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Veröffentlicht am 23.07.2023

Schwacher mittlerer Band ohne eigene Geschichte

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
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Der Vorgänger ist schon zwei Jahre her und das neue Buch bietet auch kaum Gedächtnisstützen, trotzdem hatte ich schnell das Gefühl, nur bereits Bekanntes zu lesen. Es gibt einige Wiederholungen und der ...

Der Vorgänger ist schon zwei Jahre her und das neue Buch bietet auch kaum Gedächtnisstützen, trotzdem hatte ich schnell das Gefühl, nur bereits Bekanntes zu lesen. Es gibt einige Wiederholungen und der geringe Fortschritt, den man erreicht, fühlt sich auch eher unbedeutend an. Es gibt ein paar Informationen, die noch keine Rolle spielen und wohl erst im nächsten Buch richtig zum Einsatz kommen, und die Antagonisten zeigen, dass sie auch eine Seite an sich haben, die überhaupt nicht bedrohlich ist.

Eine Neuerung sind die Mitglieder von Pandinus Imperator, die hier öfter vorkommen und auch zu den wenigen Dingen zählen, die für etwas mehr Action sorgen. Die Medizinstudenten reisen regelmäßig in den Saum, aber es gibt auch viel, von dem sie nicht wissen, sodass Quinn ihnen schon eine große Hilfe ist, wenn sie sich wieder in Gefahr begeben.

Die gefährlichen Reisen sind auch ein Thema, über das Quinn sich mit Matilda streitet, da Matilda sich sehr für den faszinierenden Saum interessiert und es auch für sie Möglichkeiten gibt, ihn zu betreten, aber Quinn möchte sie beschützen, während Matilda ihre eigenen Entscheidungen treffen möchte. Das Hin und Her ihrer Beziehung nimmt schon viel Raum ein, ist aber auch nicht zu dramatisch.

Insgesamt ist es ein wirklich schwacher mittlerer Band einer Trilogie, der kaum eine eigene Geschichte hat und eher die Handlung für das Finale vorbereitet. Es gibt keine richtige Spannungskurve, keinen roten Faden und der alberne Humor macht auch ernste Situationen weniger bedeutend, sodass die Geschichte ereignislos bleibt.

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Freundschaft, Selbstvertrauen und ein Plan, um das Mädchen zu kriegen

She Gets the Girl
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Molly hofft, dass sie sich in der Uni neu erfinden kann; sie will neue Freundschaften schließen und endlich ihrem Schwarm aus der High School näherkommen, aber sie ist immer noch zu schüchtern. Die selbstbewusste ...

Molly hofft, dass sie sich in der Uni neu erfinden kann; sie will neue Freundschaften schließen und endlich ihrem Schwarm aus der High School näherkommen, aber sie ist immer noch zu schüchtern. Die selbstbewusste Alex hingegen will ihrer Freundin aus der Heimat beweisen, dass sie sich für die Gefühle anderer Menschen interessiert und ist entschlossen, Molly dabei zu helfen, Cora zu erobern.

Die Protagonistinnen sind wirklich sehr unterschiedlich, sowohl ihre Persönlichkeiten als auch ihre Familien sind sehr gegensätzlich. Molly ist eher schüchtern, ihre einzige Freundin ist ihre Mutter und sie weiß schon seit langem, dass sie in Cora verliebt ist, auch wenn sie sonst noch keine Erfahrungen in Liebesdingen hat. Alex ist mit ihrem lässigen Selbstbewusstsein bei den Mädels sehr erfolgreich, aber schon seit einer Weile in einer Beziehung, die nun auf die Probe gestellt wird, als sie zur Uni geht und ihre Freundin Natalie mit ihrer Band auf Tour ist. Denn Natalie zweifelt nicht nur an Alex' Treue, sondern auch daran, dass Alex Beziehungen zu anderen Menschen haben kann, die nicht sexuell sind.

Also beschließt Alex, Molly zu helfen. Dabei gibt sie Molly nicht nur Dating-Tipps, sondern ermutigt sie auch immer wieder, selbstbewusster zu sein, und Alex lernt dafür von Molly, Menschen an sich heranzulassen. Die beiden haben keine Erwartungen aneinander, daher können sie offen miteinander umgehen und werden durch ihre Zusammenarbeit schnell zu Freundinnen. Ich fand ihre Freundschaft süß und mochte auch ihre albernen Pläne und wie ihre Unterschiede sie zu einem unterhaltsamen Paar machen. Besonders am Anfang fand ich Alex etwas anstrengend, weil sie taktlos und auch etwas provokant ist, da kommt es schon vor, dass sie Molly beleidigt oder verletzt, weil sie es gerade lustig findet.

Mollys Gefühle für Cora fühlen sich eher oberflächlich an, weil es im Grunde nur eine Schwärmerei ist, die aber irgendwie zu tief in Molly verankert ist. Ich fand den Fünf-Punkte-Plan schon ganz nett, aber Alex überlegt sich die Punkte sehr spontan und die Umsetzung fand ich aus der Sicht der Charaktere auch nicht besonders durchdacht. Am Ende hätte ich gern mehr von der Liebesgeschichte zwischen Molly und Alex gesehen, weil ich zwar ihre Freundschaft spüren konnte, aber darüber hinaus hat mir ein bisschen was gefehlt. Das Ende des Buches hat sich dann ein bisschen in die Länge gezogen, nur um dann doch abrupt zu enden.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Mythen, Monster und Mitgefühl

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Eden kann schon lange einen besonderen Schein bei den Menschen sehen - und auch die unheimlichen Gestalten, bei denen dieses Licht fehlt. Eines Nachts wird sie von ein paar sogenannten "Rogues" angegriffen, ...

Eden kann schon lange einen besonderen Schein bei den Menschen sehen - und auch die unheimlichen Gestalten, bei denen dieses Licht fehlt. Eines Nachts wird sie von ein paar sogenannten "Rogues" angegriffen, aber zum Glück sind die Phönixkrieger zur Stelle, um sie zu retten. Sie hielt die Legende des Phönix, der auserwählten Menschen magische Kräfte verlieh, für eine Geschichte ihres Vaters, aber nun hofft sie, dass sie ihrem geistig verwirrten Vater helfen können und möchte sich ihnen anschließen.

Um die Unterstützung der Phönixkrieger zu bekommen, erwarten sie von ihr, dass sie selbst ihre besondere magische Phönixkraft entdeckt und sie nutzt, um die willenlosen und brutalen Rogues auszuschalten. Aber das passt einfach nicht zu Edens Moralvorstellungen: sie kümmert sich um ihren Vater und arbeitet im Youth Center, wo sie sozial benachteiligten Jugendlichen helfen möchte - und auch in den Rogues sieht sie hilfsbedürftige Menschen. Da kann sie nicht akzeptieren, dass man sie nicht mehr retten kann und sucht nach neuen Möglichkeiten.

Die Allianz der Phönixkrieger könnte ihrem Vater eine gute Behandlung bieten, aber ihre Hilfe ist auch an Bedingungen gebunden - Bedingungen, die auch Kane nicht in Ordnung findet. Seit dem Verlust seiner Eltern hat sich seine Einstellung zu seinen Kräften und auch zu den Regeln der Allianz geändert. Er wünscht sich die Freiheit, eigene Entscheidungen treffen zu können und möchte Eden lieber vor dem Beitritt bewahren, denn er hat auch einen starken Beschützerinstinkt und merkt sofort, wie sehr es Edens Leben verändern würde und in welche Gefahren man sich als Phönixkrieger begibt. Da Eden aber die Hilfe der Allianz braucht, geraten die beiden immer wieder aneinander, obwohl sie sich gleichzeitig zueinander hingezogen fühlen.

Eden sieht schnell einige Lücken in der Geschichte um den Phönix, dazu hat sie noch rätselhafte Träume und darum beginnt sie, nach weiteren Informationen zur Vergangenheit und zu den Rogues zu suchen. Mit Kampftraining, Recherchen, moralischen Dilemmas und komplizierten Gefühlen bietet das Buch schon ein nettes Fantasy-Abenteuer mit sympathischen Charakteren und ohne große Überraschungen.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Herzschmerz und Missverständnisse, Vorfreude und Naivität

Secrets of the Campbell Sisters, Band 1: April & May. Der Skandal (Sinnliche Regency Romance von der Erfolgsautorin der Golden-Campus-Trilogie)
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Ihr Onkel verlangt, dass die vier Campbell-Schwestern in der Reihenfolge ihrer Geburt heiraten, also ist April als Erste dran, doch schon in ihrer ersten Ballsaison wurde ihr Herz gebrochen und sie will ...

Ihr Onkel verlangt, dass die vier Campbell-Schwestern in der Reihenfolge ihrer Geburt heiraten, also ist April als Erste dran, doch schon in ihrer ersten Ballsaison wurde ihr Herz gebrochen und sie will nur noch zum Wohl ihrer Schwestern heiraten. Ein Jahr später steht die erste Ballsaison für May an und sie freut sich schon sehr auf die Tänze und ihre große Liebe, aber sie möchte auch ihrer Schwester helfen, selbst wenn April Geheimnisse vor ihr hat.

Die Campbell-Schwestern sind auf gute Ehen angewiesen, da die Familie selbst kein großes Vermögen mehr hat, und seit dem Tod ihrer Mutter lastet noch mehr Druck auf Aprils Schultern, die ja als Erste heiraten muss. Vor einem Jahr konnte sie es selbst kaum erwarten, sich zu verloben, aber inzwischen glaubt sie nicht mehr, dass sie jemals aus Liebe heiraten wird. Nathaniel hat ihr das Herz gebrochen, aber sie versucht nach vorne zu schauen und die Saison irgendwie erfolgreich zu bewältigen, obwohl ihr Ruf durch den Skandal schon etwas beschädigt ist und es hilft auch nicht, dass sie dadurch auch etwas verbittert und ängstlich ist.

May freut sich schon sehr darauf, sich endlich zu verlieben, aber sie merkt kaum, dass sie keine Ahnung von der Liebe hat. Während sie auf eine aufregende Romanze hofft, hört sie nicht auf Ratschläge und ist eher naiv, auch wenn sie glaubt, sich in Liebesdingen auszukennen. Nicht gerade subtil versucht sie, ihre Schwester mit Matthew zu verkuppeln, weil er so ein freundlicher Gentleman ist, der sich wie April für Blumen interessiert. Auch wenn Matthew zuverlässig und süß ist, fand ich ihn einfach langweilig, dafür konnte ich aber schon verstehen, warum May ihn für einen geeigneten Heiratskandidaten für ihre Schwester hält.

Neben den Liebesgeschichten spielt auch die Beziehung zwischen den Schwestern eine Rolle, die durch Aprils Geheimnis eher angespannt ist. Sie können nicht miteinander reden, dadurch ist April allein mit ihren Sorgen und May versucht auf anderem Wege herauszufinden, was geschehen ist. Ich konnte die Probleme in dieser Geschichte leider einfach nicht nachvollziehen, zwar kenne ich es auch besonders von anderen historischen Liebesromanen, dass der Ruf der Charaktere eine große Rolle spielt, aber hier hat es sich für mich eher konstruiert angefühlt, weil April nicht einmal mit ihrer Schwester darüber redet und trotz kursierender Gerüchte kommt selten etwas an den richtigen Ohren an, sodass irgendwelche Missverständnisse geklärt werden könnten. Ich fand es auch etwas anstrengend, dass April und Nathaniel sich deswegen die ganze Zeit so elend fühlen.

Es gibt zwar vier Campbell-Schwestern, aber July ist krank und June möchte ihre kranke Schwester nicht allein lassen, so werden die beiden abwesenden Schwestern das Buch über kaum erwähnt und tauchen erst im letzten Kapitel auf, um Neugier auf die Fortsetzung zu schüren.

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Veröffentlicht am 15.07.2023

"My Fair Lady", Kulinarik und Liebe

Royal Taste
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Das Buch spielt in einer alternativen Geschichte, in der es eine andere Thronerbin gab, die für mehr Chancen für junge Frauen gesorgt hat - was aber nicht bedeutet, dass es nicht andere Arten der Diskriminierung ...

Das Buch spielt in einer alternativen Geschichte, in der es eine andere Thronerbin gab, die für mehr Chancen für junge Frauen gesorgt hat - was aber nicht bedeutet, dass es nicht andere Arten der Diskriminierung gäbe. In dieser Welt sind auch Kochkünste besonders geschätzt, sodass der Gewinner des royalen Wettbewerbs zum Ritter geschlagen wird - und dieses Jahr gibt es sogar noch eine weitere, bedeutsame Belohnung. Außerdem ist die Handlung inspiriert von "My Fair Lady" (auf englisch heißt das Buch auch "My Fine Fellow"), was man an den Namen der Protagonisten merkt und auch stark am Beginn ihrer Zusammenarbeit, um aus dem Straßenverkäufer einen Gentleman-Koch zu machen.

Unter anderem muss Elijah auch lernen, wie er als Gentleman sprechen soll, aber das Kochen steht im Mittelpunkt. Oft gibt es lange Beschreibungen der Gerichte oder Auszüge aus Recherchen zu verschiedenen Länderküchen, sodass man sowohl die Leidenschaft der Charaktere für ihren Beruf spürt und außerdem auch Appetit auf die Gerichte bekommt. Ich fand die Welt schon ganz süß und mit dem Thema, dass Essen Menschen einander näherbringt auch ziemlich gemütlich, aber ich fand es auch etwas schwer, die Regeln dieser alternativen Geschichtsschreibung nachzuvollziehen, was genau eigentlich ein Gentleman ist und warum dieser im Gegensatz zu einer Frau nicht Koch werden kann.

Daher möchte Elijah auch gar kein Gentleman sein. Er ist Straßenverkäufer mit einer Leidenschaft fürs Kochen und kommt mit seinem Stand gerade so über die Runden. Ein junger Mann aus seinen Verhältnissen könnte kein Geschäftsmann werden, doch Helenas Versprechungen machen im Mut und er beginnt, von seinem eigenen Laden zu träumen, aber der Unterricht mit Helena ist gar nicht so einfach.

Denn Helena ist ziemlich arrogant und auch wenn sie schon die Beste in ihrer Klasse an der Akademie der Kulinarik ist, bedeutet das nicht, dass sie eine geduldige Lehrerin wäre. Sie ist unabhängig, stur und sehr zielstrebig: Elijahs Ausbildung soll nicht nur ihr Abschlussprojekt sein, sondern auch ihre Überlegenheit in der Kulinarik beweisen. Nebenbei soll es noch zeigen, dass wirklich jeder Kochen lernen kann, sowohl um ihre Ansichten über die Gesellschaft zu zeigen, als auch um ihre Mitstudenten bloßzustellen. Mit ihrer rechthaberischen Art macht sie sich nicht gerade viele Freunde, sie blickt eher auf jeden herab.

Trotzdem hat sie eine Freundin: Penelope. Das liegt aber auch daran, dass diese Lady so freundlich und verständnisvoll ist, dass selbst Helena sie kaum verärgern kann. Es hilft Helena auch, dass Penelope Helenas Kanten etwas weicher erscheinen lässt und bei Elijahs Unterricht aushilft, obwohl sie nichts davon hat.

Der Titel stellt die Liebesgeschichte mehr in den Mittelpunkt, als es im Buch der Fall ist. Ich denke, damit wollte man vielleicht klarstellen, dass es hier kein Liebesdreieck gibt. Außerdem ist auch Penelope nicht die Protagonistin der Geschichte; ich hätte sie vielleicht sogar als die unscheinbarste der drei Hauptfiguren bezeichnet, weil der Konflikt eher zwischen Helena und Elijah ist, während Penelope mit ihrer ruhigen Freundlichkeit eher unauffällig bleibt.

Fazit
Insgesamt fand ich die Geschichte schon ganz süß, aber obwohl ich von Anfang an keine besonders realistische Handlung erwartet habe, fand ich es zum Ende hin ziemlich kitschig. Trotzdem eine gemütliche Nacherzählung von "My Fair Lady" mit vertauschten Geschlechterrollen, in dem Kulinarik im Mittelpunkt steht.

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