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Veröffentlicht am 29.11.2021

Start-Ups, Erwartungen und keine Zeit für die Liebe

Late Night
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Louisa stellt ihre Kommunikations-App bei "Unter Haien" - eine Sendung, um Start-Ups und Investoren zusammenzubringen - vor und der ernste und attraktive Ruben Stephanski investiert tatsächlich und wird ...

Louisa stellt ihre Kommunikations-App bei "Unter Haien" - eine Sendung, um Start-Ups und Investoren zusammenzubringen - vor und der ernste und attraktive Ruben Stephanski investiert tatsächlich und wird ihr Mentor.

Die App bedeutet Louisa sehr viel, denn sie soll Autisten wie ihrer Schwester die Kommunikation erleichtern. Ihr ist es gar nicht so wichtig, viel Umsatz zu machen, sondern Menschen zu helfen. Damit sie aber Erfolg haben kann, muss Louisa noch eine Menge über Betriebswirtschaft lernen, da weiß sie Rubens Lektionen schon sehr zu schätzen. Ruben erkennt Louisas Leidenschaft und Potenzial, aber er hat schon zu viel von der Geschäftswelt gesehen und weiß wie es läuft, daher kann er auch einschätzen, wie realistisch ihre Erwartungen an das Geschäft wirklich sind.

Louisa ist als Programmiererin eine Frau in einer Männerdomäne und kennt sich mit Sexismus leider zu gut aus. Ruben hingegen wurde schon sehr früh sehr reich und musste dann schnell erwachsen werden, um die Last der Verantwortung tragen zu können. Er ist noch immer sehr erfolgreich, aber die hohen Erwartungen und der Druck haben Narben hinterlassen.

Die Zusammenarbeit der Protagonisten spielt so eine große Rolle und auch wenn ich nicht so richtig verstanden habe, was Louisa von Ruben gelernt hat, fand ich auch die Geschichte rund um das Start-Up wirklich interessant. Ich habe eigentlich nicht wirklich etwas zu kritisieren, denn ich fand die Charaktere sympathisch und habe ihre Entwicklung gerne verfolgt. Die Liebesgeschichte allerdings konnte mich nicht komplett überzeugen, am Anfang gefiel mir noch das langsame Voranschreiten, aber letztendlich hätte ich mir hier mehr erhofft und am Ende war ich etwas enttäuscht.

Fazit
"Late Night" bietet sympathische Protagonisten, die sich manchmal zu sehr in ihrer Arbeit verlieren und deren Entwicklung mich überzeugen konnte, bei ihrer Liebesgeschichte hingegen hätte ich schon etwas anderes erwartet. Trotzdem ein schöner Liebesroman um ein Start-Up und die Last des Erfolgs.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.11.2021

Karrieretiefs, Hoffnung und unerwartete Liebe

Sweet Enemy
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Emma und Lucian lieben ihre Jobs, aber bei beiden steht die Zukunft auf der Kippe. Schauspielerin Emma wurde durch eine Serie berühmt, wurde nun aber plötzlich rausgeschrieben und muss nun hoffen, dass ...

Emma und Lucian lieben ihre Jobs, aber bei beiden steht die Zukunft auf der Kippe. Schauspielerin Emma wurde durch eine Serie berühmt, wurde nun aber plötzlich rausgeschrieben und muss nun hoffen, dass sie auch danach wieder Rollen findet. Zurzeit kann sie aber kaum aktiv suchen und fühlt sich verloren. Sie darf sich aber auch nichts anmerken lassen, weil sie nicht verraten darf, dass ihre Figur stirbt, so muss sie auch noch alleine leiden und kann sich kaum jemandem anvertrauen.

Bei Lucian ist es sogar noch schlimmer, denn sein Körper lässt es nicht mehr zu, dass er Football spielt. Seine Karriere ist damit eigentlich vorbei und Lucian weiß nicht, was er jetzt mit seinem Leben anfangen soll und ist entsprechend hoffnungslos. Er erholt sich im Anwesen seiner Großmutter, wo er dann Emma trifft, die auch dringend Ruhe und Privatsphäre braucht.

In dieser schwierigen Zeit, in der sie auch noch nicht wirklich bereit für eine Beziehung sind, lernen sie sich kennen und Lucians Großmutter versucht auch noch, sie zu verkuppeln. Abgesehen von ihrer ähnlichen Lage und dass sie einander dadurch so gut verstehen können, ist da auch eine starke Anziehung, der sie sich nicht entziehen können. Lucian versucht zwar, Emma auf Abstand zu halten, ist ihr aber gleichzeitig näher, als sie glaubt. Ihr Ruhm, ihre Vergangenheit und ihre aktuellen Probleme sorgen für eine Menge Spannung, aber die Gefühle der beiden reichen schon aus, um von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern.

Fazit
"Sweet Enemy" von Kristen Callihan hat mir wirklich gut gefallen, ich mochte besonders Lucians weichen Kern, den er gut zu verstecken weiß, und die Gefühle der Protagonisten, die sich neu orientieren müssen, als sie gerade ganz oben angekommen waren.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2021

Japan, Fantasy, Steampunk und sympathische Protagonisten

Der Lotuskrieg 1
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Der launische Shogun von Shima will plötzlich einen Donnertiger, ein Wesen, das als ausgestorben klingt, denn schon seit Ewigkeiten hat niemand mehr eins dieser legendären Tiere gesehen. Nun wird Yukikos ...

Der launische Shogun von Shima will plötzlich einen Donnertiger, ein Wesen, das als ausgestorben klingt, denn schon seit Ewigkeiten hat niemand mehr eins dieser legendären Tiere gesehen. Nun wird Yukikos Vater damit beauftragt, einen Donnertiger zu finden und ihn dem Shogun zu bringen. - und er darf sich keine Fehler erlauben.

Gerade am Anfang fand ich Yukiko noch sehr naiv und leichtsinnig, aber in Problemsituationen beweist sie auch oft Mut und Entschlossenheit. Aus dem eher ängstlichen Mädchen am Anfang wird nach und nach eine selbstbewusste und starke Protagonistin, was einem schon der Prolog verrät. Während sie sich am Anfang nur für ihre eigenen Probleme interessiert - und eigentlich hat sie davon schon genug - sieht sie immer mehr von der furchtbaren Welt, in der sie lebt.

Meine Lieblingsfigur war Buruu, dem Yukikos Welt zunächst noch fremd ist, der klare Vorstellungen davon hat, was gut und was schlecht ist, und der dementsprechend voller Vorurteile ist. Gerade weil er am Anfang noch so wütend und verbittert ist, ist seine Entwicklung nur umso besser, als er widerwillig beginnt, Yukiko ins Herz zu schließen. Ich mochte de Freundschaft der beiden wirklich sehr.

In Shima wird großflächig der sogenannte Blutlotus angebaut, der vielseitig ist, aber auch furchtbare Nebenwirkungen hat und dem Land und den Leuten schadet - eine sehr vereinfachte magische Analogie zu den Problemen zwischen Wirtschaft und Umweltschutz. Die ärmere Bevölkerung leidet, Tiere sterben aus, aber andere verdienen ein Vermögen. Während manche dieses Leben klaglos ertragen, erhebt sich anderswo ein Widerstand. Neben der spannenden Handlung mochte ich auch das Worldbuilding: ein japanisches Setting, Magie und einige Steampunk-Elemente, und ich hätte wirklich gerne noch mehr von der Welt und den vielseitigen Charakteren gesehen.

Fazit
Die Welt von "Stormdancer" hat mir wirklich gut gefallen und ich mochte die Protagonisten Yukiko und Buruu, deren Entwicklung und Abenteuer ich gern verfolgt habe.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Ein magisches Abenteuer, Freundschaft und gelungene Charakterentwicklung

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Zwölf wird wie alle anderen Jagdlinge ausgebildet, aber eigentlich hat sie keineswegs vor, Jägerin zu werden und allen Clans zu dienen. Der Höhlenclan hat ihre Familie getötet und Zwölf will sie rächen, ...

Zwölf wird wie alle anderen Jagdlinge ausgebildet, aber eigentlich hat sie keineswegs vor, Jägerin zu werden und allen Clans zu dienen. Der Höhlenclan hat ihre Familie getötet und Zwölf will sie rächen, mit diesem Ziel vor Augen lässt sie keinen der anderen Jagdlinge an sich heran. Als dann aber Sieben entführt wird, eine der wenigen Menschen, die noch nett zu Zwölf waren, kann Zwölf nicht einfach zusehen. Sie zieht auf eigene Faust los, um Sieben zu retten, und bekommt dabei unerwartete Unterstützung.

Die dreizehnjährige Zwölf ist zwar eine gute Kämpferin, aber auch eine einsame Außenseiterin. Sie ist zielstrebig und distanziert, und obwohl sie keine Jägerin werden möchte, hat sie Vorbilder, deren Meinungen ihr wichtig sind und die sie eigentlich gern stolz machen würde. Aber meistens sorgt sie eher für Probleme, weil sie sich mit ihren Mitschülern kaum versteht. Die schüchterne Sieben ist die einzige, die Zwölf mehr oder weniger mag, auch wenn man das noch nicht als Freundschaft bezeichnen kann, oft ist es auch eine Mischung aus Mitleid und Beschützerinstinkt.

Auch wenn sie Teil einer Gruppe ist, ist Zwölf eigentlich eine Einzelgängerin, zum einen, weil sie keine Freunde hat, aber auch, weil sie ziemlich eigensinnig ist. Darum macht sie sich alleine auf den Weg, um Sieben zu befreien, aber sie ist nicht die einzige und aus drei kleinen Suchmissionen wird eine ungleiche Gruppe. Während dieses Abenteuers mochte ich besonders Zwölfs Entwicklung, da es ihr wirklich guttut, langsam Freundschaften zu schließen.

Am Anfang konnte mich die Geschichte noch nicht so richtig packen, die Rettungsmission hat mich nicht wirklich interessiert und Zwölfs traurige Vergangenheit konnte mich auch nicht wirklich berühren. Nach und nach gefiel es mir dann aber immer besser, vielleicht auch, weil ich nicht besonders hohe Erwartungen hatte. Mit der Zeit wurde es immer spannender, auch wenn einige Details mich nicht ganz überzeugen konnten. Insbesondere den Charakter von Sieben fand ich unfassbar langweilig.

Fazit
"Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge" hat mir besser gefallen, als ich erwartet habe. Auch wenn ich die Protagonistin zunächst etwas anstrengend fand, mochte ich ihre Charakterentwicklung während ihres Abenteuers voller Freundschaft, Magie und Spannung.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Der Weg zur Selbstfindung und Body positivity

The Sky in your Eyes
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Nachdem sie schon ihr Leben lang gehänselt wurde, hat auch noch ihr letzter Freund tiefe Narben in Elíns Selbstbewusstsein hinterlassen. Sie ist wirklich sehr unzufrieden mit ihrem Gewicht und auch die ...

Nachdem sie schon ihr Leben lang gehänselt wurde, hat auch noch ihr letzter Freund tiefe Narben in Elíns Selbstbewusstsein hinterlassen. Sie ist wirklich sehr unzufrieden mit ihrem Gewicht und auch die Menschen in ihrem Umfeld lassen sie immer wieder, oft beiläufig wissen, dass Elíns Figur ihnen auffällt. Und dann ist Elín auch noch eine leidenschaftliche Köchin, die einen veganen Kochkurs besucht, wo es ständig auch um gesunde Ernährung geht. Da sind Fettnäpfchen ja schon vorprogrammiert ...

Im Kochkurs lernt sie Jón kennen und er ist wirklich attraktiv, aufrichtig und viel zu gut für Elín - zumindest sieht sie das so, Jón hat da keine Probleme und ist bestimmt nicht gemein zu ihr, weil sie keine Modelmaße hat wie die anderen Frauen im Kurs. Im Gegenteil, die beiden sind von Anfang an auf einer Wellenlänge. Doch Elín kann gerade kaum jemandem vertrauen und fühlt sich in ihrem Körper alles andere als sexy, da lösen romantische Gedanken direkt Panik aus.

Elín mag vielleicht ein klein wenig dünnhäutig sein, aber man kann sie auch verstehen. Ständig gibt es abfällige Kommentare und Witze auf ihre Kosten, manchmal absichtlich, oft aber auch aus bloßer Ignoranz. Die Leute haben schon eine bestimmte Meinung dazu, wenn die Erscheinung einer Person ihnen nicht ins Bild passt, aber natürlich haben sie keine Ahnung, was diese Person schon erlebt hat und wie verletzend schon kleine, unüberlegte Bemerkungen sein können.

Einerseits fand ich Elíns Unsicherheiten und Komplexe aufgrund ihres Gewichts nachvollziehbar dargestellt und man kann sie wirklich gut spüren. Andererseits hat es mich auch ein kleines bisschen genervt, wie unglaublich oft das wiederholt wurde. Am Ende des Buchs hatte ich außerdem schon das Gefühl, dass einige Themen noch ein bisschen zu oberflächlich abgeschlossen wurden und hätte mir teilweise etwas mehr gewünscht.

Fazit
In "The Sky in your Eyes" konnten mich die Gefühle und Unsicherheiten der Protagonistin wirklich mitreißen und ich fand ihre emotionale Reise wirklich gelungen.

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