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Veröffentlicht am 21.05.2017

Leider sehr vorhersehbar

Morgen lieb ich dich für immer
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Inhalt
Vor vier Jahren ist bei der Pflegefamilie von Mallory und Rider etwas Schreckliches geschehen und seitdem haben die zwei sich nicht gesehen.
Mallory weiß nicht, was mit Rider passiert ist, doch ...

Inhalt
Vor vier Jahren ist bei der Pflegefamilie von Mallory und Rider etwas Schreckliches geschehen und seitdem haben die zwei sich nicht gesehen.
Mallory weiß nicht, was mit Rider passiert ist, doch als sie ihn nach vier Jahren an ihrem ersten Tag an der High School wiedersieht, kann sie es gar nicht glauben. Das Band zwischen ihnen ist so stark wie zuvor, auch wenn Rider nun Geheimnisse hat.
Alles könnte nun gut sein, aber beide haben ihre Probleme und müssen Entscheidungen treffen ...

Cover
Na ja. Es sieht einfach nach Liebesroman aus, nach Kitsch und Gefühlen und Zerbrechlichkeit - und das passt schon, ist nur nicht besonders aufregend. Das englische Cover mit den verschiedenen Farben gefällt mir gut.

Protagonisten
Mallory hatte eine schreckliche Kindheit und leidet noch unter deren Folgen. Sie hat eine posttraumatische Belastungsstörung und weil in ihrer Kindheit eher in Ruhe gelassen wurde, wenn sie sich versteckte und leise war, hat sie nun große Probleme mit dem Sprechen, sodass viele sie sogar für stumm hielten. Nun hat sie eben den Mut gefasst, zur High School zu gehen, weil sie eines Tages mal studieren möchte und sich davor ein wenig an den Umgang mit fremden Menschen gewöhnen möchte. Und dort trifft sie ihren geliebten Rider, den sie nie vergessen konnte, nach allem, was er für sie getan hat. Er hat sie vor dem schrecklichen Pflegevater beschützt und war immer für sie da - und auch der einzige, der für sie da war. Natürlich bedeutet er ihr dementsprechend viel und sie möchte ihm auch jetzt nahe sein. Alles schön und gut, aber was steht ihr im Weg? Ihre Schüchternheit (auch wenn es bei ihm besser ist), Riders eifersüchtige Freundin Paige, die Abneigung ihres Adoptivvaters und zu guter letzt Geheimnisse, also ähnlich wie in jedem anderen Buch auch.
Jedenfalls mochte ich Mallory, obwohl sie manchmal schwer von Begriff war. Sie hat manchmal ewig gebraucht, um Dinge zu verstehen, die mir offensichtlich schienen. Aber ich mochte an ihr ihre Begeisterung und ihren Stolz, wenn sie mal etwas schaffte. Letztendlich war sie wie ein kleines Mädchen, und das war zwar süß, aber manchmal auch anstrengend.

Rider freut sich sehr darüber, Mallory wiederzusehen und behandelt sie nicht anders als zuvor. Er hilft ihr, wo er kann und verbringt viel Zeit mit ihr. Aber er erzählt ihr auch nicht immer alles und das steht noch zwischen den beiden. Dann ist Rider auch jemand, der von Schudgefühlen und Komplexen geplagt wird. Darum wurde ich, obwohl er so süß zu Mallory war, nicht warm mit ihm.

Andere Charaktere
Paige ist Riders eifersüchtige Freundin, und die Beziehung ist nicht so romantisch und voller Liebe wie es bei einer normalen Beziehung wäre. Laut Angaben von Mitschülern halten die zwei nicht mal Händchen in der Öffentlichkeit. Aber sie sind nun mal zusammen und darum reagiert Paige auch nicht so positiv auf Mallory. Diese Reaktionen waren nicht besonders nett, aber ich konnte es durchaus nachvollziehen und darum konnte ich ihr nicht wirklich böse sein.
Jayden, ein Junge aus Riders Pflegefamilie, war mir direkt sympathisch. Er ist selbstbewusst, lustig und kommt gut mit Mallory klar. Allerdings steckt er immer in Schwierigkeiten, und sein Bruder Hector und Rider versuchen dann, ihm zu helfen. Das war auch das spannendste und noch beste an diesem Buch.

Handlung und Schreibstil
Ich muss sagen, es war leider doch alles recht vorhersehbar. Die Liebesgeschichte war quasi wie jede andere Liebesgeschichte auch: Es könnte alles perfekt sein, und eigentlich gibt es keine Gründe, die dagegen sprechen, aber die Charaktere machen es sich unnötig kompliziert.
Auch sonst gab es keine Überraschungen für mich. Es gab dramatische Wendungen, aber die hatte ich such schon lange kommen sehen. Es war also nicht im geringsten spannend, aber die Geschichte war sonst ganz nett und weil ich beim Lesen doch ganz gut unterhalten wurde, fand ich es insgesamt nicht so schlimm.

Fazit
Obwohl ich die ernsten Themen in "Morgen lieb ich dich für immer" ganz gut fand, war mir die Geschichte deutlich zu vorhersehbar und darum diese Bewertung, die Tendenz ist leider nach unten.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Trau nicht einmal dir selbst - Ein Thriller von meiner Lieblingsautorin

Dreh dich nicht um
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Inhalt
Samantha war vier Tage verschwunden und taucht plötzlich ohne Gedächtnis wieder auf. Keiner weiß, wo sie war und was mit ihr passiert ist. Und noch schlimmer: Zur gleichen Zeit ist auch ihre beste ...

Inhalt
Samantha war vier Tage verschwunden und taucht plötzlich ohne Gedächtnis wieder auf. Keiner weiß, wo sie war und was mit ihr passiert ist. Und noch schlimmer: Zur gleichen Zeit ist auch ihre beste Freundin Cassie verschwunden und diese ist nicht wieder aufgetaucht ...
Wusste Samantha vor ihrem Gedächtnisverlust, wo Cassie ist?
Während weiter nach Cassie gesucht wird, versucht Samantha sich zu erinnern und sucht nach Hinweisen, dabei trifft sie ihre alten Freunde, die sie nicht mehr verstehen, ihren Freund, für den sie nichts fühlt und Carson, den sie jahrelang schlecht behandelt haben soll, was sie aber nicht verstehen kann.
Und Sam bleibt nicht viel Zeit, denn jemand scheint zu wissen, was passiert ist und das lässt sie nicht in Ruhe ...

Cover und Titel
Das Cover mit dem roten Nagellack gefällt mir gut, denn rot spielt auch eine Rolle (auch roter Nagellack kommt vor). Es passt auf jeden Fall besser als das alte Cover, aber am besten finde ich das englische Original mit der Spieluhr.

Protagonisten
Ich denke, man kann Samantha vor und nach dem Gedächtnisverlust fast als zwei verschiedene Personen sehen, denn sie sind schon sehr unterschiedlich! Die neue Samantha kann die alte nicht leiden: Ihr Verhalten, ihre Entscheidungen und vor allem, wie sie andere Menschen behandelt.
Die alte Sam war wohl ein ganz normales Kind, bis sie elf war. Da fand sie eine neue Freundin und veränderte sich. Sie wurde mit der Zeit eine Mobberin, distanzierte sich von ihren alte Freunden und war nicht besonders sympathisch. Sie war unausstehlich, und die neue Sam sieht das genau so.
Diese ähnelt der alten Samantha kaum. Sie versteht nicht, warum sie mit ihren schrecklichen Freundinnen andere Leute so abfällig behandelte und warum sie mit Cassie befreundet war, obwohl sie sie anscheinend nicht so sehr mochte. Die neue Samantha ist ein ganz normales nettes Mädchen geworden durch ihren Gedächtnisverlust und ähnelt eher der elfjährigen Samantha, was ihr Verhalten und die Wahl ihrer Freunde betrifft.

Weil die neue Sam so nett ist und ihre Handlungen eher achvollziehbar, fragt man sich, wie sie früher so anders sein konnte und hofft natürlich, dass sie so bleibt wie sie ist.

Andere Charaktere
Samanthas Freunde von kurz vor dem Gedächtnisverlust Veronica und Candy sowie ihr fester Freund Del sind oberflächliche, reiche verzogene Gören, die gut zur früheren Sam passten, aber nicht mehr zur jetzigen.
Nun fühlt sich Sam ihren Freunden von ihrer Kindheit näher: Sie kommt wieder mit ihrem Bruder und dessen Freundin Julie klar, und auch mit dem attraktiven Carson, der Sohn eines Angestellten, den sie beim neuen ersten Blick für ihren Freund hielt (weil er ja sooo gut aussieht). Diese hat sie jahrelang schlecht behandelt und darum sind sie auch ein kleines bisschen misstrauisch. Veronica, Candy und Del passt es natürlich gar nicht, dass Samantha mit diesen armen Leuten (also Julie und Carson) zu tun hat.
Und dann ist da noch die verschwundene Cassie. Die Beziehung zwischen Sammy und Cassie ist ganz merkwürdig. Ich mochte beide nicht, aber konnte auch beide nicht genau begreifen, weil sie im Buch eher weniger präsent sind und mehr durch Erzählung anderer beschrieben werden. Es wurde eigentlich nichts positives über Cassie gesagt, selbst von ihren Freunden. Also was kann sie denn für ein Mensch gewesen sein?!

Handlung und Schreibstil
Von Frau Armentrout habe ich sonst eher Fantasy gelesen und das war definitiv mein erster Thriller von ihr. Romantische Gefühle vermittelt sie gekonnt wie eh und je, die Thriller und Krimi-Aspekte sind ebenfalls spannend ausgearbeitet.
Manchmal beginnt Samantha Halluzinationen zu haben, aber diese wirken eher wie Rückblenden und Erinnerungen, die ich auch gut fand, wenn an sie mit dem Gedächtnisverlust in Verbindung setzt. Sam wurde mir in diesem Buch vermutlich so sympathisch, weil sie diese krasse Veränderung durchmacht und dadurch auch Schwierigkeiten mit den Menschen in ihrem Umfeld hat. Sie kommt neu in eine Umgebung, dadurch bekommt der Leser viele Dinge erklärt und erfährt sie zeitgleich mit der Protagonistin, obwohl alle um sie herum mehr wissen. Auch das hat die Spannung gesteigert.
Die Auflösung des Falls hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und war nicht, was ich erwartet hatte!

Fazit
Insgesamt hat mit der Thriller "Dreh dich nicht um" gut gefallen. Es war durchgehend spannend und gut geschrieben. Ich würde auch weitere Thriller der Autorin lesen!

Veröffentlicht am 14.05.2017

Magonia - Das Reich der Vögel und des Gesangs

Magonia
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Inhalt
Ihre Vergangenheit besteht aus Krankenhäusern: Aza Ray hat eine einzigartige Lungenkrankheit, die sogar nach ihr benannt wurde. Es hieß schon ihr ganzes Leben lang, dass sie bald daran sterben wird, ...

Inhalt
Ihre Vergangenheit besteht aus Krankenhäusern: Aza Ray hat eine einzigartige Lungenkrankheit, die sogar nach ihr benannt wurde. Es hieß schon ihr ganzes Leben lang, dass sie bald daran sterben wird, und doch nähert sich in sechzehnter Geburtstag.
Dann sieht Aza ein Schiff im Himmel und es klingt, als würden Vögel sie rufen. Sie kann es selbst nicht wirklich glauben und ihr bester Freund Jason sucht auch nach Erklärungen für diese Phänomene. Weitere seltsame Dinge passieren und nachdem Aza fast gestorben ist, findet sie sich plötzlich auf einem Schiff wieder - ein Schiff, das über den Wolken schwebt, im Reich Magonia. Und obwohl ihr Herz noch an der Erde hängt, und an Jason, muss sie bleiben.
Denn hier fühlt Aza sich nicht mehr krank, hier wurde sie geboren. Und sie hat eine Macht, mit der sie große Dinge leisten soll, um Magonia und die Welt zu retten...

Cover und Titel
Das Cover gefällt mir so schon gut, und außerdem passen die Motive Vögel und Federn auch sehr gut zum Inhalt. Wenn man genau hinsieht, kann man eventuell sogar Vogelarten erkennen (wenn man sich denn auskennt). Magonia hängt direkt mit den Motiven zusammen, also passt der Titel sowohl zum Buch als auch zum Cover. Also ist dies kein grundlos hübsches Cover, sondern ein wohl überlegtes.

Protagonisten
Aza ist hauptsächlich ein normales Mädchen. Aufgrund ihrer Krankheit ist sie auf der Erde sarkastisch und und ihre Intellligenz macht ihr den Umgang mit Mitmenschen auch nicht so einfach. Sie liebt ihre Familie und Jason ist ihr sehr wichtig, da die beiden gemeinsame Interessen haben und er auch ihr einziger Freund ist. In Magonia ist sie dann aber in einer völlig anderen Situation und ihr Wissen nützt nicht viel, weil ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird. Ihre geliebte Familie ist gar nicht ihre Familie und auch Jason ist für die Rostrae (so nennen sich die Wesen) nur ein bedeutungsloser Drowner. Also muss sie alles hinter sich lassen und sich an ihr neues Leben gewöhnen, denn ihre leibliche Mutter hat noch was mit ihr vor.
Für Aza ist die Welt sehr fremd und sie fand sie genauso komisch wie ich und hatte so ihre Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden und ist etwas überfordert. Obwohl sie sich gesund fühlt, fühlt sie sich nicht so ganz wohl, weil ihr Herz noch bei ihrer Familie ist.

Jason ist wohl mein Lieblingscharakter. Er ist schlau - das Erste, was man über ihn erfährt - und das ist neben seiner Entschlossenheit eine seiner wichtigsten Eigenschaften. Er ist fast wie ein wandelndes Lexikon, mehr noch als Aza, und er bietet in diesem Buch eigentlich auch die meisten Informationen. Als Aza Ray in Magonia ist, weiß er nichts davon und ist der Zurückgelassene. Aza war für ihn sehr wichtig und es geht ihm entsprechend schlecht, als sie fort ist. Diese Szenen haben mich unglaublich berührt und ich habe mich da dann in ihn verliebt.

Andere Charaktere
Die Kapitänin der Amina Pennarum - Azas leibliche Mutter - hat ihre Tochter nach jahrelanger Suche endlich gefunden und juhu, ihre Tochter hat auch diese besondere Macht in der Stimme, das heißt, sie kann endlich ihren Plan durchziehen. Also nochmal: Sie findet ihre Tochter wieder, aber statt ihr alles ordentlich zu erklären und Zeit mit ihr zu verbringen, um sie besser kennenzulernen, legt sie mehr Wert darauf, sie möglichst schnell an ihr Leben zu gewöhnen und auszubilden. Ja, okay, soll Aza ruhig ausgebildet werden, schließlich liegt ihr das im Blut, aber ein bisschen Liebe kann man doch zeigen.

Dai gehört zur Mannschaft der Amina Pennarum und ihm wird die Ausbildung Azas überlassen. Was er nicht so toll findet, denn er ist genervt davon, dass sie so unwissend ist. Aber irgendwie wird schnell klar, dass er eine Art Love Interest ist, denn er sieht gut aus und verbringt gezwungenermaßen viel zeit mit Aza. Darum mochte ich ihn nicht besonders, weil eben Jason mein absoluter Liebling war.

Handlung und Schreibstil
Das Reich Magonia hat ein bisschen bei mir gebraucht. Es ist ein Fantasiereich im Himmel, wo Vögel eine besonders große Rolle spielen. Aza Ray wird da einfach so reingeworfen und niemand macht sich so richtig die Mühe, die Begriffe zu erklären, weil sie für alle anderen selbstverständlich sind. Ich habe mich irgendwie gefühlt, als hätte man mich plötzlich ins Wunderland gezogen. Es war einfach so ungewohnt und dann auch alles auf einmal.
Erst zum Ende hin, und ich meine recht weit am Ende, konnte das Reich mich überzeugen, weil Schattenseiten gezeigt wurden und endlich wichtige Dinge geklärt wurden. Daher freue ich mich sehr auf die Fortsetzung!

Die Kapitel aus Jasons Sicht waren ein Highlight für mich. Sie waren so emotional, dass ich weinen musste, obwohl ich die andere Perspektive der Handlung zur gleichen Zeit eher mäßig fand. Also habe ich mich irgendwie mehr auf seine Kapitel gefreut, obwohl die wichtigen Sachen ja eher bei Aza passierten.

Fazit
"Magonia" hatte eine Welt, die mich erst mit der Zeit überzeugen konnte, da man einfach hineingeworfen wurde und sich selbst zurechtfinden musste. Dafür mochte ich den männlichen Protagonisten besonders gerne, und das Ende war so spannend, dass ich mich schon sehr auf die Fortsetzung freue!

Veröffentlicht am 07.05.2017

Elfenfolklore und komische Liebesgeschichten

Der Prinz der Elfen
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Inhalt
Während man fast überall glaubt, Elfen wären nur Fabelwesen, sind sie in Fairfold grausame Realität.
Sie terrorisieren, morden, ärgern, verschrecken ... und sind auch eine Touristenattraktion, wenn ...

Inhalt
Während man fast überall glaubt, Elfen wären nur Fabelwesen, sind sie in Fairfold grausame Realität.
Sie terrorisieren, morden, ärgern, verschrecken ... und sind auch eine Touristenattraktion, wenn auch eine sehr gefährliche.
Auch der schöne gehörnte Junge im Glassarg mitten im Wald zählt zu den magischen Dingen dieser Stadt. Seit vielen Jahrzehnten liegt er dort und schläft, keiner weiß warum, wer er ist oder ob er jemals aufwacht.
Die Geschwister Hazel und Ben sind sich sicher, dass er bald aufwachen wird. Sie sind von ihm fasziniert und wollen ihn unbedingt kennenlernen. In einer ihrer vielen Geschichten um ihn ist er ein Elfenprinz, der von ihnen gerettet werden soll.
Und dann geschieht es: Eines Tages ist der Sarg leer und gleichzeitig werden die Elfen den Menschen noch gefährlicher. Hazel und Ben sind in die Geschehnisse verwickelt und stürzen sich in ein Abenteuer ...

Protagonisten
Hazel ist recht mutig, und eher der kämpferische Typ. Also sie setzt sich für die Dinge ein, an die sie glaubt. Sie möchte gegen böse Elfen kämpfen, aber ohne die Unterstützung ihres Bruders ist es nicht mehr das gleiche wie früher. So gerne hätte sie ihn an ihrer Seite, aber seit ihrer Kindheit hat sich vieles verändert. Jetzt mag sie Jungs küssen, ohne Gefühle für sie zu haben oder so. Das war eine der Sachen, die ich nicht so toll an ihr fand, das andere war ein Handel mit Elfen, aber da will ich nicht näher drauf eingehen.
Von den beiden Geschwistern mochte ich sie definitiv am liebsten, und auch sonst war sie der beste Charakter im Buch. Sie überlegte, bevor sie handelte, zögerte aber auch nicht zu handeln, wenn es eilte.

Ben hat von einer Elfendame das Geschenk der Musik erhalten, hat aber seit langeer Zeit keine Musik mehr gemacht, da er diese Gabe nicht ganz unter Kontrolle hat. Das ist auch schon alles, was ich irgendwie cool an ihm fand. Eigentlich wurde alles von seiner Faszination für den gehörnten Jungen überlagert. Er hatte wie Hazel eine recht genaue Vorstellung davon, wie Dinge ablaufen müssten, weil sie die Märchen früher so erzählt hatten. Darum war er zum Beispiel überzeugt, dass der gehörnte Junge ihn nicht lieben könnte, sondern zu jemand anderem gehörte. Und, oh, wie sein armes Herz darunter litt! Ben war ständig damit beschäftigt, verliebt zu sein und sich selbst zu bemitleiden. Ich wurde definitiv nicht warm mit ihm.

Das Problem zwischen den beiden war, dass sie sich eigentlich lieben, aber die Dinge zwischen sich stehen lassen. Es ist in ihrer Vergangenheit vieles passiert, worüber sie nicht reden, worüber sie schweigen und was die beiden voneinander distanziert. Sie wollen das Beste für den jeweils anderen, diesen schützen, aber sie gehen es eben falsch an. Außerdem spielen auch Eifersucht (z.B. bezüglich des gehörnten Jungen) und Neid (bezüglich ihrer Talente und Stärken) eine Rolle. Sie haben ein nicht ganz richtiges Bild voneinander und das hilft der Situation nicht.

Andere Charaktere
Jack ist Bens bester Freund und ein Wechselbalg. Er wurde mit Carter vertauscht, aber Carters Mutter sorgte dafür, dass sie ihren Sohn zurückbekam und behielt auch Jack als zweiten Sohn. Jack ist zwar unter den Menschen groß geworden, aber er war immer ein Außenseiter, was verständlich ist, wenn man bedenkt, was die anderen Elfen alles anstellen. Er wird von vielen als einer der Elfen angesehen und viele misstrauen ihm, doch Hazel und Ben gehören nicht dazu.

Handlung und Schreibstil
Auf den ersten hundert Seiten ist fast nichts passiert, denn es wird viel aus der Vergangenheit erzählt, und wenn es nicht da um Elfen geht, dann werden generelle Elfen-Folklore erzählt. Auch später im Buch passiert das regelmäßig, aber immerhin kommt da die Handlung auch etwas voran. Diese ganzen Sagen und Geschichten über die Elfen waren etwas viel auf einmal und sie waren zwar interessant, haben aber nicht unbedingt zur Spannung beigetragen, eher umgekehrt.

Holly Black meint in der Danksagung, dass sie Elfenfolklore liebt, und das merkt man auch. Hätte ich vorher schon Bücher mit Elfen von ihr gelesen, hätte ich es vielleicht kommen sehen, aber ich kannte bisher nur Magisterium und die Curse Workers Reihe, die mir beide sehr gut gefallen haben. Daher hatte ich irgendwie wohl hohe Erwartungen und wurde daher auch ein wenig enttäuscht. Von den Charakteren, der etwas schleppenden Handlung und den zahlreichen Sagen, die in dieser Menge etwas verwirrend waren.

Fazit
Insgesamt war ich von "Der Prinz der Elfen" leider etwas enttäuscht. Die Hauptcharatere waren in Ordnung, die Love-Storys komisch, der Einstieg war mühsam und es wimmelte von Elfenfolklore und Geschichten aus der Vergangenheit.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Eine fantastische Welt und einsame Helden

Vier Farben der Magie
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Inhalt
Die Welt, in der du lebst, ist nur eine von vier ...
Kell ist ein Antari, und somit einer von zwei Personen, die zwischen den Welten reisen kann - er nennt sie nach ihren Eigenschaften Grau, Rot, ...

Inhalt
Die Welt, in der du lebst, ist nur eine von vier ...
Kell ist ein Antari, und somit einer von zwei Personen, die zwischen den Welten reisen kann - er nennt sie nach ihren Eigenschaften Grau, Rot, Weiß und Schwarz. In jeder dieser Welten liegt nur London an der gleichen Stelle und fast alles andere ist verschieden.
Er selbst lebt als Adoptivsohn der Königsfamilie im magischen roten London und erledigt Botengänge zwischen den Königsfamilien der verschiedenen Welten. Als er dabei ein mächtiges und gefährliches Artefakt aus dem düsteren weißen London in die anderen Welten schmuggelt, bringt er das Gleichgewicht der Welten durcheinander und alle in Gefahr... Auch die Diebin Lila aus dem magielosen grauen London wird in die Sache verwickelt...

Cover
Ich finde das deutsche Cover eigentlich ganz gut. Aber ich kenne die englischen Cover, und das deutsche hat große Ähnlichkeiten mit diesem, und dabei finde ich das noch hübscher, weil man da die verschiedenen Londons sieht. Und am besten gefällt mir noch dieser Stil. Bei den englischen finde ich ebenfalls die Cover der Fortsetzungen schöner, im deutschen unterscheiden sie sich nur wenig voneinander und sehen vergleichsweise farblos und trist aus.

Protagonisten
Kell ist ein sehr einsamer Mann. Er ist einer von zwei Antari, obwohl es früher viel mehr von ihnen gab, und weil er sich mit diem anderen nicht besonders gut versteht, ist er da relativ allein in seinen Fähigkeiten. Ein Antari hat nämlich mehr Arten von Magie zur Verfügung und kann diese auch sehr gut beherrschen. Er ist zwar eigentlich der Adoptivsohn der Königsfamilie, aber er fühlt sich auch manchmal wie wertvoller Eigentum. Er mag zwar die Königin und den König, und er liebt den Prinzen Rhy wie einen Bruder, aber perfekt ist sein Leben noch lange nicht. Die Botengänge sind selbst bei seiner Macht gefährlich. Das Volk im roten London ist ehrfürchtig und es fällt ihm dadurch schwer, neue Freunde zu finden. Er kann vieles, was selbst im roten London selten ist und das isoliert ihn von den anderen. Wenn seine Magie ihn zu einem Außenseiter macht, dann sucht er sich Dinge, die nicht magisch sind: Kell ist fasziniert von den technischen und mechanischen Dingen, die es im grauen London gibt. Diese tauscht er gegen unwichtige magische Gegenstände aus dem roten London, auch wenn das streng verboten ist: Es dürfen keine Gegenstände aus den anderen Welten mitgebracht werden! Er ist einer der wenigen Personen, die überhaupt gegen dieses Gesetz verstoßen können, und das tut er dann auch. Es ist quasi eine Art Hobby für ihn. Und obwohl er dabei immer sehr vorsichtig ist, passiert ihm dann dieser Fehler und Kell bringt alle in große Gefahr, und muss nun versuchen, alles wieder gut zu machen.

Lila ist eine Taschendiebin im grauen London. Dort hält man sie zunächst für einen Mann, was ihre Identität noch schützt. Sie ist auch sehr gut in dem, was sie tut und hält sich damit am Leben. Ein Zwischenfall sorgt dafür, dass sie ihre aktuelle Bleibe auf einem Schiff verlassen muss und in einer Kneipe bleibt - eine Kneipe, die auch Kell nicht unbekannt ist. Sie ist selbstbewusst und pfiffig, sie träumt von Abenteuern und möchte Piratin werden. Und weil sie auf sich allein gestellt ist, hat sie auch eine Kämpfernatur. Als sie Kell und bald darauf auch Magie kennenlernt, ist sie fasziniert und verhält sich meiner Meinung nach sehr leichtsinnig, wobei ich furchtbar enttäuscht von ihr war, weil ich mehr von ihr erwartet hatte, vor allem, dass sie etwas skeptischer ist.

Beide Charaktere sind eher der einsame Typ, doch beide entschlossen und tun die Dinge, die sie für richtig halten. Und beide tun auch verbotene Dinge und bilden ein gutes und interessantes Team. Ich habe beide schnell ins Herz geschlossen!

Andere Charaktere
Holland ist der andere Antari, der aus dem weißen London kommt. Dort dient er den Königszwillingen Athos und Astrid, die grausam, unheimlich und auch irgendwie wahnsinnig vor Machtgier sind. Dieser Dienst von Holland ist nicht gerade freiwillig und als seine Vergangenheit erläutert wird, hatte ich sogar kurz, ganz kurz Mitleid mit ihm. Das hielt gar nicht so lange, doch es veränderte meine Sicht auf manche Situationen und zeigte noch Facetten der weißen Welt.
Viele Nebencharaktere hatten Details, die sie dem Leser näher brachte und ihre Tode trafen mich immer sehr unerwartet.

Handlung und Schreibstil
Die Welten sind unglaublich interessant gestaltet und auch sehr verschieden. Das graue London ist genau das London, das wir kennen, wenn auch in der Vergangenheit. Ich glaube, ich habe irgendwo mal eine Jahreszahl aus dem 19. Jahrhundert gesehen. Also, die graue Welt ist unsere: London liegt in Großbritannien, es gibt die Themse, technischen Fortschritt und keine Magie, dafür gibt es viele Leute, die gern Magie erlernen würden ;) Das rote London mit der roten Isle statt der Themse liegt in Arnes, das viel größer ist als Großbritannien und dort ist Magie allgegenwärtig. Dann das unheimliche weiße London, mit grausamen Herrschern und einem Volk, dass Macht liebt und danach giert. Und zuletzt das tote, schwarze London. Egal ob die Welt faszinierend oder unheimlich ist, alle haben ihre interessanten Details und sind so gut gestaltet, dass ich mich als Leser vor dem weißen gefürchtet und mich im roten London wohler gefühlt habe, ähnlich wie Kell. Die Atmosphäre wurde also perfekt vermittelt.
Was mir auch gut gefallen hat war, dass die Liebesgeschichte, wenn man sie überhaupt so nennen kann, sehr dezent war. Ich wollte Lila und Kell zusammen, aber da gab es nur sehr wenig romantisch angehauchte Stimmung, daher hab ich davon auch fast jede Zeile genossen. Also sowas wie Insta-Love gibt es hier definitiv nicht, weil man nicht mal von Love überhaupt reden kann.
Nein, es dreht sich alles um die Magie und das World-Building, und da das fantastisch gelungen ist, war es auch gut. Eine Liebesgeschichte oder irgendwas anderes habe ich definitiv nicht vermisst.

Fazit
"Vier Farben der Magie" war gute Fantasy, mit einer spannenden Handlung, einer fantastisch ausgebauten Welt mit faszinierenden Details und überzeugenden Charakteren! Absolute Empfehlung an alle Fantasy-Fans (es sei denn, man besteht darauf, dass es eine Liebesgeschichte gibt)!