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Veröffentlicht am 15.06.2023

In guten wie in schlechten Zeiten

Das Band, das uns hält
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»Eine schöne, anständige Frau mit weißem Haar, die im ganzen Leben nie mehr als zweiundfünfzig Kilo gewogen hat und seit diesem Silvesterabend noch viel weniger. Trotzdem gehen der Sheriff und die Anwälte ...

»Eine schöne, anständige Frau mit weißem Haar, die im ganzen Leben nie mehr als zweiundfünfzig Kilo gewogen hat und seit diesem Silvesterabend noch viel weniger. Trotzdem gehen der Sheriff und die Anwälte davon aus, dass sie sich so weit erholen wird, dass man sie in einen Rollstuhl setzen und dann durch die Stadt zum Gerichtsgebäude fahren kann, um ihr den Prozess zu machen.« S.5

So beginnt die Geschichte von Edith Goodnough, fast 80, die uns von ihrem Nachbarn Sanders Roscoe erzählt wird. Und zwar ganz privat. Nicht etwa dem neugierigen Reporter vom Denver Post, den hat er mit Schmach vom Hof gejagt.
Doch um Ediths Leben bis zu dem Zeitpunkt der Tragödie 1976 zu verstehen, muss er mit ihren Eltern beginnen. Sie verlassen 1896 das fruchtbare Iowa, um ein kleines Stück Land zu besitzen, doch das Grasland ist karg und trocken. Und die Goodnoughs sind einsam und auf sich gestellt. Eine pfeiferauchende Halb-Cheyenne mit ihrem Jungen sind meilenweit ihre einzigen Nachbarn. Nach dem frühen Tod der Mutter bleiben Edith und ihr Bruder Lyman mit ihrem despotischen Vater zurück, der sie mit harter Hand erzieht und keine Liebe kennt.

Haruf hatte mich bereits auf der ersten Seite mit seinen Worten eingefangen. In ihrer Schlichtheit und Direktheit liegt etwas sehr Einfühlsames, Berührendes, das mal melancholisch, mal ironisch direkt unter die Haut geht. Die Geschichte erstreckt sich über 80 Jahre, die geprägt sind von einem spartanischen Leben und unerfüllten Träumen. Aber auch schönen Momenten, die in Ediths Leben so selten und kostbar waren.

Edith ist eine unerschütterlich verantwortungsbewusste Frau, die nie klagt, kein Selbstmitleid kennt, die tut, was sie tun muss. Ihr ganzes Leben widmet sie ihrer Familie – ihrem tyrannischen Vater und ihrem Bruder Lyman, der viele Jahre auf Reisen ist.

Es ist auch ein bisschen die Geschichte der Roscoes, denn zwischen den benachbarten Familien gibt es auch ein Band, das sie über Generationen zusammenhält, ein Band der Freundschaft, denn wer weiß, wie Ediths Leben ohne sie ausgesehen hätte.

Haruf schildert eindrücklich das entbehrungsreiche Farmerleben. Und doch schafft er es mit seinen Worten, uns auch die Schönheit des rauen Landes zu zeigen. Seine Charaktere sind einfache Menschen, die ein einfaches Leben führen, Fehler machen, auch mal ihre Pflichten vergessen, die kleinen Freuden des Lebens genießen können, vor allem aber untrennbar miteinander verbunden sind. Es menschelt gar arg, und das hat mir richtig gut gefallen.
Am Ende habe ich sehr lange über Familienbande nachgedacht. Wie viel wird von einem erwartet, wie weit reicht die Verpflichtung, wie viel ist die eigene Freiheit wert. Ist eine Familie wirklich so untrennbar miteinander verbunden, dass man sein eigenes Leben, seine Selbstverwirklichung hinter alles andere zurückstellt?

Eine wunderbare, traurige Geschichte über die Bindung zwischen Vätern, Müttern und Kindern und Freunden – über das Band, das sie hält.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Mega Pageturner

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Nach einem etwas schwächeren Teil 2 hat Raabe hier wieder einen echten Pageturner hingelegt.
Die ausgeblutete Leiche eines umschwärmten Rockstars wird im Gästehaus der Polizei gefunden, noch bevor Tom ...

Nach einem etwas schwächeren Teil 2 hat Raabe hier wieder einen echten Pageturner hingelegt.
Die ausgeblutete Leiche eines umschwärmten Rockstars wird im Gästehaus der Polizei gefunden, noch bevor Tom Babylon mit den Ermittlungen loslegen kann, gerät er und seine Familie unter Verdacht. Wie wir es von Raabe gewohnt sind, legt er die Spuren wieder weit zurück in die Toms Vergangenheit, die in der zweiten Ebene erzählt wird. Diesmal erfahren wir viel über Toms Eltern und die letzten Monate in der DDR, die für die Familie dramatisch enden und einen grausamen Rachefeldzug nach sich ziehen.

Raabe hat es wieder geschafft, mich durch die Story rasen zu lassen. Er schubst seine Leser mitten ins Geschehen, was eine enorme Spannung aufbaut, die er über den ganzen Thriller zu halten weiß. Sein Schreibstil, der lebendig und super flüssig ist, tut sein Übriges dazu. Wir erfahren diesmal viel über Toms Kindheit, was nun auch das etwas schwierige Verhältnis zu seinem Vater aufklärt. 1989 ist Tom 5 Jahre alt, seine Mutter Inge steht zwischen zwei Männern und hat ihre eigene Vorstellung von Freiheit, doch damit bringt sie ihre ganze Familie in Gefahr. Die politischen Verwicklungen waren wieder sehr eindrücklich und realistisch geschildert. Und hier setzt Raabe eine so verblüffende Wendung, dass ich kurz den Atem anhalten musste. Es ist erstaunlich, wie genial der Plot über die drei Bände bisher angelegt ist, und ich kann nur sagen, wer es lesen will, muss mit Band 1 beginnen, sonst macht vieles keinen Sinn. Aber hey, es lohnt sich wirklich, eine der besten Reihen, die ich bisher gelesen habe.

Und natürlich geistert Viola wieder durch seine Gedanken. Das Ende und der Titel des letzten Teils »Violas Versteck« implizieren, dass wir uns nun der Auflösung nähern.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Ein Porträt aus Einsamkeit und flüchtigem Glück

Schmales Land
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Ein Roman, der es vermag, wie ein Gemälde Licht und Schatten eines Sommers, einer Ehe und einer außergewöhnlichen Freundschaft einzufangen – ein Gemälde aus Worten. Ein Porträt aus Einsamkeit und flüchtigem ...

Ein Roman, der es vermag, wie ein Gemälde Licht und Schatten eines Sommers, einer Ehe und einer außergewöhnlichen Freundschaft einzufangen – ein Gemälde aus Worten. Ein Porträt aus Einsamkeit und flüchtigem Glück.

1950 Michael, ein Waisenjunge aus Deutschland, wird von seinen Adoptiveltern in New York im Sommer nach Cape Cod geschickt. Er soll ein paar unbeschwerte Wochen bei Mrs Kaplan, der Adoptivvermittlerin verbringen und ihrem Enkel Richie Gesellschaft leisten. Noch immer verstört und traumatisiert von seinen Kriegserlebnissen zieht er sich lieber zurück, statt mit dem etwa gleichaltrigen Ritchie zu spielen. Auch er hat seinen Vater im Krieg verloren und nur noch Umgang mit Erwachsenen, was seiner Mutter Sorgen bereitet.

Dann lernt Michael Mrs Aitch kennen. Die Hoppers, die im Roman nach den Initialen nur Mr und Mrs Aitch genannt werden, reiben sich aneinander auf. Er findet nicht mehr die richtige Inspiration, sie ist seit Jahren frustriert, im Schatten ihres erfolgreichen Mannes zu stehen. Während er oft stundenlang auf der Suche nach Motiven ist, und unter seiner schwindenden Kreativität leidet, wird sie von der Leere und Einsamkeit erdrückt. Sie treibt ihn an, streitet und lässt ihren Unmut an anderen Menschen aus.

Zwischen Mrs Aitch und Michael entspinnt sich eine zarte Freundschaft, woraus beide Momente des Glücks schöpfen und ihrer Einsamkeit entfliehen.

Hickey hat hier keinen klassischen Künstlerroman geschrieben, sondern sich nur einer Phase Hoppers bedient, die geprägt ist von einer Schaffenskrise und einer kritischen Ehesituation. Außerdem wird multiperspektivisch erzählt, so dass Michaels Situation gleichrangig präsent ist. So viel zur Einordnung.
Man sollte hier aber auch kein leichtes Sommerbuch erwarten, weil die Geschichte durchaus etwas düsteres, belastendes hat. Neid, Unzufriedenheit und die Auswirkungen des Krieges sind stets spürbar, auch wenn die Kaplans sich mit einer groß inszenierten Party von all dem ablenken wollen. Das Fehlen der Männer ist allgegenwärtig. In ihrer Verlorenheit gehen Michael, Richie und Mrs Aitch unterschiedliche Wege, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Das hat Hickey hier hervorragend eingefangen und lässt die 50er mit ihrer bildlichen Sprache lebendig werden.

Letztlich bin ich mir nicht ganz sicher, worauf Hickey in ihrem Roman den Fokus legte. Es ist zum einen ein Porträt einer schwierigen Phase in der Ehe der Hoppers, wobei es mir vorkam, dass Edward sehr ruhig am Rand stand. Zum anderen ist es ein Versuch, die Nachkriegszeit der Amerikaner zu zeigen, die zu der Zeit bereits wieder in Korea einmarschieren, aber die alten Verluste noch nicht verarbeitet haben. Das alles sind aber Überlegungen, die ich erst im Nachhinein angestellt habe, weil ich mir das Ende etwas klarer und stärker gewünscht hätte. Trotzdem kann ich das Buch wärmstens empfehlen, weil mich die Charaktere doch sehr berührt und noch eine ganze Weile beschäftig haben.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Ein dunkles Zeitalter wird wieder lebendig

Gestern, im Jahr 634
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»Der Wagen ruckt, schüttelt sie, nimmt Fahrt auf. Lasst mich nicht hier mit Pest und Teufeln! Nehmt mich um Gottes Willen mit!, schreit Montana, Ermengundis sieht sie laufen, das Kleid mit beiden Händen ...

»Der Wagen ruckt, schüttelt sie, nimmt Fahrt auf. Lasst mich nicht hier mit Pest und Teufeln! Nehmt mich um Gottes Willen mit!, schreit Montana, Ermengundis sieht sie laufen, das Kleid mit beiden Händen angehoben, die straken Beine entblößt bis zu den Schenkeln, rennt sie hinter ihnen her. Wir schicken einen Arzt!, ruft Oda zu ihr hin und dreht sich um, So wir einen finden, murmelt sie. Mit einem Klagelaut, ähnlich dem Brüllen eier Kuh, die nach verlorenen Kälbern schreit, bleibt Montana stehen – im Schatten eines Hauses, das vorgestern verlassen wurde. Montana wird die Letzte sein, die in dieser Straße lebt, wenn ihre Mutter stirbt.« S.15

Einer der außergewöhnlichsten historischen Romane, den ich je gelesen habe. Die Autorin hat sich eine spannende Zeit ausgesucht, über die es nur wenige Aufzeichnungen gibt, das 7. Jahrhundert, die Herrschaftszeit der Merowinger. Ein dunkles Zeitalter, die Römer sind Vergangenheit, die Germanen erstarkten, Karl der Große ist noch Zukunft. In ihrem fiktiven Roman, der zwischen Metz, Trier, Verdun und Frankfurt spielt, verwebt sie gekonnt reale Fakten.
634 – Der Diakon Adalgisel Grimo diktiert sein Testament, das älteste Dokument des frühen Mittelalters, das nur noch in einer Abschrift aus dem 10. Jhd. erhalten ist. Die Autorin erzählt ausgehend vom Jahr 600 die spannende Geschichte um die Familie Grimos. Als Kind muss er mit seiner Tante Oda und seiner Schwester Ermengundis vor der Pest in die Königsstadt Metz fliehen. Da sie privilegierten Verhältnissen entstammen, genießen sie eine klösterliche Ausbildung. In vielen kleinen Episoden erfahren wir von der brutalen, harten Zeit, die geprägt war von Kriegen, Königsmorden und der Vorherrschaft der Christen. Noch herrscht viel Aberglaube in den Köpfen der Menschen, die alten Götter existieren neben dem christlichen Glauben.

»Der Herr-Gott kann sich nicht um alles kümmern, sagt sie, glaubt mir, Ermengundis, man muss die bitten, die zuständig sind.« S.184

Während Grimo als Diakon seine Berufung findet, hadert seine Schwester zunehmend mit diesem Leben und wünscht sich sehnlichst ein Kind und einen Mann. Obwohl auch sie Diakonin ist und nur an den einen Gott glaubt, findet sie es nicht verwerflich, diesen Wunsch an die alten Götter zu richten.
Im Zeitraffer zeichnet die Autorin nun das Leben der Kinder bis 698 nach, eine Zeit, in der auch die Alamannen ins Geschehen eingreifen. Das führt sie schließlich zu einem Kindergrab, das heute im Frankfurter Dom zu finden ist.

Das Beeindruckendste an dem Roman ist sicher Kemmerzells Sprache, die im ersten Moment ungewohnt erscheint. Sie schafft eine perfekte Symbiose aus unauffälliger moderner Sprache und altertümlichen Begriffen, die sich mit all den wunderbaren Bildern zu einem wahren Echtzeiterlebnis zusammenfügt. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, denn gerade für Frauen war das Leben hart. Tod, Vergewaltigung, Hunger und Krankheiten haben den Alltag bestimmt.

Im Anhang finden wir einen Merowiger-Stammbaum, Listen von historischen Personen und ein ausführliches Glossar, das mir beim Lesen sehr hilfreich war. Auch habe ich immer wieder gegoogelt, weil ich unbedingt mehr über manche Figuren erfahren wollte. Das Buch hat wirklich meine Neugier entfacht.
Ich spreche hier eine eindeutige Empfehlung aus für alle, die sich nicht nur geschichtlich interessieren, sondern auch eine Vorliebe für Sprache haben und rate daher, erst die Leseprobe zu lesen. Ich bin jedenfalls restlos begeistert.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Wie weit ist man bereit zu gehen für die, die man liebt?

Dunkelzeit
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1985 – Das Wochenende, an dem die Jagdsaison für Hirsche im ländlichen Nebraska beginnt. (Deer Saison, Originaltitel) Auch Hal geht mit seinen Freunden jagen, kommt aber mit einer Beule in seinem Pick-Up ...

1985 – Das Wochenende, an dem die Jagdsaison für Hirsche im ländlichen Nebraska beginnt. (Deer Saison, Originaltitel) Auch Hal geht mit seinen Freunden jagen, kommt aber mit einer Beule in seinem Pick-Up zurück und einer toten Hirschkuh, für die er keine Jagderlaubnis hatte.
Es ist auch das Konfirmationswochenende von Milo, dessen Schwester in der letzten Nacht anscheinend nicht nach Hause gekommen ist. Noch sind alle der Meinung, dass sie bald wieder auftauchen wird. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich mit ihren Freunden betrunken hätte. Als sie nach zwei Tage immer noch nicht zurück ist, ist man im Dorf einhellig der Meinung, Hal hat sie getötet.
Hal ist geistig beeinträchtigt und oft Zielscheibe der Bewohner von Gunthrum. Alma und Clyle haben Hal vor einiger Zeit auf ihrer Farm angestellt und sorgen dafür, dass Hal ein relativ selbstbestimmtes Leben führen kann. Jetzt, wo er von allen öffentlich verurteilt wird, versucht Alma ihn nach Kräften zu verteidigen. Sie weiß, dass er nicht immer die Folgen seines Handelns abschätzen kann, aber sie kann sich nicht vorstellen, dass Hal etwas mit dem Verbrechen zu tun hat. Oder doch? Woher stammte die Beule an seinem Pick-up und das ganze Blut in seiner Wohnung?

Wir verfolgen die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Da ist Alma, die Schulbusfahrerin, die mit den Wechseljahren zu kämpfen hat, mürrisch ist und sich vom Leben betrogen fühlt. Weil ihre Ehe mit Clyle kinderlos blieb, kümmert sie sich um Hal wie um einen eigenen Sohn. Sie würde ihn mit ihrem Leben beschützen. Clyle hat derweil mit seiner Farm zu kämpfen, der Schweinestall ist sein Rückzugsort, wenn Alma ihm mal wieder auf die Nerven geht.

Und da wäre noch Milo, der aufgeweckte 12-Jährige, dem seit Jahren nichts in seinem Elternhaus entgeht, weil er nur zugern die Erwachsenen belauscht. Jetzt, wo seine Schwester verschwunden ist, reimt er sich das merkwürdige Verhalten der Erwachsenen zusammen und stellt Fragen.

Das Buch ist alles andere als ein gewöhnlicher Krimi, ich würde es auch eher als soziales Drama beschreiben, eine charakterbasierte Gesellschaftsstudie. Der Fall der vermissten Peggy steht nicht im Fokus und wir folgen auch keinen direkten Ermittlungen. Flanagan hat hier hervorragende Charaktere geschaffen. Wir bekommen tiefe Einblicke, wie es ist, in diesem Dorf ein Außenseiter zu sein. Alma lebt inzwischen 14 Jahre hier, obwohl sie nur für eine Saison ihrem Mann zuliebe herkam, ihren Job als Sozialarbeiterin aufgegeben hat und eigentlich zu gern ein Teil des Ortes zu sein. Doch der Frust in ihr ist über die Jahre übermächtig geworden und Hal scheint nun der einzige Fixpunkt neben ihren verdrängten Eheproblemen zu sein. Auch Milo ist auf seine Art anders. Er kann sich nahezu unsichtbar machen und interessiert sich mehr für die Probleme der Erwachsenen als für seine Freunde. Und bei Hal kann man sich nie sicher sein, wozu er fähig ist.
Wenn sich nach und nach alle Puzzlestücke zusammenfügen, bekommt man das komplette Bild einer komplizierten Beziehung der Bewohner von Gunthrum, ein Ort, den es wohl zu jeder Zeit überall gibt. Was das Buch somit auch zeitlos macht.

Außerdem mochte ich Flanagans Schreibstil, der voller wunderbarer zitierfähiger Sätze ist, dass ich manche Passagen zwei Mal gelesen habe.
Ich empfehle das Buch gern allen, die nicht auf vordergründige Spannung aus sind, sich dafür lieber von tiefgründigen Figuren begeistern lassen.

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