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Veröffentlicht am 26.03.2023

Konkurrenz und Liebe zu mittelalterlicher Literatur

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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Allison liebt mittelalterliche Literatur und freut sich schon auf die Zusammenarbeit mit der bekannten Professorin, wegen der sie sich überhaupt für diese Universität für ihr Promotionsstudium entschieden ...

Allison liebt mittelalterliche Literatur und freut sich schon auf die Zusammenarbeit mit der bekannten Professorin, wegen der sie sich überhaupt für diese Universität für ihr Promotionsstudium entschieden hat. Doch dann macht ihr ausgerechnet ihr Exfreund Colin einen Strich durch die Rechnung, denn er ist ihr Konkurrent um die begehrte Stelle als Mentee.

Allison ist eigentlich selbstbewusst und wenn es um Literatur geht, dann ist sie voll in ihrem Element. Mit ihrem Vater versteht sie sich nicht besonders gut, denn dieser ist niemals hilfreich, aber beleidigt sie immer wieder, indem er ihr Gewicht kritisiert, und ihre Probleme mit ihrem Vater machen ihre Mutter traurig, was wiederum Allison belastet. Außerdem merkt sie, dass ihre beste Freundin und Mitbewohnerin ihren eigenen Weg geht und sie nur noch wenig Zeit füreinander haben.

In dieser Zeit taucht dann ihr Exfreund Colin wieder auf, der sie hintergangen hat und Allison ist sowohl wütend als auch verletzt. Obwohl es so aussieht, als hätte er sich geändert und wollte sich mit Allison vertragen, weiß sie nicht, ob sie ihm wieder vertrauen kann. Denn Colin war schon immer perfekt und beliebt, außerdem ist er ehrgeizig und nimmt nicht einmal Rücksicht auf seine Partnerin, wenn es darum geht, seine Ziele zu erreichen - zumindest aus Allisons Perspektive.

Jetzt müssen Allison und Colin zusammenarbeiten und Zeit miteinander verbringen, obwohl so viel zwischen ihnen steht. Neben dem Vertrauensproblem haben sie auch ein Kommunikationsproblem, denn wenn Allison sich erstmal eine Meinung gebildet hat, will sie nicht mehr darüber reden und gibt Colin keine Gelegenheit, sich zu erklären. Doch gleichzeitig redet Colin auch ungern über die Dinge, die ihn beschäftigen, denn trotz seines selbstbewussten Auftretens ist er im Kern sehr unsicher.

Fazit
Allison, Colin und ihre Kommunikationsprobleme haben mich auch mal frustriert, aber ich mochte ihre Leidenschaft für die Literatur des Mittelalters und auch, wie Allison langsam beginnt, Colin wieder zu vertrauen, denn sie sind schon ein süßes Team.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Netter Einstieg in eine Fantasy-Welt mit vielen (religiös motivierten) Machtkämpfen

Der Paria
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Alwyn hat seine letzten Jahre als Gesetzloser verbracht und ist clever genug, dass der Anführer ihrer Gruppe ihm viel Aufmerksamkeit schenkt. Aber das Leben als Gesetzloser ist turbulent und Alwyn muss ...

Alwyn hat seine letzten Jahre als Gesetzloser verbracht und ist clever genug, dass der Anführer ihrer Gruppe ihm viel Aufmerksamkeit schenkt. Aber das Leben als Gesetzloser ist turbulent und Alwyn muss sich oft neuen Situationen aufpassen, um zu überleben, und überlegen, wem seine Treue gilt.

Obwohl Alwyn viel erlebt und Ziele hat, habe ich bei ihm keine besondere Leidenschaft spüren können. Er beabsichtigt, sich für erlebtes Unrecht zu rächen, aber man spürt kaum Wut, sodass es eher ruhige Rachegelüste sind. Die Frau, die ihm Lesen und Schreiben beibringt, will ihn auch ihrer Religion näherbringen und obwohl er ihr folgt, ist er doch nicht ganz überzeugt. Dann hat er Freunde und Verbündete, die ihm geholfen haben und die er beschützen möchte, aber trotzdem kann man kaum absehen, wen er verraten und zurücklassen würde, oder ob er sein Leben für sie riskieren würde. Nur sein Überlebenswille konnte mich überzeugen, ansonsten fand ich seinen Charakter eher uninteressant. Meistens lässt er sich auch nur von den Geschehnissen um ihn herum treiben.

Die Geschichte lässt sich viel Zeit, so dauert es schon lange, bis die Ereignisse aus dem Klappentext im Buch vorkommen, was besonders dem Anfang auch etwas die Spannung nimmt. Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, durch kreative Details bekommt die Welt mehr Tiefe.

Der Fantasy-Anteil ist eher gering, wenn auch nicht unbedeutend, und kommt erst zum Ende hin zum Einsatz. Den größten Teil der Geschichte machen die Machtkämpfe zwischen den verschiedenen Parteien aus: Deckins Bande aus Gesetzlosen; der König und der religiöse Bund, der auch Soldaten für ihre Ziele rekrutiert; und der Prätendent, der sich als der "wahre König" bezeichnet, und dessen Anhänger. Und zuletzt gibt es natürlich noch die Bedrohung von Außerhalb, da es auch verschiedene Länder und Religionen gibt.

Fazit
Man lernt schon viel von der Welt kennen, aber insgesamt kam es mir, auch durch das Tempo, eher wie der Anfang eines größeren Abenteuers vor und obwohl ich Lust habe, auch die Fortsetzungen zu lesen, fand ich den ersten Band trotz der vielen Kämpfe und Intrigen eher mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Wut, Unterdrückung, der Wunsch nach Veränderung und eine Prise Magie

We Will Give You Hell
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Nach dem Abitur machen Hellea und ihre Freunde gemeinsam Urlaub in Schweden, aber die Wälder und die Geschichte des Ortes haben eine unerwartete Wirkung auf Hell: Plötzliche Fieberschübe kommen zusammen ...

Nach dem Abitur machen Hellea und ihre Freunde gemeinsam Urlaub in Schweden, aber die Wälder und die Geschichte des Ortes haben eine unerwartete Wirkung auf Hell: Plötzliche Fieberschübe kommen zusammen mit einer starken Wut. Eine mysteriöse Frau scheint aber Antworten zu haben und Hellea findet sich schon bald inmitten der jahrhundertealten Geschichte unterdrückter Frauen wieder.

Hellea ist keine perfekte Protagonistin, denn sie wird schnell wütend, wenn jemand ungerecht ist - zum Beispiel ihr herablassender Stiefvater, der sie kontrollieren will und ihr außerdem immer unbegründete Vorwürfe macht. Aber wenn sie der Wut nachgibt, schämt sie sich hinterher und versucht, sich unter Kontrolle zu kriegen. Ihren Wunsch, sich zu bessern, mochte ich an ihr, auch wenn ich schon fand, dass sie oft zu hart zu sich selbst ist. Ich hatte oft mehr Verständnis für ihre Taten und Gefühle als sie selbst.

In Schweden spürt Hellea eine unerklärlich starke Wut begleitet von Fieber. Sie stößt zu einer Gruppe Frauen und erfährt von der Geschichte der unterdrückten Frauen Schwedens, deren Wut sie spürt. Hier fühlt sie sich verstanden, erhält magische Fähigkeiten durch ihre Wut und die Erde und schließt sich dem Wunsch nach Veränderung an - oder eher dem Verlangen nach Gerechtigkeit.

Ich fand es ganz gut gelungen, wie problematisches Verhalten im Buch selbst auch angesprochen wird, dass viele Situationen aus anderen Blickwinkeln betrachtet und verschiedene Argumente aufgeführt werden. So hat sich im Buch auch alles wie eine bewusste Entscheidung der Autorin angefühlt. Das hat dann aber auch ein wenig dafür gesorgt, dass man schon gewisse Wendungen der Geschichte erwartet, da ich damit gerechnet habe, dass die Autorin es noch besser und genauer erklären wird.

Fazit
Das Abenteuer in Schweden fand ich wirklich spannend und auch das Thema der Unterdrückung und der weiblichen Wut fand ich sehr interessant umgesetzt, man denkt auf jeden Fall viel über vergangene und aktuelle Ungerechtigkeiten nach.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Videospiele und Zeitsprünge

Morgen, morgen und wieder morgen
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Die Beziehung zwischen Sam und Sadie zu beschreiben, fällt mir schwer, denn sie ist kompliziert. Sie haben schon als Kinder gerne Videospiele gespielt und als Sadie Sam ihr Spielprojekt zum Testen gibt ...

Die Beziehung zwischen Sam und Sadie zu beschreiben, fällt mir schwer, denn sie ist kompliziert. Sie haben schon als Kinder gerne Videospiele gespielt und als Sadie Sam ihr Spielprojekt zum Testen gibt und er neue Ideen dazu hat, beginnt ihre gemeinsame Arbeit. Schon bald bilden die beiden zusammen mit Sams bestem Freund Marx ein unzertrennliches Trio. Auch wenn ihre Arbeit ihnen gefällt, kommen ihre Spiele, in die sie all ihr Können und ihre Kreativität stecken, nicht immer so gut an, wie erhofft, und auch aus anderen Gründen gibt es immer wieder Probleme in ihrem Privatleben. Freundschaft, Arbeit, Liebe, Schmerz und Verlust stellen all ihre Verbindungen auf die Probe.

Ich denke, mein größtes Problem mit dem Buch war das Tempo der Geschichte. Die Zeit vergeht sehr schnell und es gibt auch größere Zeitsprünge bei der Entwicklung der verschiedenen Spiele. Die gemeinsame Arbeit ist schon das zentrale Element des Buches, zumindest hat es meiner Meinung nach die Gefühle und Beziehungen zwischen den Charakteren etwas in den Hintergrund gedrängt. Man kann schon spüren, wie viel ihnen die Spiele bedeuten, aber man verpasst auch sehr viel, weil man in einem Moment die Spielidee hat und im nächsten geht es schon um die Reaktion der Spieler. Große Teile der Handlung erlebt man nicht mit, es wird nur davon berichtet, auch das sorgt für eine gewisse Distanz zur Geschichte. Es gibt auch einige Blicke in die Zukunft, besonders aus dem Berufsleben der Protagonisten, oft in Form von Schnipseln aus Interviews oder Zeitungsberichten.

Die Gefühle der Charaktere fand ich schwer zu greifen und ich hatte keine Verbindung zu den Charakteren. Obwohl ich Marx sehr nett fand und auch Sam und Sadies Leben interessant fand, konnte keiner von ihnen mich wirklich überzeugen. Ich fand die Geschichte der Spielentwicklung im Laufe der Jahre ganz interessant und hätte durchaus Lust gehabt, die fiktiven Spiele zu spielen, da sie alle vielversprechend klangen und ein paar interessante Eigenschaften hatten, besonders wenn man ihre Hintergründe kennt. Die Charaktere haben mich aber auch nicht mehr interessiert als die Spiele, die sie entwickelt haben. Das Buch hatte einige interessante Passagen, aber die konnten mich auch nicht packen.

Fazit
Insgesamt fand ich das Buch ganz interessant, aber ich weiß auch nicht, warum es so viele begeisterte Stimmen dazu gibt. Durch die Zeitsprünge wurde ich mit den Charakteren nicht ganz warm und hatte das Gefühl, zu viel zu verpassen.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Ein Schreibwettbewerb voller Geheimnisse und keine Antworten

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Riley und ihre Online-Schreibgruppe wurden für einen Schreibwettbewerb ausgewählt und dürfen sich auf Masters‘ Castle verschiedenen Aufgaben stellen. Sie reichen ihre Arbeiten anonym ein und müssen sich ...

Riley und ihre Online-Schreibgruppe wurden für einen Schreibwettbewerb ausgewählt und dürfen sich auf Masters‘ Castle verschiedenen Aufgaben stellen. Sie reichen ihre Arbeiten anonym ein und müssen sich auch gegenseitig bewerten. Aber was die Erfüllung eines Traums sein sollte, wird schnell zum Albtraum, denn innerhalb der Gruppe gibt es Streitigkeiten und jemand scheint Texte über Riley zu schreiben - jemand, der sehr viel über sie weiß.

Durch den Einfluss ihrer paranoiden Mutter hat auch Riley einige Ängste entwickelt, die dann erklären, warum sie in schwierigen Situationen öfter mal sehr emotional reagiert. Sie ist eine leidenschaftliche und kreative Autorin und freut sich sehr auf den Wettbewerb, aber die Online-Freundschaften entwickeln sich im echten Leben nicht ganz so, wie sie erhofft hatte, da die Personen sich auch nicht mehr hinter ihren Bildschirmen verstecken können.

Natürlich hat Riley auch Angst, als sie bemerkt, dass jemand über sie schreibt, weil sie nicht weiß, woher diese Person an so viele Informationen über sie kommt. Ich fand es da schon schade, dass sie für eine Autorin eher wenig kreativ an die Sache geht und immer nur sehr offensichtliche Schlüsse zieht statt verschiedene Möglichkeiten auszurechnen, wie sie es sonst beim Schreiben tut.

Am Ende des Buches ist noch sehr viel offen und den Cliffhanger fand ich eher enttäuschend. Die mysteriösen Geschichten über Riley sorgen schon für etwas Spannung und sie versucht herauszufinden, wer sie verfasst. Zwischendurch verdächtigt man jeden mal, weil auch fast jeder Charakter eine Geschichte oder ein Geheimnis zu haben scheint. Es gibt schnell etwas Drama, das dann auch sehr schnell wieder gelöst wird. Letztendlich kommt man aber nicht weiter.

Es gab einige Szenen, die nicht so richtig Sinn ergeben haben und alle Erklärungen werden in die Fortsetzung geschoben. Am Anfang wird so eine große Sache daraus gemacht, dass die Teilnehmer sich vorher nicht kennen sollen, aber eigentlich hat es bisher gar keine Rolle gespielt, abgesehen davon, dass es ein kleines Missverständnis zwischen Riley und Killian gab.

Fazit
Kleine Unstimmigkeiten, Rileys eher schlechte Nachforschungen und die Regeln des Schreibwettbewerbs konnten mich nicht so richtig mitreißen und auch die Liebesgeschichte mit Killian fand ich eher oberflächlich. Beim Lesen hatte ich schon viele Fragen und habe fleißig spekuliert, aber ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte mittendrin abbricht, weil es einfach gar keine Antworten gab, auch wenn es kurz mal so scheint.

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