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Veröffentlicht am 29.07.2017

Liebenswerte Charaktere

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
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Inhalt
Was bringt es, der mächtigste Zauberer zu sein, wenn man seine Kraft nicht kontrollieren kann?
Simon Snow ist eine einzige Blamage, findet sein Zimmergenosse Baz, dem es lieber wäre, wenn Simon ...

Inhalt
Was bringt es, der mächtigste Zauberer zu sein, wenn man seine Kraft nicht kontrollieren kann?
Simon Snow ist eine einzige Blamage, findet sein Zimmergenosse Baz, dem es lieber wäre, wenn Simon einfach verschwinden würde. Doch als es darum geht, den Mord an Baz' Mutter zu klären, tun sich die beiden jungen Zauberer zusammen, nur für dieses eine Mal, und auch Simons beste Freundin Penelope ist mit vonder Partie. Werden die drei es schaffen, dem Mörder die gerechte Strafe zukommen zu lassen? Und werden sie den Schatten, der die Magie stiehlt, Einhalt gebieten können?

Cover und Titel
Ich finde beide einfach nur schrecklich. Es sieht nach Kinderbuch aus, und auch wenn der Inhalt vermutlich so ab zwölf in Ordnung wäre, werden Cover und Titel der Story einfach nicht gerecht. Wenn ich nicht wüsste, dass es von Rainbow Rowell ist, hätte ich es mir kaum angesehen.

Protagonisten
Simon ist ein prophezeiter Magier, der eine dunkle Bedrohung ausschalten soll. Noch kann er seine Macht nicht kontrollieren, aber jeder fühlt, wie mächtig er ist. Er ist immer sehr unsicher und eigentlich ein relativ schüchterner Kerl, der so gar nicht für diese Mission geeignet ist.
Seine Freundin Penny versucht immer, ihm zu helfen besser zu werden, aber Simon bringt fast regelmäßig seine Mitmenschen in Gefahr. Selbst in Gefahr ist er einerseits wegen dem Schatten, der böse, Magie raubende Typ, den er wohl aufhalten soll, und weil sein Zimmergenosse ihm regelmäßig Fallen stellt, um ihn zu töten. Immer läuft er mit dem Gedanken rum, dass Baz vermutlich gerade etwas ausheckt, um ihm zu schaden.
Der Magier, der Schulleiter der Watford und einer der mächtigsten Magier eben, hat ihn mit elf Jahren aufgenommen und ihm erzählt, was seine Mission ist. Aber in letzter Zeit ist er kaum da, um ihm zu helfen. Obwohl die Priorität ist, den Schatten aufzuhalten, muss er sich um die alten Familien kümmern, um seine eigene Macht zu sichern. Dabei vernachlässigt er Simon und andere wichtige Dinge, was Simon und seine Freunde ärgert.
Ich fand Simon knuffig und etwas unbeholfen, was ihn zu einem sympathischen Charakter macht.

Baz ist Simons Zimmergenosse und hat seit ihrem ersten Jahr schon öfter versucht, Simon zu töten oder ihm etwas schlimmes anzutun. Er ist aus einer alten Magierfamilie, und seine Mutter war die letzte Schulleiterin. Seine Familie und er möchten nicht, dass der Magier an der Macht ist, und da Simon quasi sein Erbe ist, ist auch er der Feind. Er ist arrogant und ist von sich selbst überzeugt, droht und beleidigt geschickt und er hat mich sofort überzeugt. Ich fand seine Zankereien mit Simon und allen anderen echt erfrischend. Er ist definitiv mein Lieblingscharakter

Penny ist Simons beste Freundin, ein schlaues Mädchen, dass ihn immer unterstützt und versucht, ihm zu helfen. Sie hält eigentlich auch immer zu ihm. Mehr kann man eigentlich auch nicht wirklich über sie sagen. Sie ist halt nett ;)

Agatha ist seit Jahren mit Simon zusammen, aber sie wirkt nicht ganz glücklich damit. Sie weiß, dass ihre Eltern es gut finden, aber sie selbst möchte nur ein normales Mädchen sein. Sie hat normale Freunde und mag diese lieber als die Schüler am Watford. Sie hat mich etwas genervt, weil sie mies gelaunt durch die Welt spaziert und allen den Spaß verdirbt.

Handlung und Schreibstil
Das Buch um Simon Snow ist ganz anders und außergewöhnlich, aber eigentlich nichts weltbewegend Neues. Ich weiß, dass Simon Snow und seine Welt in "Fangirl" eine große Rolle spielen, aber genau weiß ich es nicht. Ob das Buch jetzt auch das Ausgangsmaterial sein soll, das in Fangirl erwähnt wird, oder eher wie eine weitere Fanfiction oder eine Möglichkeit, seine Geschichte zu erzählen? Keine Ahnung.

Nun zum Inhalt: Es hatte schon große Paralellen zu Harry Potter, die man gar nicht alle aufzählen könnte. Das stört mich aber auch gar nicht so sehr. Zauberschulen haben immer einen ähnlichen Aufbau. Es war aber so, als würde man nicht beim ersten Buch beginnen, sondern hätte irgendwas verpasst, weil so viele wichtige Dinge schon vor Beginn der Geschichte passiert sind.

Es gibt einige Perspektivwechsel und ich fand, sie waren eigentlich immer gut gewählt. Die aus Baz' Sicht mochte ich am liebsten, und Agatha hätte man von mir aus auch weglassen können.

Es hatte eigentlich keine außergewöhnliche Geschichte, aber das Gesamtbild war doch ganz interessant. Halbwegs überraschende Wendungen haben es auch ganz spannend gemacht, aber manche Dinge kamen mir sehr zusammenhangslos vor. Sie tauchten plötzlich auf, ohne dass es vorher Hinweise auf so etwas gegeben hätte.

Fazit
"Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" hat mich nicht unbedingt mit seiner Handlung, sondern mit den liebenswürdigen Charakteren und einem schönem Schreibstil überzeugt. Simon und vor allem Baz sind mir ans Herz gewachsen!

Veröffentlicht am 28.07.2017

Protagonistin etwas gereizt, sonst spannend und unterhaltsam

Rock my Soul
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Inhalt
Vor sechs Jahren hatte Kit auf einer Party ihr erstes Mal mit Shawn Scarlett, doch danach rief er sie nie wieder an.
Als sich für Kit nun die Gelegenheit bietet, als Gitaristin für die Band The ...

Inhalt
Vor sechs Jahren hatte Kit auf einer Party ihr erstes Mal mit Shawn Scarlett, doch danach rief er sie nie wieder an.
Als sich für Kit nun die Gelegenheit bietet, als Gitaristin für die Band The Last Ones to Know vorzuspielen, ergreift sie sie sofort. Selbst wenn es bedeutet, mit Shawn zusammen zu spielen. Es war überhaupt Shawns Talent mit der Gitarre, der sie zum spielen gebracht hat und sie bewundert ihn immernoch. Aber kommt sie darüber hinweg, dass er sie wohl vergessen hat?

Protagonisten
Kit meint zwar, sie wäre über Shawn hinweg, aber das ist definitiv nicht so. In seiner Nähe wird sie zu einem verliebten Mädchen, obwohl sie sonst wirklich so gar nicht der mädchenhafte Typ ist. Sie redet nicht so gern über Gefühle oder über Klamotten, denn sie ist eher cool und auch sexy, aber eben anders als Dee und Rowan.
Jedenfalls kann sie Shawn nicht verzeihen, dass er sie nie angerufen hat. Es liegt nicht nur daran, dass sie eben als 15-Jährige total in ihn verknallt war, sondern auch daran, dass sie ihn eben so bewundert, wenn er Gitarre spielt. Er ist nicht nur ihr Schwarm, sondern auch ihr Idol, darum trifft es sie so hart. Warum geht sie dann also zum Casting? Um ihn wiederzusehen und um sich zu beweisen - als Gitarristin und sich selbst, dass sie nicht mehr in ihn verliebt ist. Letzteres klappt nicht gut. Und dann ist Kit immer schnell gereizt, was Shawn betrifft, weil sie eben so empfindlich ist, wenn es um ihn geht. Eigentlich will sie nur hören, warum er sich damals nicht gemeldet und dass es ihm leidtut.

Shawn mag seine Groupies und ist der letzte der Band, der noch welche abschleppt. Eigentlich ist er auch ein sehr netter und cooler Kerl, dessen Leidenschaft die Musik ist, der mit der Band nicht groß rauskommen will, indem er Labels anbetteln muss. Aber zu Kit ist er oft kühl und kritisiert sie, bis er irgendwann erkennt, dass sie ganz ähnlich tickt wie er. Man merkt, dass er etwas für sie empfindet, aber man (also eigentlich eher Kit) wird nicht schlau aus seinen Handlungen.

Andere Charaktere
Die anderen hatten natürlich ihre Auftritte, Rowan und Adam sind lustig und süß wie eh und je, bei Joel und Dee beginnt alles gerade erst, daher ist es auch wieder schön zu erfahren, wie es bei den beiden Pärchen weitergeht. Ganz witzig ist wohl auch, wie brav Joel und Adam geworden sind, dass sie sich nackte Frauen kaum noch anblicken, und wenn, dann peinlich berührt.

Mike hat wieder etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen. Er ist sowieso ein super Typ, mit dem sich Rowan und Kit gut verstanden haben, der keine Groupies an sich ran lässt und dessen Sicht auf Frauen wieder angesprochen wird. Sein Buch wurde zu Genüge vorbereitet und ich bin schrecklich gespannt darauf!

Handlung und Schreibstil
Das Buch beginnt mit der Party vor sechs Jahren, und dann setzt sie kurz vorm Casting ein. Es geht also nicht direkt da weiter, wo Band 2 endet, der Anfang überschneidet sich mit dem Mittelteil/Ende des Vorgängers. Das fand ich ganz gut, denn so hat man hat Kits Sicht der Dinge gesehen, und die ist bei ihrer Aufnahme in die Band natürlich absolut wichtig!

Da Shawn sich von Anfang sehr komisch verhielt, konnte man eigentlich ahnen, dass er sich an irgendwas erinnert. Zwar wusste man nicht, woran, oder warum ersich dann so verhielt, aber das ist ja auch in Ordnung. Ein bisschen Spannung muss sein! Nur war Kit der Meinung er würde sich nicht erinnern und war daher immer etwas gereizt und hat sich darum mit ihm angelegt, oder um ihm eine Reaktion zu entlocken, die zeigt, ob er sich doch erinnert.

Fazit
Kits Verhalten in "Rock my Soul" hat mich etwas genervt, weil sie immer so gereizt und etwas aggressiv war. Die Story war sonst aber echt gut und spannend war es eigentlich auch, darum hat es mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Zu viele offene Fragen

Love is War - Verlangen
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Inhalt
Scarlett will eine berühmte Schauspielerin werden, muss bis dahin aber noch als Stewardess arbeiten. Kein Problem, es ist ein Schritt zu ihrem Traum.
Allerdings nur, bis er in ihrem Flieger auftaucht. ...

Inhalt
Scarlett will eine berühmte Schauspielerin werden, muss bis dahin aber noch als Stewardess arbeiten. Kein Problem, es ist ein Schritt zu ihrem Traum.
Allerdings nur, bis er in ihrem Flieger auftaucht. Dante.
Scarlett ist sofort im Kriegsmodus, auch wenn er sie genauso heiß und hungrig ansieht wie immer. Was geschehen ist, hat alles zerstört und nichts ist mehr so wie früher. Jetzt bedeutet Liebe Krieg, denn sie muss ihn brechen, so wie er sie gebrochen hat...

Protagonisten
Scarlett will Dante fertig machen. Nichts ist ihr wichtiger als das, und sie würde alles dafür tun, auch wenn sie sich dabei selbst schadet. Sie begehrt ihn ebenfalls, aber sich zu rächen hat Vorrang, denn Dante hat sie sehr verletzt. Sie verführt ihn, um das gegen ihn zu benutzen. Überhaupt nicht, weil sie es selbst möchte.
Aber sie belügt sich nur selbst. Ihre Obsession basiert auf früherer Liebe und sie kann sich genauso wenig von ihm fernhalten wie er von ihr. Sie ist verletzt und möchte ihn darum das gleiche antun, aber das verschafft ihr nur kurze Zufriedenheit. Indem sie ihn verletzt, verletzt sie sich selbst noch mehr.
Sie kennt Dante schon seit ihrer Kindheit und er war schon immer einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Sie hat bei diesen Ereignissen, die die beiden getrennt haben, nicht nur ihn, sondern fast alles verloren, was ihr etwas bedeutet. Darum ist sie ohne Halt und gibt ihm die Schuld daran. Natürlich kann man da nicht erwarten, dass sie ihm sofort verzeiht. Und wenn sie ihm eine Chance geben würde, dann würde sie nur Schwäche zeigen. Sie möchte, dass er sich für alles entschuldigt und sie um Vergebung bittet.

Dante scheint vernünftiger als Scarlett, vielleicht auch, weil man seine Gedanken nicht lesen kann. Er scheint jedenfalls nicht so sehr von Rache besessen zu sein, aber das kann auch daran liegen, dass er einen Waffenstillstand möchte. Er ist stur, so wie Scarlett auch, aber wirkt nicht ganz so aggressiv.
Er hat keine Erklärung für die Dinge, die er getan hat, und auch das kann Scarlett ihm nicht verzeihen. Seine Motive waren für mich teilweise nicht zu ergründen und ich bin gespannt, was die Fortsetzung enthüllen wird.

Andere Charaktere
Gram ist Dantes Großmutter, aber spielt auch eine sehr große Rolle in Scarletts Leben. Ihre eigene Großmutter hat sich nicht um sie gekümmert, aber Dantes Großmutter schon. Sie war mal eine berühmte Schauspielerin und ist eine sehr entschlossene und willensstarke Frau. Sie hat Scarlett unter ihre Fittiche genommen und hat ihr die Liebe gegeben, die sie brauchte. Sie ist direkt und ihr Charakter ist sehr erfrischend und ist mir schon bei der ersten Erwähnung ans Herz gewachsen.

Handlung und Schreibstil
Love is War ist eigentlich ein ziemlich passender Titel. Nachdem die beiden sich in der Vergangenheit verletzt haben und in einem Strudel von Wut und Verlangen sind, wollen sie einander wehtun - zumindest Scarletts Gedanken kreisen immer darum. Wer einen langen Streit, Zankereien und fiese Bemerkungen erwartet, wird nicht enttäuscht. Eher wäre ich enttäuscht gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre, schließlich versprechen Titel und Inhaltsbeschreibung doch genau das.
Aber sie waren mal sehr verliebt und begehren einander wie Wahnsinnige, sie können einander nicht widerstehen. Es geht also um Hass und Liebe zugleich und das macht das Buch schon spannend.

Mich haben aber die offenen Fragen verrückt gemacht. Es gibt sie von Anfang an, weil man natürlich wissen will, was zwischen den beiden vorgefallen ist, dass sie nun eine so verkorkste Beziehung zueinander haben. Mit der Zeit werden einige Hinweise gegeben, aber man versteht noch lange nicht alles. Außerdem werden einige wichtige Punkte sehr nebenbei erwähnt und nicht weiter erklärt. Das hat der Spannung schon beigetragen, mich aber auch sehr aufgeregt. Ich hätte gern ein paar Details zu den kurzen, aber wichtigen Aussagen gehabt! Wegen vieler wichtiger unbeantworteter Fragen muss ich jetzt auch noch die Fortsetzung lesen, weil ich einfach wissen muss, wie es es ausgeht. Dieses Buch war eher da, um erstmal ganz viele Sachen offen stehen zu lassen, damit sie erst später beantwortet werden.

Die Geschichte von Scarlett und Dante beginnt in der vierten Klasse und da beginnen auch die Rückblenden, die über das Buch zu finden sind. Sie ziehen sich über einige Jahre und waren für mich eines der besten Dinge an diesem Buch. Da geht es eben um zwei Kinder, später Jugendliche, die viel Zeit miteinander verbringen, Freunde werden, Verbündete und später Geliebte. Es ist echt spannend, mitzulesen, wie ihre Gefühle sich entwickeln und verändern, wie sie sich näher kommen und entdecken. So was gibt es ja nicht in vielen Erotikbüchern.

Fazit
"Love is War - Verlangen" hat mir eigentlich gut gefallen, denn es war spannend und die Rückblenden waren auch ein Highlight für mich. Allerdings gab es noch viel zu viele offene Fragen zum Schluss, von denen ich hoffe, dass sie im nächsten Buch beantwortet werden.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Klasse Protagonisten, aufdringliche Liebesgeschichte

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Inhalt
Jack leidet unter Prosopagnosie, das heißt, dass er sich keine Gesichter merken kann. Nicht einmal die Gesichter seiner Familie. Er versucht immer cool zu bleiben, damit niemand ihm seine Krankheit ...

Inhalt
Jack leidet unter Prosopagnosie, das heißt, dass er sich keine Gesichter merken kann. Nicht einmal die Gesichter seiner Familie. Er versucht immer cool zu bleiben, damit niemand ihm seine Krankheit anmerkt. Gerät er in eine schwierige Situation, dann überspielt er es cool. Und das denken alle von ihm: Jack ist der coole Typ, dem alles egal ist.
Libby ist übergewichtig und wird oft mit üblen Beleidigungen konfrontiert. Aber Libby lässt es nicht an sich heran, sie ist selbstbewusst und will ihre Träume erreichen. Sie sieht in Jack nicht den, der er vorgibt zu sein und Jack kann mit ihr einfach mal er selbst sein ...

Cover und Titel
Das Pink des Covers finde ich ziemlich aufdringlich und ein Park spielt eigentlich auch keine größere Rolle in diesem Buch. Wenn man annimmt, dass die Personen auf der Bank Jack und Libby sind, hätte ich das Mädchen vielleicht zu dünn für Libby gefunden (auch wenn das natürlich nur winzige Silhouetten sind). Das schlichte englische Cover gefällt mir viel besser, da kann man die Punkte als die Gesichter ansehen, die Jack nicht erkennt.

Protagonisten
Libby ist übergewichtig. Sie hat zwar 140 Kilo abgenommen, wiegt aber noch immer über 150 Kilo. Sie ist also nicht nur leicht pummelig und hat nicht nur starke Kurven oder so. Ich fand das eigentlich ganz gut, dass es hier nicht um ein paar Kilo zu viel geht, sonst hätte man da manchmal echt die Augen verdrehen können, schließlich ist Libbys Übergewicht eines der größten Themen im Buch.
Sie wird schon seit Jahren gemobbt, sogar von Leuten, die sie gar nicht kennen. Seit dem Tod ihrer Mutter war sie sehr allein und hat stärker zugenommen und als sie im Krankenhaus landete, begannen die Veränderungen zum Positiven. Seitdem ist sie selbstbewusster, auch wenn sie noch weiter abnehmen möchte. Sie achtet auf ihre Ernährung, macht Sport und tanzt sehr gerne, und ihr Vater unterstützt sie dabei. Sie geht wieder zu einer High School anstatt Zuhause unterrichtet zu werden, dabei begegnet sie oft abschätzigen Blicken und beleidigenden Kommentare, aber sie ist entschlossen, nicht aufzugeben und sich nicht unterkriegen zu lassen.
Libby muss man einfach mögen, weil sie eben so selbstbewusst ist, weil sie auch anderen gern hilft, weil sie so leidenschaftlich tanzt und weil sie entschlossen ist, noch besser zu werden. Sie lässt sich durch ihr Gewicht nicht aufhalten.

Jack hat große Angst davor, dass er gemobbt werden könnte, wenn sein Umfeld von seiner Krankheit erfährt. Es ist sein größtes Geheimnis und es gibt niemand anderen, dem er es jemals erzählt hat. Er erkennt niemanden, nicht seine Mitschüler, seine Freunde, nicht einmal seine Eltern und Geschwister kann er anhand ihrer Gesichter erkennen. Stattdessen merkt er sich ihre Haare, Kleidung, ihr Lachen, usw., und ihm sind schon einige peinliche Dinge passiert, aber er überspielt es meistens locker. Aber eigentlich geht es ihm wirklich schlecht mit dieser Last, weil er immer vorsichtig sein muss und immer fürchtet, aufzufliegen. Was andere manchmal für eine witzige, coole Aktion halten, ist ihm furchtbar unangenehm, peinlich und setzt ihn unter Druck. Jack ist eben ein sehr unsicherer Kerl und bewundert und respektiert Libby dafür, dass sie zu ihrem Gewicht steht und sich nicht einfach unterkriegen lässt. Er ist anders als Libby, weil er sich wegen seiner Krankheit zurückhalten muss und es gar nicht wagt, Pläne für die Zukunft zu machen.
In seiner Familie läuft nicht alles perfekt. Er hat seinen Eltern nicht von seiner Krankheit erzählt und auch nicht, dass er sie nicht erkennen kann. Die Meinung seines jüngsten Bruders Dusty (sein Merkmal sind seine Haare und die abstehenden Ohren) ist ihm sehr wichtig und er möchte ihn beschützen, fühlt sich dabei aber manchmal hilflos, z.B. wenn er ihn in einer Menge von Kindern nicht finden kann.
Ansonsten hat Jack nicht viele enge Freunde, die meisten Leute erkennt er sowieso nicht. Seine Freundin Caroline enttäuscht ihn manchmal mit ihrer gehässigen Art, weil Jack weiß, dass sie auch viel netter sein kann. Dann hat er noch zwei Freunde, die auch nicht besonders nett sind, aber er mag ihre lockere Art und die Freundschaft zu ihnen fällt ihm leicht.
Jack ist es wie gesagt wichtig, was andere von ihm denken, und darum lässt er sich auch von seinen Freunden zu manchen blöden Aktionen überreden. Es gibt nicht viele, die sich mit Jack, Caroline und den anderen anlegen würde, darum fühlt er sich dort in Sicherheit, wir da aber zum Mitläufer und tut manche nicht so nette Dinge.

Caroline ist ein Miststück. Wenn jeder Angst vor ihr hat und keiner sich traut, etwas zu ihr zu sagen, dann merkt man schnell, wie sie ist, egal, wie Jack sie sieht. Schließlich sieht Libby ihre andere Seite: Die Caroline, die andere schikaniert und sich dadurch besser fühlt. Sie denkt erst an sich selbst, in ihrer Beziehung muss sie zuerst kommen und mit einer Fetten will sie nichts zu tun haben.

Handlung und Schreibstil
Es wurden wichtige Themen angesprochen, das wichtigste wäre wohl Mobbing. Jack hat solche Angst davor, dass er seine Krankheit für sich behält und sich durch den Alltag kämpft. Libby hingegen wird seit Jahren gemobbt, lässt es aber nicht mehr an sich heran und versucht es zu ignorieren oder oft auch schlagfertig zu kontern. Wie auch Libby sagt, haben die Leute nichts davon und glauben einfach ihre Meingung sagen zu müssen, einfach, weil sie es dürfen.

Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen. Den Anfang fand ich sehr gut, weil man merkte, wie es langsam kam und sie Vertrauen zueinander aufbauten. Aber dann kam auf einmal alles so schnell, dass ich es nicht mehr so genossen habe, die beiden zusammen zu sehen. Es wurde irgendwann sehr kitschig und mit dem Ende war ich auch nicht vollkommen zufrieden. Aber sie sind schon ein süßes Pärchen.

Fazit
Der Anfang von "Stell dir vor, dass ich dich liebe" gefiel mir sehr gut, aber als die Liebesgeschichte in den Vordergrund rückte, konnte es mich leider nicht mehr so fesseln. Die Thematik sowie die Protagonisten Jack und Libby haben mir gut gefallen, aber insgesamt konnte es mich nicht ganz überzeugen. Auch, weil mir das Ende nicht ganz gefiel.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Leider nicht so spannend wie erwartet

Auf immer gejagt (Königreich der Wälder 1)
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Inhalt
Tessa Flannerys Vater ist gestorben und sein Mörder ist niemals anderes als Cohen Mackay!
Das kann Tessa gar nicht glauben, denn auch wenn sie Cohen schon lange nicht mehr gesehen hat, war er ihr ...

Inhalt
Tessa Flannerys Vater ist gestorben und sein Mörder ist niemals anderes als Cohen Mackay!
Das kann Tessa gar nicht glauben, denn auch wenn sie Cohen schon lange nicht mehr gesehen hat, war er ihr bester Freund und ihre große Liebe... bis er fortging und nie wieder zurückkehrte.
Nun soll Tessa ihn aufspüren und der königlichen Garde ausliefern, damit er seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Sonst muss sie selbst sterben.
Begleitet von Hauptmann Omar und zwei weiteren Wachen begibt sie sich auf der Suche nach Cohen in das verfeindete Shaerdan, wo die Animistinnen leben...

Protagonisten
Tessa dumm zu nennen wäre wirklich übertrieben, aber sie hat doch bei manchen Dingen recht lange gebraucht, um sie zu verstehen. Sie kann zum Beispiel spüren, wenn jemand lügt, obwohl es in dem Reich Malam keine Magie gibt.
Sie hat viel Zeit mit Cohen verbracht als dieser von ihrem Vater zum Fährtenleser ausgebildet wurde. Sie kann ebenfalls Fährten lesen, sogar besser als er, aber sie durfte nicht zum offiziellen Kopfgeldjäger werden.
Sie fühlt sich seit Ewigkeiten zu Cohen hingezogen und hatte seit über einem Jahr ein gebrochenes Herz, weil er gegangen ist und nicht zurückkam, obwohl er es versprochen hatte. Weil sie von allen in ihrer Umgebung als Shaerdanerin angesehen wurde, hatte sie auch sonst weder Freunde noch Verbündete und war nach dem Tod ihres Vaters vollkommen allein. Sie fühlte sich unglaublich langsam und von Cohen verraten und dafür hatte sie mein Mitgefühl, aber sonst fand ich sie eher so mittelmäßig.

Cohen hatte seine Gründe, Tessa zu verlassen, aber natürlich dauert es sehr lange, bis er diese Tessa mitteilt, weil er sie beschützen möchte. Und so weiter, und so fort. Eben das Übliche Getue, ohne das das Buch natürlich viel zu schnell vorbei wäre.
Ansonsten liegt ihm natürlich viel an Tessa, er beschützt sie, ist aber nicht vollkommen ehrlich zu ihr. Dabei denkt er an ihr Wohl, aber das hilft ihr eben auch nicht. Die Szenen zwischen den beiden waren oft sehr kitschig, selbst wenn sie stritten! Kitsch geht mir nur dann nicht unbedingt auf die Nerven, wenn ich beide Charaktere wirklich mag. Das war hier leider nicht der Fall. Ich wurde mit beiden nicht so richtig warm.

Andere Charaktere
Enat, eine relativ früh erwähnte Animistin aus Shaerdan, mochte ich wirklich gerne. Sie ist selbstbewusst, schlagfertig und eine absolut unabhängige Frau. Sie war mein Lieblingscharakter in diesem Buch, unter anderem weil sie nicht so genervt hat. Außerdem ist sie eine schlaue und weise Dame, die viele Fragen beantwortet hat und auch generell der Handlung beigetragen hat. Sonst hätten Tessa und Cohen das locker noch weiter in die Länge gezogen, aber Enat hat sie etwas vorangetrieben ;)

Handlung und Schreibstil
Manche Dinge waren schon ziemlich fies in Malam (das Land, in dem Tessa eigentlich lebt). Zum Beispiel, wie sehr sie Shaerdan eigentlich hassen. So wie alles, was dazu gehört: Ihre Bewohner, ihre Magie, ihre Gesetze, alles. Rassismus pur. Auch verstehe ich die Regel nicht, dass die Angehörigen eines Verstorbenen in der Trauerzeit das Haus nicht verlassen dürfen. Ich weiß nicht, ob es so etwas auch in Echt gibt, habe aber nie davon gehört und erkenne auch keinen Sinn dahinter. Tessa ist in dieser Zeit fast verhungert. Dass sie mit dem Tod ihres Vaters all ihren Besitz verliert, finde ich ebenfalls nicht gerecht. Ihr Vater lebte ja fast wie ein Adeliger und genoss besondere Privilegien, aber seine Tochter steht ohne ihn ebenfalls kurz vor dem Tod durch Hunger.

Manche Dinge waren einfach so offensichtlich, dass ich auch ohne die Diskussion bei der Leserunde darauf gekommen bin. Eigentlich sogar so einige Dinge. Warum Tessa fühlen kann, wenn jemand lügt, wer der Mörder sein muss und warum Cohen gegangen ist werden lange vor der Auflösung offensichtlich. Es sind leider nicht wirklich subtile Hinweise, bei denen man stolz sein kann, sie entdeckt zu haben.
Es gab immer noch ein paar Überraschungen, aber es war leider nicht ganz so spannend, wie es hätte sein können. Unter anderem, weil sich manche Dinge wiederholt haben, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte, um nicht zu spoilern.

Sonstiges
Eine Sache, die ich sehr unnötig fand und nicht verstehe: im Original heißt Tessa anscheinend Britta. Keine Ahnung, warum man das geändert hat!

Fazit
Leider konnte mich "Auf immer gejagt" nicht so sehr begeistern wie erwartet. Es war nicht ganz so spannend, wie es hätte sein können, wenn man manche Informationen etwas anders gehandhabt hätte. Das Ende war ganz interessant, darum freue ich mich schon auf die Fortsetzung.