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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2021

"Ich liebte diese Welt. Das wurde mir in diesem Moment klar"

Das Geschenk eines Regentages
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"Das Geschenk eines Regentages" erzählt die Geschichte von verschiedenen Menschen, ihrem Leben und unterschiedlichen Tieren, die das Leben der Menschen berühren.

Am Anfang war ich ein wenig irritiert, ...

"Das Geschenk eines Regentages" erzählt die Geschichte von verschiedenen Menschen, ihrem Leben und unterschiedlichen Tieren, die das Leben der Menschen berühren.

Am Anfang war ich ein wenig irritiert, dass es auch Abschnitte aus der Sicht der Tiere gibt, die nicht angekündigt werden. Für einen kurzen Moment musste ich immer innehalten und zwischen Mensch und Katze unterscheiden. Letztendlich sind die SIchtweisen jedoch sehr unterschiedlich, so dass es da keine wirklichen Probleme gibt.

So war es tatsächlich sehr interessant, die Perspektiven der Katzen kennenzulernen, die teilweise sehr menschlich und dadurch sehr verständlich schienen.

Insgesamt gibt es vier Teile und vier unterschiedliche Frauen. Jede Frau ist in einer Situation, die nicht perfekt ist. In der sie leidet, Schmerz erfährt, nicht glücklich ist. Und sie begegnet einer Katze, die ihre ganz eigene Geschichte hat. Und im laufe der kurzen Abschnitte wachsen Katze und Mensch zusammen. Und im Laufe der Seiten merkt man, wie sowohl die Geschichten der Menschen als auch der Katzen zusammenhängen. Und dass wir manchmal einfach eine Bestätigung brauchen, dass wir in unserem Schmerz nicht alleine sind.

Im Endeffekt sind die Abschnitte alle relativ kurz und man lernt die jeweiligen Charaktere auf nur wenigen Seiten kennen. Jedoch hat es mein Herz nicht davon abgehalten, mit den einzelnen Charakteren zu leiden und mitzufühlen.

Es ist kurz, philosophisch und wunderschön. Es hat mir gezeigt, wie wunderschön das Leben doch sein kann.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Wunderschön, schmerzhaft und sexy⚡

The Story of a Love Song
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"Ich will dein Licht sein, Luca, bis du dein eigenes wiederfindest"

"The story of a love song" hat mich direkt vom Titel her angesprochen. Nach dem Klappentext und der Leseprobe hatte ich das Gefühl, ...

"Ich will dein Licht sein, Luca, bis du dein eigenes wiederfindest"

"The story of a love song" hat mich direkt vom Titel her angesprochen. Nach dem Klappentext und der Leseprobe hatte ich das Gefühl, dass ich dieses Buch brauche, dass ich es lesen muss. Und dann durfte ich glücklicherweise an der Leserunde der Lesejury teilnehmen.

The Story of a love song erzählt die Geschichte von Luca & Griff. Als Kinder und Jugendliche waren sie lange Zeit Brieffreunde, ohne einander je begegnet zu sein. Nach einem schrecklichen Ereignis bricht Luca den Kontakt ab und zieht sich immer mehr zurück. Dann erreicht sie nach über 10 Jahren wieder ein Brief von Griffin und Luca schreibt ihm zurück. Und es wird ernster, tiefgehender und Luca macht sich schließlich auf den Weg, um Griffin kennenzulernen. Doch Luca leidet unter einer Angststörung und, was sie nicht weiß, Griffin ist einer der bekanntesten Sänger der Welt.

Den Aufbau vom Buch und die Integration der Briefe der beiden fand ich super gemacht und man hat sich schon durch die Briefe in die beiden Charaktere verliebt. Manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass die Briefe so privat und intim sind, dass ich sie gar nicht lesen sollte, als wäre ich ein Eindringling der Privatsphäre der beiden Charaktere. Die Geschichte der beiden hat es tatsächlich immer wieder geschafft, mich zu überraschen und zum lachen zu bringen. Insgesamt war es ein stetiges Auf und Ab an Gefühlen und Mitfiebern und Mitlachen. Wenn man sich irgendwie in den Charakteren wiederfindet, dann macht es die Geschichte noch ein Stückchen besonderer und persönlicher.

Luca war eine unglaublich starke Protagonistin. Wie sie mit ihrer Angst umgegangen ist, wie sie für das gekämpft hat, was sie liebt und wie sie es geschafft hat zu sagen, wann es eben nicht mehr geht. Wann ihre Gesundheit wichtiger ist als andere Dinge. Ihr Humor ist unglaublich gut und ihre Beziehung zu Doc und Doris? (hieß sie so?) fand ich wunderschön und rührend.

Griffin war mir manchmal ein Rätsel. Irgendwie süs und aufmerksam aber auch besitzergreifend und dann doch so unvorsichtig oder respektlos in manchen Dingen. Wie sehr er sich Mühe gemacht hat, Luca zu verstehen und ihr helfen zu können, fand ich wirklich einen sehr schönen Aspekt seines Charakters, denn auch wenn er manchmal für mich ein wenig "over the top" war, war er dennoch sehr verständnisvoll & liebevoll.

Es gab Momente, die mir persönlich too much waren. Dinge, die ich zu übertrieben fand oder einfach zu viel des guten. An manchen Stellen fand ich das Verhalten von Griffin eher unangemessen dafür, dass er "theoretisch" weiß, dass Luca eine Angststörung hat, sein Verhalten manchmal genau gegensätzlich ist.


Manchmal musste ich aufpassen und mir sagen "Luca ist nicht du", "nur weil Luca das macht und du es nicht machen würdest, ist es nicht direkt unlogisch oder schlecht". Denn manchmal habe ich mich ein Stück zu sehr in Luca gesehen und fand ihre Handlungen dann unrealistisch, nur weil ich persönlich mit meiner Angst anders umgegangen wäre. Aber genau dieses Kennenlernen von Luca und wie sie mit ihrer Angst umgeht fand ich im Endeffekt unglaublich spannend und inspirierend.

Auf den ersten Seiten habe ich ehrlich gesagt direkt gedacht, dass dieses Buch ein neues Lieblingsbuch werden könnte. Denn irgendwie war alles da. Gefühl und Schmerz und Humor. Das Gefühl, sich in den Charakteren wieder zu finden. Das "Lieblingsbuchgefühl" ist im Laufe des Buches zwar verschwunden, nichtsdestotrotz war es ein echt tolles Buch!

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Mein Herz brennt für dieses Buch und die griechische Mythologie

Das Lied des Achill
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Schon lange habe ich auf diese Buch hingefiebert. Meine Liebe zur griechischen Mythologie basiert besonders auf den Percy Jackson/Helden des Olymp Büchern und der Göttlich-Trilogie. Ich find es einfach ...

Schon lange habe ich auf diese Buch hingefiebert. Meine Liebe zur griechischen Mythologie basiert besonders auf den Percy Jackson/Helden des Olymp Büchern und der Göttlich-Trilogie. Ich find es einfach unglaublich interessant und spannend und als ich von diesem Buch gehört habe, wollte ich es lesen. Unbedingt.

"Das Lied des Achill" erzählt die Geschichte von Achilles und von Patroklos, seinem Begleiter. Ich war nicht zu 100% vertraut mit der gesamten Geschichte rund um Achill und den trojanischen Krieg, so dass ich umso gespannter auf das Buch war.

Der Anfang hat mich für einen Moment verwirrt. Weil ich nicht verstanden habe, welcher der beiden seine Geschichte erzählt. Weil ich keinen Plan hatte, was hier grade passiert. Doch relativ schnell hab ich in die Geschichte hineingefunden und war in denn Bann gezogen. Die Geschichte entwickelt sich zunächst langsam und sanft und dann doch mit so viel Gefühl. Im hinteren Teil wird es zäh und ein wenig komplizierter. Aber es ist auch eine ganze Kunst, so viele Jahre in einem Buch darzulegen. Die Beziehung über so viele Jahre zu entwickeln. Einen Krieg, der sich über Jahre zieht, zu beschreiben. Die Emotionen, die dargelegt werden. Der Hass, die Verzweiflung, die Liebe. Und das Ende... Ich war gewarnt und trotzdem... ohne zu spoilern kann ich nicht viel sagen, aber mein Herz hat gelitten. Ich habe gelitten. So viele Emotionen.

Es gab an einigen Stellen in diesem Buch diese "WTF" Momente, aber es sind halt die Griechen. Mehr kann man dazu glaube ich gar nicht sagen. Und doch wurden Sachen, denen ich vorher sehr viel Bedeutung zugeschrieben hätte, in einem Nebensatz abgehakt. Ein wenig enttäuschend, aber es gab eben so viel mehr, so viel wichtigeres für die Handlung.

Der Schreibstil ist wahnsinn. So so wunderschön und vielfältig. So viele Elemente, die mit der Natur verbunden werden. So viele wunderschöne und harte Vergleiche. So viel.

--> "Etwas in mir geriet in Bewegung wie die gefrorene Wasseroberfläche des Apidanos im Frühling"

--> "Mein Neid war scharf wie ein Feuerstein , nur einen Funken entfernt vom Feuer"

Patroklos ist ein Charakter, der bisher in der griechischen Mythologie noch nicht wirklich eine Gestalt. Am Anfang ist er dieser schüchterne, ängstliche Junge, den man einfach nur in den Arm neben möchte. Man sieht Achill als unglaublichen Charakter durch seine Augen, spürt seine Zuneigung und seine Angst, vor Zurückweisung. Am Anfang existiert für ihn bloß Achill, doch im Laufe des Buches wird Patroklos ein vielschichtiger Charakter. Und das hat mir so gefallen. Er wächst immer mehr über sich hinaus und entwickelt seine eigenen Meinungen. Und als er Achill die Meinung sagt, als er ihm sagt, wie falsch er liegt, war ich stolz. Ich war so stolz, dass er seine eigene Meinung über seine Liebe stellt. Weil es das Richtige ist.

Achill kennt man aus den Augen von Patroklos und er ist nicht der einfachste Charakter. Für ihn ist es einfach selbstverständlich, dass er toll ist. Dass er DER AUSERWÄHLTE ist. Dass er alles kann. Alle retten wird. Und das macht es manchmal schwierig, weil man ihn nur auf diesem hohen Ross sieht. Den Helden, den man kennt. Mit einem wahnsinnigen Ego und einem sehr sehr großes Gefühl von Stolt- sein Hybris, der über allem steht. Und irgendwie macht ihn das wieder einen guten Charakter, weil er echt ist. Weil er in seiner Perfektheit doch unperfekt und eingebildet und arrogant ist. Weil er Patroklos mit allem, was er ist, liebt.

Die Charaktere wirken echt und ehrlich. Nicht immer wirken sie sympathisch und sie werden in ihrer vollen Schwäche und Nähe gezeigt. Das Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, ist direkt und offen. Zeigt Hass, Leidenschaft, Krieg, Tod.

Ich habe so viel gelernt. So viel nachschlagen müssen, um die ganzen Namen nicht zu vergessen. Um zu verstehen, wer zu wem gehört, wer jetzt mit wem verwandt ist und warum jetzt wieder irgendwer jemand anderen umgebracht hat. Es gab so viel aus der Mythologie, was ich noch nicht kannte. So viele Namen, die ich nicht miteinander in Verbindung gebracht hätte. So viele Dinge, die mir am Rande aus "Göttlich" bekannt vorkamen, so dass ich diese Bücher unbedingt nochmal lesen muss. Um das alles aus einem anderen Winkel betrachten zu können. Um die gesamten Anspielungen zu verstehen.

Fazit: Das Buch hat mich überrascht und fasziniert und mitgerissen und schockiert und mitfühlen lassen, eine ganze Palette an verschiedenen Emotionen. Es ist komplex und verwirrend und nicht immer einfach zu verstehen. Aber es ist eine unglaubliche Flut an Emotionen und Mythologie und Spannung, die mich in seinen Bann gezogen haben und mir gleichzeitig noch so viel beigebracht haben.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Ein Inferno aus Ozeanaugen

Wir sind das Feuer
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Meine Beziehung zu "Wir sind der Sturm" von Sophie ist ein wenig kompliziert. Vor einiger Zeit hab ich einen kleinen Hype darum mitbekommen, aber hab das Buch trotzdem nicht so wirklich wahrgenommen. Dann ...

Meine Beziehung zu "Wir sind der Sturm" von Sophie ist ein wenig kompliziert. Vor einiger Zeit hab ich einen kleinen Hype darum mitbekommen, aber hab das Buch trotzdem nicht so wirklich wahrgenommen. Dann hab ich von ein paar Leuten Rezensionen gelesen, die das Buch als unglaublich wunderschön beschreiben. Dass sie wieder selbst zum Schreiben gefunden haben. Dass sie sich wieder neu in die deutsche Sprachen verliebt haben. Und dieses Gefühl wollte ich auch haben.

Louisa kommt ans Redstone College um zu vergessen, was von 5 Jahren geschehen ist. Sie trifft auf Paul, der sie wieder daran erinnert, wie es ist, wild und frei und glücklich zu sein. Aber beide tragen Dinge mit sich, die alles zerstören könnten.

Der Grundgedanke des Buches ist natürlich nicht neu und man weiß ein wenig, worauf man sich einlässt. Welches Drama einen erwartet. Louisas Neuanfang zu verfolgen war für mich sehr interessant und nachvollziehbar. Es hat Spaß gemacht, die Anfänge von Louisa und Paul mit zu verfolgen. Sich selbst zwischen den Seiten zu verlieren. Die ersten zwei Drittel des Buches haben mich voll in ihren Bann gezogen, es war emotional, unterhaltsam und ich hab mich einfach wiedergefunden. sehr. Und dann sind einige Dinge passiert, die ich nicht nachvollziehen konnte. Die ich nicht verstanden habe. Und etwas, was einfach nur nervig und unnötig war. So zerbrochene und verletzte Charaktere und dann kommen gewisse Dinge, die dem ganzen wieder komplett widersprechen. Ungeduldig hab ich auf die letzten Seiten gewartet und BÄM, da war ich wieder gefangen. Und neugierig auf Band 2. Ungeduldig. Es gibt so viel Potential und ich bin sehr gespannt, wie sich das alles entwickelt.

Auf den ersten Seiten des Buches habe ich gemerkt, dass ich Louisa verstehe, dass sie eine dieser Protagonistinnen ist, in der ich mich wirklich sehe. Ihre Ängste, ihre Unsicherheiten, ich hab mich extrem darin wiedergefunden. Ihre Liebe zu Zahlen, die Wahl ihres Studiengangs, die Sicherheit, die sie darin sieht. Und auf der anderen Seite ihre Liebe zu Wörtern, die so viel größer ist. Die Angst, jemandem das zu zeigen, was man schreibt, weil es ein Teil von ihrer Seele ist. Die Frage, was mit der Zukunft ist. Wie es mit dem Studium weitergeht. Ob man das Sichere wählt oder das, was einen glücklich macht. Und genau diesen Weg musste ich letztes Jahr gehen und für mich entscheiden. So viele Gedanken und Sätze von Louisa habe ich mir angestrichen, weil ich es gefühlt habe.
Und dann.... dann ist sie in manchen Momenten wieder ein komplett anderer Mensch. Nichts mehr zu sehen von der Verschlossenheit und Unsicherheit, die ihre gesamten Gedanken geprägt hat. Und ja, darum geht es natürlich irgendwie. Dass Paul ihr das Gefühl gibt, wild und frei zu sein, wieder sie selbst zu sein. Aber bei der Angst, Dinge von sich zu zeigen, geht sie ziemlich offen auch an andere Menschen heran. Spielt Flaschendrehen, besoffen, wo man seine Worte nicht mehr zurückhält. Und es war schön, sie glücklich zu sehen, zu sehen, wie ihre ihre Ängste, ihre Sorgen vergessen kann. Wie sie lächelt. Und für mich, die sich vorher so sehr in ihren Gedanken gesehen hat, war es einfach nicht verständlich. Mit solchen Gedanken und Ängsten hätte ich bestimmte Aktionen nicht machen wollen und auch nicht gekonnt. Einfach vom Kopf her. Von der Angst her. Und das hat mir ihren Charakter leider ein wenig "zerstört".

Mit Paul ist das so eine Sache. Ich fand es super interessant, einen deutschen Charakter in die amerikanische Welt zu setzen. Ihm wird das Klischee des Bad Boys aufgesetzt, der einen weichen Kern hat. Aber irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass ich ihm das abnehme. Seinen ganzen Charakter. Ich hatte nicht den Gedanken "er wird ein Bookboyfriend" oder "ich will auch einen Paul". Er war okay, er war nett, er war süß und er war sexy. Unglaublich sexy und perfekt und bad und alles zusammen, dass es mich schon fast genervt hat. Nicht nur fast. Aber dafür kann Paul eigentlich nichts, dass ich vielleicht grade einfach nur genervt bin von diesen ultra perfekten sexy Boys. Mit Sixpacks.
Paul war aber unglaublich süß. Zu Louisa und besonders zu seinem kleinen Bruder und diesen Aspekt kann ich einfach nicht auslassen. Er war aufmerksam, besorgt, hat sich gekümmert und hätte mich hier fast komplett von seiner Good Boy Seite überzeugt. Er war humorvoll und unterhaltsam. Und doch war da diese Dunkelheit in ihm, aus der man immer nur Gedankenfetzen sieht. Erinnerungen, die ihm wehtun. Und man ihn am liebsten umarmen möchte.

Wenn er noch einmal "ihr süßer kleiner Hintern" denkt, dann krieg ich die Krise. Ja, Männer denken so. Klar. Aber so oft wie ich "ihr süßer kleiner Hintern" gelesen habe, hatte ich das Gefühl, Lou besteht nur aus ihrem HIntern und ihren Augen. Denn hier kommen wir zu meinem Problem mit dem Buch. Den Wortwiederholungen. An sich ist es gedanklich gut aufgebaut und stellt viele Verbindungen zum Titel und dem zweiten Band her. Aber meine Buddyread-Partnerin hat mich darauf aufmerksam gemacht und dann konnte ich es nicht mehr übersehen. Die oZeAnAuGeN. Jeder zweite Satz ist gefühlt den Augen der beiden Protagonisten gewidmet und ahhh. Wenn ich noch einmal Ozeanaugen lese und in der Playlist eines Buches "Ocean Eyes" von Billie Eilish lese, dann schrei ich. Dieses ständige "die Seen ihrer Augen, die Ozeane in ihren Augen, die Ozeanaugen" war plötzlich überall. Seine Bernsteinaugen auch, aber besonders die Ozeanaugen sind mir jedes Mal ins Auge gesprungen.

Dazu passt direkt die ganze Metaphorik zum Feuer. Passend zum Titel und zum Hintergrund von Louisas Geschichte hat sie Feuerlocken. Und ist das Feuermädchen. Aber gegen Ende des Buches reihen sich diese beiden Wörter in jedem zweiten Satz aneinander und ich hab das Gefühl, dass man vielleicht irgendwelche anderen Wörter und Sätze dafür hätte verwenden können.

Die Nebencharaktere waren mir unglaublich sympathisch und haben eine sehr interessante Freundesgruppe gebildet. Die Freundschaft zu sehen, die sich zwischen der Gruppe und Louisa entwickelt hat, war einfach herzerwärmend. Zu sehen, wie sie aufblüht. Wie die Leute zusammenhalten. Mein Herz schlägt besonders für Aiden, denn Aiden ist aus diesem Buch der "Bookboyfriend", den ich gerne hätte. Er ist so aufmerksam und lieb und ach, einfach ein toller Freund. Gegen Ende hat man ein wenig mehr über ihn erfahren und ich hoffe sehr, dass in Band 2 noch mehr darauf eingegangen wird.

Ich liebe den Schreibstil. Sehr. Bis auf die oben genannten Ozeanaugen. Sophie kann sehr gut mit Wörter umgehen und man merkt, wie sehr sie für ihre Geschichte brennt. Die Idee, verschiedene Teile des Buches bestimmten Wörtern zu widmen, war sehr schön und interessant. Ich war immer gespannt, was es mit den Wörtern auf sich hat, wie die Wörter zur Geschichte passen.

Es tut mir wirklich weh, dieses Buch nicht mit 5 Sternen zu bewerten. Denn ich habe es so geliebt in vielen Momenten, Habe mich wiedergefunden zwischen den Zeilen, in den Wörtern. Es ist so liebevoll gestaltet. Aber es gab einige Momente, die meine Begeisterung geschwächt haben, an denen ich die Augen verdreht habe. Und weshalb ich unglaublich gespannt darauf bin, wie mich Band 2 überzeugen wird. Ich hab mich in den Wörtern und Gedanken verloren und wurde von den Ozeanaugen verbrannt.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Zwischen den Tränen lächelt mein Herz

Ein Lächeln sieht man auch im Dunkeln
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Das erste Mal von diesem Buch habe ich bei einer Bloggerin gehört, die über Schattenkinder gesporchen hat. Die Kinder, die im Schatten ihrer Geschwister stehen, weil diese aus einem besonderen & auch verständlichen ...

Das erste Mal von diesem Buch habe ich bei einer Bloggerin gehört, die über Schattenkinder gesporchen hat. Die Kinder, die im Schatten ihrer Geschwister stehen, weil diese aus einem besonderen & auch verständlichen Grund mehr Aufmerksamkeit der Eltern in Anspruch nehmen. Und dann hat mich dieses Buch nicht mehr losgelassen. Alleine der Titel ist so wunderschön und irgendwie auch traurig. Es hat mich dazu gebracht mich zu fragen, was mich denn in meiner Dunkelheit zum Lächeln bringen würde.



Seit einem traumatischen Vorfall stellt Marie ihr Leben über das ihres Bruders, der immer noch darunter leidet. Doch dann taucht Samuel auf und Marie fragt sich, ob sie sich überhaupt noch daran erinnert, wie es ist, ein eigenes Leben zu haben.



Dieses Buch ist in der idealen Mischung aus Leichtigkeit, Tiefgründigkeit und Humor geschrieben, so dass Theos Sarkasmus mich zwischen den Tränen in den Augen zum Lächeln gebracht hat.

Man liest aus allen 3 Perspektiven und sieht die Welt auf 3 Weisen und spürt doch bei allen einen Schmerz, der einen selber zerreißt. 3 Leben, die doch so sehr miteinander verbunden sind. Es geht nicht einmal um die Geschwister und einmal um die Liebe, sondern es ist alles auf eine interessante Weise verknüpft.



Vielleicht hat es mich auch berührt, weil ich jemanden kenne, der wie Marie ist. Der sein Leid nicht teilt, weil es anderen schlechter geht. Weil es ihrem jüngeren Bruder schlechter geht. Der sein Glück nicht teilt, weil es anderen schlechter geht. Manchmal tat es weh, zu sehen, wie sie darunter leidet. Und dass diese Freundin von mir sich manchmal auch so bei mir verhält und das Buch hat mir hierbei ein wenig die Augen geöffnet und gezeigt, wie schwer die Situation eigentlich für sie ist. Dieses Zurückhalten. Und Marie zu sehen, wie sie ein Schatten in ihrem Leben ist und langsam daraus wächst, war unglaublich berührend für mich.



Theos Geschichte war zweifellos traurig & seine Worte haben mich jedes Mal berührt (&sein trockener Humor). Ich hab so sehr mitgelitten und mitgefiebert, hab gehofft, dass es irgendwie besser werden kann. Ob ich Bloodstream von Ed Sheeran hören kann, ohne an dieses Buch zu denken? Ich glaube nicht.



Samuels Sicht zeigt nochmal eine ganz andere Sicht aufs Leben und die Härte darin. Der endlose Kreislauf: der Kampf zwischen dem, der man immer war und dem, der man sein will.



Das Buch thematisiert viele Themen mit einer Intensivität, die mein Herz manchmal zum Stoppen gebracht hat. Mobbing, Vorurteile, Armut, der Kampf für sich selber, für ein besseres Leben, dafür, dass es morgen wenigstens ein bisschen besser ist als heute... all das und noch so viel mehr. Das Leben ist grausam und manche Menschen gehen stark daraus hervor, andere gebrochen. Und manche setzten sich ganz langsam wieder zusammen. Denn irgendwie muss man mit seiner Angst klar kommen und sie nicht den Besitz über sich ergreifen lassen.

Manchmal denke ich, mit 22 bin ich zu alt für Jugendbücher. Aber dann kommen Bücher wie diese und ich realisiere, man ist nie für alt für manche Bücher.



"Ein Lächeln sieht man auch im Dunkeln" ruft in Erinnerung, wie hart das Leben ist, in einem Mix aus Tränen & einem Lächeln im Dunkeln💛

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