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Veröffentlicht am 13.01.2020

Ist es rational oder ist es Diskriminierung?

Falling Skye (Bd. 1)
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Skye möchte unbedingt eine Rationale sein und ich würde auch behaupten, dass ihre Tendenz in diese Richtung geht. Dabei kann man grob sagen: Rationale können ihre Gefühle zurückstellen und wohlüberlegte ...

Skye möchte unbedingt eine Rationale sein und ich würde auch behaupten, dass ihre Tendenz in diese Richtung geht. Dabei kann man grob sagen: Rationale können ihre Gefühle zurückstellen und wohlüberlegte Entscheidungen treffen, während Emotionale sich von ihren Gefühlen leiten lassen und sich weniger unter Kontrolle haben. Klingt schon ziemlich nach Vorteilen, oder? Dabei heißt es in der offiziellen Gesetzgebung, dass auch Emotionale wichtige Mitglieder der Gesellschaft seien und sie werden auf besondere Art unterstützt. Aber man merkt, wie die Aufteilung die Gesellschaft spaltet.

Skye sieht Emotionale keineswegs als minderwertig, aber es ist ganz sicher nicht der Weg, den sie gehen möchte. Falls sie auf ihre Traum-Universität und einen Beruf möchte, bei dem man Verantwortung übernimmt, dann muss sie unbedingt eine Rationale werden und dieses Ziel verfolgt sie zielstrebig. Zwischendurch kommen ihr durchaus mal Gefühle dazwischen, aber da steht sie drüber! Im Gegensatz zu vielen anderen nutzt sie aber auch den klaren Kopf, den sie hat und hinterfragt auch mal einiges.

Dann ist da noch "Alexander", der sich dafür einsetzt, dass Skye wirklich eine Rationale wird, in Wirklichkeit aber andere Ziele verfolgt. Er versucht sich im Hintergrund zu halten, aber eigentlich benimmt er sich total auffällig und ich konnte kaum verstehen, wie er damit durchkommt.

Der Hauptteil der Geschichte besteht aus dieser Testung, bei dem der jeweilige Trait für die Jugendlichen bestimmt werden soll. Die Tests waren schon interessant, aber da dachte ich auch wieder, dass man meistens gut erkennen kann, welche Handlung zu welchem Trait passt. Wäre es da so schwierig, sich dem Wunsch-Trait entsprechend zu verstellen?

Ich habe mich hier auch öfter gefragt, was "Rationalität" eigentlich ist. Dafür, dass hier angeblich so viele rationale Köpfe gibt, werden viele Entscheidungen getroffen, die man logisch nicht wirklich begründen kann. Daher merkt man auch so schnell, dass hier etwas faul sein muss. Einige Zusammenhänge kann man dadurch auch selbst erkennen, was wiederum die Spannung verringert. Das Konzept der beiden unterschiedlichen Charakterzüge fand ich sehr interessant und generell fand ich auch den Test durchaus spannend. Letztendlich war es mir dann aber nicht spannend genug, weil ich schon oft ähnlichen Szenarien gelesen habe, wo Jugendliche unter Druck komischen Tests unterzogen werden, und da schnitt dieses Buch eher mittelmäßig ab. Also keineswegs schlecht oder langweilig, aber es geht eben auch besser!

Fazit
"Falling Skye" hat mich gut unterhalten, denn die Welt der Rationalen und Emotionalen bietet eine interessante und auch teilweise spannende Geschichte, die meiner Meinung nach aber auch besser hätte sein können.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Viele Düfte, doch der Duft der Spannung fehlt

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Ich finde, der Klappentext verrät schon fast zu viel, denn danach bleibt dem Buch gar nicht mehr so viel, das man nicht unbedingt kommen sieht. So viele Überraschungen hat es sowieso nicht zu bieten und ...

Ich finde, der Klappentext verrät schon fast zu viel, denn danach bleibt dem Buch gar nicht mehr so viel, das man nicht unbedingt kommen sieht. So viele Überraschungen hat es sowieso nicht zu bieten und wenn man dann noch den Kern der Geschichte verrät, dann erwarte ich als Lese eigentlich, dass danach noch eine Überraschung kommt. Aber nein, leider fasst der Klappentext das meiste ziemlich gut zusammen.

Diese Welt ist eine Welt der Düfte: guter Duft bedeutet Wohlstand, Düfte zum Heilen und auch in der Religion spielen Düfte eine zentrale Rolle. Die Protagonistin Rakel hat eine besonders gute Nase und auch mehr Talent als viele andere, aber weil sie ihre Talente nicht auf legalem Weg nutzen kann, bringt sie sich in Gefahr und macht alles nur noch schlimmer. Meistens ist sie selbstbewusst, weil sie ihre Fähigkeiten sehr gut einschätzen kann und weiß, wovon sie spricht. Auch mit schlagfertigen Antworten hält sie sich nicht zurück, aber man merkt, dass sie im Kern eigentlich eher unsicher ist.

Ash ist ein Krieger, der eigentlich nur seinen Prinzen beschützen und seinen Pflichten nachkommen möchte, aber Prinz Nisai ist eigenwillig, wenn auch auf eine gute Art. Er möchte eines Tages - hoffentlich nicht zu bald - ein guter Kaiser sein, der sein Volk voll Güte und Barmherzigkeit behandelt. Für seine hohe Position ist er sehr wissbegierig und schon fast zu unschuldig, aber sein treuer Freund Ash kämpft für ihn, als Nisai vergiftet wird.

Plötzlich finden sich Rakel und Ash zusammen auf der Suche nach dem Heilmittel, lösen Rätsel, schnuppern herum und erleben kleine Abenteuer. Dabei fand ich die Geschichte einfach nicht spannend genug, weil die Elemente einfach gestrickt waren und die gemeinsame Reise auch eher glatt verlief. Ich mochte aber die Charaktere und auch die Welt der Düfte fand ich sehr interessant. Auch die Liebesgeschichte gefiel mir ganz gut, denn es ist kein Fall von Insta-Love, sondern durchaus nachvollziehbar.

Fazit
"Shadowscent - Die Blume der Finsternis" hat mich gut unterhalten, denn die Welt der Düfte ist eigentlich ganz interessant und die Charaktere sind sympathisch. Allerdings blieb die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Jetzt sind die Fowl-Zwillinge dran - spannend und unterhaltsam!

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Die Fowl-Zwillinge 1)
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Zunächst einmal sind da natürlich die berüchtigten Zwillinge, die beide auf ihre ganz eigene Art speziell sind. Myles kommt eher nach seinem älteren Bruder und ist schon mit elf Jahren ein kleines Genie. ...

Zunächst einmal sind da natürlich die berüchtigten Zwillinge, die beide auf ihre ganz eigene Art speziell sind. Myles kommt eher nach seinem älteren Bruder und ist schon mit elf Jahren ein kleines Genie. Trotz seines neunmalklugen Gehabes und der ganzen Wissenschaft ist er doch ein Kind und jedes Mal wenn das durchschimmert, finde ich ihn nur noch entzückender. Sein Bruder Beckett ist das komplette Gegenteil, ein richtiges Kind, das mit Tieren redet und nur Blödsinn im Kopf hat. Zum Beispiel kann Beckett es überhaupt nicht leiden, nachzudenken, denn er ist eher ein Mann, äh, Junge der Tat, der einfach tut, worauf er gerade Lust hat.

Nicht nur Lord Bleedham-Drye ist schon bald hinter den Jungen her, sondern auch eine mysteriöse Organisation, die es auf die Unterirdischen abgesehen hat und die Familie Fowl als Bindeglied sieht. Beide Parteien unterschätzen die zwei elfjährigen Jungs, was sich als fataler Fehler erweist, denn sie haben nicht nur ihre künstliche Intelligenz NANNI an ihrer Seite, sondern haben auch ihre eigenen, ganz besonderen Fähigkeiten und Tricks, die dieses Buch zu so einem spannenden Abenteuer machen. Weil ein Troll zwischen die Fronten gerät, mischt sich auch die Welfe (teils Wichtel, teils Elfe) Lazuli Heitz in die Angelegenheit ein, sodass es auch noch magisch wird.

Die Artemis-Fowl-Reihe liegt schon eine Weile zurück, aber ich habe mich hier sofort wieder wohl gefühlt. Dabei hat es keinen besonders großen Bezug zu den anderen Bücher und auch von der Welt der Unterirdischen sieht man beinahe nichts. Daher denke ich, man könnte hier auch problemlos neu einsteigen - wobei ich die anderen Bücher absolut empfehlen kann!

Im Vergleich fand ich die Geschichte hier schon eher simpel gestrickt, auch wenn Myles, Beckett und Co. auch viel zu bieten haben. Die Anzahl der Charaktere bleibt sehr überschaubar und die Handlung konzentriert sich auf das Wesentliche, daher könnte man meinen, es sei ja gar nicht viel los, doch der humorvolle Schreibstil und die tollen Charaktere machen die Geschichte spannend und unterhaltsam.

Fazit
"Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger" hat mir sehr gut gefallen, weil die Charaktere einfach so unterhaltsam waren und die Geschichte spannend gemacht haben. Letztendlich empfinde ich es aber wie eine mildere Version der Artemis-Fowl-Bücher.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein Muss für Fans - vor allem für Jem-Fans!

Die Geheimnisse des Schattenmarktes
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Kann Spoiler zu anderen Büchern aus der Welt der Schattenjäger enthalten!

Dieses Buch hat mir wieder richtig gut gefallen, was mich beinahe überrascht hat. Die Bücher der "Die Dunklen Mächte"-Trilogie ...

Kann Spoiler zu anderen Büchern aus der Welt der Schattenjäger enthalten!

Dieses Buch hat mir wieder richtig gut gefallen, was mich beinahe überrascht hat. Die Bücher der "Die Dunklen Mächte"-Trilogie haben sich alle ein bisschen zu gewollt angefühlt, aber diese zehn Kurzgeschichten haben mir gut bis sehr gut gefallen.

Möglicherweise liegt es an Jem Carstairs/Bruder Zachariah, der seit "Clockwork Angel" mein absoluter Liebling ist. Er spielt in jeder der Geschichten eine Rolle, meistens sogar die Hauptrolle und in diesen Geschichten merkt man, wie er als Stiller Bruder immer weniger Gefühle an sich ranlässt, obwohl seine Gefühle für Will und Tessa nie verblassen. Diese Reise mit ihm und die Treue und Liebe aller Charaktere zueinander haben mich immer wieder zu Tränen gerührt.

Es sind zehn Geschichten, chronologisch sortiert, beginnend mit der Generation nach Tessa, Will und Jem im Jahre 1901. In der kommenden Trilogie "The Last Hours", die dann 1903 beginnt, werden sie die Hauptrollen spielen und hier durfte man sie schon etwas kennenlernen, zumindest kann ich es nun kaum erwarten, dass die Reihe endlich erscheint, weil das wenige, was man schon weiß, sehr vielversprechend klingt und ich mich auch darauf freue, bekannte Charaktere wiederzusehen und endlich Cordelia Carstairs zu treffen.

Zum Ende des Buches, nach vielen schönen Geschichten rund um Jem und andere bekannte Gesichter, die man so näher kennenlernen kann oder sich über ein Wiedersehen freuen darf, sind wir dann in der Gegenwart, wo "Die Dunklen Mächte" geendet haben. Es geht um Ty und Kit, die sich an viel Veränderung gewöhnen müssen, und auch um die Kohorte und die Bedrohung aus Thule. Auch hier wird auf eine weitere Trilogie vorbereitet, die dann tatsächlich das Finale sein soll. Bei "The Wicked Powers" bin ich etwas skeptischer als bei "The Last Hours", weil ich wieder das Gefühl habe, dass man sich sehr viel vorgenommen hat, aber ich bin trotzdem gespannt, was die Blackthorn-Geschwister, Kit, Ash und die anderen noch für Abenteuer erleben werden!

Ich denke nicht, dass man dieses Buch lesen sollte, wenn man nicht die wichtigsten Reihen kennt, also "Die Chroniken der Unterwelt", "Die Chroniken der Schattenjäger" und "Die Dunklen Mächte". Auch wenn man nicht alle Bücher gelesen haben sollte, müsste man schon ein gutes Bild von der Welt haben und die wichtigsten Charaktere kennen, sonst versteht man hier einfach nichts. Die Geschichten handeln nämlich von vielen verschiedenen bekannten Charakteren und vertiefen grob bekannte Geschichten, die sich irgendwann mal im Hintergrund abgespielt haben, wie vor allem die Suche nach der verlorenen Herondale-Familie. Wer die Charaktere nicht kennt, wird sie auch nicht so verstehen und keine Zusammenhänge begreifen, und wenn doch, ganz sicher nicht annähernd so viel Spaß daran haben. Gleichzeitig empfehle ich das Buch auch allen Fans, weil es die Welt eben so schön ergänzt - und vermutlich wird auch das ein oder andere auch noch mal eine Rolle spielen.

Fazit
"Die Geheimnisse des Schattenmarktes" hat mir mit den schönen kurzen Geschichten rund um Schattenjäger, Schattenweltler und Jem Carstairs sehr gut gefallen und ich habe wieder richtig Lust, mehr aus der Welt zu lesen!

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Spannend, fesselnd und wieder so gut - wäre da nicht das letzte Viertel ...

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Gerade bei meinem Liebling Rowan hatte ich das Gefühl, dass er viel zu kurz kam. Seine Rolle blieb dieses Mal eher klein und passiv und da ich ihn ja eigentlich so mag, ...

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Gerade bei meinem Liebling Rowan hatte ich das Gefühl, dass er viel zu kurz kam. Seine Rolle blieb dieses Mal eher klein und passiv und da ich ihn ja eigentlich so mag, hätte ich so gern viel mehr von ihm gesehen.

Viel wichtiger sind hier der Thunderhead und die Tonisten und die fand ich auch sehr gelungen dargestellt. Der Thunderhead entwickelt seine Persönlichkeit weiter und versucht, etwas gegen die überhaupt nicht ehrenwerten Scythe zu unternehmen, obwohl er es nicht darf. Er redet zwar nicht mehr mit den Menschen, aber er ist trotzdem immer für sie da. Greyson spielt die Rolle, die er spielen muss, auch er sich über das ganze Getue eher aufregt. Als Sprachrohr des Thunderhead sehen viele in ihm etwas Besonderes oder halten ihn sogar für einen Heiligen. Doch Greyson ist immer noch er selbst, fühlt sich überfordert und der Sache nicht gewachsen - wäre der Thunderhead nicht immer an seiner Seite.

Goddard ist der gleiche Wahnsinnige wie zuvor, allerdings hat er nun mehr Macht, was natürlich eine einzige Katastrophe für all seine Gegner ist. Als Leser kann man nur fassungslos zusehen, wie die Welt darunter leidet.

Der Anfang war durch den Zeitsprung etwas wirr, weil die Geschichte nicht einfach drei Jahre nach dem Untergang Enduras beginnt, sondern auch quer aus die Zeit dazwischen erzählt. Der Thunderhead ist für alle außer Greyson verstummt, was die Menschen verzweifeln lässt, und die Tonisten sehen sich in ihrer Religion bestätigt und schöpfen daraus neue Kraft. So viele Scythe sind gestorben, wobei der verfluchte Goddard es geschafft hat, als Held aus der Geschichte hervorzugehen, während Scythe Faraday in unbekannten Gewässern nach einem verborgenen Land sucht, dass hoffentlich eine Lösung bietet. In drei Jahren hat sich viel verändert.

Das Tempo war gut, trotz des Durcheinanders am Anfang - bis es im letzten Viertel eskalierte. Das Ende kam sehr plötzlich, auch wenn das Buch bis dahin so viel vorbereitet hat. Es war schon nicht unlogisch, es ging einfach zu schnell, sodass die Schönheit dabei verloren ging. Viel mehr hat es sich angefühlt, als hätte jemand anderes das geschrieben, der diesen Charakteren und deren Geschichte nicht die gleiche Liebe schenkt.

Es gibt viele Zufälle, aber das hat mich nie wirklich gestört, weil es wie ein Plan des Thunderhead wirkt, der ja eben so ziemlich alles mitbekommt. Der Schreibstil mit den vielen liebevollen Details und die Abenteuer, die die Charaktere erleben, konnten mich wieder an die Seiten des Buches fesseln und ich konnte echt nicht genug bekommen. Ich finde es sehr schade, mich nun von dieser Welt zu verabschieden. In so vielen Aspekten dürstet es mich nach mehr, aber das irgendwie enttäuschende Ende hat den Abschied vielleicht doch etwas erleichtert.

Fazit
"Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten" lässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Einerseits habe ich es wieder geliebt und so sehr mitgefiebert, aber das Ende war so übereilt, dass es dem Rest der großartigen Reihe nicht gerecht wurde.

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