Spannend und süß, aber mit Potenzial für mehr!
Ezlyn. Im Zeichen der SeherinEzlyn ist eine Todesseherin und wurde schon ihr ganzes Leben dafür ausgebildet, einem Lord mit ihrer Gabe zu dienen. Sie wird wie ein Schmuckstück verkauft und hat zu tun, was ihr Lord von ihr verlangt. ...
Ezlyn ist eine Todesseherin und wurde schon ihr ganzes Leben dafür ausgebildet, einem Lord mit ihrer Gabe zu dienen. Sie wird wie ein Schmuckstück verkauft und hat zu tun, was ihr Lord von ihr verlangt. Diesem Schicksal blickt sie nicht gerade glücklich entgegen, aber sie hat natürlich keine Wahl. Sie muss ihr Leben lang ständig die oft schmerzhaften Tode anderer sehen, was sie einerseits abhärtet und andererseits so verletzlich macht. Aber auf jeden Fall macht es sie sympathisch, dass sie versucht, den Menschen zu helfen.
Die Liebesgeschichte ist dadurch interessant, dass Ezlyn ihren Tod durch Dorians Hand erwartet und ihn daher fürchtet und hasst. Dazu ist Dorian auch eher verschlossen und geheimnisvoll, und als Auftragsmörder mit besonderen Kräften ja auch tatsächlich sehr gefährlich und einschüchternd. Es war dann ganz süß, wie sie nach und nach die guten Seiten des scheinbar herzlosen Schattenkriegers entdeckt.
Ich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht. Auf den letzten Seiten kamen neue Entwicklungen dazu, die zum einen so ziemlich aus dem Nichts kamen und außerdem blieb so wenig Zeit, um das noch mal wirklich zu verarbeiten. Es ist zwar eigentlich ein Einzelband, der aber auch Raum für eine Fortsetzung lassen möchte. Daher bleibt vieles offen, wo ich mir mehr gewünscht hätte. Gerade zum Schicksal der Todesseherinnen generell.
Denn die sind eigentlich durchaus interessant, auch wenn die Funktion ihrer Gabe eher vage bleibt. Wie oft ändern sich die Visionen? Wie effektiv kann man sich vor dem Tod schützen, wenn man gewarnt wurde? Wie kann man jemanden töten, wenn er Todesseherinnen zu seiner Unterstützung hat? Kann man auch vor dem vorhergesehenen Tod sterben? Sonst könnte man ja oft jedes Risiko eingehen, weil man sowieso wüsste, woran man nicht stirbt. Ich hätte da gern mehr Details zu gehabt und bin auch der Meinung, dass das Potenzial nicht ausgeschöpft wurde. Auch die Religion rund um die Todesseherinnen blieb mir etwas zu blass.
Fazit
Insgesamt gab es bei "Ezlyn" auf jeden Fall Luft nach oben, es hat mir zwar gut gefallen, aber es hätte auch noch so viel besser sein können. Falls es eine Fortsetzung gibt, werde ich sie gern lesen, mit der Hoffnung, dass die Lücken gefüllt werden.