Ist es rational oder ist es Diskriminierung?
Falling Skye (Bd. 1)Skye möchte unbedingt eine Rationale sein und ich würde auch behaupten, dass ihre Tendenz in diese Richtung geht. Dabei kann man grob sagen: Rationale können ihre Gefühle zurückstellen und wohlüberlegte ...
Skye möchte unbedingt eine Rationale sein und ich würde auch behaupten, dass ihre Tendenz in diese Richtung geht. Dabei kann man grob sagen: Rationale können ihre Gefühle zurückstellen und wohlüberlegte Entscheidungen treffen, während Emotionale sich von ihren Gefühlen leiten lassen und sich weniger unter Kontrolle haben. Klingt schon ziemlich nach Vorteilen, oder? Dabei heißt es in der offiziellen Gesetzgebung, dass auch Emotionale wichtige Mitglieder der Gesellschaft seien und sie werden auf besondere Art unterstützt. Aber man merkt, wie die Aufteilung die Gesellschaft spaltet.
Skye sieht Emotionale keineswegs als minderwertig, aber es ist ganz sicher nicht der Weg, den sie gehen möchte. Falls sie auf ihre Traum-Universität und einen Beruf möchte, bei dem man Verantwortung übernimmt, dann muss sie unbedingt eine Rationale werden und dieses Ziel verfolgt sie zielstrebig. Zwischendurch kommen ihr durchaus mal Gefühle dazwischen, aber da steht sie drüber! Im Gegensatz zu vielen anderen nutzt sie aber auch den klaren Kopf, den sie hat und hinterfragt auch mal einiges.
Dann ist da noch "Alexander", der sich dafür einsetzt, dass Skye wirklich eine Rationale wird, in Wirklichkeit aber andere Ziele verfolgt. Er versucht sich im Hintergrund zu halten, aber eigentlich benimmt er sich total auffällig und ich konnte kaum verstehen, wie er damit durchkommt.
Der Hauptteil der Geschichte besteht aus dieser Testung, bei dem der jeweilige Trait für die Jugendlichen bestimmt werden soll. Die Tests waren schon interessant, aber da dachte ich auch wieder, dass man meistens gut erkennen kann, welche Handlung zu welchem Trait passt. Wäre es da so schwierig, sich dem Wunsch-Trait entsprechend zu verstellen?
Ich habe mich hier auch öfter gefragt, was "Rationalität" eigentlich ist. Dafür, dass hier angeblich so viele rationale Köpfe gibt, werden viele Entscheidungen getroffen, die man logisch nicht wirklich begründen kann. Daher merkt man auch so schnell, dass hier etwas faul sein muss. Einige Zusammenhänge kann man dadurch auch selbst erkennen, was wiederum die Spannung verringert. Das Konzept der beiden unterschiedlichen Charakterzüge fand ich sehr interessant und generell fand ich auch den Test durchaus spannend. Letztendlich war es mir dann aber nicht spannend genug, weil ich schon oft ähnlichen Szenarien gelesen habe, wo Jugendliche unter Druck komischen Tests unterzogen werden, und da schnitt dieses Buch eher mittelmäßig ab. Also keineswegs schlecht oder langweilig, aber es geht eben auch besser!
Fazit
"Falling Skye" hat mich gut unterhalten, denn die Welt der Rationalen und Emotionalen bietet eine interessante und auch teilweise spannende Geschichte, die meiner Meinung nach aber auch besser hätte sein können.