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Veröffentlicht am 02.05.2017

Ein Roman mit einem großen Stück deutscher Geschichte

Die fremde Königin
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Der historische Roman „Die fremde Königin“ von Rebecca Gablé, erschienen 2017 im Lübbe-Verlag ist der Nachfolgeroman von „Das Haupt der Welt“. Es handelt in den Jahren 951-962 zur Zeit der Regentschaft ...

Der historische Roman „Die fremde Königin“ von Rebecca Gablé, erschienen 2017 im Lübbe-Verlag ist der Nachfolgeroman von „Das Haupt der Welt“. Es handelt in den Jahren 951-962 zur Zeit der Regentschaft König Ottos I. Zu Beginn befreit der Panzerreiter Gaidemar Adelheid, die Königin von Italien, aus der Gefangenschaft Berengars, der diese mit seinem Sohn Adalbert vermählen möchte, nachdem er Adelheids Gemahl vergiftet hat. Gaidemar geleitet Adelheid, ihre Tochter Emma und ihre Zofe Anna zu König Otto. Dieser überlegt nicht lange und bittet Adelheid um ihre Hand. Die beiden heiraten. Nachfolgend stehen den beiden, ihrer Familie und auch Gaidemar unruhige Zeiten bevor. Es gibt einige Schlachten auszutragen, die nicht selten aus Machtkämpfen innerhalb der Familie resultieren. Henning, der Bruder Ottos sowie sein Sohn Liudolf spielen dabei eine große Rolle.
Adelheid ist eine sehr starke, schlaue Frau, die alles tut, um Ottos Macht zu unterstützen und ihren Kindern ein sorgloses Leben zu bieten. Sie unterstützt ihren Mann, den sie lieben gelernt hat, wo sie nur kann, steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Otto ist ebenfalls eine starke Persönlichkeit und ein großer König. Nicht selten lässt er sich leider von seinen nahen Verwandten fehlleiten und trifft dann Entscheidungen, die nicht immer nachvollziehbar sind. Henning und Liudolf verstehen sich nicht und tragen ihre Kämpfe in Schlachten aus, in denen das Volk meist die Leidtragenden sind. Erzbischof Wilhelm, der uneheliche Sohn des Königs, versucht oft zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln und den König dahingehend zu beraten.
Gaidemar leidet unter seinem Status als Bastard, versucht deshalb immer wieder sich zu beweisen. Die Königin hält viel von ihm und bittet ihn oft an seine Seite z.B. als Vorkoster und Ratgeber. Er fühlt sich oft ausgenutzt und sein Leben ist sehr wechselhaft, Er muss oft als Spielball der Mächtigen hinhalten.
In diesem Roman stehen oftmals die historischen Begebenheiten im Vordergrund, eingestreut ist die fiktionale Geschichte um Gaidemar. Der Roman ist spannend und anschaulich geschrieben. Ich konnte mir die Schlachtfelder bildlich vorstellen, auch wenn ich mangels geographischer Kenntnisse nicht immer genau wusste, wo im großen deutschen Reich sich die Szenen gerade abspielten. Einige Folter- oder Bestrafungsszenen sind nichts für schwache Nerven. Der Roman ist mit über 700 Seiten recht lang, aber wird nie langweilig. Man ist immer neugierig, wie es weitergeht, auch wenn die Handlung an ein paar wenigen Stellen etwas vorhersehbar ist. Mich persönlich stört das allerdings nicht. Die vielen Herzöge und Grafen wechseln jedoch so häufig die Seiten, dass ich manchmal nicht mehr wusste, wer wen unterstützt. Das Nachwort ist sehr aufschlussreich. Hier klärt die Autorin auf, was sich wirklich früher zugetragen hat und was ihrer Phantasie entsprungen ist. Mit diesem Buch wird einem ein Stück deutsche Geschichte nahe gebracht ohne sich von bloßen Fakten gelangweilt oder erschlagen zu fühlen. Meiner Meinung nach ein würdiger und ebenbürtiger Folgeroman zu „Das Haupt der Welt“, auch wenn hier mehr Geschichte statt Fiktion im Vordergrund steht.

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Veröffentlicht am 15.03.2017

Ein Leben auf der Flucht

Sie werden dich finden
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Das Buch „Sie werden dich finden“ von James Rayburn, erschienen 2017 im Tropen Verlag, handelt von Kate Swift und ihrer Tochter Suzie. Kate musste untertauchen, nachdem sie als CIA-Agentin illegale Vorgänge ...

Das Buch „Sie werden dich finden“ von James Rayburn, erschienen 2017 im Tropen Verlag, handelt von Kate Swift und ihrer Tochter Suzie. Kate musste untertauchen, nachdem sie als CIA-Agentin illegale Vorgänge bei der CIA aufdeckte. Als sie ihre Tochter vor einem Amoklauf in der Schule rettet, fliegt ihre wahre Identität auf und sie müssen fliehen. Ihre Flucht führt sie zu Harry Hook nach Thailand, der ebenfalls ein Aussteiger ist. Er soll ihr helfen, damit ihre Tochter sorglos in Amerika aufwachsen kann. Hook schmiedet einen Plan, doch Lucien Benway, der Kate seit ihrem Ausstieg das Leben schwer macht und auch ihren Mann getötet hat, lässt sich nicht so leicht täuschen.
Nun nutzt sie ihre Fähigkeiten, um ihre Tochter zu schützen. Suzie ist von ihrer Mutter für den Ernstfall vorbereitet worden, wenn sie auch die genauen Hintergründe nicht kennt. Sie ist ein tapferes Mädchen, die sich ihrem Schicksal ohne viel jammern hingibt. Hook hatte eigentlich mit seiner Vergangenheit abgeschlossen. Nun muss er wieder in seine alte Rolle schlüpfen, um Kate und Suzie zu helfen. Das fällt ihm nicht leicht. Doch dann offenbart ihm Kate etwas.
Die Handlung des Buches ist zeitweise etwas verwirrend. Es ist anfangs schwierig, in die Thematik einzusteigen und durchzublicken, wer welche Rolle spielt und was in der Vergangenheit passiert ist. Außerdem spielen viele Charaktere eine entscheidende Rolle, die man erstmal einordnen muss. Ich musste einige Passagen zweimal lesen, um sie zu verstehen. Trotz allem ist der Roman spannend geschrieben. Die einzelnen Kapitel werden aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben, so dass die Handlung von allen Seiten beleuchtet wird und man von vielen Charakteren die genauen Hintergründe erfährt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist wohl kein Buch, was man mal eben zwischendurch lesen kann. Es erfordert schon ein bisschen Konzentration, um der Handlung folgen zu können. Trotzdem ist es sehr spannend und birgt einige Überraschungen.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Spannende Geschichte einer jungen Frau mit vielen historischen Hintergründen

Die Tochter des Fechtmeisters
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Die Tochter des Fechtmeisters von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der am 09.12.2016 im Bastei Lübbe-Verlag erschienen ist. Der Roman handelt von Clarissa, der Tochter des Fechtmeisters Fritjoff. ...

Die Tochter des Fechtmeisters von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der am 09.12.2016 im Bastei Lübbe-Verlag erschienen ist. Der Roman handelt von Clarissa, der Tochter des Fechtmeisters Fritjoff. Als sie auf dem Rückweg von der Fechtschule in Frankfurt sind, werden sie überfallen. Clarissa sieht noch, wie ihr Vater erstochen wird, dann wird sie selbst niedergeschlagen und wird erst wieder wach im Unterschlupf der Gaukler, die sie verletzt auf einem Pferd gefunden haben. Zusammen mit dem Luxbruder Leander will sie nun herausfinden, warum sie angegriffen wurden. Clarissa wird als Mörderin ihres Vaters gesucht und will nun beweisen, dass sie unschuldig ist. Ihre Reise führt sie dabei nach Prag. Die Haupthandlung ist in den Jahren 1608-1612 angesiedelt zur Herrschaft Rudolph II. Einige Kapitel spielen auch in früheren Jahren.
Neben der Geschichte der mutigen jungen Clarissa behandelt der Roman das Thema der Fechtkunst, die verschiedenen Bruderschaften und Techniken des Fechtens. Ein weiterer großer Teil sind die historischen Ereignisse zur Zeit Rudolph II. Seine Persönlichkeit und Eigenschaften als Kaiser sowie die Reaktionen auf sein Handeln sind sehr schön herausgearbeitet, so dass man geschichtlich gesehen viel dazu lernen konnte, eingepackt in eine spannende Geschichte. Auch die Machtkämpfe zwischen Katholiken, Protestanten und Juden werden als Thema behandelt. Meiner Meinung nach sind diese Themen von der Autorin sehr gut recherchiert worden.
Durch ein Personenverzeichnis am Anfang des Romans lässt sich herauslesen, welche Personen fiktiv und welche Personen wirklich existiert haben. Auch auf die Menge der verschiedenen Charaktere hin gesehen, ist diese Liste sehr hilfreich.
In den ersten Kapiteln schreibt die Autorin immer wieder Rückblicke, die die Lebensgeschichte von Fritjoff, Clarissas Vater, und seinem Bruder erzählen. Durch die Nennung der Jahreszahl sind diese eindeutig gekennzeichnet und hilft einem, diese beiden Charaktere besser zu verstehen. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr schön herausgearbeitet. Ich konnte sie mir lebhaft vorstellen, z.B. die mutige Clarissa, die fechten gelernt hat, was als Frau zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich war. Leander, der als Sohn eines Gauklers davon träumt, ein Fechtmeister und evtl. auch sesshaft zu werden. Karl, dem das Leben bisher übel mitgespielt hat, meines Erachtens die tragischste Rolle in diesem Roman. Auch Felicitas, eine junge jüdische Witwe, die die Geldgeschäfte ihres verstorbenen Mannes weiterführt, muss sich behaupten. Das Geheimnis von Alexander, einem ehemaligen Fechtschüler von Fritjoff, war für mich sehr überraschend und sehr interessant, hatte ich mich bisher noch nie mit diesem Thema beschäftigt.
Von Anfang bis ca. 100 Seiten ist die Geschichte sehr spannend, da sich die vielen Geheimnisse nur nach und nach auflösen. Auch wenn die Spannung zum Schluss hin nachlässt, kann ich das nicht als Mangel werten. Man erfährt, wie die einzelnen Protagonisten ihr Leben nach den ganzen Geschehnissen weiter fortführen, so dass ein schöner Abschluss entsteht. Besonders der letzte Satz rundet die ganze Handlung ab.
Fazit: Für mich ist „Die Tochter des Fechtmeisters“ ein gelungenes Werk. Ich habe es sehr gerne gelesen und möchte es allen Lesern ans Herz legen, die Romane mit dem richtigen Maß an Spannung und Gefühl mit historischem Hintergrund lieben.

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Veröffentlicht am 16.11.2016

Gelungener Folgeroman über Ackermann junior und Co.

Ich bin der Zorn
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Der Thriller „Ich bin der Zorn“ von Ethan Cross ist der 4. Roman über Marcus, der in seinem Team für die Sheperd Organisation arbeitet, und seinem Bruder Francis Ackermann junior, dem Serienmörder. Die ...

Der Thriller „Ich bin der Zorn“ von Ethan Cross ist der 4. Roman über Marcus, der in seinem Team für die Sheperd Organisation arbeitet, und seinem Bruder Francis Ackermann junior, dem Serienmörder. Die Sheperd Organisation ist eine Geheimorganisation, die sich mit dem Aufspüren und vernichten von Serienkillern befasst. Ackermann junior wurde von seinem Vater in seiner Kindheit auf das übelste missbraucht und zum Serienkiller „erzogen“, um eine wissenschaftliche Studie daraus zu verfassen. Seit er seinen Bruder Marcus gefunden hat, hilft er ihm dabei, Serienkiller zu finden, wenn auch nicht immer auf sehr sanfte Weise. Um das Buch zu lesen, muss man die Vorgängerbände nicht zwingend kennen, aber sie sind dann leichter zu verstehen.
In diesem Band werden Marcus und sein Team zu einem Gefängnis in Arizona gerufen. Dort hat ein Wärter einen Amoklauf begangen. Auch Ackermann junior wird dorthin geschickt und wird als Gefangener eingeschleust. Bald stellt sich heraus, dass der Wärter erpresst wurde und im Auftrag des Judas-Killers handelte. Nun gilt es herauszufinden, wer der Judas-Killer ist und was er im Schilde führt.
Wie auch die Vorgängerbände ist dieses Buch sehr spannend geschrieben. Die Szenen an den unterschiedlichen Schauplätzen und verschiedener Personen wechseln rasant. Immer wieder sind in Kursiv geschriebene Tagebucheinträge vom Judas-Killer eingeschoben, die bis zum Schluss über die wahre Identität des Killers Rätsel aufgeben. Judas scheint sehr intelligent zu sein, spielt mit Marcus ein Spiel, ist ihm zunächst immer einen Schritt voraus. Es hört sich wahrscheinlich sehr merkwürdig an, aber Ackermann junior nimmt immer sympathischere Züge an. Er ist den anderen Gefängnisinsassen deutlich überlegen und ist so sehr von sich überzeugt, dass er es ihnen auch immer wieder spiegelt. Dabei findet er einige äußert interessante Dinge heraus, die für die Lösung des Falles wichtig sind. Zu schaffen macht ihm aber immer mehr, dass er Marcus versprochen hat, nicht mehr zu töten. Er empfindet eine Befriedigung beim töten. Aber Marcus ist ihm sehr wichtig, so dass er sich alle Mühe gibt. Marcus hängt sich wie immer verbissen in den Fall. Alles andere ist für ihn Nebensache. Dabei scheint er fast übermenschliche Fähigkeiten zu haben, was zeitweise etwas übertrieben wirkt. Maggie, die Freundin von Marcus, wirkt in diesem Band nicht besonders sympathisch. Sie ist unfreundlich und handelt zeitweise auch sehr unprofessionell. Liegt es nur an ihren Sorgen, die sie plagen? Der Sohn von Marcus verbringt währenddessen seine Zeit bei seinem Großvater mütterlicherseits. Er neigt zu Aggressionen, was bei seiner Vorgeschichte aber nicht so verwunderlich ist. Marcus will ihm ein guter Vater sein, verbringt aber kaum Zeit mit ihm, so dass seine Rolle im Buch auch nur Nebensache ist.
Weitere Personen sind Gefängnisdirektor Powell, Wärter Jerry Dunn, Andrew vom Sheperd-Team, die Gefängnisinsassen Lash mit seiner Bande, Demon, ein Serienkiller, Sheriff Hall, sein Schwiegersohn Reese, Spinelli, eine Computerspezialistin usw. Eine Fülle an Personen, die das lesen anfangs etwas schwierig gestalten. Im weiteren Verlauf der Handlung wechseln die Ereignisse so rasant, dass es bald schwierig wird gut und böse zu unterscheiden. Das Ende der Story ist unvorhersehbar, so wie ich es gerne mag. Nichts ist, wie es scheint. Wenn man glaubt, man hat den Täter durchschaut, kommt es doch wieder ganz anders.Vorrangig geht es um den Judas-Killer. Die „Familiengeschichte“ von Marcus, Ackermann und Co. Bleibt hier im Gegensatz zu den Vorgängerromanen etwas auf der Strecke. Aber es gibt Hinweise im Buch, die andeuten, dass die Geschichte weitergeht, dann hoffentlich wieder mehr über Familie Ackermann selbst.
Fazit:
Wer brutale Thriller um Serienmörder mag, die sehr actionreich sind, ist hier genau richtig. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ein kleines bisschen gestört hat mich die Vielzahl an Personen und die Actionlastigkeit vieler Szenen. Im Gesamteindruck gesehen sind das für mich aber nur geringe Mängel . Als Tipp würde ich aber noch geben, die Vorgängerbände zu lesen. Das ist zwar kein Muss, macht den Einstieg in die Geschichte aber deutlich einfacher, gerade weil so viele Personen darin vorkommen.

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Veröffentlicht am 29.09.2016

Reiseführer der anderen Art

Hinter dem Horizont rechts
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Das Buch „Hinter dem Horizont rechts“ ist das 2. Buch des Weltreisenden Christopher Many. Im Gegensatz zum ersten Buch, wo er mit seinem Landrover „Matilda“ unterwegs war, erzählt er hier über seine vierjährige ...

Das Buch „Hinter dem Horizont rechts“ ist das 2. Buch des Weltreisenden Christopher Many. Im Gegensatz zum ersten Buch, wo er mit seinem Landrover „Matilda“ unterwegs war, erzählt er hier über seine vierjährige Reise auf seinem Motorrad „Puck“, in Begleitung seiner Lebensgefährtin und ihrer „Pixie“. 2012 ging es von Deutschland aus los. Die Reise endete 2016 in Australien. Im September 2016 erschien sein Buch im Delius Klasing Verlag.
Das Buch ist mit einem Inhaltsverzeichnis ausgestattet und wurde vom Autor in verschiedene Kapitel unterteilt (Preludio, Europa, Vorderasien, China und Fernostasien, Epiludio), wobei er seine Overlandtüre, komponiert von Irene van Duijenvoorde, jeweils zu Beginn der 4 Hauptkapitel mit einfließen lässt. Christopher Many berichtet vom Entschluss, nochmal eine Weltreise mit dem Motorrad zu starten und über die einzelnen Etappen. Dabei werden einzelnen Orte aber nicht nüchtern und objektiv vorgestellt wie in einem üblichen Reiseführer. Der Autor berichtet über seine ganz persönlichen Erlebnisse und Ansichten, so dass er es schafft, den Leser ein Stück weit auf seine Reise mitzunehmen. Er lässt zeitweise etwas Humor mit einfließen. Das ein oder andere Mal musste ich sehr schmunzeln. Er berichtet aber auch ganz ernsthaft über politische Ansichten und die Mentalitäten, Bräuche und Sitten in anderen Ländern. Dass nicht immer alles problemlos abläuft und die ein oder andere Panne passiert, kann man auch nachlesen. Sollte man selbst über eine solche Weltreise nachdenken, findet man viele hilfreiche Tipps und Anregungen, gerade auch im Epiludio. Many vergleicht verschiedene Reisevarianten mit den Pros und Kontras, geht auf viele Themen z.B. Finanzierung, Gepäck, Papiere usw. ein. Schön ist auch seine Vorstellung der „freien Republik Overlandia“.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mag seine Schreibweise, die nicht trocken, vollgefüllt mit Informationen wirkt, sondern von seinen individuellen Erlebnissen und Gedanken handelt. Ich konnte mir zum Teil sehr gut vorstellen, wie schön und auch wie anstrengend so eine Weltreise ist, dass es Höhen und natürlich auch Tiefen gibt. Ich persönlich weiß jetzt ganz genau, dass so eine Weltreise nichts für mich wäre, schon gar nicht mit Motorrad und Zelt durch Asien, aber ich lasse mich von Christopher Many gerne auf seinen Reisen in Gedanken mitnehmen von meiner Couch aus.