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Veröffentlicht am 19.02.2022

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Der Tote mit der Teetasse. Ostfrieslandkrimi
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„Am Tatort im ostfriesischen Wybelsum bietet sich Kommissar Steen ein obskures Bild. Offenbar wurde Cornelius Grootmann beim Teetrinken überraschend erschossen, die Tasse baumelt noch an seinem Finger.“ ...

„Am Tatort im ostfriesischen Wybelsum bietet sich Kommissar Steen ein obskures Bild. Offenbar wurde Cornelius Grootmann beim Teetrinken überraschend erschossen, die Tasse baumelt noch an seinem Finger.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Ein solch bizarrer Tatort überrascht selbst Kommissar Steen bei seinem 12. Fall. Der Tote ist in der Gegend kein Unbekannter – Cornelius Grootmann war ein erfolgreicher Immobilienunternehmer, für manche eher ein Immobilienhai und nicht sonderlich beliebt. Auch bei seiner Familie war er nicht unumstritten. Überhaupt die familiären Verhältnisse sind für Kommissar Steen und seine Kollegen die erste Herausforderung. Es gibt eine Exfrau, die im Koma liegende Frau und Kinder mit Partnern aus beiden Ehen. Das Testament wurde mehrfach geändert und an jenem Nachmittag wurde die aktuelle Neufassung, die mehr als eine Überraschung enthielt, der Familie verkündet.

Tatmotive und Verdächtige gibt es zur Genüge, doch eine heiße Spur ist lange nicht in Sicht. Erzählt wird eine komplexe und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum Detail. Die Tatwaffe, die im Besitz des Toten war, und mit der er auch erschossen wurde, erweist sich bald als entscheidender Fund, um den Fall aufzuklären. Dabei stoßen Kommissar Steen und seine Kollegen auf einen ungeklärten Mordfall der Vergangenheit und der Schlüssel zur Lösung scheint gefunden. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn unerwartete Wendungen geben den Ermittlungen wieder eine neue Richtung. Hier helfen Kommissar Steen seine Menschenkenntnis und seine schier unendliche Geduld weiter. Aber auch seine Kollegen tragen dazu bei einzelne Puzzlestückchen des Falls zu finden.

Die Lösung ist in sich absolut stimmig und schlüssig. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Humor und Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Der Tote mit der Teetasse“ ist gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Vorweihnachtszeit in Chester

Winterzauber in der kleinen Keksbäckerei (Teil 1)
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„Winterzauber in der kleinen Keksbäckerei“ von Holly Hepburn ist der Auftakt zu einer 4teiligen Serie um die beiden Freundinnen Cat Garcia und Sadie Smart, die sich einen Traum aus ihrer gemeinsamen Schulzeit ...

„Winterzauber in der kleinen Keksbäckerei“ von Holly Hepburn ist der Auftakt zu einer 4teiligen Serie um die beiden Freundinnen Cat Garcia und Sadie Smart, die sich einen Traum aus ihrer gemeinsamen Schulzeit erfüllen – ein eigenes Geschäft.

In der Vorweihnachtszeit eröffnen sie in der Kleinstadt Chester eine Bäckerei mit Laden die ganz besonderen Keksspezialitäten anbietet, die sie gemeinsam herstellen. Cat, die begnadete Köchin ist, backt und Sadie, die eine künstlerische Ader hat, verziert die Kekse mit aufwendigen Motiven.

Die kleine Erzählung lässt den Leser am beruflichen Neustart der beiden Single-Frauen teilhaben. Es ist Romantik pur, wenn der erste Schnee fällt und die ersten zarten Bande mit attraktiven ortsansässigen Geschäftsleuten geknüpft werden. Vielleicht finden die beiden Freundinnen hier auch eine neue Liebe? Die Chancen dafür sehen gut aus, doch Sadie, die eine kleine Tochter hat und sich von ihrem Ex-Mann getrennt lebt, fällt die Entscheidung schwer.
Cat wird von ihrer Vergangenheit als Sterneköchin in Paris eingeholt, denn manchen Geschäftsleuten gefällt der Erfolg des neuen Geschäfts nicht und Intrigen werden angezettelt.

Es ist eine Lektüre, die sich leicht und flott geschrieben ist. Der Alltag ist schnell vergessen und man ist gespannt, was Neues in Chester passiert. Die beiden Protagonistinnen sind sympathisch – man kann sich schnell mit ihnen identifizieren. Auch die anderen Charaktere sind alle sehr detailliert beschrieben und man mag sie einfach gern oder auch nicht.

Eingekuschelt in eine Wolldecke am Lieblingsplatz mit einem guten Buch und dazu eine schöne Tasse Tee. So sehen für mich meine kleinen perfekten Momente derzeit aus. Genau das richtige zu dieser Jahreszeit. Das Buch ist perfekt für eine Auszeit zu Hause und erhält nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Unrecht und Ungerechtigkeit

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Henrike Engels Roman „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der dramatische Auftakt einer spannungsreichen Serie um die Ärztin Anne. Im ersten Band trifft sie an einem frühen Morgen ...

Henrike Engels Roman „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der dramatische Auftakt einer spannungsreichen Serie um die Ärztin Anne. Im ersten Band trifft sie an einem frühen Morgen des 2. Januars 1910 mit dem Schiff aus London in ihrer Geburtsstadt Hamburg ein. „Sie kam nicht aus freien Stücken.“ (Henrike Engel) Ein Geheimnis umgibt die Ärztin von Beginn an, das aber im Verlauf des Romans kaum gelüftet wird.

1910 leben in den Elendsquartieren der Hansestadt Zehntausende Menschen auf engstem Raum, wegen der hohen Mieten und des geringen Angebots häufig mehrere Familien in einer Wohnung. Ein Drittel der Einwohner lebt in den fast mittelalterlichen Gängevierteln am Hafen, unter katastrophalen hygienischen und sozialen Bedingungen. Hier herrscht Prostitution, ist Kleinkriminalität wie zum Beispiel Lebensmittel- und Kohlendiebstahl alltäglich.

„Als eine der ersten Ärztinnen Deutschlands hat Anne gerade ein Frauenhaus eröffnet. Ihre Mission ist es, Frauen zu helfen, denen Leid zugefügt wurde. Als die couragierte Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mitarbeiten will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages).

Zwei Leichen von jungen Frauen werden entdeckt, die offensichtlich Kontakt zu der sozialen Einrichtung von Anne hatten. Es beginnt eine spannende Geschichte, die den Leser schnell fesselt. Wer waren die beiden Opfer, die professionell hingerichtet wurden? Warum mussten sie sterben?

Mit dem fussballbegeisterten Kommissar Berthold Rheydt betritt ein weiterer sympathischer Protagonist das Geschehen. Er ermittelt akribisch und steht neuen Methoden und Verfahren aufgeschlossen gegenüber. So ist es nicht verwunderlich, dass er bald interessante Spuren findet, die aber nicht jedem genehm sind. Dennoch hat er die Unterstützung seiner Vorgesetzten und findet aufschlussreiche Verbindungen zu den kolonialen Aktivitäten jener Zeit.

Henrike Engel gelingt es den Leser mitzunehmen und ihn tief eintauchen zu lassen in die Salons progressiver Bürger, das scheinbar gutbürgerliche Pfarrhaus von Helenes Eltern und immer wieder in die dunklen Gassen des Gängeviertels am Hafen. Hier wird anhand von Schicksalen gezeigt, wie schwer das Leben für die Bewohner war – ein täglicher Kampf ums Überleben.
Sie erzählt in drei Teilen eine spannende Geschichte. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und Sachkunde bereichern den Roman. Ihre Recherchen zum historischen Hintergrund können mit einer gut in die Zeit eingebetteten Handlung überzeugen.

Der Roman lässt sich ausgezeichnet lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe. Das Buch zeigt die Lebens- und Arbeitsbedingungen am Anfang des 20. Jahrhunderts sehr anschaulich. Es berichtet lebendig und vielschichtig vom Kampf für Frauenrechte, soziale Gerechtigkeit und dem täglichen Überlebenskampf. Es ist ein beeindruckender historischer Roman für den die Autorin sehr gut recherchiert hat und dem ich 5 Sterne gebe.

Für jeden historisch interessierten Leser ein empfehlenswertes Buch. Ich freue mich schon auf den zweiten Band und bis gespannt, was Anne noch erleben wird und warum sie London fluchtartig verlassen musste.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Wie aus Elisabeth von Wittelsbach Kaiserin Sisi von Österreich wurde

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Der neue Roman „ Sisi – Kaiserin wider Willen“ der amerikanischen Autorin Allison Pataki erschien 2021 in der Reihe „Außergewöhnliche Frauen zwischen Liebe und Aufbruch“ des Aufbau TB Verlages.

Er umfasst ...

Der neue Roman „ Sisi – Kaiserin wider Willen“ der amerikanischen Autorin Allison Pataki erschien 2021 in der Reihe „Außergewöhnliche Frauen zwischen Liebe und Aufbruch“ des Aufbau TB Verlages.

Er umfasst nur eine kurze Zeitspanne von 1853 – 1867 aus dem Leben von Sisi. Es sind jene Jahre als aus der bayrischen Prinzessin die populäre Kaiserin Sisi am Habsburger Hof wurde. Ihr Roman endet mit der Krönung des Kaiserpaares als Könige von Ungarn. Allison Pataki hat erzählt eine fiktive Geschichte, die ordentlich recherchiert wurde, aber keine Romanbiografie ist. Es könnte sich alles so ähnlich zugetragen haben.

Der Autorin gelingt es dem Leser einen emotionalen Zugang zu Sisi als historische Person zu verschaffen. Sie ist eine vielschichtige Persönlichkeit mit vielen ganz unterschiedlichen Facetten. Die Autorin versucht die Gefühle ihrer Protagonistin zu zeigen, die die Ursache für ihr Handeln und ihre Eigenheiten sind. Dabei erzählt sie alles aus Sisis Sicht die in ein Leben geworfen wurde, worauf sie nicht vorbereitet war. Die Folgen bieten Stoff für Romane und Filme.

Ein junges Mädchen von 16 Jahren wird überraschend „Kaiserin am Hof der mächtigen Habsburger, dem Zentrum der politischen Intrige und feudalen Ränkespiele. Die Ehe mit Kaiser Franz Joseph wird aus Liebe geschlossen, und es gelingt der freien, naturverbundenen Frau, die Zuneigung ihres Volkes zu gewinnen. Doch schon bald muss Sisi sich fragen, wie sie die Rolle der Monarchin erfüllen kann, ohne sich selbst zu verlieren - und ohne die Liebe zu Franz Joseph aufs Spiel zu setzen.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Autorin erzählt mit einer ausdrucksstarken Sprache bildhaft von Menschen und ihren Schicksalen. Ihre Protagonisten sind authentisch und sehr differenziert beschrieben. So könnte es gewesen sein, wenn sich Franz Joseph und Elisabeth allmählich fremd werden. Eine Mutter, der man die Kinder nimmt, wie es Erzherzogin Sophie getan hat, kann daran psychisch zerbrechen. Niemand weiß genau, wie es in Elisabeth aussah. Doch ihre Reaktionen, die beginnende fieberhafte Reisetätigkeit, die Konzentration auf ihre Schönheit und ihr Aussehen sind möglicherweise eine Folge. Die Autorin versucht Erklärungen für den Mythos zu finden und erzählt eine phantasievolle Geschichte.

Wer einen leichten Einstieg in die Biographie von Sisi, jenseits der allbekannten Filme und Mythen möchte, dem empfehle ich diesen Roman. Gern vergebe ich 4 Sterne, denn Teile des Romans waren für meinen Geschmack etwas zu kitschig.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Marie und die Rauhnächte

Ein Rauhnachtswunder
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Sagenumwoben, mystisch, geheimnisvoll: Die Rauhnächte – zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag – gelten als magische Zeit, in der Dunkel und Licht, Altes und Neues, Vergänglichkeit und Ewigkeit ineinanderfließen. ...

Sagenumwoben, mystisch, geheimnisvoll: Die Rauhnächte – zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag – gelten als magische Zeit, in der Dunkel und Licht, Altes und Neues, Vergänglichkeit und Ewigkeit ineinanderfließen. Die Gesetze der Natur sind außer Kraft, die Seelen der Verstorbenen und Geister sind unterwegs und Tiere können sprechen. In dieser besonderen Zeit ist eine Verbindung der geistigen mit der realen Welt möglich.

Dabei werden besondere Rituale und Bräuche zelebriert. Die Art und Weise, wie die Rauhnächte verbracht werden, soll der Überlieferung nach das nächste Jahr bestimmen.

Für Marie, die mit ihrem Sohn Tommi in einem kleinen Dorf in der Oberlausitz lebt, hat diese Zeit eine besondere Bedeutung. Jedes Jahr hat sie mit ihrer Oma Irmi die alten Bräuche gelebt. Doch Oma Irmi ist tot und „Marie weiß, dass jetzt die Zeit gekommen ist, um ihr Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Sie wird allein wird die Tradition der Rauhnächte zelebrieren.“ (aus der Inhaltsangebe des Verlages).
Ihr Nachbar Kurt, der noch immer unter dem Tod seiner geliebten Frau leidet und mittlerweile griesgrämig geworden ist, bewahrt ebenfalls die Erinnerung an die Rituale der Rauhnächte. Als sein Sohn Hannes, der in Norwegen lebt und arbeitet, doch noch zu einem verspäteten Besuch erscheint, erwecken beide einen alten Brauch und finden inneren Frieden.

Frida Luise Sommerkorn und Sylke Hörhold erzählen 12 Kapiteln, die den 12 Rauhnächten entsprechen, wunderschöne nachdenkliche Geschichten über die Schicksale einzelner Dorfbewohner. Nahezu jeder hat leidvolle Erfahrungen gemacht und Verluste erlitten, doch irgendwie muss das Leben weitergehen. Dabei sind menschliche Wärme und Nähe wichtig. Die alten Bräuche, die hier noch bewahrt werden, helfen den Menschen sich näher zu kommen und ihr Schicksal anzunehmen. Gespräche, Vertrauen und Hilfsbereitschaft sind der Schlüssel für Hoffnungen und einen neuen Anfang.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist flüssig, wie aus einem Guss und liest sich ausgezeichnet. Sie erzählen mit einer ausdrucksstarken Sprache bildhaft von Menschen und ihren Schicksalen. Die Protagonisten sind authentisch und sehr differenziert beschrieben. Mich hat das Buch sehr berührt, welches ich in jener magischen Zeit gelesen habe. Gern möchte ich erfahren, wie es im neuen Jahr Marie und Tommi und ihren Nachbarn ergeht.

Mich haben die Geschichten gefesselt und berührt. Sehr gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf eine Fortsetzung.

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