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Veröffentlicht am 02.04.2022

Ein verzweifelter Vater und eine ganze Menge Drama

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Seine Mutter und seine Frau hat er schon verloren, doch als dann auch noch sein Sohn Reuben tragisch ums Leben kommt, bleibt dem Antiquitätenhändler Terence Cave nur noch seine Tochter Bryony, die er nun ...

Seine Mutter und seine Frau hat er schon verloren, doch als dann auch noch sein Sohn Reuben tragisch ums Leben kommt, bleibt dem Antiquitätenhändler Terence Cave nur noch seine Tochter Bryony, die er nun vor allem Übel der Welt beschützen möchte.

Man merkt schnell, dass Bryony auch schon eine Weile sein Lieblingskind war, aber auch sie verändert sich nach Reubens Tod und Terence weiß nicht, wie er darauf reagieren soll. Bryony vernachlässigt ihre Hobbies, die ihr Vater so gut fand, sie freundet sich mit den falschen Leuten an und hört nicht mehr auf ihren Vater. Ihre rebellische Art zusammen mit dem Trauma der vielen Verluste in seinem Leben machen Terence panisch, verzweifelt und zunehmend paranoid. Je mehr er versucht, Bryony zu beschützen, desto weniger möchte diese sich kontrollieren lassen und rebelliert, sodass sie immer schlimmeres Verhalten bei ihrem Gegenüber provozieren.

Während Bryonys Großmutter immer auf der Seite ihrer Enkelin ist und ihr Verhalten damit rechtfertigt, dass Teenager nun einmal rebellisch seien und es ganz normal sei, dass sie so viel lügen, konnte ich Terences Angst und vorsichtige Art am Anfang noch ganz gut nachvollziehen. Bryonys ständige Lügen haben mich schon sehr genervt und ich konnte verstehen, dass ihr Vater etwas gegen ihre Einzelgänge unternimmt. Aber seine Aktionen fand ich immer übertriebener und paranoider. Dann schlug die Handlung irgendwie eine ganz andere Richtung ein, als ich erwartet hätte. Mir hätte das Hin und Her zwischen Vater und Tochter sowie ihre emotionale Entwicklung gereicht, aber man wollte wohl noch zusätzlich Spannung einbringen und es kamen noch viele andere dramatische Elemente dazu. Und zu Terences Paranoia und Überfürsorglichkeit gesellen sich noch seltsame Visionen und aggressive Aussetzer. Mir wurde es irgendwann einfach zu bunt.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und richtet sich an Bryony, die dann als "du" angesprochen wird. Ich fand es schon gelungen, dass sich das Buch wie ein langer Entschuldigungsbrief liest, in dem Terence sich zu erklären versucht und sein Verhalten rechtfertigen möchte, denn das betont noch mal die verkorkste Vater-Tochter-Beziehung.

Fazit
In "Der fürsorgliche Mr Cave" geht es um einen verzweifelten Vater, der es mit dem vermeintlichen Schutz seiner Tochter wirklich übertreibt. Am Anfang konnte mich die immer kompliziertere Beziehung der beiden noch mitreißen, doch dann wurde es mir zu überladen.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Schöne Liebesgeschichte mit traurigen Hintergrundgeschichten

Someday, Someday
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Max ist zurück in Seattle und hofft, sich nach so vielen Jahren und so vielen schrecklichen Erfahrungen mit seiner Familie vertragen zu können. Besonders mit seinem Vater, der damals Probleme mit der Sexualität ...

Max ist zurück in Seattle und hofft, sich nach so vielen Jahren und so vielen schrecklichen Erfahrungen mit seiner Familie vertragen zu können. Besonders mit seinem Vater, der damals Probleme mit der Sexualität seines Sohnes hatte. Bei Silas sieht es auch nicht viel besser aus, er kann seinen Vater nur ertragen, weil er sich um seinen autistischen Bruder kümmern möchte und außerdem noch wichtige Pläne mit dem Pharma-Unternehmen der Familie hat.

Beide haben schwere Traumata erlitten, gehen aber schon anders damit um. Max arbeitet hart daran, die schlechten Tage hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken. Er leidet noch, versucht aber positiv zu bleiben, aber Silas frisst alles in sich hinein, versucht seine perfekte Fassade aufrechtzuerhalten, während er innerlich einfach unglücklich ist. Er wehrt sich gegen seine Gefühle, als er beginnt, Max besser kennenzulernen, weil es all seine Pläne auf den Kopf stellt, während Max offen, ehrlich und einfach liebenswert ist - aber auch verletzlich, wobei das auch für Silas gilt, so hoch seine Mauern auch scheinen.

Ich fand die Liebesgeschichte von Max und Silas schon gelungen, aber ihre Hintergrundgeschichten waren mir ein bisschen zu extrem. Bei beiden ist ihre Sexualität auf große Ablehnung in ihrer Familie gestoßen, auch wenn einige noch auf ihrer Seite waren. Max musste sein Zuhause verlassen, verfiel der Drogensucht und geriet auf einen furchtbaren Pfad, Silas hingegen wurde von seinem Vater nur noch genauer kontrolliert und wurde zu einer sogenannten Konversionstherapie gezwungen, wo man ihm die Homosexualität durch ziemlich extreme Maßnahmen austreiben wollte. Diese Behandlung hat tiefe Narben hinterlassen und Silas hat gelernt, seine Persönlichkeit tief in sich zu vergraben. Ich fand ihre Liebesgeschichte wirklich spannend, aber sie war mir einen Tick zu dramatisch.

Fazit
Mir hat die Liebesgeschichte in "Someday, Someday" wirklich gut gefallen und ich fand die Protagonisten sympathisch, ihre Hintergrundgeschichten waren mir aber ein bisschen zu extrem.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Die Perspektive der Drogen entsprach nicht meinen Erwartungen

Roxy
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Ivy war in ihrer Familie schon immer das Problemkind, aber als sie beginnt, Adderall (Amphetamine) wegen ihres ADHS zu nehmen, scheint sie ihr Leben in den Griff zu kriegen. Ihr Bruder Isaac hingegen war ...

Ivy war in ihrer Familie schon immer das Problemkind, aber als sie beginnt, Adderall (Amphetamine) wegen ihres ADHS zu nehmen, scheint sie ihr Leben in den Griff zu kriegen. Ihr Bruder Isaac hingegen war immer das vernünftige Kind, doch als er nach einer Verletzung auf den Geschmack von Oxycodon (ein Schmerzmittel) kommt, bemerkt er schnell, dass die Schmerzen ohne Oxycodon kaum auszuhalten sind und braucht immer mehr.

Die Geschichte war einfach anders, als ich erwartet hätte. Das wurde mir eigentlich schon schnell klar, aber ich konnte mich auch danach nicht so richtig mit den Perspektiven der Drogen anfreunden. Beim Klappentext hatte ich mir besonders Roxy anders vorgestellt und mir bei der Liebesbeziehung eher so etwas vorgestellt, wie manche Menschen sich in Roboter oder künstliche Intelligenzen verlieben, weil ich auch dachte, dass Isaac sie auch als Mädchen wahrnehmen würde. Aber Roxy ist "nur" Oxycodon, ein bereits existierendes Schmerzmittel, und so sieht Isaac sie auch. Sie wirkt in seinen Augen höchstens harmloser, weil er in seiner Sucht natürlich eine andere Sicht auf die Dinge hat.

Sie und andere Drogen bekommen hier eine Stimme, aber ihre Geschichten sind dann doch von der Realität getrennt, denn während es bei ihnen ganze Gespräche mit ihren Konsumenten gibt, merkt man in der echten Welt nichts davon. Es war für mich auch nicht immer nachvollziehbar, was eigentlich passiert, wenn die Drogen auf Partys gehen, oder was ihre Handlungen bewirken. Daher blieben ihre Perspektiven für mich eher irrelevant und höchstens interessant. Manche Drogen wollen scheinbar helfen, während andere keinen Hehl daraus machen, wie gefährlich sie sind. Diese Kapitel konnten bei mir jedenfalls keine Gefühle hervorrufen.

Die unterschiedliche Entwicklung der Sucht bei den Geschwistern hingegen fand ich schon spannend. Es war wirklich frustrierend, dabei zusehen zu müssen, wie sie die Konsequenzen nicht erkennen und wie tief sie in ihrer Sucht stecken. Besonders die Unterschiede zwischen den Geschwistern, wie die Drogen sie beeinflussen und wie ihr Umfeld ihre Veränderung aufnimmt fand ich wirklich gelungen.

Fazit
"Roxy" entsprach leider nicht meinen hohen Erwartungen, da ich mir die versprochene Perspektive der Drogen anders vorgestellt hatte. Die Geschichte um die Sucht der beiden Geschwister fand ich schon gelungen, aber insgesamt fand ich das Buch dann eher mittelmäßig. Hätte es hier geholfen, wenn ich vorher die Leseprobe oder einige Rezensionen zum Buch gelesen hätte? Möglich.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Magische Aufgaben, keine Antworten und kaum Spannung

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Harper wird eingeladen, den Diamonds beizutreten, eine der vier exklusivsten Studentenverbindungen Oxfords. Die ehemaligen Mitglieder haben nach ihrem Abschluss unglaubliche Dinge erreicht und Harper kann ...

Harper wird eingeladen, den Diamonds beizutreten, eine der vier exklusivsten Studentenverbindungen Oxfords. Die ehemaligen Mitglieder haben nach ihrem Abschluss unglaubliche Dinge erreicht und Harper kann kaum glauben, dass sie dort eingeladen wurde - vor allem, da sie sich dort nicht einmal beworben hat. Und sie erhält mysteriöse Nachrichten, die ihr noch mehr versprechen. Sie nimmt sich vor herauszufinden, was hinter den "Vier Farben" steckt, aber als sie ankommt, trifft sie Finley, der ihr das Herz brach, und das macht die Sache noch komplizierter ...

Die Geschichte war mir viel zu oberflächlich. Es ist scheinbar alles so mysteriös, aber eigentlich ist es eher sinnlos. Harper und Finley bekommen als neue Mitglieder der Vier Farben magische Kräfte und danach geht es nur noch darum, dass die älteren Schüler, die ihre Ansprechpersonen sind, ihnen verschiedene Aufgaben geben, um ihre Kräfte zu trainieren und ihre Loyalität zu testen. Zwar wollen die Protagonisten scheinbar herausfinden, was es mit den Vier Farben auf sich hat, aber dieser Plan beschränkt sich in diesem Buch eigentlich nur darauf, mitzuspielen, bis sie mehr erfahren können.

Und weil die auch von sich auch nichts verraten, erfährt auch der Leser nichts. Wie werden die Mitglieder ausgesucht und den Vier Farben zugeordnet? Wo kommen die Gaben her und wieso werden sie so verschenkt? Was passierte mit Finleys Bruder, der angeblich an einer Überdosis starb? Wer schreibt Harper die geheimnisvollen Nachrichten? Es gibt viele Mysterien und gar keine Antworten. Mir fehlte daher die Spannung die es durch Enthüllungen geben würde. Da mich auch das ganze Konzept der Vier Farben nicht überzeugt hat und auch die Aufgaben eher sinnlos waren, da wir da im Hinblick auf unsere Fragen keinen Schritt weitergekommen sind, fand ich die Geschichte einfach nicht spannend. Die kleinen Challenges sind ja ganz nett, aber mehr auch nicht.

Dann ist da noch die Liebesgeschichte. Natürlich dürfen Finley und Harper nicht zusammen sein. Am Anfang will Harper das auch gar nicht, weil sie immer noch wütend und verletzt ist, aber das legen sie sehr schnell ab und dann ist ihnen die Regel auch nicht mehr so wichtig. Schließlich kann man sich überall in dunklen Ecken verstecken und die sooo einflussreichen Vier Farben finden das nicht heraus - auch das hat der Organisation seine Glaubwürdigkeit genommen und sie weniger bedrohlich gemacht.

Fazit
"Four Houses of Oxford - Brich die Regeln" fand ich leider eher enttäuschend, weil mich die Vier Farben und alles, was damit zu tun hat, nicht überzeugen konnten. Es gab so viele Mysterien, die diese magischen Studentenverbindungen interessant machen sollten, aber durch die fehlenden Antworten kam bei mir kaum Spannung an. Schade!

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Veröffentlicht am 25.03.2022

YouTube, Skandale und Liebe auf den ersten Blick

Worlds Collide
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Fiona ist als Beauty-YouTuberin erfolgreich und jetzt hat sie endlich ihre eigene Make-Up-Linie, aber dann macht ihr ein Skandal einen Strich durch die Rechnung: Enthüllungs-Youtuber Demian hat aufgedeckt, ...

Fiona ist als Beauty-YouTuberin erfolgreich und jetzt hat sie endlich ihre eigene Make-Up-Linie, aber dann macht ihr ein Skandal einen Strich durch die Rechnung: Enthüllungs-Youtuber Demian hat aufgedeckt, dass bei einem Spendenevent mehrere Tausend Pfund unterschlagen - und Fiona soll mitverantwortlich sein.

Natürlich würde Fiona so etwas niemals tun, schließlich kommt sie selbst aus schwierigen Verhältnissen, aber sie kann ihre Unschuld auch nicht beweisen. Sie kann nicht so weitermachen wie bisher, manche Sponsoren springen ab und auch einige Fans reagieren ziemlich negativ. Der Skandal könnte ihre Karriere und ihre Träume zerstören, und dann ist da noch Fionas Mutter, die sich sehr auf Fionas finanzielle Unterstützung verlässt und auch überhaupt nicht zufrieden ist, dass diese abreißen könnte. Die Mutter ist schon eine der unsympathischsten Charaktere in diesem Buch, denn sie sticht mit ihrem Egoismus und ihrer Hinterhältigkeit aus einer Masse von fehlgeleiteten oder geldgierigen Menschen hervor.

Demian hat sich damit einen Namen gemacht, dass er eben Lügen und Skandale aufdeckt und seine Thesen mit Fakten stützt, die die Schuld der Influencer beweisen. Auch wenn ihm das eine gewisse Genugtuung verschafft, schließlich haben sie das Vertrauen ihrer Fans missbraucht, ist es nicht seine wahre Leidenschaft. Er interessiert sich für Astronomie, aber er wurde auf seiner Wunschuniversität nicht zugelassen und sein YouTube-Kanal zu dem Thema läuft nicht annähernd so gut wie der über Skandale. Er hofft zwar, mit dem erfolgreichen Kanal den anderen auch bewerben zu können, aber sein Management hält ihn eher hin und befeuert lieber das Thema um die unterschlagenen Spendengelder. Ich konnte Demians Problem schon sehr gut verstehen, sowohl als frustrierter Arbeitnehmer, weil er sich seine Inhalte ja vom Management vorschreiben lässt, als auch wegen der Themen, die sich viel klicken lassen, während die bildenden Inhalte nicht die gleiche Faszination auf die breiten Massen ausüben.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich nicht so ganz überzeugt, besonders der Anfang nicht. Demian, der bekannt wird, weil er das Fehlverhalten anderer Influencer aufdeckt, begegnet ständig Youtubern, die ihn umstimmen möchten, aber er ist sehr überzeugt von seiner Arbeit und vertraut den Beweisen, die er hat. Ich fand ihn da schon ziemlich arrogant und engstirnig, aber konnte auch verstehen, warum er auch Fiona keinen Glauben schenken möchte, als diese ihn verzweifelt kontaktiert. Aber als er ihr begegnet, ist er irgendwie doch direkt von ihr verzaubert und erkennt an ihrem Blick, dass sie aufrichtig ist und möchte ihr dann doch helfen. Dieser Meinungsumschwung war mir einfach zu sehr Liebe-auf-den-ersten-Blick und ich war schon etwas enttäuscht von Demian. Wenn er doch angeblich so gründlich arbeitet, warum lässt er sich dann doch so leicht umstimmen?

Ansonsten hat mir die Geschichte um Influencer, Skandale und Liebe schon gut gefallen. Auch wenn ich den Anfang der Liebesgeschichte nicht gelungen fand, gefiel sie mir mit der Zeit besser, weil ich die Protagonisten, ihre Wünsche und Ängste nachvollziehbar fand und sie mir auch sympathisch waren. Ich fand die Geschichte an sich zwar vorhersehbar, aber durch die Probleme der Protagonisten war es eigentlich trotzdem durchgehend spannend.

Fazit
In "Worlds Collide" konnte mich die Liebe auf den ersten Blick nicht überzeugen, aber abgesehen davon fand ich die Skandale, Enthüllungen und sonstigen Probleme spannend und die Protagonisten sympathisch.

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