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Veröffentlicht am 31.01.2023

Schöne Liebesgeschichte und schwedischer Charme, aber durch die Zeitsprünge ging viel verloren

The Love we feel
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Nach einem One-Night-Stand flieht Maria aus dem Hotelzimmer, bevor Peter aufwacht, denn sie kann keine Gefühle zulassen, wenn eine Fernbeziehung keine Chance hätte. Doch dann treffen sie sich noch am gleichen ...

Nach einem One-Night-Stand flieht Maria aus dem Hotelzimmer, bevor Peter aufwacht, denn sie kann keine Gefühle zulassen, wenn eine Fernbeziehung keine Chance hätte. Doch dann treffen sie sich noch am gleichen Tag beim Casting für die neue Serie "Gods of the Gates" wieder und es steht bald fest, dass sie die nächsten Jahre zusammen auf einer winzigen irischen Insel verbringen dürfen.

Ich kann mich kaum erinnern, was Maria und Peter in den Vorgängern gemacht haben, aber hier erkennt man sehr viel von den anderen Büchern wieder. Das Tempo der Geschichte fand ich sehr seltsam und verwirrend, da es mit dem Kennenlernen und dem Casting beginnt und dann gibt es viele große und kleine Zeitsprünge, bis man wieder in der Gegenwart ist. Man erlebt die wichtigsten Momente mit, aber dazwischen hat mir sehr viel gefehlt; ich konnte ihre Beziehung während dieser Sprünge nicht nachvollziehen und auch von ihrem Privatleben hat man nicht viel gesehen.

In diesem Buch hat mich die Handlung von "Gods of the Gates" noch mehr als sonst verwirrt, weil ich mir kaum vorstellen konnte, wie ein Paar mehrere Staffeln lang abgeschieden vom übrigen Cast drehen kann. Dafür gibt es wieder ein paar kurze Fanfiction-Schnipsel zwischen den Kapiteln, die einfach nur albern, aber auch unterhaltsam sind. Wie in den Vorgängern geht es auch hier um Bodyshaming und Body Positivity, da ja beide Protagonisten Plussize-Schauspieler sind.

Besonders Maria ist sehr selbstbewusst in ihrem Körper und setzt sich entschlossen durch, wenn die Showrunner versuchen ihr vorzuschreiben, was sie mit ihrem Körper tun soll, damit sie "besser" aussieht. Peter bewundert sie sehr dafür, auch wenn er selbst schneller nachgibt. Sie sind beide sehr gut in ihrem Job, aber haben unterschiedliche Einstellungen zu ihrer Arbeit, denn Peter ist sehr karriereorientiert und sucht nach der nächsten großen Rolle, Maria hingegen ist ein Familienmensch und sucht eher nach Rollen, die sie glücklich machen.

Durch ihre Zusammenarbeit und Marias Verschwinden in der ersten Nacht wagen sie es kaum, ihre Gefühle zuzulassen, aber die Spannung baut sich über die Jahre auf und muss sich irgendwann entladen. Ich mochte hier besonders Marias schwedischen Charme und auch die Chemie zwischen den Protagonisten, aber durch die Zeitsprünge ging viel verloren.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Wenig Romeo und Julia, viel Tod und ein interessantes Setting

Welch grausame Gnade
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Bei diesem Buch habe ich mich gefragt, welche Eigenschaften ein Retelling ausmachen, denn es ist schon wegen der Namen der Charaktere ganz offensichtlich eine Romeo-und-Julia-Geschichte, aber abgesehen ...

Bei diesem Buch habe ich mich gefragt, welche Eigenschaften ein Retelling ausmachen, denn es ist schon wegen der Namen der Charaktere ganz offensichtlich eine Romeo-und-Julia-Geschichte, aber abgesehen von den verfeindeten Gangs entwickelt es sich schon so sehr in eine andere Richtung, dass ich weniger Details als erwartet wiedererkennen konnte.

Das Setting im Shanghai der 1920er hat mir gut gefallen und auch die unterschiedliche Herkunft verschiedener Charaktere, auch wenn mich schon ein wenig gestört hat, wie übertrieben viele Sprachen die Charaktere sprechen konnten. Hier bekriegen sich außerdem nicht nur die Cais und Montagovas, sie werden auch von Ausländern bedroht, deren Einfluss in der Stadt immer größer wird. Und dann verbreitet sich ein Wahnsinn, der die Menschen dazu bringt, sich selbst die Kehle aufzureißen und diese furchtbaren, mysteriösen Tode werden insgesamt eher gleichgültig aufgenommen, als gäbe es wichtigere Dinge, so wie Geld, Einfluss und die absurd wichtige Blutfehde zwischen den Gangs. Generell sterben hier jede Menge Leute, besonders innerhalb der Gangs, aber für sie ist es schon so alltäglich, dass es auch mich kaum berühren konnte.

Die Beziehung von Roma und Juliette ist kompliziert und auch etwas anders als das bekannte Drama, denn sie waren früher Freunde und noch mehr, bevor sich ihre Wege auf unschöne Weise trennten. Man kann die Spannung bei ihrem Wiedersehen sehr gut fühlen und trotz des Verrats und den widersprüchlichen Gefühlen nehmen sie die Gefahr, die vom Wahnsinn ausgeht, ernst und beginnen ihre Ermittlungen und ziehen ganz vernünftig sogar in Betracht, die Blutfehde dafür beiseite zu schieben. Zwischen all den Themen und Toden kommt ihre Liebesgeschichte aber eher kurz, auch darum hat es sich für mich etwas weniger wie Romeo und Julia angefühlt.

Was mir aber wiederum gefallen hat war, dass ein paar weibliche Charaktere mehr Aufmerksamkeit bekommen haben, auch wenn die Anzahl der männlichen Figuren ganz klar überwiegt. Juliette ist sehr selbstbewusst, auch wenn sie durch ihren langen Aufenthalt im Ausland sowie ihr Geschlecht nicht immer als Nachfolgerin ihres Vaters anerkannt wird. Sie nimmt die Dinge selbst in die Hand und schreckt vor fast nichts zurück, und obwohl ich ihre Stärke mochte, fand ich es schwer, einen Zugang zu ihr zu finden.

Insgesamt lässt mich die Geschichte etwas zwiegespalten zurück. Für ein Retelling war es mir etwas zu wenig vom Ausgangsmaterial, ich fand den Schreibstil zu distanziert und hätte mir auch von der Liebesgeschichte etwas mehr gewünscht. Ich bin aber gespannt, wie viel dann noch in der Fortsetzung kommen wird.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Alle lieben Nora!

Underworld Chronicles - Verflucht
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Nora hat eine besondere Gabe, denn sie kann bei Berührung Gedanken lesen und auch Gegenständen kann sie ihre Geheimnisse entlocken. Von gefährlichen Unterweltlern hält sie sich aber fern - bis sie in einer ...

Nora hat eine besondere Gabe, denn sie kann bei Berührung Gedanken lesen und auch Gegenständen kann sie ihre Geheimnisse entlocken. Von gefährlichen Unterweltlern hält sie sich aber fern - bis sie in einer Reihe von Entführungsfällen verdächtigt wird und eine ganze Menge Unterweltler kennenlernt. Manche von ihnen sind so gefährlich, wie sie es sich immer ausgemalt hat, so wie Vampirmeister Henry, der große Pläne mit ihr hat. Manche jedoch sind sogar sehr sympathisch, wie der einsame Troll Terrance, den Nora eigentlich sofort ins Herz schließt. Vorurteile gegenüber Unterweltlern legt sie schon schnell ab.

Besonders am Anfang tat mir Nora eher leid, weil sie trotz ihrer magischen Gabe bisher kein besonders entspanntes Leben hatte. Furchtbare Pflegefamilien, aufdringliche Männer, Traumata und die darauffolgende PTBS. Jetzt will sie sich einfach von Ärger fernhalten, was ihr aber nicht wirklich gelingt. Zwar ist Angst ihr ständiger Begleiter, aber Nora hat auch eine ziemlich spitze Zunge, die sich durch ein bisschen Gefahr nicht aufhalten lässt. Sie steht für sich selbst ein und beschützt auch gerne ihre Freunde, von denen sie bisher nicht so viele hat.

In diesem Buch gibt es mehr männliche Charaktere als weibliche, was ich auch vor allem dadurch bemerkt habe, dass alle von Nora besessen sind. Es ist ja schon oft so, dass Protagonisten in Büchern besonders attraktiv und anziehend sind und viele Bewunderer haben, aber bei Nora geht das noch einen Schritt weiter. Ich war schon ein bisschen besänftigt durch die Tatsache, dass Nora selbst das als Fluch bezeichnet und merkt, dass das Ganze eine magische Ursache haben muss, aber auf Dauer hat es mich schon genervt. Dazu sind diese teils verliebten und teils besorgniserregend besessenen Männer ja auch alle so unglaublich attraktiv. Manche von ihnen möchten Nora bedingungslos helfen und für sie da sein, andere wollen sie für sich haben, was es auch kostet. So liest man schon immer wieder ähnliche Szenen, aber die gefährlichen männlichen Wesen bringen natürlich auch, zusätzlich zu den Ermittlungsarbeiten wegen der Entführungen, Spannung ein.

Ich kam in anderen Büchern von Kelly Oram, die unter dem Pseudonym Jackie May zusammen mit ihrem Ehemann Josh Oram schreibt, nicht immer so mit dem Schreibstil zurecht, aber hier hat er mich weniger gestört als sonst. Der Fokus liegt auf dem Fantasy-Abenteuer und all den Männern, die Nora zu Füßen liegen, sodass die Handlung vorangetrieben wird und es weniger Platz für dramatische Gefühlsausbrüche gibt, aber ein paar unangenehme und unrealistisch wirkende Gespräche und Situationen gab es trotzdem.

Fazit
"Underworld Chronicles - Verflucht" hat mir schon so gut gefallen wie erwartet. Durch die Entführungsfälle und die gefährlichen Unterweltler-Männer war Noras Abenteuer schon sehr spannend, aber mich hat auf Dauer genervt, wie verzaubert alle männlichen Wesen von Nora sind.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Sympathische Protagonisten und eine spannende, unterhaltsame und auch berührende Liebesgeschichte!

Park Avenue Player
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Elodie möchte ihren aktuellen Job nicht mehr machen müssen, sie will endlich nach vorne blicken. Da sie gut mit Kindern umgehen kann, bewirbt sie sich für einen Job als Nanny, doch noch vor dem Vorstellungsgespräch ...

Elodie möchte ihren aktuellen Job nicht mehr machen müssen, sie will endlich nach vorne blicken. Da sie gut mit Kindern umgehen kann, bewirbt sie sich für einen Job als Nanny, doch noch vor dem Vorstellungsgespräch geht einiges schief: Sie hat einen kleinen Autounfall mit ihrem zukünftigen Chef.

Elodie ist zwar oft etwas frech, aber das kommt von ihrem starken Selbstbewusstsein und daher, dass sie an den schlechten Erfahrungen in ihrer Vergangenheit gewachsen ist. Ich mochte an ihr auch besonders, dass sie so vielschichtig ist. Ihr Umgang mit Hailey ist einfach fantastisch, sie ist liebevoll und findet da so oft die richtigen Worte. Auch Hollis gegenüber ist sie warm, aber bei ihm geizt sie dann auch nicht mit sexuellen Anspielungen. Hollis hingegen ist ein Workaholic, der nun die Verantwortung für seine Nichte trägt und sich dabei viel Mühe gibt, auch wenn er komplett überfordert ist.

Sowohl Hollis als auch Elodie wurden in der Vergangenheit schon verletzt und haben daher Angst, sich wieder auf jemanden einzulassen. Sie sind so gegensätzlich und das macht sie wirklich unglaublich unterhaltsam. Da Hollis eher steif ist, liebt Elodie es, ihn zu necken, trotzdem sind beide sehr vorsichtig. Das hat die Liebesgeschichte schon etwas in die Länge gezogen, aber es hat auch zu den Charakteren und ihrer Situation gepasst.

Hollis' elfjährige Nichte Hailey mochte ich auch sehr gerne. Sie ist schon etwas frühreif und sagt auch alles, was sie gerade denkt. Daher ist sie Elodie ähnlich und Hollis weiß oft nicht, wie er mit ihr umgehen soll. Manchmal fand ich sie schon etwas anstrengend, aber man muss sie auch einfach gern haben, auch weil sie so viel mehr Farbe in die sowieso schon bunte Beziehung von Hollis und Elodie.

Die Geschichte hatte noch ein paar unerwartete Wendungen, die mir gefallen haben, aber ich fand es auch ein klein bisschen zu dramatisch. Ansonsten mag ich den Schreibstil sehr, es ist eine fantastische Mischung aus Humor, Gefühl und Erotik. Nur bei letzterem war ich nicht immer begeistert, an einer Stelle ging es mir schon etwas zu weit, dafür war es danach aber wieder sehr witzig ...

Fazit
In "Park Avenue Player" konnte mich besonders Elodie überzeugen, aber ich mochte auch ihre Liebesgeschichte mit Hollis und auch Hailey habe ich ins Herz geschlossen. Ich habe viel gelacht, mitgefiebert und auch oft feuchte Augen bekommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Spannende Romantasy mit einem ungleichen Paar

Game of Gold
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Die Hexenjäger, die "Chasseure", jagen Hexen und verbrennen sie auf dem Scheiterhaufen. Natürlich möchte Lou nicht so enden und verhält sich unauffällig - so gut ihr das als Diebin möglich ist. Ihre selbstbewusste, ...

Die Hexenjäger, die "Chasseure", jagen Hexen und verbrennen sie auf dem Scheiterhaufen. Natürlich möchte Lou nicht so enden und verhält sich unauffällig - so gut ihr das als Diebin möglich ist. Ihre selbstbewusste, freche Art hilft ihr auch nicht wirklich dabei. Dann wird sie beim Raub eines magisches Rings entdeckt und in die Ehe gezwungen - ausgerechnet mit einem Hexenjäger.

Nach einem spannenden Einstieg in die Geschichte hätte ich eigentlich etwas mehr fantastische Handlung erwartet, aber die Geschichte konzentriert sich mehr auf die Liebesgeschichte zwischen Lou und Reid. Sie werden verheiratet und haben aus ganz unterschiedlichen Gründen etwas gegen diese Ehe. Lou muss selbstverständlich verbergen, dass sie eine Hexe ist und gleichzeitig ist sie ihrem Feind so nah und erfährt mehr über deren Welt und Ansichten. Reid wollte überhaupt nicht heiraten, zum einen ist er seinem Job als "Chasseur" verschrieben, außerdem gibt es bereits eine andere Frau in seinem Leben. Dazu ist Lou auch so vorlaut und hat ganz andere Vorstellungen von Geschlechterrollen und Gerechtigkeit, sodass sie wirklich gar nicht in sein Leben passt und nicht nur sich selbst, sondern auch ihn ständig in Schwierigkeiten bringt.

Lou und Reid sind wirklich sehr unterschiedliche Charaktere, die fast nie einer Meinung sind und daher ständig streiten, aber gerade das macht beim Lesen so viel Spaß! Ihre Beziehung und ihr Gezanke macht einen großen Teil des Buches aus, was ich zwar ein bisschen schade fand, aber da die beiden so ein unterhaltsames Paar sind und sowohl einzeln als auch zusammen überzeugen können, hat mich das auch nicht so sehr gestört. Lous Erfahrungen bei den Chasseuren sowie Reids Schwierigkeiten mit seiner rebellischen Ehefrau sind schon spannend genug, aber es kommt noch einiges an Magie, Gefahr, Intrigen und Geheimnissen dazu. Die Art der Magie fand ich wirklich interessant und ich freue mich auch darauf, mehr von dieser Welt zu sehen.

Fazit
Bei "Game of Gold" hat mir besonders die Beziehung der ungleichen Protagonisten Lou und Reid gefallen. Die beiden sind unterhaltsam und schon ihre Unterschiede bringen viel Spannung in die Geschichte. Auch die magische Welt hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer!

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