden tätig ...

Seit geraumer Zeit lösen die Kommissarin Mona Sander und ihr Kollege Enno Moll knifflige Mordfälle auf der schönen Insel Borkum. Doch ihr neuer, mittlerweile 15. Fall, ist ganz anders. Sie werden tätig bevor Morde geschehen. Dennoch ist dieser Krimi alles andere als beschaulich oder ruhig. Das Gegenteil ist der Fall.

„Der Würger von Borkum versetzt die friedliche Nordseeinsel in Angst und Schrecken. Wie ein Phantom taucht der maskierte Unbekannte aus dem Nichts auf und attackiert junge Frauen. Bislang wurde er immer rechtzeitig gestört, doch schon der nächste Angriff könnte tödlich enden. Die Kommissare Mona Sander und Enno Moll nehmen die Spur des Täters auf. Seine drei bisherigen Opfer sehen sich ähnlich.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Doch wie soll man einen Täter finden, von dem es keine genaue Beschreibung gibt finden? Er ist schwarz gekleidet, trägt Handschuhe und Maske. Mona und Enno finden einfach keine Spur, obwohl er immer wieder unerwartet zuschlägt. Diese Situation setzt der temperamentvollen Kommissarin zu und sie versucht allein weiter zu ermitteln. Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr und wird zum Star in den sozialen Medien.

Doch von der Lösung des Falls ist sie dennoch weit entfernt. Ihr besonnener Kollege Enno ist eine große Unterstützung, denn beide ermitteln in alle Richtungen. Plötzlich müssen sie einen Todesfall aufklären. Eines der Opfer wurde erneut überfallen und hat sich tätlich gewehrt.

Mona hat aber das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht zusammen passt. Die Spannung steigt kontinuierlich weiter. Erst Ermittlungen im privaten Umfeld von Täter und Opfer bringen eine vielversprechende Spur. Doch Eile ist geboten, denn es gibt wieder einen Überfall.

Sina Jorritsma erzählt temporeich und packend eine äußerst spannende Geschichte mit vielen Facetten. Ihr gelingt es von Beginn an den Leser zu fesseln und zum Ermitteln anzuregen. Bis zum Schluss bleiben das Motiv und Täter im Dunkeln. Erst nach schlüssiger Auflösung passt alles in diesem neuen, absolut gelungenen Krimi zusammen. Mona und Enno haben wieder bewiesen, dass sie ein fähiges Team sind, welches keine Unterstützung vom Festland benötigt.
Fazit:

Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen spannenden und ungewöhnlichen Ostfrieslandkrimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Tod eines Bestsellerautors

Blutiges Töwerland. Ostfrieslandkrimi
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Für die Einheimischen ist die wunderschöne Insel Juist Töwerland – ein Zauberland. Hier gehen die Uhren noch langsamer und die Natur begeistert Inselbewohner und Urlauber gleichermaßen.
In einem schönen ...

Für die Einheimischen ist die wunderschöne Insel Juist Töwerland – ein Zauberland. Hier gehen die Uhren noch langsamer und die Natur begeistert Inselbewohner und Urlauber gleichermaßen.
In einem schönen Friesenhaus in den Dünen lebt und arbeitet der Bestsellerautor Claas Fokken. Jeder Band seines Romanzyklus um den Friesenteufel wurde von den Lesern sehnsüchtig erwartet und verschlungen. Jetzt hat er den letzten Teil vollendet und blickt zufrieden auf sein literarisches Lebenswerk. Er ist erfolgreich und beliebt. Mit Rita seiner Lebensgefährtin, die auch die Verlegerin seiner Bücher ist, hat er ein spätes privates Glück gefunden.
Doch die Idylle wird jäh zerstört, als Claas an einem Sommerabend im Juni in seinem Haus überfallen und getötet wird.

Dörte Jensen schildert in ihrem 7. Ostfrieslandkrimi um den Kommissar Joost Kramer, der Leiter der Task Force Ostfriesland ist, eine spannende und fesselnde Geschichte. Das Mordmotiv bleibt lange verborgen. Ein fanatischer Fan gerät ins Visier der Polizei – doch der Mörder ist er nicht. Class Fokken hatte keine Feinde. Jeder auf der Insel kann nur Gutes über den zurück gezogen lebenden Schriftsteller berichten.

Erst als im privaten Umfeld seiner Familie recherchiert wird, kommen Widersprüche und Ungereimtheiten zu Tage. Dann wird plötzlich Ricarda, die Freundin von Kommissar Kramer, in ihrer Wohnung überfallen. Der Täter entwendet den von Claas Fokken signierten letzten Band des „Friesenteufels“. Ricarda hatte ihn gerade über den Fanclub gewonnen.

Unterschiedliche Handlungsstränge und Geschichten über Personen im Umfeld des Schriftstellers lassen den Leser mit raten und den Fall aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Dadurch steigt die Spannung kontinuierlich, denn als Leser weiß man oft etwas mehr als die ermittelnden Polizisten. Dennoch gelingt es Dörte Jensen den Leser immer wieder zu überraschen und auf falsche Fährten zu führen.
Die Lösung des Falls ist in sich schlüssig und überraschend. Am Ende ist auch der rätselhafte Prolog, der in Berlin spielt, ein passendes Puzzlestück im Mordfall.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Blutiges Töwerland“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.



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Veröffentlicht am 29.01.2020

Nichts ist vergessen ...

Eisgrab
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Der Thriller „Eisgrab“ von Mads Peder Nordbo ist der zweite Teil der Abenteuer des Journalisten Matthew Cave, der auf Grönland geboren wurde und dort lebt und arbeitet.

Der Autor greift auch in diesem ...

Der Thriller „Eisgrab“ von Mads Peder Nordbo ist der zweite Teil der Abenteuer des Journalisten Matthew Cave, der auf Grönland geboren wurde und dort lebt und arbeitet.

Der Autor greift auch in diesem Band politische Ereignisse auf und integriert sie in eine spannende und zum Teil recht grausame Handlung. Matthews Vater ist ein amerikanischer Biochemiker, der in Rahmen seines Einsatzes in der US-Army auf der Thule Airbase, die 1951 in Grönland errichtet wurde, stationiert war. Hier im Roman versuchte die Army ein Mittel zu entwickeln, das Menschen unempfindlich gegen Kälte machen sollte. Daran war Matthews Vater Tom maßgeblich beteiligt. Doch die Pillen hatten fatale Nebenwirkungen auf die Psyche der Menschen. Das Experiment verlief alles andere als gut. Toms Vater geriet unter Mordverdacht.

Doch all diese Fakten erfährt Matthew erst später, als er sich zusammen mit seiner rätselhaften Begleiterin Turpannaq auf die Suche nach seiner verschwundenen Halbschwester Arnaaq macht. Beide entdecken eine vergessene unterirdische Stadt mit wenigen seltsamen Bewohnern und geraten in schreckliche und grausame Situationen.

Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven. Aber es ist auch eine sehr anspruchsvolle und fordernde Lektüre, da Ereignisse auf verschiedenen Zeitebenen geschildert werden. Gemeinsam ist allen Geschehnissen eine unsägliche Grausamkeit. Der Leser trifft korrupte Beamte aus dem ersten Teil wieder und kann die Rachegedanken Tupaarnaq sehr gut verstehen. Die Ausmaße von Inzest, Missbrauch und Vergewaltigung machen auch in diesem Thriller wieder sprachlos. Es finden sich Spuren, die bis in die heutige Zeit reichen. Dabei geraten Matthew, Tupaarna und Arnnaaq in mehrfach gefährliche Situationen, als die Handlungsstränge der Vergangenheit sich mit der Gegenwart vereinen. Manchmal waren aber für mich auch Situationen verwirrend oder sogar unglaubwürdig, wenn Matthew sich rasant schnell von schwersten Verletzungen erholt. Doch dank überraschender Wendungen bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Der Schreibstil liest sich flüssig und beschreibt Situationen präzise und genau.

Fazit:
Mit diesem spannenden Thriller, der grausame Szenen, gesellschaftliche Probleme, die Thematik der Amerikaner auf Grönland und die Natur des hohen Nordens perfekt vereint, ist Mads Peder Nordbo ein von Kälte, Eis und geheimnisvollen Riten der Inuit inspiriertes packendes Buch gelungen. Aus meiner Sicht ist es eine Leseempfehlung und hat 4 Sterne verdient.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.



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