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Veröffentlicht am 30.09.2022

Eine clevere Diebin, Naturkatastrophen und die Möglichkeit, alles zu ändern

Stolen Time - Zwischen den Welten
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Dorothy ist verzweifelt und versteckt sich an Bord eines Flugzeugs, das sich dann aber als Zeitmaschine entpuppt und sie von 1913 nach 2077 bringt. Sie ist immer noch in Seattle, aber nicht nur der technische ...

Dorothy ist verzweifelt und versteckt sich an Bord eines Flugzeugs, das sich dann aber als Zeitmaschine entpuppt und sie von 1913 nach 2077 bringt. Sie ist immer noch in Seattle, aber nicht nur der technische Fortschritt hat die Stadt verändert. Nach Erdbeben und Flutkatastrophen ist die Stadt zerstört und tausende Menschen sind gestorben. Eine kriminelle Bande fordert, Zeitreisen zu nutzen, um all ihre Leben zu retten, aber so funktioniert das alles nicht ...

Dorothy ist Tochter einer Trickbetrügerin und Diebin und wurde von dieser auch so erzogen. Sie hat gelernt, niemandem zu vertrauen und weiß, wie man Menschen manipulieren kann. Ihre Art zu denken und ihre vielen Erfahrungen darin, aus ausweglosen Situationen wieder herauszukommen, helfen ihr auch, als sie in einer komplett anderen Welt landet.

Ash ist Teil der "Organisation zum Schutz der Chronologie", die der Professor, der die Zeitreisen entdeckt hat, zusammengestellt hat. Dafür wurden junge Talente aus verschiedenen Zeiten rekrutiert und sollten gemeinsam weiter an den Möglichkeiten von Zeitreisen forschen, bis die Katastrophen ihnen letztendlich einen Strich durch die Rechnung machten. Eine Nebenwirkung der Reisen sind Visionen aus der Zukunft und Ash träumt nun schon lange von seinem Tod und von seiner Mörderin, daher kann er sich auf keine romantischen Beziehungen einlassen.

Als Dorothy nun in Ashs Team landet, wundert sie sich über den Zusammenhalt der Mannschaft und dass sich diese Leute auch um sie zu kümmern scheinen. Obwohl sie schon eine Außenseiterin ist und ihr Leben sie hat hart werden lassen, kann man fühlen, dass sie sich nach einer Familie sehnt, aber es ist schwer an ihren hohen Mauern vorbeizukommen. Ash fühlt sich schon zu Dorothy hingezogen, aber neben der Mission, seinen eigenen Tod irgendwie zu verhindern, gerät bei ihm schon vieles in den Hintergrund.

Ich fand auch das Setting sehr spannend. Die bisherige Forschung des Professors fand ich schon sehr vielversprechend, freue mich schon auf mehr und hoffe, dass es nicht zu paradox wird. Auch die Antagonisten und ihre Motivation konnte ich verstehen, auch wenn mich deren Sturheit auch frustriert hat. Besonders Roman, der mal Teil des Teams war, bevor er alle verraten hat, ist ein komplizierter Charakter, der manchmal offensichtlich böse ist, aber über den man auch gern mehr erfahren möchte.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Ach, Türken feiern auch Weihnachten?

Ein Alman feiert selten allein
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Elif wird zum ersten Mal zu einem Weihnachtsfest bei einer deutschen Familie eingeladen und wird dabei auch die Eltern ihres Freundes Jonas kennenlernen. Natürlich kennt auch Elif Weihnachten, schließlich ...

Elif wird zum ersten Mal zu einem Weihnachtsfest bei einer deutschen Familie eingeladen und wird dabei auch die Eltern ihres Freundes Jonas kennenlernen. Natürlich kennt auch Elif Weihnachten, schließlich ist sie in Deutschland großgeworden, aber jede Familie feiert anders und die Traditionen und exakten Regeln der Familie Neubauer sind eine wahre Herausforderung für sie.

So, wie alles dramatisiert wird, hatte ich eigentlich erwartet, dass die Feier viel mehr eskaliert und fand die Ereignisse dann beinahe friedlich. Was ich allerdings ganz klar fühlen konnte, war der Stress und wie viel Mühe Elif sich gibt, um sich anzupassen. Sie möchte einen guten ersten Eindruck machen und versucht, sich möglichst perfekt zu verhalten, aber zum einen weiß sie nicht immer, was von ihr erwartet wird, und zum anderen begegnen ihr nicht alle ohne Vorurteile und sie muss jede Menge blöde Fragen über sich ergehen lassen.

Jonas ist ein liebevoller Freund, der Elif mit all ihren Unterschieden liebt. In der Nähe seiner Familie verhält er sich aber etwas merkwürdig. Obwohl Elif sich anmerken lässt, dass die Situation sie überfordert, ist Jonas kaum hilfreich. Es bieten sich viele Gelegenheiten, sich zu blamieren und die wachsende Nervosität hilft da auch nicht weiter. Dazu gibt es genaue Regeln und die Familie hat ziemlich konkrete Vorstellungen davon, wie das perfekte Fest aussehen muss. Die minutiöse Planung erzeugt bei Elif nur noch mehr Druck, aber sie ist auch fasziniert.

Da ich selbst eine "Almancı" bin, also eine in Deutschland lebende Türkin, konnte ich mich sehr gut in Elifs Lage hineinversetzen und habe viele Situationen aus meinem eigenen Leben wiedererkannt. Viele kleine, allzu reale Details und teils zutreffende Vorurteile haben mich zum Lachen gebracht. Dabei meine ich sowohl die Eigenheiten von typischen Almancı-Familien, die bei mir zumindest oft gepasst haben, als auch die Klischees über Deutsche, bei denen ich nicht genau beurteilen kann, wie sehr sie wirklich zutreffen.

Ich fand das Buch auf jeden Fall sehr unterhaltsam und habe mich als Almancı auch gut repräsentiert gefunden. Bei all den unheilverkündenden Andeutungen hätte ich noch etwas mehr Drama erwartet, aber so hat mir Elifs Weihnachtsabenteuer auch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Weite Reisen, spannende Eroberungen und ein paar Kämpfe

Das Reich der Klingen - Realm Breaker 2
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Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Die Geschichte beginnt genau dort, wo der Vorgänger aufgehört hat und ich kam sehr gut wieder rein, auch wenn ich mich nicht mehr an alle Nebencharaktere erinnern könnte, ...

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Die Geschichte beginnt genau dort, wo der Vorgänger aufgehört hat und ich kam sehr gut wieder rein, auch wenn ich mich nicht mehr an alle Nebencharaktere erinnern könnte, zum Beispiel die verschiedenen Reisegefährten. Die anderen Charaktere haben entweder eigene Perspektiven oder starke Persönlichkeiten, sodass sie mir gut im Gedächtnis geblieben sind.

Am spannendsten fand ich Eridas Perspektive, denn mit Taristan an ihrer Seite und der damit verbundenen neuen Macht ist sie nicht mehr zu stoppen. Ihr Leben lang musste sie sich mehr anstrengen, da sie als Frau auf dem Thron nie so akzeptiert wurde, wie sie es wollte, und nun ist sie härter, zielstrebiger und machthungriger und will am liebsten, dass das gesamte Land ihr zu Füßen liegt. Taristan ist blutrünstig und schreckt vor Herausforderungen nicht zurück, aber dafür kennt er sich nicht so gut mit dem Leben am Hof aus. Sie ergänzen sich gut und sind ein tödliches, aber faszinierendes Duo.

Corayne und ihre Gefährten hingegen versuchen weiter, die Spindeln zu zerstören und Taristan zurückzudrängen, aber sie haben kaum Mittel und suchen noch nach Königreichen, in denen sie sich mehr Unterstützung erhoffen können. Bei ihnen geht es im Grunde weiter wie zuvor, sie reisen durch das Land, begegnen allen möglichen Leuten, die ihnen nicht immer freundlich gesinnt sind, manchmal aber auch überraschen können. Ich fand hierbei eigentlich die Interaktion zwischen den Charakteren interessanter als das Abenteuer, das sich meiner Meinung nach etwas in die Länge zog. Neben dem ritterlich-lieben Andry und dem unbezwingbaren Krieger Dom mochte ich in diesem Band auch besonders die Attentäterin Sorasa, die in dieser Gruppe eine Art zweite Chance bekommen hat. Ihre kleinen Streitereien mit Dom sind unterhaltsam, weil die beiden so gegensätzlich sind und doch durch diese Reise zusammengeschweißt wurden.

Fazit
"Das Reich der Klingen" war wieder spannend, aber es gab nicht viel Neues. Die Charaktere und ihre persönliche Entwicklung fand ich ganz gelungen, besonders die Perspektive der Bösewichte hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Wie ein modernes Märchen - hätte etwas mehr Tiefe vertragen können

Cinderella ist tot
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In Mersailles werden junge Frauen nach Cinderellas Vorbild zu einem Ball gezwungen und die Männer des Landes können sich dort ihre Bräute aussuchen. Sophia weiß schon lange, dass das nicht das Leben ist, ...

In Mersailles werden junge Frauen nach Cinderellas Vorbild zu einem Ball gezwungen und die Männer des Landes können sich dort ihre Bräute aussuchen. Sophia weiß schon lange, dass das nicht das Leben ist, das sie führen möchte, am liebsten würde sie mit ihrer besten Freundin, in die sie verliebt ist, das Reich verlassen. Nach einem Zwischenfall muss sie allein fliehen und ist schon bald auf den Spuren von Cinderellas wahrer Geschichte.

Ich war mir oft nicht sicher, ob ich Sophia für naiv, leichtsinnig oder mutig halte. Sie begreift schon, wie sehr das System Frauen unterdrückt, aber viele Details scheinen ihr auch neu. Dazu kennt sie zwar die strengen Regeln und erahnt die Konsequenzen, aber sie testet die Grenzen aus und sagt immer das, was sie gerade denkt, auch wenn andere ihre Handlungen und Worte für gefährlich halten. Ihre unvorsichtige Art konnte ich unter ihren Lebensumständen kaum nachvollziehen.

Der Einstieg ins Buch hat mich schon ein wenig verwirrt und das lag auch am Klappentext. Auf der Rückseite vom Buch steht nämlich, Sophia habe schon zwei erfolglose Bälle hinter sich und es sei ihre letzte Chance, dabei ist der anstehende Ball ihr erster. Wobei man junge Frauen, die beim ersten Ball keinen Mann abbekommen, auch schon als gescheitert betrachtet.

Schreibstil und Handlung fand ich etwas oberflächlich gestaltet und habe mir schon oft gedacht, dass auch Sophias Geschichte ein bisschen was von einem Märchen hat, weil es irgendwie schon einfach gestrickt ist. Die Suche nach der Wahrheit verläuft unspektakulär, auch wenn es immer wieder kleine Überraschungen gibt. Die Liebesgeschichte fand ich auch eher enttäuschend, dafür ging es mir einfach zu schnell.

Fazit
"Cinderella ist tot" konnte meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, dafür war mir die Protagonistin zu leichtsinnig und die Suche nach Cinderellas Geschichte nahm so viel Platz ein, konnte aber nicht so richtig überzeugen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Fantastisches Finale

Hidden Legacy - Rubinglut
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Ihr Feind wird ihnen immer gefährlicher, es gibt einen bedeutsamen Mordfall und ausgerechnet jetzt wird Catalinas wichtigster Unterstützer auch angegriffen und außer Gefecht gesetzt. Aber Catalina hat ...

Ihr Feind wird ihnen immer gefährlicher, es gibt einen bedeutsamen Mordfall und ausgerechnet jetzt wird Catalinas wichtigster Unterstützer auch angegriffen und außer Gefecht gesetzt. Aber Catalina hat ihre gesamte Familie, die immer an ihrer Seite kämpft, und auch Alessandro, der sich endlich am Mörder seines Vaters rächen will.

Es geht weiter wie gewohnt: magische Ermittlungen, spannende Kämpfe und auch noch mal starke Auftritte all unserer liebsten Charaktere, auch Nevada und Connor beehren uns mit ihrer Anwesenheit. Es werden Fragen beantwortet, an die ich mich kaum noch erinnern konnte und eigentlich ist es auch ein rundum gelungener Abschluss, wäre da nicht der Epilog, der mich hoffen lässt, dass es ein weiteres Spin-Off geben wird.

Insgesamt hat mir die gesamte Reihe sehr gut gefallen, angefangen mit Nevadas Geschichte, die mich damals umgehauen hat. Mit Catalina wurde ich nicht so schnell warm, dafür war mir "Saphirflammen" zu geheimnisvoll, aber danach fand ich ihr Abenteuer fast genauso spannend und hatte wieder viel Spaß an Action, Romantik und Intrigen zwischen hochbegabten Magiern. Familie Baylor muss man auch einfach lieben!

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