Wirre Erzählweise und von Spannung keine Spur
Die MuseDer Klappentext von Daniel Coles "Die Muse" las sich äußerst vielversprechend. Erwartet hatte ich demnach einen brutalen und fesselnden Thriller und ja, die Morde waren tatsächlich äußerst bizarr, doch ...
Der Klappentext von Daniel Coles "Die Muse" las sich äußerst vielversprechend. Erwartet hatte ich demnach einen brutalen und fesselnden Thriller und ja, die Morde waren tatsächlich äußerst bizarr, doch das war es dann auch schon.
Meines Erachtens nach liegen die größten Probleme beim Schreibstil und der Kapitelaufteilung. Viel zu oft fragte ich mich, wo die Handlungen einzelner Szenen stattfinden, da diese scheinbar vollkommen willkürlich aneinander gereiht sind. Das gleiche gilt für die Dialoge. Diese machen zum einen manchmal überhaupt keinen Sinn, zum anderen war mir zwischendurch gar nicht bewusst, welcher der Charaktere gerade agiert.
Die Hauptcharaktere selbst sind zwar nicht völlig unsympathisch, doch die Interaktion zwischen ihnen kommt zuweilen einfach nur unnatürlich und hölzern rüber. Zudem sollten manche Dialoge wohl besonders locker und humorvoll sein, doch der Schuss ging leider nach hinten los. Das Ganze wirkte auf mich zu gewollt, fast schon krampfhaft in der Umsetzung.
Zwischen den Kapiteln sind vereinzelt Illustrationen abgebildet, welche die Inszenierung der Morde darstellen. Die Idee gefiel mir sehr, da ich mir die Tatorte auf diese Weise noch besser vorstellen konnte. Das ist aber leider auch das einzig wirklich positive, was ich zu diesem Buch sagen kann.
Das Potenzial war auf jeden Fall da, wurde meiner Meinung nach allerdings nicht ausgeschöpft. Mir fehlte es neben einem roten Faden in der Erzählweise an wirklicher Ermittlungsarbeit. Der Autor verlor sich zu sehr in der Beschreibung von Kunstwerken, welche der Serienkiller nachahmen wollte. Auch gab es für mein Empfinden zu wenige Plottwists und Cliffhanger, der Spannungsbogen war insgesamt relativ flach.