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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2019

Kampf um Ehre und Freiheit mit Japan-Feeling!

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Also erstmal: Das Cover? Geht meiner Meinung nach gar nicht. Das Buch spielt in einem alten Japan und weder Cover noch Titel lassen irgendetwas davon erahnen. Man hätte dem Mädchen doch zumindest einen ...

Also erstmal: Das Cover? Geht meiner Meinung nach gar nicht. Das Buch spielt in einem alten Japan und weder Cover noch Titel lassen irgendetwas davon erahnen. Man hätte dem Mädchen doch zumindest einen Kimono anziehen können oder so etwas! Das englische Cover mit dem Phoenix ist mein Favorit, weil sich die verschiedenen Elemente des Covers auch im Buch wiederfinden.

Die japanischen Elemente haben mir meistens auch gut gefallen, auch wenn mir zwischendurch paar Dinge seltsam vorgekommen sind, weil ich ein paar Grundkenntnisse habe. Und ich würde anhand der Indizien behaupten, dass es an die Kansai-Region der Edo-Zeit angelehnt ist, aber ich bin kein Profi, ich mag nur gerne Anime gucken ;)

Mariko hat wenig Mitspracherecht über ihr Leben und ist als Tochter eines Fürsten auch sehr behütet aufgewachsen. Als sie nun ins kalte Wasser geworfen wird und plötzlich auf sich allein gestellt ist, während jemand es auf sie abgesehen hat, schlägt sie sich überraschend gut. Sie ist eine Kämpfernatur und will endlich beweisen, dass auch sie, als Mädchen, etwas wert ist. Dazu hat sie einen wachen Geist und nutzt ihren Verstand, um sich bei ihren Feinden einzuschleichen. Ich fand da zum Glück auch nicht, dass ihre falsche Identität zu offensichtlich war, sonst hätte das Buch an dieser Stelle an Glaubwürdigkeit verloren.

Natürlich gibt es trotzdem misstrauische Männer, die sie genau im Blick behalten, aber nicht wegen ihres Geschlechts, sondern weil sie etwas verbirgt. Der Anführer des schwarzen Klans und dessen rechte Hand haben ebenfalls einen scharfen Verstand und lassen sich nicht hinters Licht führen. Die beiden sowie ihr Umgang miteinander gehörten zu meinen Lieblingsdingen an diesem Buch.

Mariko nimmt sich in ihrer Zeit als Junge ihren Bruder Kenshin als Vorbild, dessen Stärke sie bewundert und zu dem sie aufschaut. Dieser ist auf der Suche nach ihr und trifft auch die Söhne des Kaisers. Diese bleiben eher am Rand der Handlung, auch wenn angedeutet wird, dass sich am Kaiserhof eine Menge abspielt.

Ansonsten hat mir das Buch schon gut gefallen. Ich konnte lange nicht sagen, ob es Fantasy ist, weil es doch nur dezent ist, aber das hat mich nicht gestört. Marikos Spionage sowie auch einige Kämpfe und Intrigen waren durchaus spannend und konnten mich an die Seiten fesseln. Ich hoffe, die Fortsetzung lässt nicht lange auf sich warten!

Fazit
Insgesamt hat mir "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" mit einer fantastisch-historischen Geschichte mit Japan-Feeling und einem Kampf um Ehre und Freiheit wirklich ganz gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.12.2018

Gelungene düstere Atmosphäre

Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied
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Dieses Buch ist zwar eigentlich ein Jugendbuch, aber es hat eine unglaublich düstere Atmosphäre.
In dieser fantastischen Welt geht es um Monster, die als Konsequenzen einer Gewalttat entstehen, und in ...

Dieses Buch ist zwar eigentlich ein Jugendbuch, aber es hat eine unglaublich düstere Atmosphäre.
In dieser fantastischen Welt geht es um Monster, die als Konsequenzen einer Gewalttat entstehen, und in der Luft liegen Hoffnungslosigkeit, Gewalt und Tod.

August ist so ein Monster, ein Sunai um genau zu sein, und er muss sich regelmäßig von den Seelen von Sündern ernähren, um nicht die Kontrolle zu verlieren und das Monster in ihm im Griff zu behalten. Denn er möchte gar kein Monster sein, sondern weigert sich, seine Natur anzunehmen, und würde lieber andere, gefährlichere Monster in seiner Hälfte der Stadt bekämpfen. Er hat einen ganz weichen, lieben Kern und man hat Mitleid mit ihm, weil das Leben so ungerecht zu ihm ist.

Kate gehört zu der anderen Seite der Stadt, zu North Verity beziehungsweise V-City, und hier herrscht ihr Vater Callum Harker, der die Monster unter seiner Kontrolle hat. Lange hat ihr Vater sie aus der Stadt ferngehalten, doch jetzt ist sie wieder zurück und will sich als seine Tochter beweisen. Leider nimmt sie sich ihren skrupellosen Vater als Vorbild, ich hingegen fand ihn, und alles, das mit ihm zu tun hat, nur ziemlich unheimlich. Mit ihr konnte ich nicht ganz so schnell warm werden, denn ihre Handlungen sind selten freundlich. Doch ihre Gedanken machen sie schon zugänglicher: Sie fühlt sich gezwungen, so zu handeln, wenn sie überleben will.

Gewalt gebiert Gewalt, und so entstehen in Verity Monster, wenn ein Mensch einem anderen Leid zufügt. Monster sind aber die Ausnahme der Regeln, diese kann man töten und August kann auch von Sündern essen, ohne dass ein Monster entsteht. Also bleibt es eher bei seelischem Schaden, denn August fühlt sich schrecklich, wenn er ein Leben nimmt. Und immerhin kann man so auch Monster beseitigen, sonst würden es ja nur immer mehr werden.
Die Idee ist schon sehr faszinierend und auch gut umgesetzt. Das Ende lässt nun viele Möglichkeiten zu und ich bin gespannt, wie es bald weitergehen wird.

Fazit
"Monsters of Verity - Dieses wilde, wilde Lied" konnte mich mit einer ernsten Geschichte mit lebendig gewordenen Konsequenzen von Gewaltakten in Form von Monstern fesseln und die düstere Atmosphäre hat dazu unglaublich gut gepasst und das Bild abgerundet.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Nicht heiß, aber eine schöne Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren

The One Best Man (Love and Order 1)
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Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an das Buch und wurde daher positiv überrascht.
Ich fand die Geschichte nicht unbedingt heiß, aber dafür sehr süß, liebevoll und stellenweise auch ziemlich witzig.

Victoria ...

Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an das Buch und wurde daher positiv überrascht.
Ich fand die Geschichte nicht unbedingt heiß, aber dafür sehr süß, liebevoll und stellenweise auch ziemlich witzig.

Victoria lebt für ihre Tochter und kümmert sich noch um ihre Mutter. Nach einer frustrierenden Ehe will sie nun für sich selbst leben und auch mal ihren eigenen Wünschen nachkommen. Und vor allem will sie sich nie wieder so behandeln lassen, wie von ihrem Ex-Mann Pete.

Da hat es der gute Reed gar nicht so leicht mit ihr, denn er ist auch Anwalt und kommt aus einer reichen Familie, außerdem war er der Trauzeuge bei Victorias Hochzeit, darum startet er unter erschwerten Bedingungen. Auch wenn die Anziehung direkt da ist, kämpft Victoria gegen ihre Gefühle, denn sie wurde verletzt und er erinnert sie an ihre Vergangenheit. Aber Reed gibt nicht auf! Er kämpft um sie und seine Zuneigung. Dabei ist er charmant, beweist sich als Familienmensch und mit seiner lockeren Art hat er mich sofort für sich gewonnen.

Im Mittelpunkt stehen natürlich auch Victorias Tochter und deren Schulfreund, der zufälligerweise mit Reed zu tun hat. Die Kinder sind das Bindeglied zwischen den Erwachsenen, denn so sehen sie sich immer wieder. Dazu sind auch die Beziehungen zwischen ihnen sehr wichtig, weil Victoria ihre Tochter so sehr liebt und auch Reed zeigt, dass er Verantwortung tragen kann.

Das hat die Geschichte ihren Ernst verliehen und eine sehr warme und familiäre Atmosphäre geschaffen, in der man sich direkt wohlfühlt.

Fazit:
"The One Best Man" war meiner Meinung nach keine heiße Liebesgeschichte, aber es war trotzdem prickelnd, aber vor allem war es süß und liebevoll und konnte mich mit den sympathischen Protagonisten gut unterhalten.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Eine Gefangene im eigenen Körper - Mitreißend!

Ein kleines Wunder würde reichen
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Jemma ist gefangen in ihrem eigenen Körper, denn sie hat keine Kontrolle über ihren Körper. Sie hat es auch mal gelernt, sich mittels Blinzeln mitzuteilen, aber auch das kann sie nicht mehr tun. Ihre Familie ...

Jemma ist gefangen in ihrem eigenen Körper, denn sie hat keine Kontrolle über ihren Körper. Sie hat es auch mal gelernt, sich mittels Blinzeln mitzuteilen, aber auch das kann sie nicht mehr tun. Ihre Familie erkennt es manchmal, wenn sie sich nicht wohlfühlt, aber sonst ist sie stumm.

Sie kann nicht sagen, dass ihr etwas gefällt oder missfällt, sie muss sich den Launen ihrer Umgebung aussetzen und kann nur hoffen, dass es auch in ihrem Sinne ist. Natürlich macht sie sich Gedanken über ihre Vorlieben, aber diese muss sie zwangsläufig für sich behalten.

Es ist wirklich so, als sei ihr Körper ihr Gefängnis, denn sie sehnt sich nach ein bisschen Freiheit, weil sie manche Dinge einfach sagen muss, aber es ist einfach unmöglich und sie kann absolut nichts dagegen tun.

Ihre Familie sind ihre Pflegerin Sarah, die sich sehr liebevoll um sie kümmert, ihre Pflegeeltern, ein autistischer Junge namens Finn und die ziemlich wilde Olivia.
Sarah ist zwar wirklich nett, aber sie ist auch eine hoffnungslose Romantikerin und Jemma hasst und fürchtet Sarahs Freund Dan, denn wenn niemand da ist, behandelt er Jemma wirklich unmenschlich und provoziert sie. Natürlich kann man ihn direkt nicht leiden und das wird nur immer schlimmer.

Das Buch wird teilweise etwas thrillermäßig, weil es um einen Mordfall geht und man dem Moment entgegenfiebert, indem Jemma endlich etwas sagen kann. Es ist tatsächlich eine wirklich spannende Geschichte! Zusammen mit den oft traurigen, frustrierten und verzweifelten Gedanken von Jemma hat es mir wirklich gut gefallen.

Fazit
Insgesamt hat mir "Ein kleines Wunder würde reichen" wirklich gut gefallen, weil die Gefühle der in ihrem Körper gefangenen Protagonistin mich echt mitreißen konnten!

Veröffentlicht am 08.12.2018

Verändert die Welt die gute und ehrliche Laura?

So klingt dein Herz
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Laura ist fern von der Stadt aufgewachsen, denn ihre Mutter und Großmutter, sowie auch später ihr Vater, haben sie von der Welt versteckt. Sie hat gelernt, fast alleine klarzukommen und hat sie Gabe entwickelt, ...

Laura ist fern von der Stadt aufgewachsen, denn ihre Mutter und Großmutter, sowie auch später ihr Vater, haben sie von der Welt versteckt. Sie hat gelernt, fast alleine klarzukommen und hat sie Gabe entwickelt, Geräusche nachzuahmen. Meistens macht sie es auch völlig ohne es zu bemerken und um Emotionen oder Gedanken auszudrücken.
Und plötzlich reißt man dieses schüchterne und absolut ehrliche Mädchen mit all ihren Unsicherheiten aus ihrer gewohnten Umgebung und bringt sie in eine andere Extreme, die sie ziemlich überfordert und eigentlich auch nicht dem entspricht, was sie sich wünscht. Nach ihrer Isolation und auch Abhängigkeit von so wenigen Personen will sie nun Fuß in der Welt fassen und ihren eigenen Weg gehen.

Bo und Solomon sind mit Kamerafrau Rachel das Team, das nun eine Doku über Laura machen will - das hat sich so ergeben - und beide sind auf ihre Art fasziniert von dem ungewöhnlichen Mädchen. Bei Solomon ist es wie Liebe auf dem ersten Blick, bei Bo eher professionelles Interesse. Die beiden sind ein Paar, aber nach Lauras Erscheinen haben sie oft mal Meinungsverschiedenheiten, weil Solomon Laura beschützen will, Bo aber will eine gute Geschichte für ihre Dokumentation.

Was ich etwas anstrengend fand waren Solomons ausführliche Auseinandersetzungen mit Lauras Geräuschen, weil er sie so sehr analysiert, obwohl es vor allem zu Anfang eher willkürlich wirkt und man kein wirkliches Muster sehen kann, da wirken seine Spekulationen total aus der Luft gegriffen. Ihre Fähigkeiten sind aber trotzdem wirklich faszinierend und machen Laura eben zu etwas besonderem, aber nicht allein wegen ihrer Möglichkeit, die Laute zu erzeugen, sondern auch wegen ihrer Art, die alle berührt und Lauras sanftes Wesen ergänzt.

Die Geschichte löst sich recht schnell von den wenigen Informationen im Klappentext und so weiß man nicht, was man vom Rest der Geschichte erwarten kann, und das mag ich ja immer sehr gerne, wenn da nicht schon zu viel verraten hat. Auch wenn man die Handlung gut nachvollziehen konnte, fand ich es dann schon etwas übertrieben, wohin Lauras Weg dann geführt hat.

Fazit
"So klingt dein Herz" bietet eine schöne Geschichte über ein Mädchen, das extremen Situationen ausgesetzt ist und nun lernen muss, sich in der Welt zurechtzufinden und sich selbst trotzdem treu zu bleiben.