Musicals, Freundschaft und die erste Liebe
Kate in WaitingAnderson und Kate sind beste Freunde, die Musicals lieben. Und sie haben noch eine Macke: Sie schwärmen regelmäßig gleichzeitig für die gleichen Typen, das ist einfach ihr Ding. Es ist aufregend, wenn ...
Anderson und Kate sind beste Freunde, die Musicals lieben. Und sie haben noch eine Macke: Sie schwärmen regelmäßig gleichzeitig für die gleichen Typen, das ist einfach ihr Ding. Es ist aufregend, wenn man zusammen in den selben Kerl verliebt ist und alles miteinander teilen kann. Für Kate ist es sogar ein Qualitätsmerkmal - wenn jemand Anderson mal nicht gefällt, wird er in Kates Augen direkt weniger attraktiv.
Aber obwohl es ihnen so oft passiert, haben sie wohl noch nie wirklich weitergedacht, denn was soll passieren, wenn die Gefühle stärker werden? Als der wunderbare Matt, den sie im Camp bewundert haben, plötzlich zu ihrer Schule wechselt, kommt ein ganz neues Gefühl in ihre sonst perfekte Freundschaft: Eifersucht.
Jeder Moment mit Matt fühlt sich besonders an, aber Kate muss auch immer an Anderson denken und will auf keinen Fall seine Gefühle verletzen. Gleichzeitig fühlt es sich auch furchtbar an, dass sie all das, ihre Freude und Aufregung, nicht mit ihrem besten Freund teilen kann. Man merkt also schon, dass mehr als die Liebesgeschichten die innige Freundschaft von Kate und Anderson im Mittelpunkt der Geschichte steht und das fand ich auch wirklich gut dargestellt.
Die Handlung ist teilweise schon ziemlich vorhersehbar, aber dadurch nicht weniger unterhaltsam oder bedeutungsvoll. Kates Gefühle waren für mich immer nachvollziehbar: oft lebt sie in ihrer eigenen Blase, ohne es wirklich wahrzunehmen oder zu hinterfragen, aber entwickelt sich auch weiter, wenn sie zu neuen Einsichten gelangt und erkennt, dass die Welt weniger schwarzweiß ist als sie immer dachte.
Kates Freunde sind alle Musical-Fans, die unter sich sehr verständnisvoll sind, aber schon Vorurteile gegenüber den "A****loch-Typen" oder kurz "A-Typen" haben, den beliebten Leuten ihrer Schule: die Sportler und allgemein die oberflächlichen Schüler, die Musicals nicht cool finden. Dabei beschäftigen sie sich nicht mit den Leben der A-Typen oder damit, ob sie diese Betitelung überhaupt verdient haben, ähnlich wie sie selbst wohl als Nerd bezeichnet werden. Sie fühlen sich der anderen Gruppe überlegen, aber ich fand es gut, dass angesprochen wurde, dass sie auch nicht vorurteilsfrei sind.
Fazit
"Kate in Waiting" ist ein gelungener Coming-of-Age-Roman über Freundschaft und Akzeptanz, bei dem mich besonders die Freundschaft von Kate und Anderson und ihre gemeinsamen Schwierigkeiten angesichts eines komplizierten Liebesdreiecks überzeugen konnten.