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Veröffentlicht am 29.01.2020

Noch vielseitiger als zuvor

Kartoffeln kreativ
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Die Kartoffel ist wahrlich ein Alleskönner und viel mehr als nur eine Beilage! Da sie zu fast allem passt und auch alleine satt machen kann und dabei auch noch gut schmeckt, mochte ich Kartoffeln schon ...

Die Kartoffel ist wahrlich ein Alleskönner und viel mehr als nur eine Beilage! Da sie zu fast allem passt und auch alleine satt machen kann und dabei auch noch gut schmeckt, mochte ich Kartoffeln schon immer sehr gerne und habe mich auch sehr über ein Kartoffel-Kochbuch gefreut, das hat mich viel mehr angesprochen als zum Beispiel Länderküchen.

Neben Grundlagen zur Zubereitung von Kartoffeln gibt es sowohl süße als auch herzhafte Gerichte und die meisten Rezepte sind vegetarisch oder vegan. Mit der Hauptzutat Kartoffel haben mir alle bisher probierten Gerichte gut gefallen und haben bei mir auch den Eindruck erweckt, gesund zu sein, da auch sonst viel Gemüse drin war. Die Zutatenliste blieb für mich ebenfalls eher simpel und übersichtlich, die meisten Dinge hatte ich schon da und musste nur wenig speziell kaufen.

Viele Rezepte sind auch nicht viel mehr als eine Variation gut bekannter Gerichte. Brauchen wir wirklich noch ein Rezept für Kartoffelbrei oder Pommes? Vermutlich nicht, aber schaden tut es ja nicht, manchmal braucht man auch für diese Grundlagen eine Anleitung. Eine Bereicherung für mich waren auch die Kartoffelpuffer-Waffeln, die quasi Reibekuchen ohne Fett sind, da sie im Waffeleisen gebacken werden.

Die Zubereitung war ebenfalls einfach, schnell und die Schritte gut erklärt. Teilweise hätte man meiner Meinung nach mehr kleine Stichpunkte daraus machen können. Mir hat es auch gut gefallen, dass es zu jedem Rezept, auch wenn es kurz war, zumindest ein kleines Bild gab. Dann weiß man auch besser, ob das was man macht, irgendwie richtig ist.

Fazit
Einige der Gerichte aus "Kartoffeln kreativ" bleiben auch eher Beilagen, aber bringen ganz sicher mehr Pep auf den Teller. Dadurch wird jede Mahlzeit bunter und abwechslungsreicher!

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Spannend, bewegend und auch eine süße Liebesgeschichte

Wie du mich siehst
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Für Shirins Mitschüler bedeutet ihr Kopftuch, dass sie nicht zu ihnen gehört. Dass sie eine Außenseiterin, vielleicht sogar eine Radikale ist. Dabei ist Shirin nicht einmal besonders religiös, aber in ...

Für Shirins Mitschüler bedeutet ihr Kopftuch, dass sie nicht zu ihnen gehört. Dass sie eine Außenseiterin, vielleicht sogar eine Radikale ist. Dabei ist Shirin nicht einmal besonders religiös, aber in der Zeit nur wenige Jahre nach dem Elften September trifft sie auf viel Ablehnung und ist täglich verbalen oder physischen Attacken ausgeliefert. Deswegen hat sie eine Mauer um ihr Herz errichtet und ignoriert fremde Menschen grundsätzlich - besser, als verletzt zu werden.

Für Shirin sind Schulwechsel besonders schwierig, doch sie kennt sich schon aus und weiß, wie sie sich verhalten muss, um möglichst unbeschadet durch den Tag zu kommen. Sie ist dabei nicht nur abweisend, sie kann auch austeilen, wenn sie es für nötig hält. Der viel zu freundliche Ocean macht ihr dann aber einen Strich durch die Rechnung, denn er lässt sich nicht von ihr einschüchtern, ganz im Gegenteil. Doch Shirin hat viel zu viel Angst und so viele schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie kaum noch Vertrauen in die Absichten anderer Menschen hat. Jetzt will sie eigentlich nur in Ruhe gelassen werden, aber dabei verpasst sie viel vom Leben.

Ihre Gefühle und Erfahrungen während ihres Kampfes, einem Leben voller Beleidigungen entgehen, haben mich sehr bewegt und ich konnte mich wirklich gut in sie hineinversetzen. Zwar lebe ich in einer ganz anderen Zeit und in einem anderen Land, aber als junge Frau mit Migrationshintergrund kenne ich viele ihrer Probleme zumindest im Ansatz. Die Doppelmoral, wenn es um die Erziehung von Mädchen und Jungs geht oder wie Menschen Kopftuchträger empfinden - da gibt es auch innerhalb der Religion unterschiedliche Ansichten. Und dann gibt es noch die ganz eigene Einstellung zum Leben oder wie man seine Religion ausleben möchte, doch von ihren oberflächlichen Mitschülern wird Shirin da in eine Schublade gesteckt, die ihr absolut nicht gerecht wird.

Die Geschichte ist spannend und bewegend, vielleicht, weil ich mich selbst von ihr angesprochen fühle. Meistens konnte ich Shirins Gefühle sehr gut nachvollziehen und sie hatte mein Mitgefühl, doch manchmal kam der Rassismus mir wieder etwas zu übertrieben dargestellt vor, gerade zum Ende hin. Andererseits kann man auch nicht immer Logik und Vernunft voraussetzen, denn Menschen sind schon ziemlich unberechenbar, vor allem, wenn sie sich bedroht fühlen.

Fazit
"Wie du mich siehst" hat mir richtig gut gefallen, denn trotz ihrer Macken war Shirin authentisch und sympathisch und ihre Geschichte fand ich wirklich bewegend, da ich ihre Situation so gut nachvollziehen konnte.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Spannende, grausame Welt und sympathische Charaktere

Die Quellen von Malun - Blutgöttin
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Vier verschiedene Perspektiven zeigen die vielen Seiten der schrecklichen Herrschaft der Sapioner. Durch die Soldaten Dorgen und Tailin sieht man zunächst das Militär. Über zwanzig Jahre lang sind sie ...

Vier verschiedene Perspektiven zeigen die vielen Seiten der schrecklichen Herrschaft der Sapioner. Durch die Soldaten Dorgen und Tailin sieht man zunächst das Militär. Über zwanzig Jahre lang sind sie getrennt von den Frauen ihres Volkes, werden emotional abgestumpft und für den Kampf um das Wasser ausgebildet, alles im Namen der grausamen Göttin Sapia. Das Wasser in ihrem eigenen Land ist schon lange versiegt, darum unterwerfen sie andere Länder - wobei sie seit einem Jahrzehnt nicht an einer Grenze weiterkommen, da ihr Feind ihnen überlegen ist.

Während viele Soldaten Freude am Morden, Quälen und Vergewaltigen zu haben scheinen, konnten Dorgen und sein Freund Tailin ihr Mitgefühl und ihre Menschlichkeit bewahren. Tailin hat mehr als nur ein gefährliches Geheimnis, es kostet ihn viel Mühe, seinem Herz zu folgen und trotzdem am Leben zu bleiben. Auch Dorgen hat ein zu weiches Herz, aber er hat auch seine Fehler, die ihn besonders realistisch gemacht haben. Auch wenn er schreckliche Dinge tut, leidet er dabei und als Leser leidet man einfach mit.

Feyla zeigt dann die Welt der sapionischen Frauen. In sogenannten Schwestersippen werden Halbschwestern in Gruppen an einen Mann verheiratet, der das Militär und die anschließenden Kämpfe um Ehre überlebt hat. Dabei sind sie zu dem Zeitpunkt mindestens zwölf, oft aber nicht viel älter. Feyla ist etwa siebzehn und damit fast zehn Jahre jünger als ihr zukünftiger Ehemann. Ihr graut vor dieser Ehe, denn was kann man von einem Mann erwarten, dessen ganzes Leben nur aus Tod und Gewalt bestand? Dazu sind da noch ihre Halbschwestern, die sie beneiden, sodass sich Feyla auch zu ihnen nicht zugehörig fühlt. Die neugierige Feyla interessiert sich nicht für Schmuck und Männer, sie möchte lieber reiten, studieren und die Welt erkunden, aber ihr Geschlecht steht ihr da im Weg.

Zuletzt ist da noch Alia, die eine ganz andere Welt präsentiert, denn sie ist Sklavin in einem Wasserbergwerk, arbeitet hart und muss um ihr Leben fürchten. Obwohl sie fast nichts besitzt, hat auch sie Geheimnisse, Ängste und Wünsche, für die sie sich heimlich einsetzt. Ihre Welt ist nur sehr klein, aber sie versucht herauszufinden, was dort draußen vor sich geht.

Durch die grausame sapionische Herrschaft ist auch das Buch voller Gewalt. Alle Szenen sind aber spannend, gefühlvoll und mit interessanten Details geschrieben, sodass man die ganze Zeit mitfiebert. Bis zur Mitte fand ich das Buch auch sehr spannend und die Welt vielversprechend, doch danach gab es einfach keine Steigerung mehr, auch wenn das Meckern auf hohem Niveau ist. Auch wenn es gelungene Überraschungen, Intrigen und spannende Enthüllungen gab, konnte es mich nicht so richtig umhauen.

Die Magie dieser Welt ist verdrängt oder verborgen, man sieht daher nur sehr wenig davon. Die Fassade beginnt zwar zu bröckeln, aber in diesem Buch war es mir noch nicht genug - da muss auf jeden Fall noch mehr kommen und darauf freue ich mich auch. Nach dem offenen Ende bin ich auch sehr gespannt, was mich im nächsten Buch erwartet!

Fazit
"Die Quellen von Malun - Blutgöttin" hat sehr stark angefangen und mit einer spannenden Welt und sympathischen Charakteren überzeugt. Da ist aber noch Luft nach oben!

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Bestimmt interessant für Kinder - aber ich war doch zu alt für dieses Abenteuer!

Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite
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Allem voran: Ich bin zu alt für dieses Buch. Es wird Lesern ab 11 Jahren empfohlen, ich bin doppelt so alt, lese generell keine Kinderbücher und habe auch nur wenig Spaß daran. Mir ist es nicht annähernd ...

Allem voran: Ich bin zu alt für dieses Buch. Es wird Lesern ab 11 Jahren empfohlen, ich bin doppelt so alt, lese generell keine Kinderbücher und habe auch nur wenig Spaß daran. Mir ist es nicht annähernd spannend genug und eigentlich bevorzuge ich gerade ausgeklügelte Intrigen und komplexe Welten. Davon kann hier nicht die Rede sein.

Kleine Erfolgserlebnisse hat man, wenn man die Zusammenhänge selbst erkennt, was mir als Erwachsene nicht gerade schwer gefallen ist. Für mich war das Buch daher nicht allzu spannend, denn die Überraschungen konnten überhaupt nicht überraschen. Für Kinder könnte das aber wieder anders sein.

Die Welt von Riley bleibt eher klein und übersichtlich. Sie hat ihre Familie und Freunde in der kleinen Stadt Moderfurt, die unter dem fiesen Grafen leidet und eine Vorgeschichte mit den gefährlichen Nobolden und den Ungeheuerlichen hat, bei denen man gar nicht so genau weiß, ob sie nun gut oder böse sind.

Was mich aber am meisten aufgeregt hat: Riley selbst. Obwohl es gefährliche Monster gibt und auch strenge Gesetze, die Frauen und Kindern alle Rechte nehmen, bringt sie sich ständig in Gefahr. Ihre Mutter muss sie ständig warnen und eigentlich hat Riley ja auch Angst vor den unheimlichen Geschöpfen - zumindest heißt es, sie habe Angst, denn es ist nicht Mut, der sie immer aus dem Haus treibt und auch kein Zufall. Riley ist einfach unglaublich leichtsinnig und scheint nicht zu glauben, dass es sie treffen könnte. Alle Situationen ergeben sich dann also daraus, dass Riley weder auf ihre Mutter hört noch auf ihre eigene Vernunft.

Fazit
Solange die Moral der Geschichte nicht ist, man soll sich den Regeln widersetzen, um Abenteuer zu erleben, fand ich von "Die Ungeheuerlichen" eigentlich ganz interessant und eigentlich auch gar nicht so übel. Aber ich bin ganz klar zu alt dafür!

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Ist es rational oder ist es Diskriminierung?

Falling Skye (Bd. 1)
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Skye möchte unbedingt eine Rationale sein und ich würde auch behaupten, dass ihre Tendenz in diese Richtung geht. Dabei kann man grob sagen: Rationale können ihre Gefühle zurückstellen und wohlüberlegte ...

Skye möchte unbedingt eine Rationale sein und ich würde auch behaupten, dass ihre Tendenz in diese Richtung geht. Dabei kann man grob sagen: Rationale können ihre Gefühle zurückstellen und wohlüberlegte Entscheidungen treffen, während Emotionale sich von ihren Gefühlen leiten lassen und sich weniger unter Kontrolle haben. Klingt schon ziemlich nach Vorteilen, oder? Dabei heißt es in der offiziellen Gesetzgebung, dass auch Emotionale wichtige Mitglieder der Gesellschaft seien und sie werden auf besondere Art unterstützt. Aber man merkt, wie die Aufteilung die Gesellschaft spaltet.

Skye sieht Emotionale keineswegs als minderwertig, aber es ist ganz sicher nicht der Weg, den sie gehen möchte. Falls sie auf ihre Traum-Universität und einen Beruf möchte, bei dem man Verantwortung übernimmt, dann muss sie unbedingt eine Rationale werden und dieses Ziel verfolgt sie zielstrebig. Zwischendurch kommen ihr durchaus mal Gefühle dazwischen, aber da steht sie drüber! Im Gegensatz zu vielen anderen nutzt sie aber auch den klaren Kopf, den sie hat und hinterfragt auch mal einiges.

Dann ist da noch "Alexander", der sich dafür einsetzt, dass Skye wirklich eine Rationale wird, in Wirklichkeit aber andere Ziele verfolgt. Er versucht sich im Hintergrund zu halten, aber eigentlich benimmt er sich total auffällig und ich konnte kaum verstehen, wie er damit durchkommt.

Der Hauptteil der Geschichte besteht aus dieser Testung, bei dem der jeweilige Trait für die Jugendlichen bestimmt werden soll. Die Tests waren schon interessant, aber da dachte ich auch wieder, dass man meistens gut erkennen kann, welche Handlung zu welchem Trait passt. Wäre es da so schwierig, sich dem Wunsch-Trait entsprechend zu verstellen?

Ich habe mich hier auch öfter gefragt, was "Rationalität" eigentlich ist. Dafür, dass hier angeblich so viele rationale Köpfe gibt, werden viele Entscheidungen getroffen, die man logisch nicht wirklich begründen kann. Daher merkt man auch so schnell, dass hier etwas faul sein muss. Einige Zusammenhänge kann man dadurch auch selbst erkennen, was wiederum die Spannung verringert. Das Konzept der beiden unterschiedlichen Charakterzüge fand ich sehr interessant und generell fand ich auch den Test durchaus spannend. Letztendlich war es mir dann aber nicht spannend genug, weil ich schon oft ähnlichen Szenarien gelesen habe, wo Jugendliche unter Druck komischen Tests unterzogen werden, und da schnitt dieses Buch eher mittelmäßig ab. Also keineswegs schlecht oder langweilig, aber es geht eben auch besser!

Fazit
"Falling Skye" hat mich gut unterhalten, denn die Welt der Rationalen und Emotionalen bietet eine interessante und auch teilweise spannende Geschichte, die meiner Meinung nach aber auch besser hätte sein können.

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