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Veröffentlicht am 14.12.2018

Irrungen, Wirrungen und ein Mord

Mord in Weener. Ostfrieslandkrimi
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„Mord in Weener“ von Susanne Ptak, erschienen 2018 im Klarant-Verlag, ist bereits der 8. Fall mit Dr. Josefine Brenner, einer pensionierten Gerichtsmedizinerin im „Unruhestand“. Alle Teile können eigenständig ...

„Mord in Weener“ von Susanne Ptak, erschienen 2018 im Klarant-Verlag, ist bereits der 8. Fall mit Dr. Josefine Brenner, einer pensionierten Gerichtsmedizinerin im „Unruhestand“. Alle Teile können eigenständig gelesen werden, was ich nur bestätigen kann, denn dieser Krimi war mein „Einstieg“ in die Serie.

In der 1000jährigen Kleinstadt Weener im romantischen Rheiderland findet im September der Michaelismarkt statt. Zu den Ausstellern mittelalterlicher Gewerbe gehört auch Jasmin Hattinga, eine bildschöne jungen Frau. Den anderen Gewerbetreibenden ist sie nicht unbekannt und ihr Ruf ist auch nicht der Beste. Einige Männer aus der Umgebung waren ihre Liebhaber und bei den Frauen ist sie als intrigante und verlogene Person verrufen.

Am frühen Sonntagmorgen wird sie tot am Pranger auf dem mittelalterlichen Friesenmarkt gefunden. Die Polizei hat keinen Mangel an Motiven und möglichen Tätern. Schon die ersten Recherchen bringen Überraschungen ans Licht. Die liebenswerte und scharfsinnige Ermittlerin Dr. Brenner, die auch den Michaelismarkt besucht, ist zufällig wieder zur Stelle. Mit ihr ist der Autorin eine tolle Protagonistin gelungen. Als ehemalige Rechtsmedizinerin lässt sie sich keine Chance entgehen, den leitenden Ermittlern tatkräftig unter die Arme zu greifen. Ihre Berufserfahrung und Menschenkenntnis bringt die Untersuchungen immer wieder voran. Sie hat ein untrügliches Gespür für Menschen und deren Psyche.

Ich hatte keine Schwierigkeiten sofort ins Geschehen einzutauchen. Doch die vielen Personen die gerade am Beginn auftauchten und sich alle kannten, waren für mich etwas verwirrend. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und unterhaltsam.

Bald überschlagen sich die Ereignisse, denn die befragten Personen aus dem Markt- und dem familiären Umfeld des Opfers sind auch keine Unschuldslämmer. Manche habe es faustdick hinter den Ohren. Neue Erkenntnisse lassen die Spannung immer wieder ansteigen bis zu einem actionreichen und für Dr. Josefine Brenner gefährlichen Finale, das von den Ermittlern noch einmal alle Kräfte fordert.

Die Lösung des Mordfalls ist schlüssig und in sich stimmig. Der Leser hat viel über die Schicksale und Lebenswege von Menschen erfahren. Mit der Protagonistin Dr. Josefine Brenner und ihrem Mops Sir Toby erobert die Autorin schnell die Herzen der Leser.Mich hat dieser mit 160 Seiten relativ kurze Ostfrieslandkrimi gefesselt und mir eine spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Stimmungsvoller und bezaubernder Weihnachtsroman

Weihnachtszauber in Hopewell
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„Weihnachtszauber in Hopewell“ von Nancy Naigle, erschienen 2018 bei beHEARTBEAT by Bastei Entertainment, ist eine zauberhafte Erzählung über Rückkehr und Ankunft einer jungen Frau und ihrer Tochter im ...

„Weihnachtszauber in Hopewell“ von Nancy Naigle, erschienen 2018 bei beHEARTBEAT by Bastei Entertainment, ist eine zauberhafte Erzählung über Rückkehr und Ankunft einer jungen Frau und ihrer Tochter im beschaulichen Ort Hopewell.

Nach einer schmerzhaften Scheidung zieht Sydney mit ihrer Tochter RayAnne in den Ort ihrer Kindheit, Hopewell, weil sie dort ein altes Farmhaus besitzt. Es gehörte früher ihren Großeltern und Sydney hatte damals eine schöne Kindheit an diesen kleinen Ort. Sie kehrt der Großstadt Atlanta den Rücken, um frei und unbelastet von ihrer Ehe und falschen Freunden einen Neuanfang zu wagen.

Der Erzählstil ist locker und leicht. Das Lesevergnügen ist von Beginn an gegeben. Die Beschreibung der Personen und der Kleinstadt ist wunderbar gelungen. Ich habe mich sofort in Hopewell verliebt. Sydney ist eine sehr liebenswerte und aufgeschlossene junge Frau, die man sofort mag. So geht es auch der Inhaberin des örtlichen Buchladens Bea, die Sydney noch als Kind kennen gelernt hat. Auch das Geschäft hat den Zauber der Vergangenheit bewahrt und fesselt Sydney aufs Neue. Hier hat sie viele glückliche Stunden verbracht und ihre Liebe zu Büchern entdeckt. Beide Frauen ergänzen sich perfekt, als Sydney übergangsweise und befristet in der Buchhandlung arbeitet. Sie ahnt noch nicht welche Weichen des Schicksal hier gestellt hat.

Die Herzlichkeit mit der Sydney in Hopewell aufgenommen wird ist beispiellos. Hier ticken die Uhren noch etwas langsamer und man hilft sich gegenseitig. Doch auch Sydney bringt sich von Beginn an ein und geht auf die Einwohner zu. Es ist ein Verhältnis, das auf Gegenseitigkeit basiert. Die Geschichte, die sie Autorin erzählt, hat viele verschiedene Facetten. Auch für RayAnne, die immer noch sehr an ihrem Vater, der die Familie im Stich gelassen hat, hängt, ist der Neubeginn nicht einfach. Einfühlsam wird beschrieben, wie Sydney und Anne neue Bekannte kennen lernen, die zu echten Freunden werden.

Der allein erziehende Vater und Lehrer Mac ist, neben den starken Frauen Bea und Sydney, ein äußerst liebenswerter Protagonist. Sein Verhältnis zu seinem Sohn Seth ist nicht unkompliziert, denn beide wurden ausgerechnet zu Weihnachten von Genna verlassen.
Die Weihnachtsatmosphäre ist im ganzen Roman immer spürbar und ein wichtiger Bestandteil der Handlung. Die Tradition des Weihnachtssingens, die in Hopewell gepflegt wird, verleiht der Geschichte eine besondere Note.

Es passiert noch viel in der Weihnachtszeit – Aufregendes, Unerwartetes, Schreckliches und Schönes. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten. Alles spielt sich vor der bezaubernden Kulisse der vorweihnachtlichen und beschaulichen Städtchens Hopewell ab, wo man noch für einander da ist. Jeder geht einer Arbeit nach und so lernen die Kinder auch den Wert von Geld schätzen.

Nancy Naigle beschreibt Einwohner und Ort sehr anschaulich. Sie kann spannende und tragische Situationen mitreißend schildern. Ihr Schreibstil ist flüssig und fesselnd.

Sydney entwickelt sich zu einer unabhängigen und selbständigen Frau, die sich die Achtung ihrer Mitmenschen verdient. Großen Anteil daran hat der 80jährige Bea, die ihr vertraut und sie bestärkt ihren eigenen Weg zu gehen. Verschmitzt begleitet sie die zaghafte Annäherung von Mac und Sydney, die das Potential zu einerzweiten großen Liebe für beide hat.

Fazit:
Dieser zauberhafte Roman ist genau die richtige Lektüre für die Weihnachtszeit, wo kleine und große Wunder geschehen können. Romantik, Spannung, Humor und der Wert der Liebe spielen ebenfalls eine große Rolle. Diese einfühlsam beschriebene Geschichte zieht den Leser in ihren Bann und lässt ihn teilhaben an dem traditionellen und modernen Leben im bezaubernden Hopewell, wo Weihnachten jedes Jahr noch ein ganz besonderes Ereignis ist und die Menschen für wunderbare und zauberhafte Erlebnisse offen sind.

Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung und hat 5 Sterne verdient.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 04.12.2018

Die blutige Spur des Coltan

Finsternis im Herzen
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„Finsternis im Herzen“ erschienen 2018 im PIPER Verlag, gehört zu den interessantesten Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Es ist der erste Thriller von Julia Neumann. Ein wahrhaft gelungenes ...

„Finsternis im Herzen“ erschienen 2018 im PIPER Verlag, gehört zu den interessantesten Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Es ist der erste Thriller von Julia Neumann. Ein wahrhaft gelungenes Debut. Die Autorin nutzt gekonnt das Thriller-Genre, um verschiedene Botschaften zu kommunizieren. So greift sie unter anderem Themen wie Bürgerkrieg im Kongo, Korruption, Profitgier oder Betrug auf.

Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten und deshalb aus dem Verlagstext zum Buch zitieren: „Der afrikanische Adoptivsohn eines Düsseldorfer Industriellenpärchens wird ermordet. Die einzige Zeugin, seine Schwester Rahima, schweigt. Die beiden Kinder wohnen erst seit wenigen Tagen in Düsseldorf und befanden sich bis vor drei Tagen in der Gefangenschaft kongolesischer Rebellen.“
Erst seit kurzem arbeitet die 36jährige Eva Langenberg bei der Mordkommission und der Leser begleitet sie bei ihrem ersten Fall. Schon die Suche nach einem Mordmotiv erweist sich genauso schwierig, wie die Suche nach dem Täter.

Es muss einen Zusammenhang mit dem Herkunftsland der Kinder, dem Kongo, geben. Der Adoptivvater ist Manager in einem Technologiekonzern, der im Kongo investieren wollte. Seine Frau arbeitet häufig als Ärztin in einem kongolesischen Flüchtlingscamp, das ihre Eltern über eine Stiftung finanzieren. Immer tiefer dringen Eva und ihre Kollegen in die Materie ein und verfolgen jede sich bietende Spur. Doch einige führen nirgendwo hin. Deshalb versucht Eva über den attraktiven Entwicklungshelfer Tomke, der an der Adoption maßgeblich mitgewirkt hat, mehr zu erfahren. Doch dabei überschreitet sie Grenzen, die ihr beruflich und privat zum Verhängnis werden.

Der Kongo ist das zweitgrößte Land Afrikas und verfügt im Osten, woher die beiden Adoptivkinder stammen, über riesige Coltan-Vorkommen. Die Bodenschätze sind ein Fluch: Gold, Diamanten, Kobalt, Coltan und andere Erze ziehen Milizen an. Die Banden beuten die Menschen aus. Mit ihren Einnahmen kaufen sie Waffen, um weitere Gebiete zu erobern. Auch Rahima und ihr Bruder haben in einer Mine der Rebellen gearbeitet. Haben sie etwas gesehen, was sie in Gefahr bringt?

Plötzlich ist der unmenschliche Bürgerkrieg im Kongo gar nicht mehr so fern. Wirtschaftliches Engagement in dieser Krisenregion ist in Deutschland gegenwärtig. Bundesbehörden begleiten die Aktivitäten. Mobiltelefone nutzt nahezu jeder. Die Geräte sollen handlich klein sein und trotzdem möglichst viel leisten. Dafür brauchen die Hersteller Stoffe wie Kobalt und Coltan. Die Mineralien sind das Doping der Mobiltelefone.

Die Nähe von Profit und Verbrechen ist nicht neu und spielt in diesem spannenden Thriller eine herausragende Rolle. Der Erzählstil ist flüssig und packend. Perspektivwechsel bringen Abwechslung und vielfältige Informationen über die Akteure und ihre Ziele. Querbezüge erhalten die Spannung aufrecht und gewähren neue Einblicke in den Gesamtzusammenhang. Dabei wird den Erlebnissen der Geschwister in ihrer Heimat in kursiv gedruckten Abschnitten besondere Bedeutung gegeben.

Für mich ist es ein super spannendes Buch, das auch sehr viel Tiefgang hat, weil es Fragen des menschlichen Zusammenlebens aufgreift und berührende Schicksale von Menschen im Kongo zeigt, die in Europa immer wieder verdrängt werden. So hat auch der Entwicklungshelfer Tomke zu einer Lüge greifen müssen, um Spenden für notleidende Vertriebene auftzutreiben. „An hungernde Afrikaner hatte man sich in Europa schon gewöhnt ….Aber für Tiere waren die Deutschen schließlich bereit, in ihre Taschen zu greifen.“

Mir hat dieser Thriller außerordentlich gut gefallen, weil es Julia Neumann gelingt, eine spannende Geschichte mit Intrigen, Machtspielen sowie politischen und militärischen Konflikten der Krisenregion Kivu im Kongo zu kombinieren, ohne den Leser zu belehren. Es ist Unterhaltung auf hohem Niveau. Die Protagonisten sind authentische differenzierte Persönlichkeiten, deren Handlungen für mich als Leser nachvollziehbar waren.

Das in sich schlüssige und realitätsnahe Finale lässt mich nachdenklich zurück. Wer sich für Afrika, den Kongo und globale Probleme, verpackt in einen spannenden Thriller, interessiert, dem ist dieses Buch zu empfehlen. Gern vergebe ich 5 Sterne und hoffe auf weitere Bücher dieser talentierten Autorin.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Unheimliche Geschehnisse

Eine Handvoll Asche
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„Eine Handvoll Asche“ erschienen im März 2018 im Aufbau Taschenbuchverlag, ist der dritte Teil der von Marsali Taylor erschaffenen Cass Lynch und Gavin Macrae Reihe. Bereits 2014 wurde das Original ...

„Eine Handvoll Asche“ erschienen im März 2018 im Aufbau Taschenbuchverlag, ist der dritte Teil der von Marsali Taylor erschaffenen Cass Lynch und Gavin Macrae Reihe. Bereits 2014 wurde das Original mit einem neuen Kriminalfall um die passionierte Seglerin Cass veröffentlicht.

Die Inhaltsangabe ist dem Umschlagtext des Buches entnommen:
„Es ist kurz vor Halloween und die Teenager in Scalloway auf Shetland scheinen den Hexenkult etwas zu ernst zu nehmen. Es gibt einen Hexenzirkel, geführt vom Teufel persönlich. Cass Lynch, leidenschaftliche Seglerin, hält das alles für Aberglaube, bis sie die Tochter von Bekannten tot auffindet. War es Mord?
Es wird ziemlich hart für Cass, sich des Hexenwahns zu erwehren und die realen Hintergründe der Geschichte aufzuklären.“

In diesen Fall wird auch Cass persönlich involviert. Als sie beginnt Nachforschungen zu betreiben, wird sie direkt bedroht und gerät in eine recht gefährliche Situation. Hier wird das Buch richtig spannend und als Leser fiebert und rätselt man mit.
Mir persönlich hat dieser Fall nicht ganz so gut gefallen, weil zu viel über mögliche Tathintergründe spekuliert wird und das geschilderte Treiben zu Halloween recht verwirrend ist. Das Handlungsgeflecht war stellenweise zähflüssig gestaltet und schwer durchschaubar.

Aber die beschriebene Segeltour von Cass und Gavin war auch für mich als Laien sehr gut dargestellt. Man merkt, die Autorin segelt selbst und kennt sich nicht nur gut aus, sondern kann dieses Wissen auch gut vermitteln. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern, einem Segelboot und Shetlandponys seit 1981 auf Shetland.

Weitere Spannung ergab sich aus dem Wiedersehen von Cass mit ihrem norwegischen Freund Anders. Sie muss sich klar werden, ob sie sich mehr zu Gavin oder zu Anders hingezogen fühlt.
Eine Stärke der Autorin sind die grandiosen Beschreibungen von Natur und Landschaft der Shetlands. Die schroffe Schönheit und atemberaubende Küstenlinien werden so geschildert, dass ich mir alles ganz genau vorstellen konnte. Glitzernde Lochs, heidekrautbedeckte Moorlandschaften, dramatische Felsformationen und erhabene Klippe sah ich vor mir und wünschte mir alles einmal mit eigenen Augen zu sehen. Die fundierten historischen Fakten machen das Buch auch zu einem Reiseführer.

Die Auflösung ist in sich stimmig und überraschend. Das ganze Buch ist eine Liebeserklärung an die Shetland-Inseln und hat mir diese abgelegene Gegend näher gebracht. Der Schreibstil ist flüssig und informativ. Die Protagonistin Cass war mir sofort sympathisch, denn sie ist eine ehrliche und sehr nachdenkliche, manchmal ein wenig verschlossene Person.

Aktuell zählt die Reise um Cass und Gavin 6 Bände und ich hoffe, dass die noch fehlenden Teile bald übersetzt werden und der Leser sich auf weitere Abenteuer auf den Shetlands freuen kann.
Von mir gibt es mit den geschilderten Einschränkungen eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein modernes Weihnachtsmärchen

Dünenwinter und Lichterglanz
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Die bezaubernde Erzählung „Dünenwinter und Lichterglanz“ von Tanja Janz, die im winterlichen St. Peter- Ording an der Nordsee spielt, erschien 2018 als MIRA-Taschenbuch.

Alida Jacobsen entdeckt ...

Die bezaubernde Erzählung „Dünenwinter und Lichterglanz“ von Tanja Janz, die im winterlichen St. Peter- Ording an der Nordsee spielt, erschien 2018 als MIRA-Taschenbuch.

Alida Jacobsen entdeckt im Nachlass ihrer verstorbenen Oma eine kleine verschlossene Truhe. Obwohl es keinen Schlüssel gibt, gelingt es ihr den Behälter zu öffnen und sie findet einen Stapel alter Briefe. Aber es sind keine Umschläge mit einer Adresse vorhanden, nur den Namen Hans kann sie entziffern. Sie findet noch ein Foto ihrer Oma als junge Frau mit einem unbekannten Mann, aufgenommen vor einem Pfahlbau in St. Peter-Ording.

Mit diesem Foto und dem Brief begibt sie sich nach St. Peter - Ording, um den Empfänger zu suchen. Wird es ihr gelingen die große Liebe ihrer Oma zu finden?

Sie ahnt nicht wie diese winterliche Reise ihr Leben verändern wird. Tanja Janz erzählt flüssig und sehr einfühlsam. Die Schilderungen der verschneiten Salzwiesen und des Ortes mit seinen schmucken Häusern und Hotels verzaubern den Leser. Ich kenne St. Peter im Frühling, aber meine Sehnsucht, diesen wunderschönen erholsamen Ort im Winter zu erleben, wurde geweckt. Die Beschreibungen friesischer Bräuche und Legenden fügen sich perfekt ein.
Die Zeit vergeht schnell für Alida in St. Peter- Ording und so werden es mehr als drei Wochen, in denen sie auch die Familie von Femke, die neben ihrem Antiquitätenladen auch noch Fremdenzimmer vermietet, näher kennen lernt. Alida ist bescheiden und hilfsbereit geblieben, obwohl viele Menschen sie aus ihrer Fernsehsendung als Wohnexpertin kennen. Sie freundet sich bald nicht nur mit Femke und ihren Zwillingen an, sondern unterstützt die Familie auch bei der Vorbereitung des Adventsfestes im Antiquitätenladen. Bald eröffnen sich ihr ausgerechnet in St. Peter attraktive berufliche Perspektiven. Nur Thomas, Femkes Bruder, macht es ihr nicht leicht.

Die Suche nach dem unbekannten Hans nimmt sie ganz schön in Anspruch. Jedoch Alida lässt sich nicht entmutigen und stößt auf einen überraschenden alten Zeitungsartikel.

Mir hat diese Erzählung mit dem Ausblick in die Zukunft sehr gut gefallen. Die Story bietet viel Abwechslung, Überraschungen und einen ganz besonderen Zauber. Manchmal hat die Handlung etwas Märchenhaftes, was aber sehr gut in die bevor stehende Weihnachtszeit passt. Das Versprechen des wunderschönen Covers wird hier nicht enttäuscht. Es ist eine stimmungsvolle Geschichte, die nicht nur in die Vorweihnachtszeit passt, sondern zu jeder Zeit von allen, die Romantik mögen, gelesen werden kann.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.